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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190903174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-17
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.03.1909
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Jin Sommer d I. werden große russische Bureaus des Hauptielegraphenamies Ruhe w i e- schcink wie das Hornberger Schießen — nämlich, daß sie nichts erhalten werden, da, wie berichtet, an zuständiger Stelle nichts von einer Erbschaft bekannt ist — versammelten sich alle Erbberechtig- Arbeit und warf der abgehenden Schicht Haft vor, daß sie im Lause der Nacht alle Peschen erledigt hätte. Es fand hierauf eine mcnde Kundgebung statt, Unterftaaissetrstär Bccnnte die Ar- unter G e - myan begab sich in den betreffenden Saal, beglei tet vom Polizeipräfekten, und forderte die Tele graphisten auf, den Saal zu verlassen oder sich an einer Chro- Die bulgarische Regierung erhielt aus Perers- burg offiziell die Verständigung, daß mit Risaad ders mit Deutschland, Dänemark und England betragen und in Innsbruck liege» soll Stellung schwierig Alle von den ausständigen Beamten der- zu nehmen Anwesend waren insgesamt 1L4 Grb- ursachten Störungen an den Telegraphenapparaten berechtigte, vorläufig brauchten sie ja »och k«t :/:— Gersdorf, 16. März. Das fertiggestellle Sparkassen-RkchnungSwerk auf das Jahr 1908 ver zeichnet folgende Abschlüsse (die etngeklammerten Zahlen betreffen das Vorjahr): Der Zugang an baren Einlagen während des Rechnungsjahres war 2093 (2020) Posten mit 236 510,51 (220 698,36) Nark. Zurückerhoben wurden 946 (720) Posten im Betrage von 154 575,19 (151 247,21) Mark. Die den Einlegern gutgeschrtebenen Zinsen beziffern sich auf 28 812,84 (26 011,87) Mark. DaS Einleger guthaben stieg von 813 375,93 auf 924 670,10 Mk. gefahren und dem Betriebszweck vorhanden war. —t Oberlungwitz, 16. März. Um die hier herrschende Wohnungsnot etwas zu beseitigen, hat der hiesige Bauverein in der letzten Zeit ein zweites Wohnhaus an der Werkstraße fertig stellen lassen. Dasselbe enthält gesunde schöne Arbeiter« Wohnungen und zu jeder gehört ein Stück Galten - land. Dec Verein besitzt an der Weck-und Nutzunger- straße noch ein größeres Baugelände, weshalb er beabsichtigt, im kommenden Sommer weitere Bauten vornehmen zu lassen. — Die von sozialdemokratischer Seite in Aussicht genommene Gründung einer Bau genossenschaft zum Zwecke der Errichtung von Arbeiter« oohnhäusern scheint nicht zustande zu kommen- Wenigstens hat man seit langer Zeit nichts mehr davon gehört. ES wäre dies bedauerlich, da eS im hiesigen Orte, zumal im Unter« und Mttteldorfe, billiges, schön gelegenes Baugelände gibt. nick, der sich in der belagerten Stadt befindet, kabelt, daß es bald zwischen Konstitutionalisten und Royalisten zur Entscheidung kommen müsse, und zu wessen Gunsten diese ausfallen dürfte, lasse sich kaum sagen. I» Täbris s« die Not sehr groß, da die Bevölkerung durch den Zuzug von Flüchtlingen auf etwa 300 000 angewachsen sei, Um die Stadt herum liege das Heer des Schah, etwa 6000 aus allen Gegenden Persiens und be nachbarten Ländern zusammengelesene Leute, An der Gulfastraßc treiben die räuberischen Kätdaghli ihr Unwesen, und Samad Khan, dec General des Schah, lasse sie gewähren, Alles geht drunter und drüber, Niemand weiß, wer im royalistischen Heer zu befehlen hat, und des Korrespondenten persön liche Meinung ist, daß die Konstitutionalisten in Täbris Sieger bleiben werden, weil sie bessere Zucht haben. LyidikiS Dr. Hößler erschienen. DaS vom Prüfling anzufertigende Meisterstück bestand in je einem noi malen und einem orthopädischen Herren schnürstiefel, welch letzterer für eine Person gedacht war, deren Bein infolge einer Hüftgelenkentzündunp sine Verkürzung um 12 cm erfahren hat. Die Prüfung — in der weiterhin auch eine durch Z ich nung oorgelegte Zergliederung des abnormen Herren- strefclS, sowie das übliche schriftliche und mündliche Examen erfolgte — bestand Herr Reber in allen Teilen, worauf ihm der Meisterbrief auSgehändigi ward. Hinsichtlich des orthopädischen Stiefels ist zu bemerken, daß er nach der neuesten Konstruktion an« gefertigt ist und der T'äger den Vorteil hat, da die Beinverkürzung unsichtbar bleibt, der Gang ein leichter ist und diese Art Schuhwerk nach neuester Fm m und modernstem Stil angefertigt werden kann. ES wird durch diese Prüfung ein unverkennbarer Vorteil für alle Bcinleidende bestätigt: sie haben nämlich nicht nötig, sich das orthopädische Schuhzeug auswärts unfertigen zu lassen, sondern können dies am Orte bestellen und haben dadurch eine erhöhte Garantie dafür, daß alles nach Wunsch ausfällt — Während seines Bestellganges verun glückte - estern ein auf der Hinteren Bahnstraße wohnender Briefträger dadurch, daß er in- folge der Glätte auSglitt und sich eine schwere Knöcheloerlrtzung am Fuße zuzog. Er mußte sofort ärztliche Hiife in Anspruch nehmen und dürfte einige Äschen dienstunfähig bleibeu. — Vergangenen Sonntag hielt der 1884 ge gründete Sterbekassenoerein „Eintracht" im Vereinslokal Stadt Dresden, Altstadt, seine die die wurden in den S»«Mauüver in der Ostsee Pascha eine volle Einigung über die d i e nisvoller Karnevalsgast": herrliche Naluraufnah- leb- men stellen die Bilder vom Wintersport in Sa- De- voyen dar. Die übrigen Aufnahmen, die drama- lär- tischen sowohl wie die humoristischen, sind wie im- Si- mer tadellos, und den Beschluß macht das hübsche Tonbild „Eine tiroler Bauernhochzeit". —i. Die viel Staub aufwirbelnde sogenannte Reutersche Mill ionen-Erb schäft be schäftigt auch schon seit einiger Zeit einige hiesige Einwohner, die auch Nachkommen des Erblassers Generalversammlung ab. Aus dem Ge schäftsberichte ist heroorzuheben, daß dem Verein 146 Mitglieder, und zwar 57 männliche und 89 weibliche, angehören. Er verfügt über ein Gesamt« vermögen von 2200 Mark. Beitritts fähig zu dem Verein sind alle Personen beiderlei GZchlechtS in der Stadt Hohenstein Ernstthal, die das 14. Lebens« jahr überschritten und das 45. Lebensjahr noch nicht zurückgelegt haben. Bei eintretenden Sterbefällen der Mitglieder gewährt die Kasse, vom Eintritt in den Verein an bis mit Ablauf des 5. Jahres 30 Mk., vom 6. bis mit 10. Jahre 40 Mk., vom 11. bis mit 15. Jahre 50 Mk , vom 16 bis mit 20. Jahre 60 Mk., vom 21. bis mit 25. Jahre 70 Mk, vom Beginn des 26. Jahre- ab 80 Mk., bei einer Steuer leistung von 1 Mk. 80 Pf. jährlich. Anmeldungen diesem Verein nehmen jederzeit entgegen der Vor- stehrr Herr Emil Lorenz, Waisenhausstraße 8, der Kassierer Herr Hermann Meyer, Logcnftraße 28 und der Vereinswirt Herr Julius Wül sch, Dresdner- straße 57. — ES ist von Interesse, die Größenver-» hältnisse der umfangreichsten Bauwerke ur feier sächsischen StaatSeisenbahnen kennen zu leinen. Unter diesen steht obenan der Göltzsch- tal-Viadukt bei Netzschkau mit einer Länge von die Arbeit zu begeben. Nur 12 bis 15 verließen den Saal; alle anderen nahmen bett in normaler Weise wieder auf. Die verließ hierauf den Saal. Die Beamten, Aufnahme der Arbeit verweigert hatten, suspendiert. Gestern nachmittag scheint Polizei sind. Trotzdem die ganze Geschichte auszugehen A«S «ttsere« Kolonie«. Dt« H»«gers«»t tm vvambolanv. hoi, wie bte „Tgl, Rrmdsch." an amtlicher Stell« erfährt, bi« Otavtminen- und Etsenbahngesellschaft schon im Dezember vorigen Jahres veranlaßt, 2S000 Kilogramm Reis zur Linderung der ersten Not bereitzustellen. Weitere 25 000 Kilogramm find zu Anfang März von der gleichen Gesellschaft nach dem Ovamboland geschickt worden. Ein von der Gesellschaft eingesorderier Bericht über die Ver hältnisse im Ovamboland ist demnächst zu erwar ten. sind gehoben. Das vhaos i» Perste«. In Täbris nähern sich die Dinge Krisis. Der Korrespondent des Daily der c i n g e t r e t e n zu sein, aber infolge von len, auch die hiesigen, am vergangenen Sonntag in Störungen, die durch Witternngseinflüsse hervor- Streitwald bei Zwönitz im Erzgebirge, um Stel- gerüfen sind, ist die Tclegraphenverbindung beson- lung zur Erbschaft, deren Betrag viele Millionen stattfinden iStaulkeiseukahndiknste entlassen. den Ma-! " Unsere beiden Pflegstätten tinemawgraphischer nister Churchill soll das Abkommen, das Umständen ein vorwiegend politisches präge trüge, ernstlich in Betracht ziehen. Di- bulgarische Frage. Aus dem AnSlan-e. Euglisch-frauzöstscher Handelsvertrag? Nach dem Londoner „Standard" betreiben ein flußreiche liberale Freihändler den Abschluß eines französisch-englischen Handelsvertrag, worin Frankreich auf erhöhte Zollsätze gegenüber England verzichten und den be stehenden Zolltarif zugunsten Englands erniedrigen solle. Dagegen würde England sich verpflichten, während füns Jahren keine erhöhten Zölle der fran zösische» Einfuhr aufzuerlegen. Der Handelsmi- Geld mit nach Hause zu nehuren Doch hatten st die Ehre in die eigene Tasche greifen zu können um die unternommenen Schritte, di« bekanntlich viel Geld kosten, bezahlen zu können. —r Sein diesjähriges Stiftungsfest, be stehend in Kanzerr und Ball, feierte gestern abeni unter sehr reger Teilnahme der Turnverein Altstadt'im Altstädter Schützenhause. Das aus- gewählte Konzsrtprogramm brachte unsere Stadt- kapelle vorteilhaft zur Durchführung, und nicht enden- wollender Beifall belohnte Herrn Musikdirektor Nan- mann und seine wockere Musikerschar. Herr Vorsteher Ebert nahm Veranlassung, alle Erschienenen au herzlichste willkommen zu heißen, und auch einst als Gäste erschienene Herren hielten kurze Ansprachen. E n frohbelebter Ball, dem Jung und Alt bi» zu recht vorgerückter Stunde huldigte, beschloß dar aufs b.ste verlaufene Vergnügen. — Seine Meisterprüfung bestand am gestrigen Montag in Glauchau vor der Prüfung»« kommission der Gswerbekammer Chemnitz H rr Zchuhmachermeister Eugen Reber von hier. AIS Vertreter der Grwerbekammer war Herr veoulrteilt. Gestern vormittag kam es im Haupt- tungen im Kino-Salon, Ecke Hermann- und relegraphenamte zu ziemlich ernsten R u h e st ö-'Limbachcr Straße. In die jüngst vergangenen lungcn und lärmenden Kundgebungen, wobei Faschingstage versetzt uns die wirkungsvolle Wie auch einige Fenster eingeschlagen wurden. — Ge- dergabe des Karnevaltreibcns in Nizza und das legentlich des Schichtwechsels im Haupttelegraphen- eine überwältigende Komik atmende Bild „Geheim- amte verweigerte die antretende Schicht b u-l g a r i s ch e Frage in folgendem Sinne erzielt worden ist: 1. Me Türkei akzeptiert 125 Millionen als Entschädigung von seilen Bulgariens; 2. von dieser Summe wird vor allem die Orient bahn für die ostrumclische Strecke entschädigt, auf der zwischen Liaptfchew und der Pforte vereinbar ten Basis; 3. Ruhland streicht so viele Annuitäten der türkischen Kriegsschuld, als nötig sind, um, mit 5 Prozent kapitalisiert, die Sumnre von 125 Mil- ionen zu erhalten. Weitere Einzelheiten sind noch ausständig, Russisch- Geemarröver. Sächsisches. Hoh-UstetU'Vrnstthal, 16. März 1909 Wettervoraussage der Küntgi. Sächf. Hier Wetterwarte zu Dresden. Für Mittwoch r Wechselnde Luftbcwegung, ver änderliche, meist noch starke Bewölkung, zu nächst keine erhebliche Temperaturveiänderung, später etwas wärmer, zeitweise Niederschläge. 17. Märzt Tage-mittel -s-1,9 ", Maxim»!! 5 0°, Minimum —1,6". — Am 1. April 1909 werden Lie Herren Eisenbahn »Oberassistent Dietrich in Hohenstein- Ernstthal zum Kassenvorstlher in Reichenbach >. V oberer Bhf. befördert. Kassenooisteher Karisch von Dresden - Neustadt nach Hohenstein - Ernstthal, Eisinbahnaspiranten Dörnick von Grüna nach Hohenstein-Ernstthal und Köhler von Hohenstein- Ernstthal nach Grüna versetzt und Kassenvor- strhsr Hempel m Hohenstein - Ernstthal auS dem denen der Zar beiwohnen wird. An den Ma-!_ .... növern werden die Mtnenflotte und Unterseeboote erfreuten gestern ihre Besucher mit je einem icilnehmen. Das Marineministenum will, mn die Awgramm. Der K i n e m a t o g r a p h angeblich ungerechten Anfechtungen in der Presse ^dcr Weinkcllerstraße bietet Mnächst einige kolo- wie in der Gesellschaft zu widerlegen, verschiedene Bilder „Traum des Waffenschmiedes und Dmnamitglieder einladcn, dem Manöver beizuwoh- Teufel und seine Künste die in ihrer nen. Auch die Landesverteidigungskommission soll Farbenschönheit und mit ihren Verwandlungen in corpore bei der Flottenübung anwesend sein. ^nen ausgezeichneten Eindruck mache.» Von den dramatischen Vorführungen und den Bildern aus Hum Ausstand der Pariser Postbeamten, dem Leben nennen wir „Zigcunerliebe" und „Riffle Das Pariser Polizeigericht hat sieben Postbe- Bill"; auch die humoristischen Darbietungen erfreuen amle, die bei den Kundgebungen an. Freitag be- sich großen Beifalls, so u. a. „Liebe macht erftn- lerdigende Rufe gegen den Unterstaatssekretär Si- derischt", „Wer nicht kommt zur rechten Zeit..." mya» ausgestoßcn hatten, zu 6 Tagen Gefängnis usw. — Hervorragend schön sind auch die Darbie- 573 m und einer Höhe von 77 m, soweit letzter? in Bettacht kommt. Der Elstertal-Btadukt bet Jockrta hat eine Sänge von 281 m und ein« Höhe von 68 m. Die Gesamtzahl der Brücken ist 1465 nebst 177 Viadukten mit 23,54 km Gesamtlänge. Die 44 Tunnel haben eine Gesamtlänge von 6,95 km, der längste bei Niederau hat 513 m, der bei Windischfähre 377 m, bei Altenburg 373 m, bei Elsterberg 857 m. Die Gesamtlänge der Gleise bet.ägt 6105,54 km. — Der 54. öffentliche Bezirkstag de- Be- zirkSoerbandeS Glauchau findet am Mittwoch, den 31. Mär-, vormittag« 11 Uhr im „Wettiner Hof" zu Meerane statt. — Der Verband reisender Kaufleute Deutschlands veranlaßt nach der N. A. Z. neuer dings Eihebungen, die sich mit dem Trink- zwange befassen. Da der einzelne Geschäfts reisende ost dem üblen Brauche gegenüber machtlos, einen Geschäftsabschluß mit einem Gastwirt oder Hotelier ander» al» durch eine große Zeche zu er- zielen, so will der Verband eine energische Pro paganda gegen den Trinkzwang et 1 leiten. —i Statistische Erhebungen nahm vor kurzem die hiesige Filiale de» Textilarbeiter« verbande» vor. Dadurch wurde festgestellt, daß hie: 61 Fi.men vorhanden waren, die 1213 männliche und 1045 weibliche, also insgesamt 2258 Textil arbeiter beschäftigen, davon sind ca. 300 Personen organisiert. Seit Bestehen der ArbeitSlosenunter- stützung — drei Monate insgesamt — wurden hier 233,85 Mk. Arbeitslosenunterstützung gezahlt. — Vorsicht bei Neckereientn Fabrik- Betrieben ist immer geboten, weil sie unter Umständen von schlimmen Folgen begleitet sein, können. Von zwei Fällen sei hier kurz berichte:, die vor dem Schiedsgericht für Arbeiterverstcherung in Chemnitz verhandelt wurden. Ein Lehrling stieß einen anderen die Treppe hinunter. Der Gestoßene erhielt zunächst eine Verletzung oberhalb deS rechten Augls. DaS Auge mußte später wegen einer inneren Geschwulst, einer Folge des Sturze-, ent- fernt werden. Der an dem Sturz schuldige Lehr- ing wurde entlassen und von der BerufSgenoffen- chaft, lie dem Verletzten Rente zu gewähren hat, regreßpflichtig gemacht. — Während der Essenspause versuchte ein anderer Lehrling vom Fensterstock auS, einen Faden abzuschneiden, den ein Lehrkollege von oben herobließ. Dabei verlor ec daS Gleichgewicht, da- Fensterkceug brach entzwei und der Unvorsichtige stürzte 5 Meter hoch herab und erlitt einen Schenkelbruch. In diesem Falle wurde ein B e t rieb S unfa ll, der die Berufs- genossenschaft zur Rente verpflichtlte, nicht aner kannt, weil kein Zusammenhang mit den Betriebs- Sein einziges Gut. Roman von B. C o r o n y. (Nachdruck verboten.) 9. Kapitel. Konstanze fügte sich, wenn auch ungern. Ihre vollständige Genesung schritt nun rasch vortvärts, mir der Elastizität der Jugend schüttelt« sie balb die letzten Spuren de. Krankheit und Erschöpfung ab und trat eines Morgens in das Zimmer der Dombrowsky mit den Worten: „Du hast mir wich tig« Aufklärungen zugesagtt Ich mahne Dich an Dein Versprechen, damit es klar um mich werde. Diese Zweifel sind quälend. Es ist, wie in einem Irrgarten umher zu wandern und nirgends den Ausgang zu finden." „Die Mutter" — „Du wisst mir erlauben müs sen, esst von Dir zu reden", unterbrach Alexandra kal», „und damit erklärt sich der ganze Vorfall von selbst." „Was meinst Dw?" „Du behauptest, ein unheimliches Wesen, wcl- ches die Züge Deiner Mutter zeigte, habe Dich ju nächtlicher Stunde alffgesucht. Ich erwidere Dir: zu jener Zeit, wo Du diese Erscheinung zu lmbm meimesi,warst Du längst nicht mehr Deiner Sinne mächtig. Das heiße, wilde Blut stieg Dir zu Kops und Herzen, weil der Dämon einer un- 'cttgen Leidenschaft Dich beherrschte, und anstatt gege» ihn anzukämpfen, ließest Du Dich umgarnen und unterjochen. Dieser Dämon war — die Liebe zu Eamory. Deine Feuerfeele Wass Deinen Kör per nieder." „Tante!" fuhr Konstanze auf, über deren blas ses Gesicht eine Purpurwelle schoß „Jetzt sage ich: Du träumst!" Alexandra erhob abwehrend di« Hans „Gib Sür keine Mühe! Du hast Dich verraten, und'ich gegenüber, Du ließest auch de» Mann, der nichts sür Dich empfand als flüchtiges Wohlgefallen, in Dein Herz blicken." „Schweige!" „Es ist so! Sieh mich an und leugne es." „Und wenn — was erinnerst Du mich daran?" rang es sich fast zischend von den Lippen des Mädchens. „Es gewährt Dir Freude, mich zu de mütigen. Ich wußte cs ja, daß Du meine Fein din bist." „Nicht um Dich zu erniedrigen, sondern um Deinen Stolz zu wecken, werde ich Dir rücksichts los und unerbittlich das Bild der Wahrheit ent hüllen", entgegnete die Dombrowsky. „Dein kin disches Borurteil suche ich nicht mehr zu besiegen. Denke und glaube, was Du willst, aber hören mußt Du mich. Sieh, es gibt nichts Jämmerliches auf der Welt, als ein Weib, welches das Kost basste, was es zu geben hat: seine Liebe einem Manne zu Füßen legi, der nicht danach verlangt. Das tatest Du! Widersprich nicht! — Du, die Ge feierte, Vielbewunderte, ließest ihn ahnen, was in Dir vorgehi, und mußtest es erleben, daß er sich gleichgültig von Dir wandte. Rasest Du nicht bei dcm Gedanken? Ich tue es, denn magst Du mich immerhin für falsch, boshaft und intrigant halten - ich war stolz auf Dich und will es auch ferner sein können. Du hast Dir selbst eine Niederlage bereitet, und d'e Erinnerung an diese muß wieder verwischt werden, so bald als möglich. Hörst Du? So bald als möglich!" „Du gibst mir Rassel zu lösen . . ." „Beharre nicht auf diesem zwecklosen und kin dischen Abstreiten einer Tatsache, die mir nur zu Wohl bekannt ist", sagte Alexandra streng. „Ich beobachtete Dich unaufhörlich, ich warnte Dich so gar, aber vergebens Das Auge einer Mutter bütkest Du vielleicht läusehen können, das meine Eine Mutter folgt nur den Naturgesetzen, wenn sie ihr Kind liebt, aber ich — ich liebe Dich, weil — doch was nützt es, davon zu sprechen? Du glaubst mir ja nicht." „Nein; was Deine Zärtlichkeit für mich anbe langt, bin ich schwer zu überzeugen", entgegnete Konstanze herb. „Du hast ein wenig spioniert, um mich gelegentlich recht tief und empfindlich ins Herz treffen zu können, und freust Dich nun des wohlgclungenen Streiches. Aber triumphiere nicht zu früh! Was ich erreichen will — erreiche ich Warum soll ich es leugnen? Ja, ich erstrebte Ha ralds Liebe und sie wird und sie muß mein wer- denl" „Ste wird es niemals!" „Diese Unglücksprophezethung läßt mich ruhig. Ich verlange ein schwer zu erringendes Herz, und so wie ich, sehen die Frauen nicht aus, welche verschmäht werden! „Die siegreiche Macht Deiner Schönheit wird Dir diesmal wenig nützen. Eamory besitzt einen Gegenzauber." „Dieser wäre?" „Seine Liebe zu Hildegard Rainer." Jäher Schmerz durchzuckte Konstanze, aber sie lächelte gcringschätzend. „Weißt Du auch schon, daß wir die Kleine bei Lieses Hütte getroffen haben? Du scheinst wirklich gut unterrichtet. Es würde ja doch vergebens sein, Deinen Schassblick täuschen zu wollen, also gestehe ich: die Begegnung kam mir damals sehr ungelegen. Er nannte das Mäd chen, welches die Rolle des Engels der Barmher zigkeit spielte, reizend. Das verdroß mich. Ich Gehandelte ihn kühl und unfreundlich. Er fühlte ich dadurch verletzt und blieb mir fern. Das ist alles. Dein Pfeil iraf nicht. Mich aus jenes un bedeutende Persönchen ernstlich eifersüchtig zu machen, gib auf." „Von diesem Zusammentreffen wußte ich nichts", fuhr Alexandra mit derselben Ruhe fort. „Daß ich aber um Deinetwillen wirklich zur Spionin ge worden btti, wenn auch aus andern Gründen, als Du glaubst, gebe ich zu. Ich wollte wissen, was Eamory veranlaßte, das Schloß fast gänzlich zu meiden. Prisca, die mir treu Ergeben«, mußte es erforschen, und so erfuhr ich, daß er ihr bis in die Kirche folgte und oft an dem Edelhos vorüber streifte, um wenigstens einen Blick von ihr zu er haschen. Er, der seiner tollen Streiche wegen be kannt ist, ging sogar soweit, sich Hans Rainer vorzustellen, doch der rauhe, finstere Mann, be sorgt um seine Tochter, erklärte unumwunden, daß er ihn nicht in sein Haus einfUhren wolle und könne, und ersuchte ihn entschieden, sich Hildegard nicht mehr zu nähern. Dieser Widerstand soll aber die Leidenschaft Camorys, dessen Starrsinn sprichwörtlich ist, nur noch mehr entflammt haben, und auch unserer jun gen Nachbarin geht das strenge Verbot des Va ters, wie ich höre, nahe. Dem unerfahrenen Kinde ist kein Vorwlttf daraus zu machen, wenn es sich nach Glück und Sonnenschein sehnt, wenn sein warmes, unschuldiges Herz der süßen Lockung nicht widerstehen konnte, denn der Edelhof muß «in gar traurüger Aufenthalt sein; aber Dir widerfuhr ein« Schmach — die Du zwar von selbst verschuldet hast, die aber deshalb nicht minder empfindlich ist — und ich frage: willst Du sie leiden?" In Konstanzes Augen trat ein seltsames, un heimliches Leuchten. „Die Blumen, die mir tilg' lich gebracht werden, seitdem ich anfing mich zu er holen — von wem sind sie denn?" stieß sie mit remdklingender Stimm« hervor. „Ich fragte nie mals — ich dachte ..." „Diese duftenden Grüße kamen und kommen loch von Herrn von Hohenfels. Lamortz begnügte ich damit, nach Deinem Befinden fragen zu las sen." (Kortsetzung folgt.) fürchte, inchl nur mir und Gisbert von Hohenfels glicht.
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