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UkWll-EmMk TW Amtsblatt Ar. 84> Mittwoch, den April (909 s »,schsa*k»tl« »ch«tS»«,, U». «1. Fernsprecher Nr. 11. (Vv§Het«t jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. für M Kchl. Mspriihi M üt« Wtnt zo H»htistck'8riiW«I. 1 Ortes «nd S,I»«r«MM-A>r»O, r Amt»»««« A,hr»O»Ni-«»«stttz«t. Oe/. Anzeiger für Hohenstein-Srnstthal, Oberlungwitz, GerSdorf, Herm-Vorf r sd,r Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Heim, Kuhschnappel, Wllstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlb«H Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. I Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegn j auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Kekanntmachnng. Nachdem das Ergebnis der Einschätzung zur Einkommen« und Ergänzung-stener im hiesigen Orte den Beitragspflichtigen durch Behändigung der Zettel bekannt gegeben ist, werden solche Beitragspflichtige, die einen Zettel nicht erhielten, veranlaßt, sich in der Gemeindeexpedition zu melden. Hermsdorf, den 13. April 1909. Der Gemeindevorftand. Müller. Freibank: Perlas von gekochtem Rindfleisch, Pst. 40 M mengesetzi sein wird. Ob es das hält, was es der spricht, ob es sich in intimere» sächsischen politischen Verhältnisse durch! und Regierungsrats entstanden war: das Wahl- der nächste Landtag zusam- v Nostiz-Wallwitz, der als dessen Opfer aus der Strecke blieb; es kam zu dem häuslichen Streit zwischen dem Grafen Hohenthal und dem vorsttzen- den Minister v. Rüger, zu der Androhung der Landlagsauflösung und zu manchen anderen Din gen. Und dann mit einem Male war der Minister bereits am 1. Juni in Urlarlb gehl und daß zu diesem Zeitpunkte sein Nachfolger, Geheimer Regie- rungsrai Dr. Hallbauer, die Amtsgeschäfte in Berlin übernimmt. Ferner wird der der Abteilung für landwirtschaftliche Angelegenheiten im Mini sterium des Innern angehörende Geheime Regie- kritischen Kampfeszeit gesetz, nach welchem Bei Beginn der Aera Hohenthal glaubte man für Sachsen bereits die Morgenröte einer neuen Zeit auftauchen zu sehen, aber es kam anders. Mag Graf Hohenthal auch mit den besten liberalen! Absichten ins neue Amt eingelreten sein— diespä-! irre Zeil lehrte, daß ihm die genaue Kenntnis der! Graf Hohenthals Abschiedsgesuch genehmigt Nun ist zur Tatsache geworden, was so oft schon als „sicher bevorstehend" hingestellt worden und immer wieder entschieden dementiert wurde: Staatsminister Gras von Hohenthal und Bergen hat sein Abschiedsgesuch eingereichi und König Friedrich August hat es im Hinblick auf den ungünstigen Gesundheitszustand des Grafen genehmigt. Der Zeitpunkt des Wechsels im Staatsministerium ist a u f d e n 1. Juli festgesetzt. Kurz, nur reichlich drei Jahre, war die „Aera Hohenthal", aber sie schloß eine für unser Sachsen land recht wichtige Periode in sich: die Zeit der Wahlrechtskämpfc. Vom König vor allem zu dem Zwecke auf den Ministerposten berufen, dem Wahl recht zutu sächsischen Landtag eine andere Gestalt zu geben, hat Graf Hohenthal in seinem Amte ausgeharrt, bis er seine Aufgabe gelöst hatte, bis das neue Wahlrecht geschaffen war. Es ist ja be kannt, daß die Rolle des Ministers dabei zuweilen mehr passiv als aktiv war und daß die Refonn, Ivie sie zustande gekommen ist, schließlich mehr das Werk der Kammern, namentlich der Ersten Kam mer, war als das der Regierung, Es bleibt aber dem Grafen Hohenthal das Verdienst, daß er sich stets mit seiner ganzen Persönlichkeit für die Re form eingesetzt hat, und daß er sich auch von Rück sichten auf seine angegriffene Gesundheit nicht hat abhalten lassen, seine Pflicht zu tun. Wenn er sol chen Rücksichten jetzt nachgibt, so nimmt er das befriedigende Gefühl, seinem König und dem Staat stets treue Dienste geleistet zu haben, mit in den Ruhestand. Die Wahlrechtsreform, die unter ihm zustande gekommen ill, wird seinem Namen stets ein ehrenvolles Gedächtnis sichern, auch wenn man in ihr nur den ersten Schritt sicht, die inneren staatlichen Verhältnisse Sachsens wieder aus eine durchaus gesunde Grundlage zu stellen. Mit an erkennenswertem Eifer ging Graf Hohenthal seiner zeit ans Wert, tun unter großen Schwierigkeiten eine Vorlage zu schaffen, durch die anstelle des Dreiklassen-Wahlrechts ein solches treten sollte, das den sächsischen Verhältnissen besser entspreche. Al lerdings mußte er zusehen, wie die Parteien bei der Beratung der Gesetzes einen Stein nach dem andern aus seinem Bauwerk entfernten, ja wie sie sogar den Grundpfeiler nicht schonten, auf dem der ganze Bau ruhen sollte; und resigniert nahm er denn auch mit den: vorlieb, was im Verlaufe einer Aus dem Reiche. Et« Wechsel in höheren fächfischen GtaatAftelle«. In den höheren sächsischen Staatsstellungen Minister, der als Leidender sich die denkbar ärg sten Strapazen bei dem schwierigen Reformwerke auserlegte, durch die Verleihung des Hausordens der Rautenkrone. Als Nachfolger des Grasen Hohenthal ist der gegenwärtige sächsische Gesandte am Ber liner Hofe, Graf Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstädt, ausersehen. In politischer Hinsicht gleicht er einem unbeschriebenen Blatte. Graf Vitzthum kommt verhältnismäßig recht jung auf den Ministersessel, da er erst im ^Oktober dieses Jahres sein 16. Lebensjahr vollcn- »det. Er trat im Jahre 1890 als Legaiionssekrelär in das Ministerium der Auswärtigen Angelegenhei ten ein. In den folgenden Jahren kam Graf Vitz thum zur Berliner Gesandtschaft, wurde 1894 in das Ministerium des Auswärtigen zurückberufen und 1896 zum Bezirksassessor bei der Amtshaupt- mannschafi DrcsdeN-A., 1897 zum Regierungsas- sor dort und 1900 zum Regierungsrot bei der Kreishauptmannschaft Chemnitz ernannt. Im Jahre 1901 erhielt Graf Vitzthum die Leitung der Anna berger Amtshauptmannschaft übertragen, um dann im Jahre 1906 als sächsischer Gesandter in Berlin Nachfolger des Grafen Hohenthal zu werden. Der zukünftige Minister ist ein Stiefbruder des Präsi denten der Ersten Ständekammer, Obcrstmarschalls Grafen Vitzthum v. Eckstädt und ein Schwager des Grafen Hohenthal. Der neue Minister findet, wenn auch die überaus schwierige Frage der Wahlrechts reform gelöst ist, eine ganze Anzahl zum Teil sehr wichtiger Ausgaben vor sich. Wir erinnern nur an die GemeiudesteuerreforM, von der die schwer be- lasteren Gemeinden sowohl wie die minderbemittelte Bevölkerung wesentliche Erleichterungen erwarten. Bei anderen Aufgabe» werde» des Landes und des Volkes Interessen ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen. Man kann es daher wohl verstehen, wenn sich an den Amtsantritt des neuen Ministers Wün sche und Hoffnungen gar mancher Staatsbürger knüpfen. Möge er sie nicht enttäuschen, sondern nach Möglichkeit zu verwirklichen und zu erfüllen suchen, Graf Christoph Vitzthum von Eckstädt traf gestern auf Wunsch des Königs Friedrich August von Berlin in Dresden ein und hatte mittags mit dem Monarchen eine längere Unterredung Darnach nahm Graf Vitzthum von Eckstädt an der könig lichen Mittagsrafel teil und wohnte abends dem Ostcrkonzert im königlichen Residenzschlosse bei. Die Leitung der sächsischen Gesandt schaft in Berlin übernimmt am 1. Juli der AMtshauptmamr von Dresden-Neustadt, Frei herr von Salza und Lichtenan, der in der diplomatischen Laufbahn sozusagen rungsrat Münzner in den Ruhestand trete»; zu mürbe geworden. Den guten Willen hat Graf Ho- seinem Nachfolger ist der Amtshauptmmm Geheimer henthal unzweifelhaft gehabt; es ist die Schmid der Regicrungsrat Dr. Uhlemann in Großenhain Verhältnisse, wenn er ihn nicht durchsetzen konnte, ausersehen. Die Leitung der Großenhainer Amts- Kön'g Friedrich August ehrte seinen „Wahlrechts"- haupimannschast soll dem Vernehmen nach dem Re- . wird demnächst ein starker Wechsel nur.en den langen Aufenthalt in Berlin abhanden gekom-! Zunächst ist zu erwähnen, daß der sächsische st ell - men war, daß er die Macht und den Einfluß der vertretende Bundesratsbevollmächtigte, Wirtlicher Führer der Landlagsmehrheil durchaus unterschätzt, Geheimer Rat Dr. Fischer in Berlin, dessen hatte. Es kam zn dem „Husarenritte" des jetzigen! Pensionierung für den 1. Oktober vorgesehen ist, weimarischen Kammerherrn der Praris wirklich so cms-' "^geworden ist und zuletzt mit dem Titel Ge- iNn.nu ^Vhstmer Legationsrat als vortragender Rat im Mi mmmt, wie es ni der Throne hingestellt wird, das! .. . .. , ist eine Frage, die wir Wohl der Zukunft zur Lö- der Auswärtige» A» gelegen betten tattg simg überlassen müssen. war. gierungsrate Dr. Streit im Ministerium des Innern übertragen werden. An Stelle des als sächsischer Gesandter nach Berlin gehenden Amts hauptmanns Geheimen Rats FreiherNr v. Sal za und Lichtenau ist der gegenwärtige Amts hauptmann von Borna, Dr. v. Hübe l, zrtm Lei ter der Amishauptmannschaft DrcSden-Neustadt aus- ersehen Schließlich steht die Ernennung des Amts- haupkmauns von Dresden-Altstadt, Dr. Krug von Nidda, zmn Vortragenden Rate im Mi nisterium des Innern bevor. Zum Katferbefuch auf Korfu. Der Aufenthalt des K a i s e r p a a- res auf Korfu wird in diesen, Jahre nicht so lange dauern, wie in, vorigen. Bekanntlich tritt das Kaiserpaar am heutigen Dienstag 11jH Uhr vormittags mit dem Prinzen Oskar von der Wild parkstation aus die Reise nach Venedig an. Die Ankunft auf Korfu soll am Freitag erfolgen. Am 10. Mai wird das Kaiserpaar Korfu schon wieder verlassen, so daß der Aufenthalt nur etwas über drei Wochen dauern wird. Im vorigen Jahre weilte das Kaiserpaar sieben Wochen auf Korfu. Zur Reichsfiuauzrefsrm. Die „Nordd. Alllg. Ztg." schreibt in ihrem Rückblick u. a.: „Im Mittelpunkte der öffentlichen Aufmerksamkeit steht die Erklärung des konser vativen Landesvereins für das Königreich Sachsen für die Erbanfall steuer — eine Kündgebung, der auch im Lager der seitherigen Gegner eines derartigen Steuerpro- jektcs eine große Bedeutung zugeschrieben wird. Ebenso blickt man mit großen Erwartungen auf die für Dienstag in Berlin geplante große Mittel- standstundgebung, von der die crbschaftssteuerseind- liche Presse behaupten möchte, sie sei inspiriert oder wenigstens geduldet, während in Wahrheit in ihr nur das berechtigte Eintreten der Interessenten, die sich durch den bisherigen Verlauf der Verhand- wahl wurden insgesamt 22 135 Stimmen abge geben. Davon entfielen aus den Hofbesitzer Dr. Hoppe (Natltb.) 6423, auf den Arbettersekretär Rhein (Soz.) 5850, auf den Hofbesitzer Kläve- mann (B. d. L.) 5059, ans Direktor Dr. Böhmert (Frs. Vgg) 2418 und auf den Gutsbesitzer v. d. Decken (Welfe) 2374 Stimmen. Zersplittert waren 11 Stimmen. Demnach hat Stichwahl stattzu- sinden zwischen Dr Hoppe (Natltb.) und Rhein (Soz ). Reichs-Beamteuhaftpfttcht. Nach dem Muster des jüngst vom preußischen Abgeordneten- und Herrenhause genehmigten Ent wurfs betr. die Amtspflichtverletzungen der preu ßischen Beamten wird nunmehr auch an den zu ständigen Reichsämtern ein entsprechender Entwurf betr. die Haftpflicht des Reiches für die Verfehlungen der Reichsbeamten ausgearbeitet, jedoch dürfte dieser Entwurf dem Reichstag schwerlich mehr in diesem Tagungsab schnitt zugehen. Der wilde Herr v. Oldenburg. Wir berichteten in diesen Tagen über eine Sitz ung der westpreußischen Landwirtschastskammer, die gegen die Nachlabsteuer Stellung nahm. Man mutz ! zugeben, daß Herr v. Oldenburg-Jan u- s ch a u, der Vorsitzende jener Kammer, es versteht, sich die allgemeine Beachtung zu erzwingen, aller dings auf eine Art, die an die recht lächer liche Rolle eines Ahlwardt erinnert, dessen Name wegen seiner hanswurstigen Reden seinerzeit auch in aller Munde war, Aus den Ausführungen Oldenburgs tragen wir noch einiges nach, was den Mann zur Genüge charakterisiert, Oldenburg lei stete sich u. a. folgende oratorische Ent gleisungen: „In Versammlungen sei jetzt so viel über die Reichsfinanzreform gesprochen wor den, daß mau annehmen müßte, im Reichstage säßen 400 Idioten. Die Leute, die in den Ver lungen über eine Steuer auf die Besitzenden be droht fühlen, zu erblicken ist. Auch in, Zentrums lager fehlt cs nicht an interessanten Kundgebun gen, die in wichtigen Fragen, wie derjenige» der sammlrmge» rede» und urteilen, seien unfähig, eine» Gedanke» zu fasse». Mau stelle es io dar, als wollte der Reichstag kein Geld zahlen, nament lich die Agrarier, In diesen Versammlungen sei Liebesgabe und der Erbschaftssteuer eine neue Orientierung der Partei ankündigen konnten." Die Leitung der Konservativen Par tei Sachsens hak die „D euts ch c T a- geszk g." ersucht, bekannt zu geben, daß die Nachricht, die sächsische Parteileitung habe die be kannte» Beschlüsse des weiteren Vorstandes des Konservativen Landesvcreins der sächsischen Re gierung und dem Reichskanzler mitgeteilt, in jeder Hinsicht erfunden ist. Auf den: in Berlin stattgehabten Parteitage der freisinnigen Volkspartei für Groß-Berlin wur den zwei Resolutionen angenommen, deren eine die bisherige Haltung der Partei in der Frage der Reichsfinanzreform billigt, während di« andere das nachdrückliche Eintreten für die gründliche Wahlre- sorm in Preußen fordert. Der Zwiespalt u«ter den Konservative« Wegeil der ablehnenden Haltung der Konser vativen zur Nnchlaßsteuer haben im Wahlkreise Usedom-Wollin eine Reihe von Persönlichkeiten, die bei der letzten Neichstagswahl noch eine leitende Stellung in der Wahlagitation einnahmen, jetzt ihren Austritt aus dem konserva tiven Verein erklärt. Ebenso erklärte der be kannte Vorkämpfer in dem Ostmarkcnkampf, Pro fess« Dr. Heidenhain-Manenburg, gelegentlich einer Kundgebung für die Reichsfinaiizreform, er sei aus der konservativen Partei ausgetreten, da die Par- stei nicht mehr idealen Zielen nach- strebt, sondern dem krassen Ma 1 erialis- m u s huldige. Bemerkenswert ist ferner, daß in Baden ein von verschiedenen hervorragenden Per- söillichkeiten veröffentlichter Mahnruf für die Fi nanzreform auch von dem als konservativen Par teimann bekannten Professor an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, Geh. Oberbaurat Kau- mctstcr, sowie von einem Zentrnmsmanne, dem Karlsruher Stadtrat Blos, unterzeichnet wurde. 'Auch die badische Landwirtschaftskammer beschloß, bei der Regierung vorstellig zu iverdcn, daß diese dem Kompromiß zur Reichsfinanzreform ihre Zu- stimmung versage und an der Nachlaßsteuer fest halte oder einem Ausbau der Erbschaftssteuer bei pflichte, wie ihn der deutsche Sandelskag am 11. Januar empfohftn hat. Reichstagssrsatzwah» Bei der am 6. April im 8. Hcnmoverschen Wahlkreis vollzogenen R e i ch s t a g s e rs a tz- j das Urteil durch keinerlei Sachkenntnis getrübt. Auch die gelehrten Herren schließe er hiervon nicht aus. Man kann auf einem Gebiete gelehrt sein, aber auf einem anderen doch eine enge Aufastung haben. Die Linke des Reichstags wolle die Einzel staate» zertrümmern mit dem Bewußtsein, daß dies der erste Schritt zur deutschen Republik sei. Eine Republik wie Frankreich) schütze die Lcmdwirtschafr mehr wie wir. Herr Spdow habe die Finanzrcforni so geinacht, daß die Rechte nie- dcrgerilten werde. Man behauptet, die Agrarier wollten nicht zahlen. Das verrate nicht nur Dummhei t, sondern eine» großen Hausen Niedertracht." Herr v. Oldenburg brachte dann abermals die Behauptung vor, die Nach- laß st e u e r zerstöre den Familiensinn, und fuhr sott: „Die darüber spotten und lachen, seien H ausw u r st e. Wir denken nicht daran, zurück zugehen gegenüber diesem R u m m c l. Ich lache über diesen Schwindel, Wir werden nicht verzichten, unsere eigene Auffassung in das Gesetz hineinzubringen. Man wird uns nicht dahin brin gen, das zu fressen, was uns vo m Regiqrungstische hin geworfen w i r d. Solange ich lebe, werde ich niemals die Hand dazu bieten, daß ein Gesetz gemacht wird, das der Landwirtschaft zum Schaden gereicht, weil der Grundbesitz der sichtbare Stand ist, der ein treten wird und muß sür Thron und Vaterland. Man werde jetzt von der Abwehr zum Angriffe übergehen. Man werde die Regierung jetzt darauf aufmerksam machen, daß es andere Steuern gibt, die den Besitz treffen, der die Abgabe ertragen kann." Die Verrohung des politischen Tones Hal damit eine» Grad erreicht, der schwer zu über treffen ist. Herr v Oldeuburg-Fanuschau hat es sich selbst zuznschreiben, men» ma» ih» »»» nicht nichr ernst nehmen wird. Pfan«k«ch abgesSgt. Der Sozialdemokratische Verein sür Magdeburg -md Umgegend beschäftigte sich mit der Aufstellnng eines Reichstagskandidaten. Der einstimmige Vor schlag der „Parteifunktionäre", den langjährigen ölbgeordneten nnd Kandidaten „Genossen" Pfarm- kuch-Berlin Wieder aufzustellen, wurde mit 138 gegen 99 Stimmen abgeilehnt. Die Gründe für diesen Beschluß sind noch nicht bekannt. Jedenfalls muß Herr Pfannkuch sich aber unter de» Magde burger Genossen sehr unbeliebt gemacht haben, da man ihn jetzt einfach fallen läßt.