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nur Farben, die wir schon vorher besessen haben. I bethchen starr vor Staunen. Teufel glaubt, muß ihn sich doch zuweilen im Wat fehlt 'n denn? Traum gefallen lasten, weil er ein Bild davon, Zweiter: ,Na, et muß woll slhre schlimm sind. wie man ihn Sämtliche vier Mater Ehrenfeld seine süße, WaS »st krank g« fa plötzlich S Zylinderhut Ja, »-je ¬ der und da suchen sie Kttch ihre Vereinigung läßt sich in der Idee so spielend Herstellen, das; man das Wort nur auszusprechen wie heftig oft mein Herz pocht! Gott — bei Ihrem Berufe ist daS leicht Arzt braucht, und auch die trägste Phantasie steht sofort Was wollen Sie?" stieb er zur er- Lip- Juwelier Schöller eine Brosche entwendet und Der angesprochene Herr: „Ich bin kein Kammer baten stürmen herein, und die Hochzettsgäste wer den in den Wirbel der Kämpfenden hineingezogen, diener, ich bin der Prinz von Wales. Dampf und Dunst verdunkelt die Szene, man er ¬ den ganzen Her den ihn Sie nicht Bobsleigh gefahren! wieder, Herr — nicht über ihre die Verkäuferin es doch nichk der am Sonntag auf der würde ihn sehr freuen, es sich leicht, Mehrzahl der weiß, als daß Warr versetzen. Träume nichts anderes zu sagen sie uns in einem fremdartigen Wirr- Gegenstände und Situationen im wunderlichsten Zusammenstellungen, und Wandlungen sich gefallen las- Man kann schlechterdings nicht von einem Nilpferd träumen, wenn man noch keines, und sei es auch nur in der Abbildung, gesehen; auch wer nicht an daS? sind sind die Einzelbestandteile dieser meister hier a n eben doch Erfahrungselemente des worden?" doch der Rechte?" srug dieser hinwie- Verkäuferin, welche bejahend nickte, er ernst zu dem jungen Mann: Sic mir, ohne Umstände zu machen, Sie sind dringend verdächtig, beim zeit eines längst verstorbenen Freundes, und nun fällt es einem später ein, daß man gerade an ihn zu denken und ihn lebend zu wünschen besondere wegen vor drei kannte mich gui, sehr geschickt zu also, Fräulein. Am Abend Wochen relegiert worden ist. Er hatte meine Figur und wußte auch düpieren. — Beruhigen Sie sich Er wird uns nicht entgehen." des nächsten Tages wurde Walter nu 0et sein Ha^s sich all« bei „Warum denn das?" Inzwischen hatte Elise Stein die beiden Fritz Ehrenfeld, Sohn des Justizrats Ehrenfeld und bewies an Hand eines Briefes, daß er am Tage vorher noch in Berlin gewesen sei, wo er Medizin studiere und von wo er heute Mittag ein- getl-ofsen sei. gesehen oder neu anstreich u, r der Traum- ihm einzuschu hetn. auch nicht?! Dinge und! Eisbahn treffen könne. Es te wiederzusehen. Wenn Dr. med. Fritz außerdem einen falschen Namen Der also Verhaftete lachte „Das ist wirklich amüsant! Auf der Wache legitimierte kleine Frau verlegen machen will, dann braucht er ie nur nach der Brosche zu fragen, die einen Blü- enzweig mit einem von Opalen umrahmten Bril lanten darstellt. Dann schmollr sie, bis er ihr einen oder auch mehrere Küste raubt, sodaß sie sagen kann: „Siebst Du, Du bist doch ein Dieb!" „Ja, der bin ich ärgerlich hervor. „Nichts besonderes. Wache!" Fritz Ehrenfeld, dem das liebliche Gesichtchen Elises es angetan hatte, ließ es sich nicht nehmen, die Brosche cinzulösen und der Verkäuferin mit einem launigen Schreiben zu übersenden Elise Stein bedankte sich herzlichst und bat vieltaufendmal des Irrtums wegen um Entfchul- digung. Fritz Ehrenfeld antwortete, das habe gar nichts Sowohl der Polizist, wie machten große Augen. Also war Rechte. Fritz Ehrenfeld ließ sich dann Veranlassung hatte. Mitten im geträumten Hoch- e'Büste vom Goethe. Könnten Se wer nicht daraus zeitstrubel ertönt, angeregt durch Geräusche im machen meinen Isidor? I" genannt zu haben." laui auf. Na, ich gehe mit." er sich dann als u>tU MrS. MaggS: „Glänzend! Ist Ihre Mutter sich vorstellt, doch schon hundertmal Wenn et man nich uf 'n Dod fehl! G«- hat mir Traum die Vertauschungen en müssen, so Metamorphosen A« viel Verlangt. Herr Professor, ich hab' gekauft auf 'n» Auktion Bedenkliche« Zeichen. Lister Schusterjunge: „Dein Meester iS krank? blicken ist das Bild unter der Nachwirkung der- aus Chicago: „Sie, Kammerdiener! Irgend eins selben Kanoncnschläge kriegerisch geworden, Sol- Möglichkeit, die Königin zu sehen?" Alte Bekannte „Marie, ich glaube, da ist ein Mann in der Küche. Ich dachte, Sie wüßten, daß ich keinen frem- Amerikanische* Szene: Der Schloßhof zu Windsor. MrS. MaggS Wucherer: „Ach, Herr -^rlor, wenn Sie wüßten, Burgberg bereits in einer Weibertneipe Bettins, Phantasie ungehemmt schalten lasten; da können I Mutter in die Stadt reisen und betrachtet Mit gro- wo er den Rest des PfandettöseS des Schmuck- wir über Berg und Tal fliegen, Tote erwecken, I ßi m Interesse die Auslagen der Geschäfte. Endlich stückes verjubelte, verhaftet. I Luftschlösser bauen und den Mond stille stehen las- kommen sie an eia Kleidrrgeschäft, wo allerlei Ktn- sen, und indem wir das tun, hantieren wir nur deranzüge auf lebensgroßen Figuren ausgestellt find, mit dem gewohnten Handwerkszeug und mischen! „Mutter, sind das au-gestopfte Kinder?" fragt LiS- lich nickte er der Verkäuferin zu. „Tas Bürschchen werden wir schnell haben." Und sogleich nahm er die Verfolgung auf. Nach wenigen Hunden Schritten hatte er den Ver- dächttgen gestellt „Sie sind der junge Ehrenfeld?" frug mit einem breiten Lächeln das Auge des Gesetzes Der Angeredete wandte sich um. Diese Frage beantwortet Dr. Gustav Specht, Professor der Psychiatrie, Erlangen, in seinem Aufsatz „Schlaf und Träume" im Fcbruarheft der Monatshefte von Velhagen und Klasing: Unser Traumbewußtsein schöpft aus demselben Reservoir wie unsere Wachphantasie. Was nur immer unserm Gedächlnisschatz bewußt oder unbewußt einverleibt worden ist, kann im Traum wieder lebendig wer den: also nicht nur unsere unmittelbaren Wahrneh mungen aus alter und neuer Zeit, sondern auch, was uns je mitgeteilt wurde und was wir je ge lesen, was wir gedacht und frei phantasier!, was wir gewünscht und abgelehni, geliebt und gehaßt, und schließlich, was wir früher schon einmal ge träumt haben. Man wird das nur zum Teil zu zugeben geneigt sein Es läßt sich ja nicht leug nen, daß unsere Tageserlebnisse, daß unsere Lek türe usw. von der Traumphaniasie kopiert werden, aber man sträubt sich doch dagegen, daß das un sinnige und zum Teil abstoßende Zeug, das eben doch die Hauptmasse unserer Träume auszumachen scheint, schon vorhandenes Besitztum unserer Seele sein solle; finden wir doch alles so befremdlich nach dem Erwachen, während wir in diesen Bil dern nur alte Bekannte finden dürften, wären sie Wittlich nur Wiederholungen. Solche irrige Ein wendungen können nur erhoben werden, weil man gemeinhin seine Erinnerungen bloß als geschlosse nes und untrennbares Ganzes zu nehmen gewohnt ist, und doch braucht man noch kein scharfes Auge für das Innenleben zu besitzen, um zu erkennen, daß unser Gedächtnisschatz in seinen Einzelheiten wie in seinen größeren Gruppierungen sich in einem ständigen Umwandlungsprozeß befindet. Im gro ßen und ganzen entspricht er der fortgesetzt sich > vollziehenden Erweiterung und Veränderung unserer Erfahrung, aber vielfach stellen sich doch auch ganz erfahrungswidrige Umstellungen des Vorstellungs gefüges ein, die auch praktisch als Erinnerungs fälschungen zu den peinlichsten Fragen führen kön nen, Vollends aber erlaubt sich das Spiel unserer Assoziationen die kühnsten Freiheiten, wenn wir die „Es ist dcrum die Dann sagte „Folgen zur Wache. Schlafzimmer, plötzlich Kanonendonner, der sich zunächst noch in das lärmende Getriebe einfügt: cs sind Frcudenschüsse. Aber nach wenigen Augen- Folgen Sie mir Wachbewußtfeins. Einen gläsernen wird man freilich nicht leicht einmal gar schon getragen haben, aber in garderobe ist er zu finden. Warum Glas und Zylinder sind so geläufige ausgeht, einen Traum zu analysieren, so versteht daß man im allgemeinen von der Morans besteht das Ma tertal unserer Träume? zu sagen. Die Sache hätte ihm Spaß gemacht Und ob er Fräulein Stein Erst früh gegen Morgen schlief sie einige Slun- ^Wenige Tage später, als die Verkäuferin eine Besorgung in der Stadt machte und dabei in die Nähe des Bahnhofs kam, sah sie an einer Lit faßsäule einen jungen Mann stehen, der nach Sta un- und Kleidung sie lebhaft an den noch nicht ermittelten Dieb erinnerte. Laut klopfte ihr Herz. Sollte er es wirtlich sein? Jetzt drehte er ein wenig den Kopf, sodaß sie sein Gesicht erblicken konnte. Kein Zweifel, er warst Schnell eilte sie zu dem an der nächsten Stra ßenecke stationierten Polizisten, dem sie in fliegen der Eile die Diebstahlsgeschichte erzählte und den jungen Mann zeigte, der inzwischen die Bahnhofs straße hinabging Des Schutzmanns Gesicht erhellie sich. Freund ¬ reicht. „Geben Sie die Brosch« Der Name Ehrenfeld wollte Pen. „Mein Chef verlangt 'atz." „Ja aber. Ich verstehe Mann blickte rarlos auf die schöne Verkäuferin, deren tränenfeuchte Augen ihn bittend ansahen. „Eine Brosche. — So erklären Sie mir doch," wandte er sich an den Polizisten. gang erzählen. Als er erfuhr, daß der Dieb in Kleidung und Größe ihm genau geglichen habe, ging ihm ein Licht auf. „Das war Walter Burgberg!" rief er aus. „Ein Kommilitone, der ehrenrühriger Geschichten Besuch im Hause gestatte?" „Aber, Herr, das ist kein Fremder. Ich kenne schon zehn Jahre." Keim Rettuntevricht. Rittmeister: „Sie, Einjähriger Kohn, wie sitzen denn auf dem Gaul; hier wird gelitten und in Ernst und Scherz gesehen hat. Und wenn auch schon seit drei Daje nich mehr -»hauen!! die Personen, . — von mir Schadener- - nicht." Der junge einen gläsernen Hut vor sich. So und ähnlich ists begreiflich." mit all dem Wunderlichen, was wir im Traum er- Deutlich, leben, es gibt nichts in ihm, was nicht wenig- Hotelwirt (zum abretstnden Gast): „Ich darf stens in seiilen Einzelheiten ohnehin schon zu unse- ?och hoffen, daß Sie mein Haus weiter empfehlen rem seelischen Inventar gehörte, und wenn das je- werden ?" mand nicht zugcben will, dann kennt er den Reich- »Bei Gelegenheit gern; aber zurzeit habe ich Ium seines eigenen Vorstellungsschatzes nicht, «jcht einen einzigen Todfeind." Uebrigcns fällt es bei einigem Nachhenken ge- wöhnlich gar nicht schwer, auch die tollsten Phan- rücksichtsvolle Schnstrrjung«. tastereien eines Traumes nicht nur so im allge- „Na, Fritz, warum ißt du denn ntch'?" meinen auf unseren Jdeenvorrak zurückzusühren, „De Subbe iS mir ze Heeß, Frau Meestern I" sondern auch die ganz spezielle Anknüpfung an be- „Blas' e' bißchen, Junge, da werd se kalt!" sondere Erlebnisse und Gedanken des Wachens zu „Ach nee, Meestern, dar mach' ich niche — ich finden. Da träumt man z. B, von einer Hoch kennte der Subbe Stoob in ihr eenz'geS Ooge blasen!" Witz und Humor. Kindermund. Ein sechsjähriges Landkind darf mit seiner wacht und entsinnt sich, daß man nicht lange vor dem zu Hause?" Schlafengehen einen Abschnitt aus einer Kriegsge- MupraktifH. schichte gelesen oder «in Schlachtenbtld bettachtet Junger Gatte: „Mtnchen, ich habe mir einen hat. Bedenkt man, daß überdies solch eine Sze- Westenknopf abgerissen." uenfülle sich gewöhnlich in wenigen Sekunden ab- Junge Gattin: „Soll ich die Näherin oder den gespielt hat, und daß die Rückerinnerung nur dann Schneider ins HauS kommen lassen?" sich etwas klarer gestaltet, wenn man eigens darauf Was uns die Mode an Jacken und Paletots für das Frühjahr bringt. Bearbeitet und mit Abbildungen versehen von der Internationalen Gchnittrnaunfaktnr, Dresden-N. Reichhaltiges Modenalbum a 60 Pf. daselbst erhältlich. Das Märzbild des Voltstalenders steht im Zeichen des Vetter Blasius. Arglistig faust der um die Ecken, zaust uns au deu Haaren, peitscht uns vorwärts, wenn er uns nicht gar zum Gaudium der lieben Mitmenschen voller Tücke den Schirm nach oben stülpt. In tausend Tönen leitet er die große Frühjahrssinfonie ein, kraftvoll, stürmend, braulend, wie es dem Vorkämpfer des Lenzes ge ziemt. Und dieses Präludieren gehl auch durch die Frühjahrmode, die vor und direkt nach dem kaien- dermäßigen Frühlingsanfang sich in jedem Jahre im Stadium des Vorspiels besindet. Der Vorlzang ging zwar iu die Höhe, man sieht, staunt, bewun den — wird aber das Kommende auch halten, was der Anfang versprach? Die Mode ist eben um diese Zeit noch gärender Most, der eine Zeit der Klärung bedarf, um als fertiges Produkt zu gel ten. Und außerdem hat die vielköpfige Menge, Publikum genannt, hier auch ein Wörtchen mitzu reden, und sie verwirft oft manches, wovon sich die Mode Erfolg versprach. Es wäre deshalb etwas voreilig, schon jetzt von einer ausgesproche nen Mode zu reden, wenn auch die Direktive hier für gegeben Ut. Und diese wandelt zum Kummer der Kleinen und Dicken als logische Folge der Winkermode noch immer die breite Sirahe des Di- rectoire- und Empirestils, an den wir uns trotz allen Sträubens doch recht schnell gewöhnt haben Doch werden wir neben der höher verlegten Gür tellinie dieser Schöpfungen auch ziemlich viel Mo delle zu sehen bekommen, die mit normaler Tail- lenlinie für alle die bestimmt sind, denen die aus geprägten Modeformen versagt sind. Diesem Kom promiß begegnen wir auch an den neuen Ueber- klcidern, die sich in dieser Saison durch eine außer gewöhnliche Farbenfreudigkeit auszeichnen, gleich- vrel ob sie als Einzelhüllen oder als Kostümjacken getragen werden Besonders beliebt sind für die Konfektion ein gelbliches Braun, Honigsarbe ge nannt, ein kräftiges Graugrün, ein sattes Mala chitgrün, Pflaumcnblau und Lila, sowie graue und schwarz weiße Kombinationen. Dazu als Gar nitur schwarze Scidenlitze, viel Knopsbesatz mit schräggestellten, imitierten oder schwarz eingefaßten .Knopflöchern, Goldknöpfc und hier und da auch Goldsoutache, da die Vorliebe für metallische Ef- tette stch auch in dieser Saison behaupten dürfte. Diese Bevorzugung des Bunten hat freilich auch einen Haken, das ist die Schwierigkeit, zu solch sarbigem Paletot stets den passenden Nock vorrätig zu haben, dessen Farbe mit der der Hütte nicht zu statt kontrastiert. Was die Machart anbelangi, so gilt es als ziemlich feststehende Tatsache, daß sehr kurze Jacken formen diesmal von der Mode ganz außer Kurs gefetzt sind. Es scheint vielmehr, daß sie sich von ihren alten Liebe, der langschößigen Paletstform, Modell Nr. 1941. Modell ' auch in der neuen Saison nicht zu trennen ver mag. Sucht sie diese doch mit unermüdlicher Er findungsgabe stetig zu veredeln und zu verfeinern und ihnen dadurch neue Reize abzugewinnen. Da ist z. B. unser schlanker Empircpaletot Nr. 1941, der aus biskuitfarbencm Tuch mit etwas dunkleren Soutacheltnien für sonnige Frühlingstage eine sehr elegante Hülle ergibt. Die Empireform wird hier durch einen vorn unter einem Kläppchen verlau fenden Gürtel betont, der am Rücken gleichfalls unter einer Klappe verschwindet. Zwei stch begeg nende Falten als Fortsetzung des Rückenteils sichern ihm nach unten die erforderliche Weite. Einen etwas prätentiöseren Charakter durch die Waiteausalte im Rücken trägt das zweite Modell Nr. 1938, das für anspruchsvolle Modedamen ge eignet sein dürfte. Große, mit schwarzer Liberty seide bekleidete Revers und ein hoher Stchumfall- kragen betonen den genre directoire, dem außerdem der vorn frackartige Schnitt des halblosen, httl- sarbigcn Paletots entspricht. Selbstverständlich muß der dazu getragene Rock etwas schleppend und in Empireform geschnitten sein, da stch der Taillen einschnitt oder ein Gürtel hinter dem Jackettaus- schnitt unschön ausnehmen würden. Eine ander«, gleichfalls recht chike Paletotform, die durch die großen Revers und die höher gerückte Taillenlinie sich als Verschmelzung von Directoire und Empire darstellt, wirkt durch die reiche, in Längslinien laufende Souiachegarnttur recht elegant, war aber auch nur zu einem Schlepprock denkbar. Der ein fachere Genre, wie ihn die praktischen Frauen und jungen Mädchen des Mittelstandes tragen, präsen tiert sich meist in Form halbloser Jäckchen mit 30 bis 40 Zentimeter langem Schoß, der wieder eckig verläuft. Zumeist mit dazu passenden Nock, also als Kostüm getragen, zeigen sie den nahtlosen Rücken nicht völlig anliegend und die Nähte öfters ;als Kellernaht behandelt. Ein leises Uebergehen ;der Taillenlinie sichert ihnen außerdem den Ein druck des Naiürlich-Ungezwungenen, Bequemen, Vorn sind die Jäckchen lose und durchgeknöpft. Man trägt sie, wie unser Modell Nr. 1944 erkennen läßt, meist mit Herrensasson, doch gilt auch der Schalkra gen als wieder modern. In Form geschnittene, mit Knöpfen verzierte Nähte, wie sie unser Jäck chen aufweist, zählen gleichfalls zu den VariationS- möglichkeiten dieses Genres, der auch durch aufge steppte Stoffblendcn bereichert werden kann. Als praktischer Uebergangspaletot gilt noch immer der lose dreiviertellange Sacko aus gestreiftem Stoff, falls man nicht den auch als Regenmantel recht zweckmäßigen Ulster bevorzugt, der im Rücken durch einen Riegel zusammengehalten, vorn lose und dop pelreihig geknöpft erscheint. Bei einer ausgepräg teren Modeform hatte der lose, leicht glockige Man" tel angeschnittene Bündchenärmel, die an der Längsnahi mit Knöpfen besetzt waren. Dazugrohe doppelte Reyers, deren oberstes mit Seide beklei det und diskret mit Goldsoutache verziert war. In Rohseide oder Leinen eignet sich diese Form spe ziell auch für Reise- und Automobilmäntel, die gegen Wind und Staub hinreichend Schutz gewäh ren. Die Konfekttonsmoderstoffe tragen in dieser Saison den Charakter alter Bekannter von anno dazmnal. So fallen für die Paletots vor allem die starkgerippten wollenen Goieleegewebe aus, die an Stelle der Modeneuheit des letzten Winters, der Ottomanseide, getreten sind. Für praktische Ko stüme sind es dagegen die in zwei brauen, grün lichen, grauen oder schwarz Weißen Tönen vertre tenen englischen Stoffe, die, vielfach in Gratensttei- fen, dem beliebten Diagonalcheviot, der in den verschiedensten Farben herausgebracht wird, leb hafte Konkurrenz machen. „Gerippt und gestreift" ist also die Parole, die die Mode für die Frtthjahrs- stoffe ausgegeben. Hoffen wir, daß sie in Rück sicht auf den Beutel eine Weile Geltung behält, nicht das, was heute modern, schon morgen ein überwundener Standpunkt ist! M. H.