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hivaur die Lust, die Politik auf die Straße zu oer- legen, genommen zu haben. Der AkttonSautschuß der sozialdemokratischen Partei teilte nämlich bet dem letzten Monat«oppell mit, daß am 18 März, dem Lage der Märzgefallenen, keinerlei Per- anstaltungen oder Demonstrationen stattfinden werden. Aus dem Auslände. IZap«« und Deutschland. Der japanische Minister der Aeußern, Gras K o m u r a, hat in seiner großen Rede über die auswärtige Poliiik die herzlichen Be ziehungen zu Deutschland besonders hervorgehoben und sich dabei aus die japanfreund lichen Aeußerungen des Fürsten Bülow im Deut schen Reichstage bezogen. Das Organ des Mi nisterpräsidenten Katsura, die „Kokumiu", hält den Passus über Deutschland sür den wichtigsten der Ministerrede und sagt, Graf Komura habe mit sei nen Worten über die deutsch-japanischen Beziehun gen sür In- und Ausland vornehmlich tundiun wollen, daß sich die japanische Politik nnt der deut schen eins wisse in der Verfolgung ihrer Ziele im fernen Osten. Deutschlands Haltung sei eine ge rechte und sreundschastliche gegen Japan. Wie der Reichskanzler Fürst Bülow in seiner Reichslags rede im vorigen Jahre die Beziehungen beider Staaten zueinander richtig gekennzeichnet habe, so hoffe auch Japan »ach den Erklärungen des Gra fen Komura auf eine ständig zunehmende Herzlich keit in dem Verhältnis beider Länder zueinander. Skandalfzene»» im Sfierretchischen Abgeord«e1e«hause. Zur Verlaus der Verhandlung des Dringlich keitsantrages Haju über die Verfolgung der tschechischen Presse wies der Justiz minister, von den Tschechisch-Radikalen wiederholt mit Listnr und Abzugsrufen unterbrochen, auf die Zunahme der im letzten Halbjahre durch die tsche chische Presse begangenen strasbaren Handlungen hin, dercir Ursachen Entartung des nationalen Kampfes und militärfeindliche anarchistische Um triebe seien und denen angesichts Ler seit längerer Zett besonders gefahrdrohenden Lage des Staates mit allem Nachdruck entgegengetreten werden müßte. Der Minister betonte hierauf das vollständig objek tive, nicht voreingenommene Vorgehen der Behör den gegen die tschechische und deutsche Presse und hob hervor, er und die übrigen Minister seien ehrliche, offene Anhänger der Preßfreiheit. Entartungen der Presse müßten jedoch bekämpft werden. (Leb hafter Beifall; Abzugsrufe bei den Tschechisch-Ra- lalen.) Zahradnik betonte die Notwendigkeit einer baldigen Herbeiführung des nationalen Friedens in Böhmen auf gerechter Grundlage, Strauskh (Deutsch-Radikal) wandte sich gegen die Bedrück ung der deutschen Minorität. Die Deutschen ver langten nur ihr Recht. Wenn die Gleichberechtig ung jedoch so aufgefaßi Werde, daß in den uralten geschlossenen deutschen Sprachgebieten tschechisch am tiert werden solle, so werde niemals Frieden in Böhmen eintreten. Der Präsident ries dann den Redner wegen der Bemerkung: „Ein tschechischer Richter habe keinen Funken Gerechtigkeitsgefühl;" zur Ordnung. Klofatsch behauptete, daß die Re gierung Lockspitzel unterhalte. Als der Minister des Innern diese Vorwürfe unter donnemdem Bei fall der Deutschen energisch zurückwics, stürmten die Tschechisch-Radikalen unter kolossalem Geschrei gegen die Ministerbank, so das; eine allgemeine Un ordnung entstand. Der Antrag Haju ward schließ lich abgelehnt. Ma« traut de« Prager Tschechen nicht Zum 50. Gründungsiage der Prager Gruppe der „S ch l a r a f f i a" war ein allgemeines Konzil hier für alle reichsdeutschen Tochterverein,e geplant. Ueber 3000 Teilnehmer hatten sich an- gemeldci. Ein befragter jungtschcchischer Abgeord neter erklärte, daß er für die Sicherheit der Teilnehmer keine Haftung übernehme. Tas Konzil wurde darauf für Ende Juni nach Wien verlegt. französische Verluste in Lüd Marokko. Der in Bordeaux cingetroffene Dampfer „Af- rique" bringt die Nachricht, Laß die gegen die Mauren im Süden Marokkos ausgesandte Kolonne Gouraud in sehr schwerer Lage sei und sich vor einer Uebcrmacht von 3000 Mauren, von denen 250 mit modernen Repeticrgewehren bewassnet sein sollen, zurückgezogen habe. Die sranzösische Kolonne habe st a r k e V e r l u st c erlitten. Zwei Maschinengewehre und 60 000 Frank sind in Lie Hände des Feindes gefallen. Die Eingebore nen hätten sich aller Verproviantierungsboo'te be mächtigt, die auf dem Senegal stationiert sind. Ihre Führer wurden niedergemacht. Eine Pa- trorMc unter dem Befehl des Sergeanten Allart sei zurückgcdrängt, ihr Führer getötet worden. Da alle Brunnen der Gegend von den Mauren zuge- schüttet werden, so sollen ein französischer Feld webel und 30 eingeborene Soldaten dem Durst er legen sein. Der französische Militärskandal. Die Disziplinlosigkeit in der französischen Marine- Jin fante vi e zieht weitere Kreise; sie hat zu neuen Aeußerungen der Insubordination gegen den Lie Vorfälle untor- suchendcn General geführt. Der Marincpräfekt von Toulon, Vizeadmiral Marquis, hat den General L» Ferron zu sich beschieden und eine lange Un terredung mit ihm über die Vorgänge beim vierten Kolonialregiment gehabt. Tas Gerücht geht in Paris um, der Marineminister habe die Haltung und die scharfen Worte des Generals gemißbilligt, und auch zwischen dem General und Admiral°Mar- quis sei es zu scharfen Auseinanderfetzungcn ge kommen. Im Laufe des Tages begab sich Gene ral Ferron dann in die Kaserne des vierten Ko lonialregiments, um Nachforschungen darüber an- zustcllen, wer Indiskretionen begangen und die Affäre in die Presse gebracht hat. Als er die Kaserne betrat, erwies ihm die Kasernenwache nicht die schuldigen Ehrenbezeigungen, was neUe Be trasungen zur Folge hotte Der General war von einen Leuten sogar öffentlich ausgepsiffen worden, wogegen die Offiziere vergebens einzuschreiten such ten. Mehrere Offiziere, die sich mißbilligend über die Sprache des Generals geäußert hasten, sitzen gegenwärtig im Stubenarrest. Das achte und vierte Regiment sind in ihren Kasemen konsigniert. Eine große Umwälzung im Krtegsschisibau. steht bevor, wenn die neuesten Mitteilungen über eine englische Erfindung von rauchlosen Motoren mit Gas- oder Petroleumspeisung sich in vollem Umfange bewahrheiten sollten. Die „Eve- ning News" wollen erfahren, daß die Firma Vickers SonS and Maxims, die seit Jahren mit rauch losen Motoren für große Dampfschiffe ex perimentierte, nunmehr alle Schwierigkeiten bei der Herstellung derselben überwunden habe. Infolge dessen habe die Admiralität beschlossen, sofort mit dem Bau eines neuen Typs von Linienschiffen zu beginnen, der dem Dreadnoughttype fast ebenso überlegen sein wird, wie es dieser seinen Vorgän gern war. >Zu den Vorteilen der Motore mit in nerer Verbrennung gehöre, daß keine Schornsteine nötig Wären, daß das obere Deck klar für die Geschütze bleibe, daß kein Rauch vorhanden sei, daß der Kohlenverbrauch verringert werde, daß weniger Raum sür Kohlen nötig sei, wodurch die Srabilität erhöht werde, daß die Maschinen viel sparsamer seien und weniger Bedienung bedürsten, Laß eine geringere Bemannung erforderlich sei, daß man keine Maschinerie mit forziertem Zug brauche und daher nur kleine Ventilatoren sür die Maschinerie nötig seien, daß sowohl Petroleum wie Gas verwendet werden könne und weniger Geräusch verursacht werde. Man könne alle Geschütze aus beiden Seiten abfeuern und sie in vollem Umkreise drehen. Das neue Linienschiff werde mit 13,5zölligen Geschützen bewassnet wer den, wahrscheinlich werde es zehn derselben erhal ten. Ein solches Schiff des neuen Typs soll so schnell wie möglich gebaut werden, um Proben da mit anzustellen. Die Reform des Dingeleytarifs. Der „Associated Preß" wird aus Washington von autoritativer Seite mitgeteilt, der neue Tarifentwurf enthalte folgende Vorschläge: Die Zucker-, Blei- und Kupferzölle bleiben unver ändert. Eisenerz kommt auf die Freiliste; die Schienen- und Rohstahlzölle werden wesentlich her abgesetzt; für Gewebestoffe sind abgestufte Zollsätze vorgesehen; für Seiden- und B a um w oll st o f f e feinster Qualität tritt eine Zoller höh u n g ein. Sächsisches. HohenftetmSrnstthal, 13. März 1909. Wstt<rv«ra«»fage der KSntgl. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Kür GsttNtagr Nordwestwind, bedeckt, etwa» wärmer, Regen und Schnee. 14 März r Tage-mittel -s-1,5 o, Maximum -s-45,«, Atunmum —1,9". —* Gestern nachmittag schien die Sonne so hell und warm vom Märzhimmel, daß man wirklich ;offte, da« Wetter werde nun endlich ein Einsehen haben und sich etwas frühling-mäßiger gestalten. Vie Hoffnungen find aber kräftig enttäuscht worden. Heute morgen lag bei trübstem, nebeligem Wetter eine leichte Schneedecke und ein leiser Schnee fall, der nahezu den ganzen Tag über anhielt, be- mühte sich, die dünne Dicke zu verstärken. Draußen güang eS ihm, in der Stadt aber zerfloß die himm lische Weißheit alsbald zu Wasser und ergab auf ?en Straßen jenes liebliche Gemcnzsel, LaS bei uns ui NorddcutschlanL den Frühling charakterisiert. N ch dem über Gebühr kalten Februar haben wir wirklich einen besseren März verdient, der Wettergott aber scheint unS zu grollen und uns seine Unbilden noch recht lange fühlen lassen zu wollen. — Die dick jährigen Osterprüfungrn an unseren Schulen finden noch folgender Ordnung statt: In der Bürger- und 1. Bezirk-schule der Altstadt: Turnprüfung der Klaffen II ( ins.) Kn. und M., I und II (mittl.) Kn. und M. am Mittwoch, den 24. März, nachmittags 2—4 Uhr, von 4—5 Uhr Chorstngen Kl. I und II (mittl.) Kn. und M, I eins.) gern., II Kn. und M. Allgemeine Prüfungen: Donnerstag, den 25. März, nachmittags 2—4 Uhr Kl. VIII (eins.) M., gern., Kn. Freitag von vormittags 8 dis 4.40 Uhr nachmittags Kl. VI (eins.) Kn., M., gem, VI (mittl ), VIII, VII Kn. und M. and VII (eins.) Kn. Sonnabend vormittags 8—12 Uhr Kl V und VII (eins, und mittl.) Kn. und M. Montag, den 29. März, von vormittags 8 bis 4 40 Uhr nachmittags Kl. V und IV (eins.) M, Kn. und gem., IV (mittl.) Kn. und M., III (eins, und mittl.) Kn. und M. Dienstag oon vormittags 8 bis 4 Uhr nachmittags Kl. II (eins, und mittl.) Kn. und M, I gem., Kn. und M., IV und III (Sel). Mittwoch vorm. 8—9 20 Uhr II und I (Sel.); oon 9.20—1150 Uhr Sprach prüfungen in der Selekta Kl. IV, III, II und I. Die Prüfungen in der Handelsschule, der ge werblichen Fach- und Fortbildungsschule, ausschließlich der Bäckerfachklasse finden Sonntag, den 28. März, von '/,11—1 Uhr statt. Die Prü- sung in der Bäckerfackklasse wird Dien «tag, den 30. März, von 4—5 Uhr abgehalten. Während der Prüfungen sind die im letzten Schuljahre gefertigten Zeichnungen im 1. Stock des SchulhauseS Nr. 3, die Nadelarbetten im Trdgr schoß derselben Gebäudes ausgestellt. Die schriftlichen Arbeiten befinden sich im Prüfungssaale. Die feierliche Entlassung der Konfirmanden findet Mittwoch, den 31. Mär-, nachmittags 5 Uhr, die Aufnahme dcr Ostern d. I. schulpflichtig werdenden Kinder Montag, den 19. April, vorm. 9 Uhr statt. Die Versetzung, mit welcher die Zensurverteilung verbunden ist, erfolgt Donnerstag, den 1. April, von vormittags 8 Uhr !an. — Für die 2. Bezirk-schule in dcr Neustadt ist folgender Prüfung-plan ausgestellt worden: D o n- ner - tag, 25. März, nachm. 2—3.40 Uhr Turn- piüsung der Kl. Ills und b, Ila und b, lä und b Allgemeine Prüfungen: Sonnabend, 27. März, vorm. 8—12.05 Uhr Kl. Ilc, Illc, lVc, Vc, Vle Montag, 29. März, vorm. 8—4 Uhr nachm. Kl V» und tr, Via und b, Villa, la und b. Dient- tag vorm. 8—3 Uhr nachm. Kl. lVa und b, Vila b und e, Ila; 210—3.20 Uhr Chorstngen. Mitt woch von 8—12.05 Uhr Kl. Ilir, Illa und b, Villa und b. Die schriftlichen Arbeiten liegen während der PrllfungStage im Doppelzimmer, die Nadel arbkiten im NadelarbeitSzimmer, die Zeichnungen iw Zeichensaale zur gefälligen Ein- bez. Ansicht aut Donner-tag, den 1. April, vormittag» 10 Uhi findet die feierliche Entlassung der Kon firmanden statt. Donner-tag von 2—4 Uhr und Freitag, den 2. April: Versetzung und Ein richtung der Klaffen. Montag, den 19. April früh 7 Uhr: Beginn de-Unterricht- im neuen Schuljahre, nachmittag« 2 Uhr: Feierliche Aufnahm der Neulinge. — Obligatorische Fortbildung« schule. D i e n S t a g, den 30. März, 5—7 Uh Kl. Illa und b, II» und b, la und b. Die E n 1 lafsung der abgehenden Schüler (55) findet im Anschluß an di«P llfungen um 7 Uhr statt. Dien« tag, den 20. April: Wiederbeginn de« Unter richt- im neuen Schuljahre, nachmittags 5 Uhr. — Zu den vorstehenden Prüfungen und Schnlfeierlich leiten sind die geehrte« städtischen Kollegien, di« Eltern und Pfleger unserer Kinder, die Lehrherren «er FortbildungSschüler, alle Gönner und Freunde unseres Gemeindeschulwesens eingeladen. — Der hiesige Kaufmännische Ver ein bok seinen Mitgliedern und Gästen gestern abend einen Rezitationsabend im „Schwanen"-Saale. Herr Georg Fritz schler aus Bad Schmiedeberg sprach unseres jüngst verstor benen nationalen Dichters Ernst v. Wildenbruch Werk „Die R a b e n ft e i n e r i n". Des Redners lebendige Vortragsweise verhalf ihm zu gutem Er folg. Mit gespannter Ausmerksamkeit lauschte das leider nicht sehr zahlreiche Auditorium der rheto rischen Wiedergabe des überall mit großem Erfolge aufgeführkcn Schauspiels und spontan war der dem Rvzitator gespendete Beifall. Auch mit diesem Abend dürste sich der Vorstand des Kaufmännischen Vereins den Dank seiner Mitglieder erworben haben. — Unser Kinematographen-The- ater in der Weinkellerstraße bietet seit Donners tag abend ein ganz vorzügliches Programm, das viel Abwechslung bringt und die Besucher aufs beste unterhält.. Dramafische Darbietungen wech seln mit schön kolorierten Verwandlungsbildern, humoristische Aufnahmen vervollständigen das Pro gramm und stimmungsvolle Musikbegleitung auf verschiedenen Instrumenten erhöht den Genuß. — Das deutsche Zeitungswesen kai.n im laufenden Jahre da« 300 jährigeJubiläum feiern. ES war im Jahre 1609 als in Straßburg «ine regelmäßig erscheinende Wochenschrift heraus- gegeben wurde. Der Titel lautete: .Relation: Aller Fürnemmen und gedenkwürdigen Historien, so sitz hin onnd wider in Hoch und Nieder Teutschlan^, auch in Franckreich, Italien, Schott vnd Engelland, H sspanien, Hungern, Polen, Siebenbürgen, Wallach y Moldaw, Tülkey rc Inn diesem 1609 Jahr v?r- laufen vnd zutrugen möchte. AüeS auff das trenn lichst, w e ich solche bekommen vnd zu wegen bringen mag, in T'.uck verfertigen will." Ergötzlich ist ei zu lesen, wie der Herausgeber Carolu? wegen rtwaigei Dluckjehlrr um die Ncchsicht der Leser bittet. Er schreibt auf der ersten Sette des Jahrganges folgen- des: „Großgünstiger L ser rc. Demnach durch di- genade dkß allerhöchsten wir abermahl ein neuer Jahr antrelen, und sich in außfertigung der Ordinaiy aoisa, wie nun etlich Jahr beschehen, (so gew-ß ich sie haben und bekommen map) zu cantiuniren ver mittels Göttlicher gnad.'n bedacht rc. Wann abe. bisweilen Errata und Ungleichheiten, die so wo wegen der unb«kandten Oitc, atS auch der Persohncu Namen, derv aulhoritit Erbämpter o)er der gleich n Zingularittten und Propri teten sürsallen, so auß m wisse, He l nicht recht geschieben, in der Corretiui r.ch ang«r- ter uisochen halben nicht zu ändern aü^ ich, vtt wolle der großgünstipe Leser solch r, wie auch, wat >n d-r Eyl übe-sihen, s-inem v-i- - ür.fftsien w.ss n nch, unbeschwert selbst«» Corrigirren, Endein und verbessern, angerechte^ U-sach halben auch, unnd dar bry der Nacht cylend gefertigt werden muß, zum besten verstehn, aus Nid annemmen. Hkimil von dem AllmächtPen Gott ein freudenreiches Glückseliges Neues I hr, be ständige Gesundheit und alle Wolfahrt, den groß günstigen Leser, nach jedes authoritet underdienstlich Dienst: und Freundlich wünschend, Johann Caro luS." Die Bitte um Nachsicht wegen der Eile der Zusammenstellung ist heute, wo dar Tageblatt ein gerichtet und der Drahtbericht erfunden worden ist, doppelt berechtigt. Der .großgünstige" Leser will freilich nicht immer von dieser Nachsicht etwas wissen. — Nach den Ermittelungen des preußischen statistischen LandeSamteS licfertOldenbucg die größten, dar Königre ch Sachsen die kleinsten deut schen Soldaten. Die DurchschnittSgröße de« deutschen Soldaten beträgt nach genauen Feststellungen 167,74 Zentimeter. Von den einzelnen Truppen, gattungen haben durchschnittlich die größten Leute die Fußartillerie mit 172,31 Zentimetern Durch- schnittkgröße, während die anderen Waffengattungen, auch die Marine, mit 167,18 Zentimeter etwas zuiückbleibt. DaS größteDurchschnittSmaß der Leut chen Armee-Kontingente hat das preußische mit 167,93 Zentimeter (bet der Garde 173,73 Zentimeter), e- folgt das württembergtsche mit 167,25 Zentimeter und de« sächsische mit 166,49 Zentimeter. Nach der Reihenfolge hinsichtlich der Durchschnitt-größe der do:t geborenen Militärpersonen steht an der Spitze das Großherzogtum Oldenburg mit 169,78 Zenti meter. ES folgen Schleswig Holstein und Mecklen burg-Strelitz mit je 169 67 Zentimeter, Mecklenburg. Schwerin mit 169,31 Zentimeter, ferner der Reihe nach Westfalen, Hannover, Pommern, Waldcck Braunschweig, Rheinland, Ostpreußen, Westpreußen, Berlin usw, an letzter Stelle da-Königreich Sachsen mit 166,39 Zentimetern. Da für die Tüchtigkeit eine» heutigen Soldaten ganz andere Dinge au-schlag- gebend sind, al» die körperliche Größe, so wollen wir kleinen Sachsen un» durch diese Feststellung nichr onderlich da» Leben und die Freude am Eoldaten- scm verdrießen lassen. )!( Gersdorf, 12. März. Die Retmrie- rungs-Stammrolle voir hiesigem Otte verzeichnet die ses Jahr 117 Gestellungspflichtige. Als Muste- rungstermin ist Montag der 15, März festgesetzt und zwar findet derselbe im Logenhause Oberlung witz bei Hohenstein-Ernstthal, vormittags >j8 Uhr statt. — Chemnitz, 13. März. Der Fälscher der Hartmann-Aktien, Stöcklin, ist gestern abend in München wieder ergriffen worden und befindet sich bereits auf dem Tran-port nach Chemnitz. Crimmitschau, 12. März Gestern abend brannte in der Mechanischen Buntweberei und Spinnerei, G. m. b. H., die im Hoframne befindliche, früher H. F. Wagnersche Fabrik, wo in dem im Erdgeschoß befindlichen Appreturraum« durch Selbstentzündung ein Feuer entstanden war? Das Feuer breitete sich durch die Transmissions- löcher Uber drei Stockwerke aus. Die Feuerwehr war in verhältnismäßig kurzer Zeit Herr des Brandes. Cs sind ziemlich große Vorräte an Rohmaterial wie auch an fettiger Ware vernichtet worden, auch Gebäude und Maschinen wurden stark beschädigt. — Plauen i. V., 12. März. Ein tüchtiger, stilgewandter Kaufmann muß der junge Mann sein, der in Plauen auf das Stellenangebot einer aus- wärtigen Firma, welche eine geeignete Persönlichkeil für die Musterabteilung und Abfertigung suchte, folgenden Bewerbungsbrief schrieb: „Auf Ihre wehrte Offerte in hiesiger Zeitung bezugnehmend, erlaube ich mir, mich zu Ihrer au-geschriebenen Stelle ergebenst zu melden. Lernte 3 Jahre in Plauen die Spitze. Zu meiner weiteren Ausbildung arbeitete ich längere Zeit in der Schweiz, wo ich hauptsächlich die Musterei mir anoertraute. Später reiste ich wieder nach Plauen, wo ich wieder in einem größeren Geschäfte, mit all den vorkommenden Arbeiten vertraut wurde. Diese Geschäfte waren mit meinen Leistungen stets voll und ganz mit mir zufrieden. Bin 21 Jahre alt, und glaube in Ihrem Interesse gehandelt zu haben. Ihrer geneigten Berück- üchtigung mich empfehlend -eignet ergebenst X. X." — Annaberg, 12. März. Der Verein für sächsische Volkskunde läßt im Obergeschoß des allen Frohnauer Hammerhauses eine ülterzgebrr- gische Wohn- und Schlafstube, im Erdgeschoß eine alte Gaststube einrichten. — Warmbao v. Wolkenstein, 12. März Ecmuntirt duich den günstigen, im omigen Jahre mit der „Vms ison" erziel!« n E folg, wird die Bade- oir krion bnens ooin 22. März ab Kurgäste auf- mhmcn und erläßt im Inseratenteil der vorliegen den Nummer rine diesve-UpIiche B kanmmackung. — Mittweida, 12. März. Die städtischen Kollegien bewilligten Herrn Bürgermeister Freyer ab 1. Januar eine Gehaltserhöhung um 1000 Mk., so daß sich nun das Gehalt des Bürgermeisters auf 9000 Mark stellt, — Riesa, 12, März. Die Stadtverordnete» bewilligten 1000 Mart (ursprünglich waren nur 500 Mark beantragt) zur Unterstützung von Ar beitslosen, da Notstandsarbeiten außer der bald beendigten Schneebescttigung zurzeit nicht vorge nommen werden können. Zu unterstützen sind etwa 24 Arbeitslose, bei denen tatsächlich eine Notlage konstatiert worden ist. Die Unterstützung soll nicht als Armenunterstützung angesehen werden. — Wurzen, 12. März. Die Einweihung des neuerbauten Bismarckturmcs auf dem nahen Wachtelberge erfolgt am kommenden 1. April unter entsprechenden Feierlichkeiten. — Leipzig, 12. März. Die Ernennung deS ersten Vorstand«beamlen der RetchSbankstelle Chern- nitz, deS Herrn Kaiserlichen BankdicekrorS Frenkel, zum Vorsteher der RetckSbankhauplstelle in Leipzig wird j tzt osfiz'ell bestätigt. Zum Nachfolger Fren kel« auf dem Ch mnitz r Posten wurde der Kaiser liche Bankdirckior Herr Nodunk, zurzeit erster Vor- standSbeamter der Reichsbai kstelle in Stolp, ernar nt. Ec übernimmt am 30 März die Geschäfte der Re'chSbm kstelle in Ch mn tz. — In dem Kinder- warengelchäft der F an E. Cohn, Zweinaundorfer Straße 10,. erschien grstern ooimittag ein 16jähriger Pursche und bettelte. Die Frau wies ibn ab und machte sich hinter der Ladentafel zu schaffen. Jetzt bemerkte sie unter dieser Ladentafel einen anderen etwas älteren Menschen liegen, der bei seiner Ent deckung aufsprang. Beide Männer flücht ten darauf. — H a l b e r st a d t, 12. März, Dem hier beschäftigten Buchdruckmaschinenmeister Fritz Was sermann wurde für hervorragende Leistungen in seinem Berufe gemäß 8 89 der deutschen Wehr ordnung von der Regierung zu Magdeburg die Berichtigung zum einjährig-freiwilligen Militär dienst erteilt Neuestes vom Tage. * DasRadbod-Unglück. Dtle bis herige Untersuchung gegen die Betriebsleitung der Zeche Radbod hat keinerlei Beweise für ein Ver schulden der Bekriebslektung oder ihrer Aufstchts- organe ergeben. Die Untersuchung wird zurzeit noch fortgesetzt. Ihre endgültige Einstellung er- chetnt jedoch ztvfifellos. Die Auffindung der bis- jettgen Leichen in dcr Grube hat gleichfalls keiner lei Anhalt dafür ergeben, daß bei Unterwassersetz ung der Grube noch lebende Bergleute in ihr ge wesen sind. * Amtsenthebung eines Uni- versttätsprofessors. Unter dcmBer- dacht der Veruntreuung steht der Universttätspro- fessor Ludwig Hoffer von Sulmthal in Graz. Der akademische Senat der dortigen Universität sus pendierte den Professor vom Amte, da er im Ver pachte steht, als Hausarzt und Kurator einer Fa milie Formentini Gelder veruntreut zu haben. R Ll flu de> lar Ob wu no> in sog in! bet 12< saj, dell sich dies abe geb D. b r urd die auf fän Bal Ges de- zöl noä Ga Uhr oon plos abc> such ar.a Tat mit funl Stei Slu 72 bra< Luv weg mäl Auf Del Brü Seit C afrii hat ston eine Arzi die in r der genl das soll, evar dem Deü stehe Gesc Miss Ein, bare End kund E Mäd L gesul iichel omzi sucht P in m einer Aktie Haft? u. D ist 1- Prow tüLtt Nebel 17«« L-iPi " FU erstkli suche, gebun eingks 1 Ka S»!