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Amtsblatt ... ' für -tt RiU IMMt ai la Ailtni zo hchchi»-8niM - Anzeiger für Hohe«stetn-»r«stthal, Oberlungwitz, «er-dors, Herm-dorf, Verns-nri- Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, TtrsH Heim, Kuhfchnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, ErlbaH Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Nr. 6^ Zreitag, den s9. Mär? M9 GefchLfwftel» »ch«lstv»»s »- »1. DUßHeiNt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger da« Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Fernsprecher II Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegn Nr. 11. II auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originnlpreisen Brief- med AMadtatt Oeheakew-Grnstltzal. OV. die in Staatssekretär von Tirpitz berichttgte der in Aus Cetinje traf die Nachricht von der einer Konferenz keinen Widerstand entgegen, wird und Edu wird nach einem neuen Stoff suchen müssen, um seinen Krämerinteressen sich nützlich zu erweisen. Budgetkommission des Reichstags die englischen Angaben über das deutsche Flottenbauprogramm. in als die liegen die einigermaßen verbürgten Mitteilungen vor, daß fünf Altersklassen der 7. TemeSvarer Korps, sowie die Reservisten zweier anderer KorpS zu den Fahnen einberufen worden sind. Man darf daraus wohl schließen, daß sie in erster Linie berufen find, die Herren Serben zur Raison zu bringen, während die KorpS in Wien, Böhmen und Galizien die Re serve bilden, um im gegebenen Falle durch Aufmarsch an der russischen Grenze dem MoSkowitertum zu -eigen, daß auch hier Aller bereit ist, er mit warmen Grüßen zu empfangen. Infolge des Ausstandes sind alle Telegraphen- Linien Frankreichs nach dem Ausland, mit Auf nahme derjenigen nach Brüssel, unterbrochen. Die aus dem neuen amerikanischen Zolltarif erwarteten Einnahmen werden auf ZOO Millionen Dollars geschätzt. Orders auf Marschbercithaltung wurden gestern an eine große Zahl in Sachsen und anderwärts in Deutschland wohnender Oesterreicher ausgegebem. Den Wiener Blättern ist ein amtliches Aviso zu- gegangen, wonach Mitteilungen über Truppenbe wegungen usw. untersagt werden; cs werden, wie verlautet, im ganzen sieben Armeekorps mobilisiert. In Petersburger Abgeordnetenkreisen wird ver sichert, daß Rußland unter keinen Umständen, weder mit Oesterreich noch mit Deutschland, Krieg füh ren werde. Die neue österreichische Note. Die österreichische Note, die Serbien am Sonnabend überreicht werden soll, wird, wie ver lautet, be> ager höflichen und konzilianten Fassung so entschieden sein, daß eS überflüssig sein wird, an Serbien eventuell später ein förmliches Ulti matum zu richten. Erfolgt nicht eine völlig be- friedigende Antwort auf die Fragen, die gestellt da« offizielle Rußland wird sich wohlweislich hüten, seine Armee marschieren zu lassen und so den lange gefürchteten Weltkrieg heraufzubeschwören. Ist man nicht mit Japan fertig geworden, so dürste man sich an dein Granit der zweitstärksten europäischen Militär- macht noch in ganz anderer Weise die Zähne aus- beißen. Daran ändert er auch nicht?, wenn jetzt eine Anzahl von russischen Notabeln unter der: Führung deS Dumapräsidenten Chomjakow in einer flammenden Erklärung alle Slawen Oesterreichs, Deutschlands und der Balkanhalbinsel aufruft, dem serbischen Brudervolk im Namen deS historischen Rechtes die heißesten Sympathien au-zudrücken, wenn sie klagend und tröstend nach Belgrad rufen: „Möge Serbien wissen, daß seine Schmerzen Rußlands Schmerzen, daß seine Beleidigungen die unserigen Ind. Wir glauben an die Wiederherstellung der Die Stimmung in Oesterreich. Durch die letzte serbische Note, die Wien als ganz unbefriedigend, wenn nicht gar neue serbische Provokation bezeichnet wird, ist Mobilisierung einer halben Division ein, die von einem Mitgliede der fürstlichen Familie befehligt werden soll. Die Kriegsbegeisterung in Montenegro ist durch das Erscheinen von acht im ponierenden österreichischen Kreuzern und einer An- zahl Torpedobooten vor Antivari etwas gedämpft worden, doch w rd von Cetinje aus die Meinung verbreitet, diese Kriegsschiffe würden wegen nahe be vorstehender Bedrohung eines Punktes der österreichi schen Adriaküste durch ein englische« Geschwader bald eine andere Wendung erhalten. — Mit solchem werden sollen, so sei die Situation gegeben, und man werde die Konsequenzen daraus sofort ziehen. Der nächste Schritt Oesterreich-Ungarnk werde eine Ztrkularnote an die Mächte sein, in der die Sachlage dargelegt und die Gründe angegeben werden sollen, die Oesterreich zu weiterem Vorgehen veranlassen. Kein Sfterreichtscher «onfersuzv-rschlag. Die Nachricht, Deutschland habe im Auf trage Oesterreich« an die Mächte Anregungen zur Konferenz übermittelt, wird an Berliner zuständiger Stelle auf das schärfste dementiert. Auch von direkten Vorschlägen Oesterreichs ist in Berlin nichts bekannt. Die von Paris au« verbreitete Fassung dieser Vor schläge trage den sichtbaren Stempel tendenziöser Mache an sich. Man soll — das ist offenbar der ungesalzene Witz der Finte — aus der Oesterreich angedichteten ablehnenden Haltung allen Bahnfragen gegenüber irschen, wie rücksichtslos der Standpunki Oesterreichs in der Frage ist Daß man Deutsch- land als den Makler bet diesem fingierten Austiag hinstellt, ist besonders bezeichnend. ES ist dieselbe Alarmpolitck, wie sie ein Teil der französischen Presse bei der Casablanca-Nngelegenheit beliebte. Monarchie angeklammert. Die Slawen Oesterreich« wollen nur, daß jeder Schein vermieden weide, als ob nicht alles gcschch? um den Frieden zu erhalten. Niemals war das österreichische Regierungssystem verderblicher als j.tzt wo mau lm Auaenblick der äuß-ren Gefahr, im A genblick, wo eS sich um die südslawische F age handelt, die Tschechen und Süd- slawen durch die Znsamwens-tzung Le? Kabinetts und durch Maßnahmen, die ihre Rechte beeinträch- tigen, verletze, und eine deutschnationale Politik treibe. — Wenn es wirklich zum Krieg kommen sollte, so wird der österreichischen Regierung wohl kaum etwa« übrig bleiben als da« Parlament zu vertagen, um die tschechischen Agitatoren einsperren zu können, damit diese gewissenlosen Hetzer kein weiteres Unheil anrichten können. Die da« übrige Europa am meisten interessierende Frage ist nun die, ob der feindliche Z u s a m- menstoß zwischen Oesterreich und Ser bien, der ja zweifellos zu einer völligen Zermal- mung Serbiens führen muß, auf den B a l k a n lokalisiert bleibt, oder ob Väterchen in Peters burg, gedrängt von den Herren Panslawisten und Deutschfressern seines Landes und in Tschechien, irgend welche militärische Operationen vornimmt, die daraus hindeuten könnten, als ob er dem bedrängten Serbentum zu Hilfe kommen wolle. Nun liegt un- zweifelhaft die Tatsache vor, daß der ehrenwerte Herr JSwolSki durch Wort und Schrift nichts unvkrsucht gelassen hat, die Serben in ihrer KriegSlust zu be- stärken und ihnen durch allerlei Versprechungen die Zuversicht gegeben hat, daß sie in ihrem K-mpfe gegen Oesterreich nicht allein seien. Aber immer noch hat Rußland den Balkanstaaten wohl viel versprochen, aber nichts gehalten, immer, in den letzten Hundert Jahren der Balkangeschichte, ist Rußland Hetzer und Schürer aller Wirrnisse auf dem Balkan gewesen, um schließlich, wenn eS zum Arußersten kam, die verhetzten Völker im Stiche zu lassen und schutzlos der Wut ihrer Gegner, früher ausschließlich der Türken, preiSzugeben. Und wie die Dinge im russi schen Reiche heute liegen, wird eS nach menschlicher Voraussicht auch diesmal wieder so werden. Man wird von Rußland her Freiwillige nach Serbien senden, man hat bereits auf heimlichen Wegen Kanonen und Schießgewehre dorthin geschafft, man hat auch Geld in den serbischen Beutel getan, aber die verschiedenen „Noten" der Herren Novakowitsch und Milowanowitsch mit ihren Winkelzügen und Ausflüchten entgegengenommen, hat immer wieder auf ein gerades Ja oder Nein gedrungen und iminer wieder keines von Beiden erhalten. Aber schließlich reißt auch der stärkste BeduldSstcick und trotz der bei seinem hohen Alter begreiflichen Friedensliebe hat Kaiser Franz nunmehr seine Zustimmung gegeben, daß eine Anzahl von Armeekorps aus erhöhten Friedens stand gebracht werden. Eure eigent liche Mobilisierung, worunter wir nach militärischen Begriffen vor Allem den Aufmarsch an den Grenzen verstehen, ist noch nicht erfolgt und ist zunächst auch nicht notwendig, da die süd lichen Grenzen der Monarchie, Bosnien und die Her zegowina,seit Wochen schon wie mir früher berichteten, voll mit Truppen belegt sind, die für den ersten Anprall vollkommen genügen. Wie viel Armeekorps Oesterreich kriegsbereit zu machen gewillt ist, da-über schanken völlig die Angaben. Tatsache ist, daß zahl- reiche in Sachsen uns auch hier in unsern Hohen- st e i n - E r n st t h a l und den umliegenden Orten wohnhaften österreichischen Reser- visten die EinberufungSordre erhalten haben und in kürzester Frist bei ihren Regimentern eintceffen müssen. In einzelnen Garnisonen in N o r d b ö h m e n, so in Prag, Eger, Leilmeritz, herrscht eine umfassende Tätigkeit, die darauf hindeutet, daß die deutsch böhmischen Regimenter an zweiter Stelle berufen sein werden, bet einem eventuellen Waffengauge die Ehre Oesterreichs zu verteidigen. Auch aus Wien, Krakau, Graz, Przemysl und Lemberg liegen Meldungen vor, daß Reser- visten zu ihren Regimentern stoßen, sodaß man an- nehmen darf, daß von der Kriegsbereitschaft auch da« 2. Armeekorps in Wien, da« 1. in Krakau, dar 3. in Graz, das 10. in Przemysl und dar 11. in Lem bringen." Die „Neue Freie Presse" beschuldigt geradezu die Mächte der Viererentente, worunter sich auch Italien befindet, daß sie die Kriegs stimmung fortwährend schüren. Statt die Note Oesterreich-Ungarn- zu beantworten, in welcher ihnen die Zustimmung des Sultans zur Annex on Bosnien? und der Herzegowina zur Kenntnis re- bracht wurde, laufen sich der englische, französische und russische Botschafter in Konstantinopel die Füße wund, um durchzusetz n, daß Serbien neues Kriegs- material, Waffen, Munition und Dynamit aus den türkischen Häfen nach Belgrad bringen kann. Das ist in der Tat eine seltsame Unterstützung del Friedens. Rußland liefert den Serben sogar nicht nur ausgebildete Kaoalleriepferde, sondern eS sind auch bereits Hunderte von russischen KriegSfrei- willigen in Serbien eingetroffen. Der russische Ministerrai beschloß, die Linien- jchtffsbaupläne der Hamburger Werft Blohm und Voß für den russischen Staat als beste Entwürfe in dem Konkurrenzbewerb dec l7 bedeutendsten europäischen Schifssbauwerssten endgültig anzu- kaufen. aber auf diese Konferenz nur unter der Bedingung gehen, daß über jeden einzelnen Programmpunkt vorher eine Einigung erfolgt. Der österreichisch ungarische Gesandte in Belgrad, Graf For- gatsch, wird die Note der österreichisch- ungarischen Regierung wahrscheinlich Anfang nächster Woche überreiche», weil man die ser Mitteilung durch eine militärische Demonslra- straiipn, welche in der Vermehrung der Truppen in Bosnien liegt, Nachdruck verleihen will. Je denfalls hat die Haltung Serbiens in der letzten Am Vorabend des Krieges. * Wenn nicht im letzten Augenblick da« nahezu Unmögliche geschieht, ist in wenigen Tagen der Krieg zwischen Oesterreich und Serbien Tatsache. Lange, allzu lange schon, hat die große österrechisch-unga- rische Monarchie sich mit mehr als Lammsgeduld die unerhörten Provokationen deS serbischen und mon- tenegrinischen Packs gefallen lassen, hat immer wieder I« Serbien herrscht andauernd KriegSentschlvssenheit, man be- trachtet den Krieg al« unmittelbar bevorstehend. In Belgrad herrscht fieberhafte Aufregung, der Verkehr ist fast gänzlich lahmgelegt. Fortwährend treffen Truppennachschübe und MunitionSzüge ein und be- geben sich hauptsächlich nach der bosnischen Grenze, während die Donau-Save-Liine geräumt werden soll. Der russische und französische Gesandte hatten gestern Besprechungen mit dem Minister des Auswärtigen, später erschien der Kronprinz auf der russischen Gesandtschaft. Seit einigen Tagen verbringt der Kronprinz den größten Teil des Tages bei seinem Jufanteris-Regimeut. Nach der gestrigen Sitzung deS KriegSrateS hielt er an dis Offiziere eine Ansprache, in der er sagte: „Ich bin glücklich, meinen Kameraden Mitteilen zu können, daß die serbische Armee und ihrs Offiziere mit vollster Zuversicht aus den Kriegsminister, den obersten Kommandanten, rechnen können. Die Führer der Armee sind fest entschlossen, keine Demütigung seitens Oesterreich- Ungarns zuzulassen, solange noch der letzte serbische Soldat im Felde steht." Die Stimmung in Montenegro. Wahrheit und des Rechtes!" Mit solchen Phrasen wird man eine Anzahl Jünglinge dazu treiben, sich als Freiwillige unter die Fahne deS Prinzen Georg zu stellen, aber man wird nicht, und auch Herr Chomjakow und die Seinen nicht, das Dach über dem eigenen Kopfe anzünden. Will Serbien v» bauquo spielen, so ist eS seine Sache; Rußland mag ihm einige Hilfen hierbei geben, aber eS wird nicht seine ganze Existenz und seine Zukunft auf die gleiche Karte fetzen. Und wenn man aus der ReichSduma hört, daß sie bereit sei, die weitgehendsten Forderungen deS Kriegsministeriums zu befriedigen, so weiß man doch auch, daß Worte noch keine Taten und Redens- arten noch kein Geld bedeuten. Und wenn nun Rußland, au« inneren und äußeren Gründen — kein Geld und Furcht vor Revolution — den Degen in der Scheide läßt, so hat auch das deutsche Reich nicht die mindeste Veranlassung, aus seiner Neutralität herauszutreten und zu Gunsten seines österreichischen Bundesgenossen irgend welche militärischen Schritte zu unternehmen. Für Frankreich entfällt, sobald sein Zwsibund- genösse Rußland ruhig bleibt, jede Veranlassung, sich für die Serben zu erhitzen, und Italien wird, trotz der verwandtschaftlichen Gefühle seines Königs- Hauses für Montenegro und der Feindschaft des Volkes gegen Oesterreich, wenn auch mit innerem Widerstreben, aber gezwungen durch die Macht der Verhältnisse, tun müssen, als habe eS an der Ent wicklung der Dinge auf dem Balkan nicht das ge- ringste Jnteress'. Unsere lieben Vettern in Eng land natürlich werden nach wie vor olle« ver suche», um die FestlandSmächte gegenseitig aufzu hetzen und in einen Krieg zu verwickeln, damit sie im Trüben fischen und die Früchte der Uneinigkeit gestimmt hat! Neue tschechische Treibereien. Im österreichischen Abgeordneten hause erk cüte Abgeordneter Kramartsch, die Schärfe der auswäftigen Situation liege offensichtlich daran, daß man in u»S nicht Oesterreich, sondern Dentschla » d treffen wolle. Wäre in Oester reich nicht Jahrhunderte lang ei e germani sierende, das Recht der Slawen zurückd'.ängende Politik gemacht worden, so märe niemand auf der Welt, »amenllich in Rußland, dagegen gcwesen, wenn wir die Okkupation in eine Annexion ver wandelt hätten. Wäre Ö sterreich dem Ideal der österreichischen Politik, daß alle Völker tn diesem Staate ihr' Zukunft finden sollen, treu geblieben, o wäre ein serbischer Konfltkt überhaupt niemals eingetreten. Serbien hätte sich geradezu an die Das Wichtigste. Der Reichstag geht am 1. April Ferien. i Blödsinn muß die „Begeisterung" wach gehalten werden. AimeS Volk! Die Haltung -er Türkei. Im Sandschak Novibazar wird alle- vor bereitet, um mit bewaffneter Volksmenge für die Sicherheit deS türkischen Gebiets einzutreten. Be sonders ist die albanejische Miliz von min destens 50—60000 Männern vollkommen bewaffnet - und schlagfertig. Die Stimmung der Albanesen ist : ungleich feindlicher gegen Serbien als seinerzeit gegen : Oesterreich. Eine neue Käufer«»»-? Völlig unerwartet rückt Rußland in diesem kritischen Moment Oesterreich-Ungarn mit der Kon ferenz zu Leibe. ES stvird darüber auS Petersburg gemeldet: „Der Minister deS Aeußeren übergab dem österreichisch ungarischen Botschafter die Antwort der russischen Regierung auf seine Mitteilung über die in Konstantinopel erfolgte Unterz ichnung de« österreichischungarisch-türkischen Protokolls betreffs Bosnien und die Herzegowina. Die russische Ant wort weist darauf hin, daß, wie bereit« in der rus sischen Znkulardepesche vom 19. Dezember 1908 festgestellt, die unmittelbare Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei nicht die Not wendigkeit auSschließe, die Frage über Bosnien und die Herzegowina einer Konferenz der Signal armächte vorzulegen. Die russische Regierung sei daher bereit, sich jetzt mit Oesterreich- Ungarn und den anderen Mächten über die Ein berufung einer Konferenz zu verständigen, der die Beratung der bosnisch-herzegowinischen Frage wie auch anderer Punkte deS von den Großmächten an genommenen Konferenzprogramm? unterliegt." — Wenn Rußland von der Notwendigkeit einer Kon ferenz spricht, so muß da? al« eine direkte Provo kation Oesterreichs angesehen »erden, dar mehrmals ausdiücklich erklärt hat, daß die bosnische Frage ausschließlich Oesterreich und die Türkei anzehe und daß cs sich in diese Dinge nicht Hineinreden lasse. Jetzt will Rußland die Konferenz über Bosnien entscheide» lassen, nachdem es schon längst in einem V.rtrage der Anmxon von vornherein zu- Situation in gefahrdrohender Weise zugespitzt worden. Die Ueberzeugung ist dort nachgerade allgemein ge worden, daß Serbien in frevelhafter Weise direkt auf den Krieg losfteuert. Daß dabei fremde Ein flüsse mit im Spiele sind, ist ganz unzweifelhaft. So schreibt dar angesehene Ofen-Pester Blatt „Budapest! Hirlap": „Es ist klar, daß die Aktion von einer andern Macht inszeniert wird. Es ist ferner klar, daß man nicht bloßen Verwicklungen auf dem Balkan,, sondern Verwicklungen der europäischen Politik gegenübersteht. Der erste Kanonenschuß könne sensationelle Enthüllungen W i c », 18. März. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Die auswärtige Lage würde heute hier mit Rücksicht auf den imbcfticdigcndett Inhalt der russische» Antwort sehr pessimistisch ansgefaßi. Oesterreich setzt dem Verlange» nach berg betroffen worden sind. Jedoch sind die Mel- . düngen darüber noch so unzuverlässig, daß mit emheimsen können, aber, so eS das Schicksal will, Sicherhet nicht« zu ermitteln ist. AuS U n g a r ^werden ihre eigennützigen Versuche vergeben- sein