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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190904043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-04
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.04.1909
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7/tE? nisses zwischen ihm und seiner die dem Book of tv/s/77ev- ^/Z, Hw vor seinen Oster- Grund genug, das Verbot der Ehe mit der Schwä- Lob mit ein. die Glocken, welche am Sonnabend vor Ostern von EheschttesMrgru in Gretna sen. Bet beiden jedoch kommt manchmal vor der Lämmer auS Butter oder Zucker; viele Speisen Eiern! Oster- Engländer vergangener Zetten ge- bedcutet London für die Heirats- Erwählten nicht be gibt es hierzülande Prayer angesügt ist, und die mit dem Satze beginnt: „Kein Mann darf seine Solcher Hindernisse bei uns. lange Verbotstafel, Luxuriöse und phantastische Ostereier schenken sie amerikanischen Milliardäre. War sich an Pracht and Verschwendung ersinnen läßt, alles wird aus- geführt. Doch die schönsten Ostereier liefert doch immer noch die deutsche HauSkunst. Mit Eierfarben und Zwiebelschalen, mit Marmorterpapier und Speck schwarten werden jene anspruchslosen Ostereier ge- ärbt, die wohl gerade ihrer Einfachheit wegen mehr oon dem sinnigen Zauber der Ostergabe an sied haben, als die kostbarsten Stücke von Künstlerhand wutzt ist. mehr als Die Common klastischen nicht bloS rot gefärbt, sondern auch mit allerlei Linien und Schnörkeln bemalt sind, pioavlci heißen. Auf den Tafeln der Vornehmen prangen kleine Von Was das Green für die Wesen ist, das Dächer trägt. Hier und da gehen die Kinder auch zu ihren Paten, um ihr Körbchen hinzustellen, und wiederholen dann tagS darauf in aller Frühe ihren Besuch, um sich die Körbchen abzuholen. In der Woche vor Ostern ziehen die Glockenläuter, die Chorknaben, wie überhaupt die Schuljungen in den Dörfern umher, um Ostereier zu sammeln. Die Chorknaben haben einen großen Korb und eine Börse bei sich, die Schuljungen einen Hornbläser, der ihr Kommen schon von weitem ankündigt, außerdem Körbe und Stöcke, denn wenn sich zwei Schulen auf ihrem Umzuge unterwegs zufällig be- gegnen, entsteht in der Regel eine Prügelei, die fei ten ohne blutende Köpfe endet. Mitunter haben sich auch alle Jungen mit Ochsenhörnern versehen und machen damit einen Heidenlärm, ehe sie singend um Eier bitten. Mit dem Schlage zwölf in der Osternacht öffnen die Dienstboten der Bauern Hau?- türe und Fenster und rufen, indem sie mit Besen daran schlagen: „Paeschen erin en vasten eruitl" (Ostern herein und Fasten heraus I). Wem eS ge glückt, dies zuerst zu tun, der bekommt am nächsten Morgen zwei oder vier Eier mehr, als die andern Dienstboten. Den Kiudern legt man buntgefärbte Eier in die Sträucher oder in? GraS und sagt ihnen, eine Rede über die Probleme der inneren Reichs- Politik, In den dem Exposee des Kanzlers vor ausgehenden und folgenden Debatten legten die Abgeordneten Bassermann, Richthofen, Wiemer, Oldenburg, Haußmann und David die Standpunkte der von ihnen vertretenen Parteien dar und er örterten die von dem Fürsten von Bülow erwähn ten politischen Fragen. und Gratulanten beim Gruße ein Ei in die Hand zu drücken, so gibt cS in Petersburg fast keinen Stoff, aus dem man nicht Ostereier fabriziert. In der kaiserlichen GlaSschleiferet werden kristallene, ge färbte und ungefärbte GlaSeier mit Blumen und Figuren geschliffen, die für die kaiserliche Familie zu Geschenken bestimmt sind; in der Porzellanfabrik werden große und kleine Porzellaneter mit Gemälden, Vergoldungen und zierlichen Bandschleifen versehen, damit der Beschenkte sie zum Andenken in seinem Zimmer aufhängen könne, und Zuckerbäcker und WachSbossterer wetteifern miteinander in Verzierungen der Eier aus Zucker, Schokolade und Wachs, die in allen Größen vom Nachtigallenei bis zum Straußenei in Kästchen aneinander gereiht zum Verkaufe aus gestellt sind. Manche Eier erscheinen in Dosenform als Behälter wertvoller Geschenke oder sind in Riesen- grüße, aus Pappe, mit Goldpapier überzogen und mit Ladungen von Süßigkeiten gefüllt. Andere wiederum sind durchsichtig und lassen als Dotter ein Blumenbouquet, ein Porträt oder Heiligenbild durch- chimmern, oder haben an einer Oeffnung ein Ver größerungsglas, damit man die Mintaturlandschaften, sie sie enthalten, sehen könne. Selbst die einfach cotgefärbten Eier sind oft mit den Worten „Lkristoo Großmutter heiraten", ist sinnreicher, als sie auf den ersten Blick aussieht. Sie führt in ihrem Ver zeichnis der 30 Verwandtschaftsgrade, zwischen denen die Ehe unstatthaft ist, mit eiserner Logik das Prinzip durch, daß Verwandte der Frau Ver wandte des Mannes sind, und unigekehrt. Dieser Grundsatz, wonach angeheiratete Verwandte Bluts verwandten gleich zu achten sind, ist nach jahr zehntelangen, vergeblichen Kämpfen erst ganz kürz lich an einer einzelnen, in ihrer historischen Fun damentierung besonders interessanten Stelle durch, brachen worden: seit lvum zwei Jahren darf der englische Witwer die Schwester seiner verstorbenen Frau heiraten. Der Vater aller klerikalen und par lamentarischen Opposition gegen diese Erlaubnis war Heinrich der Achte, der.königliche Eherekord brecher, in dessen Brust die knospende Schönheit der jungen Anna Bolteyn schwere Gewisscnsbedenken gegen seine Ehe mit der abgeblühten Katharina von Aragon zeitigte, die zuerst die Frau seines älteren Bruders gewesen war. Die päpstliche Wei- genmg, die Ehe des dicken Heinrichs mir der dür ren Spanierin zu annullieren, gab bekanntlich den unmittelbaren Anstoß zur englischen Reformation, zu Neapel gar nicht Übel nachbildete." In der belgischen Provinz Brabant sind, wie ReinSberg-Düringtfeld schreibt, folgende Bräuche üblich: Nm Abend vor Halfoasten (Halbfasten, Sonntag Lätare) setzt jeder Kind ein mit Heu ge- süllteS Kö bchen unter den Schornstein oder an den Kamin und findet am nächsten Morgen, wenn eS artig gewesen, Zuckerzeug und Spielsachen, war eS unartig, eine Rute darin, welche ihm de Greef von Halfoasten (der Graf oon Halbfasten) hinetngeworfen hat. Um daher Mynheer de G:eef oder sinte Greef möglich zur Nachsicht zu stimmen, versäumen die gerin heilig zu halten, obwohl es auf so schwachen theologischen Füßen stand, daß der Primas von Allengland, unlängst im Oberhause nach einer schriftgemäßen Begründung befragt, nicht einmal eine Btbelstolle dafür anführen konnte. Schließlich haben seine hartnäckigen Verteidiger denn auch kapitulieren müssen. Fortan kann auch ein Eng länder, der eine von sechs Schwestern heimführt, wenn das Schicksal cs so fügt, und er mit seinem Herzen in der Familie bleiben möchte, ein halbes dutzeudmal heiraten und kommt dabei mit einer einzigen Schwiegermutter aus. Alle übrigen Ver bote der erwähnten Tafel aber bestehen Wetter zu Recht. Zwar darf also der verwitwete Schwager seine ledige Schwägerin ehelichen, dagegen die ver witwete Schwägerin beileibe nicht ihren verwitwe ten Schwager- Wäre die jetzige Prinzessin von Wales mit ihrem ersten Verlobten, dem Herzog von Clarence, schon vermählt gewesen, als dieser im Jahre 1892 starb, so würde ihr die Heirat mit dessen jüngerem Bruder und der Weg auf den Thron von England verschlossen gewesen sein. Das ist heute noch so, und da das deutsche Recht nur gül tige, in England geschlossene Ehen anerkennt, so hat diese Beschränkung auch für Deutsche, die hier heiraten, statt. Die Trauung kann am zweiten Tage nach der Anmeldung erfolgen, jedoch muß auch die Bram vorher volle drei Tage in London gewohnt haben. Sind alsb beide z. B. am t. März eingetroffcN, so können sie sich am 17. anmelden und der Trau- ungsalt kann am 19. vollzogen werden. Beides geht aber auch, falls die Braut erst am 13. nach gekommen ist. Alles in allem nimmt diese Hei- ratsmethodc somit höchstens knappe drei Wochen Londoner Aufenthalts in Anspruch, aber auch nicht weniger. Die Londoner Standesbeamicnschaft ist sehr empfänglich für Trinkgelder, zeigt sich dafür jedoch gern erkenntlich. Die Anmeldung kostet 3.50 Mk. Wer der englischen Sprache nicht recht mächtig und englischer Verhältnisse unkundig ist, der geniere sich nich! etwa — Gott bewahre, er radebreche genau so getrost, wie es die Engländer in der ganzen nichtenglischcn Welt mit so großem Erfolge tun! — nur greife er von vornherein etwas tiefer in den Beutel, erlege z. B. statt der schuldigen 3 Schillung 6 Pence lieber 10 Schilling. Der Be samte wird diese Beleidigung bereitwillig ein- und gleichzeitig seine väterlichste Miene aufstecken. Er wird alsbald auch die einzige Schwierigkeit besei tigen helfen, die sich für Deutsche, die hier weder und fallen lassen. In vielen Städten Spaniens bäckt und ißt nob jede Familie um Ostern ihren Kuchen mit Eiern und Früchten, der dort „Mona" und in Malago „Hornazo" heißt und oon dem stets ein Stück dem Pfarrer deS OrteS geschickt wird. Während der Oster- zeit müssen in Oberitalien überall hartgekochte Eiei auf den Tisch kommen, die in Mailand stets in zwei Hälftcn (eftiappe) zerschnitten aufgetragen und ge- wöhnlich mit jungem Salat gegessen werden. Als Geschenk tauscht man in der ganzen Lombardei wie in Venedig gegenseitig sogenannte colombine au», geweihte rotgefärbte Eier, die von Tauben aut Kuchenteich getragen werden. Beim russischen Osterfeste spielen die Eier eine bedeutende Rolle. In der Nacht vom Karfreitag zum ersten Ostertag wird hier in den Kirchen die sogenannte Osternachtmeffe abgehalten; sobald der Priester den freudevollen Ruf: , Lkttotos voslcres!" (Christus ist auferstanden) verkündet hat, welche, auS aller Munde mit den Worten „Wo istiau voskres!" (In Wahrheit, er ist auferstanden) er- widert wird, drängen sich die Andächtigen zum Altäre, damit der Geistliche die oon ihnen mit- gebrachten Ostereier, Osterbrole und Osterkäse segne; sie neigen sich vor ihm, reichen ihm die Ostereier, tauschen mit ihm die drei FriedenSküsse aus, woraus er ihnen auch ein Osterei gibt und daS Zeichen der KceuzcS über die ihm vorgehaltenen Eier macht Nach der eisten Partie folgt eine zweite, dann eine dritte, mit jeder muß der Pope die drei Friedens- küsse und das Osterei auitauschen und den Segen über die Eier sprechen. Bet dem Ostermahle muß auch der Aermste in Rußland geronnene Milch, Osterbrode und Harle Eier haben, milche, wenn sie Verwandte noch Freunde haben, allenfalls ergeben kann. Der Trauungszeremonie müssen zwei Zeu gen beiwohnen. Erklärt man jedoch, man kenne in London niemand, sei aber bereit für jeden Zeugen 5 oder 10 Schilling zu bezahlen, so be sorgt der Beamte sie selbst. Die Gebühren betra gen 30 Schilling für Lizenz, 10 Schilling für Stempel, 10 Schilling für die Trauung, und 2 Schilling 6 Pence für den Schein; üblich ist über dies ein Schlutztrinkgeld von 10 bis 20 Schilling an die beiden fungierenden Beamten. Alles in allem also wirb man, einschließlich gemieteter Zeu gen, um rund 80 Mark erleichtert. Wer die Rechnung bezahlt und den Schein wohlgefaltet in der Tasche Hai, ist so verheiratet wie möglich. Die solchermaßen geschlossene Ege ist auch in Deutschland ohne weiteres verbindlich. Rein juristisch ist selbst eine — so gut wie kosten lose — Visierung des englischen Trauscheins durch das dcuischc Generalkonsulat überflüssig. Trotzdem ist sie für alle Fälle zweckmäßig. Ehen werden, wie Staatsberträge, prinzipiell „auf ewig" geschloft woflen, muß mindestens einer, normalerweise der Bräutigam, sich nachweislich volle 15 Tage in London aufgehalten haben Nach Ablauf dieser Frist begibt er sich auf das Standesamt des Stadt bezirks, in dem er wohnt (register offtce, nicht zu verwechseln mit registry, Vermietungsbureau) und ersucht um Gewährung einer Heiralslizenz. Zu > diesem Zweck hat er seinen Namen und seine Lon doner Adresse, Geburtsott, Alter und Beruf, eben so die Personalverhältnisse seiner Braut gewissen haft anzugeben. Dokumentarische Nachweise, wie Gebutts- oder Taufschein, sind nicht erforderlich, die mündlichen Angaben gelten jedoch als an Eides Statt gemacht, falsche sind dementsprechend straf bar. Der Anmeldende hat namentlich auch zu b« stätigen, daß er sich eines gesetzlichen Ehehinder- GründonnerStag rot, gelb oder blau. Bei den Per sern war eS Brauch, am Frühlingsfeste rote Eier zu verteilen, und heute noch ist eS Sitte, am 20. März, um welche Zeit das neue Jahr dort beginnt, ge färbte Eier zu schenken. Während der Gefangenschaft in Aegypten hat daS jüdische Volk die dort übliche Sitte ebenfalls angenommen, auch später beibehalten, und so beschenkten sich die Israeliten, wie fast die ganze übrige Welt, am Osterfeste mit Eiern. Die alten Römer begannen ihr Jahr um die Zeit des Osterfestes (wie auch später noch die Franken unter den KapetS); eS war üblich, sich dann gegenseitig Geschenke zu machen, und da das Ei ein Sinnbild deS Anfangs aller Dinge ist, konnte kaum etwas Passenderes gewählt werden. Die symbolische Be deutung ist naheliegend: Eier find die Keime der Fruchtbarkeit und des UeberschlusseS, und indem wir unsern Freunden diese Gaben darbieten, wünschen wir ihnen alle Segnungen, welche diese dünne Schale enthält, deren Zerbrechlichkeit zugleich die Hinfälligkeit und Unbeständigkeit alles irdischen Glücks andeuten soll. AeliuS LampridiuL, der Geschichtsschreiber einiger römischer Kaiser, erzählt, daß eine Henne der Mutter deS Markus Aurelius in der Stunde seiner Geburt ein rotes Ei gelegt habe, Ein Wahrsager, der um die Bedeutung dieses seltenen Falles gefragt wurde, prophezeite, daß dieser Knabe einst Kaiser werden und den Purpur tragen würde. Weil dieses nun im Jahre 224 wirklich e nttar, so pflegte man bei der Geburt d-r Kinder oder anderen frohen Ereig nissen ein roteS Ei zu schenken. Dieser Brauch, sich mit Eiern zu beschenken, wurde oon den ersten Christen für ihr Osterfest, welches mit dem heid nischen Frühlings- oder Neujahrsfeste der Zeit nach so z emlich zusammenfiel, adoptiert und von ihren Nachfolgern fort und fort in Uebung erhalten. Die Eier, weiche man am fröhlichen AuferstehungSfefic schenkte, waren zum Zeichen der Freude meistenteils mit bunten Farben bemalt. Der Brauch breitete sich sodann über alle christ lichen Länder aus. Gar bald genügten die in dcr Fastenzeit — früher war während der Fastenzeit auch der Genuß der Eier verboten — aufgesammelten Eier nicht mehr. ES wurden künstliche auS Zucker und Marzipan, auS Blumen und Papier verfertigt Jetzt ist da« künstliche und künstlerische Ei bei uns und in Frankreich, Rußland und Amerika zur Haupt- fache geworden. Eine hübsche Sitte ist daS Verstecken der Osier- eier. Daß sie schon zu Zeiten Goethes geübt wurde, geht auS einem Briefe Matth SsonS au« dem Jahre 1783 hervor. ES heißt da: „Ich lernte Goethe an einem Tage zuerst persönlich kennen, wo seine Mensch, lichkeit sich ganz rein offenbarte. ES galt Ostereier aufzuwittern. Die muntere Jugend, worunter auch kleine Herder und Wielande waren, zerschlug sich ! durch den Garten und balgte bei dem Entdecken der schlau versteckten Schätze mitunter nicht wenig. Ich i erblickte Goethe noch vor mir. Der stattliche Mann im goldverbrämten blauen Reitkleide erschien mitten ' in dieser mutwilligen Queckstlbergruppe als ein wohl- gewogener oder ernster Vater, der Ehrfurcht und Liebe gebot. Gr blieb mit den Kindern zusammen bis nach Sonnenuntergang und gab ihnen am Ende noch eine Naschpyramide preis, welche die Torahnen fetten noch zwei „große Tage" gehabt. Der Reichskanzler hielt bet der Beratung seines Gchaltsctats zwei wichtige und bedeutsame Reden. Ain 29. März sprach er über die äußere Lage; die Vertreter fast aller Parteien zollten diesen Aus- ühmngen Beifall. Auch der Abgeordnete v. Hett- ing erklärte namens des Zentrums die bundestreue Haltung der deutschen Balkanpolitik für durchaus korrekt. Die anderen Redner, namentlich auch der Der Reichstag hat kurz England. Konstantin v. Zedlitz, schottische Grenzdürfchen Nationalliberale Bassermann, stimmten in dieses für die extreme Richlung dcr englischen Staatskirche Lob mit ein. Tags darauf hielt Fürst Bülow l" ' Hedwig tonnte nicht Wetter lesen. Di« Buch staben flimmerten vor ihren Augen. Das hatte sie nicht gewollt Tot war er, der lebenskräftige Mann, in der Blüte der Jahre, Sie vergaß alle Freude, frei zu sein, ob des tragischen Geschicks. Wie sich nachher herausstellte hatte Gustav, der -en Bau einer Kirche in Gelsenkirchen leitete, den fast fettigen Turm in Begleitung des Polters be stiegen, um noch einige Anordnungen vor seiner Abreise zu treffen, Mit freudigem Stolze gedachte «k, als er oben aus den, Gerüst stand, seines holden Liebchens daheim. Wie zum Gruße schwang er das Sträuß chen Weidenkätzchen, die er aus der Straße erstan den hatte, in der Richtung gen Osten, wo sein Schlesien lag und in ihm das Dorschen mit Hed wig Da stieß seine Hand an eins der Querbretter. Die weißgrauen Frühlingsboten entfielen seinen Fingern, und im Begriff, sie zn erhaschen, bog er sich zu weit vor. Vor den Augen des erstarrten Poliers stürzte Gustav mit einem letzten Ausschrei in die Tiefe. An einem Zacken des Daches blieb der Körper des Gestürzten regungslos hängen. Der Polier, der eilend zu ihm Hinabstieg, fand einen Toten. Aus den erstarrten Fingem aber schimmerte ein Zweiglein der Weidenkätzchen. -— — — Hedwig erhielt es als letzten Gruß des Bräu tigams. Heiße Tränen weinte sie darauf. Dann ging sic hin und legte es zu den ihren auf das Grab der Patin. Ostereier i« aller Welt. Von Eduard Arendt. Ein große Anzahl von Versionen über die Her- kunft deS Brauches, zu Ostern Tier zu bemalen und zu verschenken, sind im Umlauf. Fest steht jedenfalls daS Eine, daß schon die alten Aegypter zur Zeit der Sonnenwende rot bemalte Tier atzen, welche sie als Sinnbild der sich erneuernden Fruchtbarkeit des ewig jungen LebenSkeimeS betrachteten. Auch in der Gegenwart färben die Aegypter, soweit sie noch durch die christlichen Kopten vertreten sind, die Eier am vir v»» Ost-«." VV.I voslcres" und vielen weitzea Schattierungen nach den Rom zurückgefl gen wären, hätten sie mitgeblach.Iphantastereichsten Mustern versehen. lustigen Deutschen von heute. Ganz so schnell wie der weltberühmt gewordene Dorsschmted nietet der Londoner Standesbeamte den Pärchen, die sich an ihn wenden, die Ehefessel freilich nicht an. Jm- inerhin wickelt die Sache sich hier unauffälliger und weniger umständlich ab als daheim, und die Zahl der Deutschen, die sich dieser hcikeln Prozedur des halb lieber auf britischem als auf heimatlichem Bo den unterwerfen, vergrößert sich Jahr für Jahr. Von den verschiedenen Wegen, auf denen man in England in den Ehehimmel kommen kann, ist der allerkürzeste für neuzugereiste Deutsche ohne Interesse, weil er gleichzeitig der kostspieligste und überhaupt der ungangbarste ist. Man braucht dazu eine Speziallizenz des Erzbischofs von Canterbury, die allein 600 Mark kostet und nur in seltenen Ausnahmefällcn gewährt wird. Für deutsche Nup- vammer uu» vu»»r» luttenten kommt fast ausschließlich die standesaml- sen. Bet beiden jedoch kommt manchmal vor der nüssen die Eierform annehmen oder werden in Eiern! liche Trauung (marriags b<ore a reg strar) ohne Zett etwas dazwischen. Aber nicht bloß zu Schei- Kinder nie ins Körbchen eine Mohrrübe oder einl..»„„. - „ .v» — „ Stückchen Brot für daS Pferd zu legen, welches den Iser viert. Am Ostermontage werden-dann die Oster- Aufgebot (on ltcence) in Betracht. Von zwei dungszwecken vor deutschen Gerichten, auch sonst, Greef bet seinem nächtlichen Luftritte über die'ier auSgeteilt, und da eS Sitte ist, jedem Bekannten Deutschen, die auf diesem Wege die Ehe eingehen verfängt der gelegentlich notwendigeVereheltchungs-
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