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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190902097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-09
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.02.1909
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Wassersturz erfolgte, passierte gerade Hochbahn-Prozeß. Da« Gericht erkannte, Im Hochbahn-Prozeß gegen den Angeklagten Schreiber! snkrlüsss pinpk'! 6. Febr. Die Oker und angebotene Ring könnte der ihrige sein. Eie oer Straße. Brautpaar zen >en von Braunschweig aus haben weite Landflächen fällig befand sich aber auch die Bestohlene in dein Geschäft. Erst nachdem die Diebe letztere« wieder verlassui hatten, kam der Frau der Gedanke, der n »er ein Hochzetts- Der Schlitten und der Kut- schliiten die Auerbacher wurde zertrümmert, bas scher verletzt. größerer Zahl der Katastrophe zum Opfer fielen Nun wird fast von überall ein Rückgang der Was sermassen gemeldet, denn die Schneeschmelze kam infolge des Rückgangs der Temperatur zum Still stand. Wir lassen hier noch eine kurze Auslese der Unglücksmeldungen folgen. Dresden, 8. Jebr. Die Jnterimsbrück», betreffs deren man die Befürchtung hegte, daß sie dem entfesselten Element zum Opfer fallen würde, hat bis in die Morgenstunden des gestrigen Sonn tags dem Ansturm der Eisschollen und von da an bis heute früh dem starken Wogenprall Stand ge halten; das ist die erfreuliche Botschaft, die heute verkündet werden kann. Jede Gefahr für die Brücke erscheint setzt ganz ausgeschlossen. Die star ken Pfetlerstämme haben wie Granit dem Element getrotzt, ein rühmendes Zeichen für Lie Gewissen haftigkeit und Leistungskraft der Erbauer ter Hilfsbrücke. Schlimm sah es oberhalb der Brücke auf Loschwttzer Seite aus. Hier stand der Garten des Hotels Demnitz, sa dieses selbst einen halben Meter unter Wasser. Die Schuljugend machte es sich zum Vergnügen, durch die lehmfarbige Flut zu patschen, die immer noch, wenn auch langsam, stieg. Die weiteste Ausdehnung hat der Elbspiegel bet Dresden Wohl kurz oberhalb der Saloppe an genommen, nämlich von der Gartenmauer der Al brechtsschlösser bis zur Höhe des jenseitigen Dam mes. — Der eingetretene Frost hat dazu beige tragen, daß die Elbflut den angesagten Höchst stand nicht erreichte. Der Eisgang war gestern Etsrnbahutraa«port« aus 1 Jahr S Monate Ge- fängnt«; drei b.onate Lefäogai« werden auf die Untirsuchung angerechnet. Der Angeklagte Wende wurde sretgrsprochen. 8 Prag, 7. Febr. Beginn de« Röhren- Prozesse«. Der Prozeß gegen den General direktor der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, Kestra- nek, und da« Prager Tageblatt begann unter kolossalem Zulaus de« Publikum». Die klagenden 78 Stadtverordneten, sowie der der Korruptton be- zichttgtr Hauptkläger, Abgeordneter TerbohorSki, waren mit ihren Anwäftru erschienen. Generaldirektor Kestrauek führte seinen Wahrheit«bewei« tu deutscher Sprache. Er legte an der Hand vieler Tatsachen und unter Mithilfe von Zeugen dar, daß sich der Abge- ordnete Lerbohor«ki tatsächlich tu der Au«stcht aus eine Provision al« Vermittler angetrageu habe. Während der Verhandlung km e« einige Male zu Konflikten, die zeigten, daß die Anwälte der Stadt verordneten auf die politische Stimmung der Be- schworeuen etnwtrken wollten. — Au« dem oberen Erzgebirge, 8. Februar. Seit dem gestrigen Sonntag herrscht hier, nachdem ein neuer Schneefall in Höhe von 20 Zentimeter zu verzeichnen war, wieder ein bestän- dige« sonnige« Winterweiter. Unter dem hohen Schnee hat namentlich die Tierwelt arg zu leiden; da« Wild drängt sich bi« an die menschlichen Be- Hausungen. — LeiSnig, 7. Febr. Der 13jährtge Schul knabe Fritz Stephan rettete einen gleichalteriger Schulkameraden, welcher durch die Eisdecke der Mulde eingebrochen und schon unter der EtSdeckc verschwunden war, vom Tode de» Ertrinken«. — Wilsdruff, 7. Febr. In Klipphausen wurde eine Magd von einem Hunde gebissen, wel cher von der Tollwut befallen war. DaS Mädchen fand Aufnahme im Pasteurschen Institut in Berlin — Blase wttz, 7. Febr. Für die Gemeinde- beamten wurde eine neue GehaltSstaffel geschaffen. Sämtliche Beamte stad mit Zulagen von 100—400 Mark bedacht worden. — Ebersbach bei Zittau, 6. Februar. Ein gräßliche« Unglück, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich gestern abend in der Tuchfabrik von Wünsche im Niederdorfe. Dort xplodterte im Appreturraum eine Kupfertrommel, wobei der Appreturmeister Adolf Rößler und der Appreteur Hermann Lange au« Obersriederdorf so schwer verletzt wurden, daß beide nach wenigen Stunden starben. Ein Arbeiter konnte sich durch einen Sprung durch da« Fenster noch retten. So wohl Rößler wie Lauge find am ganzen Körper gräßlich zugerichtet. Rößler wurde der Kopf zer- schmettert und ein Stück Holz drang ihm tief in den Leib ein. Beide sind verheiratet und schon über 30 Jahre in der Fabrik tätig. Die Ursache der Explosion ist noch nicht festgestellt. dem Sprengstoffmagazin der Bergwerke von Tuc- quegnieux bet Briey eine große Menge Pulver und Dynamit sowie mehrere taufend Zünder explodier ten. Sechs Arbeiter wurden getötet, das Gebäude wurde vollständig zerstört. Die Fensterscheiben sämtlicher Baulichkeiten Ler Umgebung wurden zer trümmert. de» Wohnhauses, konnten gerettet werden. Verbrannt sind sämtliche neuen, noch nicht versicherten Maschinen, sowie die Ernte und Futtervorräte. Menschen und Vieh find glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Erst gegen */,5 Uhr morgens war da« Feuer gelöscht, über dessen Entstehung«ursache noch nicht« bekannt ist. — Claußnitz, 7. Febr. Während der Nacht wurden von einem Fuchs mehrere auf dem dem Gutsbesitzer Kertsch gehörige« Teich« schla fende Schwäne erwürgt. Die Tt«re waren in einem besonderen Häuschen untergebracht. Der Fuchs war über die Eisdecke zu de« Tieren gelangt. — Zwickau, 7. Febr. Zu dem wiederhol besprochenen Konflikt zwischen unserer Stadtkapelle un^ ihrem Leiter verlautet heute, daß die gesamten Chormitglteder nach Ablauf der Kündigungsfrist als eine neue Kapelle unter anderer Leitung be- stehen bleiben wollen. — Reichenbach i. B., 7. Febr. Der hiesige ErzgebirgSoerein beabsichtigt, in der Nähe der wilden KatzensteineS im Pockautale einen Wasserfall zu schaffen. — OelSnitz i. B., 7. Febr. Die Gehallter- Höhung sür die Lehrer der Realschule verursacht einen jährlichen Mehraufwand von 12 500 Mark. DaS Schulgeld wurde aus diesem Grunde auf jähr lich 150 Mk. erhöht. 'gatttn Schreiter übergoß sich abend« nach dem Bad mit Petroleum und zündete es an. Heute ist sie an de« Verletzungen gestorben. Die Tochter^ die z«r HUfe eilte, erlitt schwer« Brandwunden. — Chemnitz, 8. Febr. Nach einer Meldung au« Dre«den hat König Friedrich August seine Teil- nähme bei der Einweihung unsre« neuen Stadt- theater« -ugesagt. — Ein eigenartiger Unfall ist gestern abend 6 Uhr der Lutherkirche zugestoßen. Beim Abendläuten brach plötzlich der Klöppel der großen ^-Glocke ab und fiel auf den Podest. Zum Glück ist dabrt niemand zu schaden gekommen. — O e l » n t tz t. E.. 7. Febr. Infolge der durch Gesetz verursachten Neuregelung der Lehrer- geholte hat der Gemeinderat auch die Gehalte der Gemetndebeamteu in gleicher Weise geregelt. — Oel « nitz t. E., 7. Febr. Heute früh gegen >/,5 Uhr entgleiste auf dem Bahnhofe Neu- ölSnitz die Lokomotive de» Lugau-StollbergerPersonen- zuge« Nr. 1822 mit beiden Achsen, wobei das eine Glei« in der Richtung nach OelSnitz i. E. gesperrt wurde. Der Personenverkehr konnte während der bi« '/^HUHr vorm. dauernden Betriebsstörung durch Umstetgen aufrecht erhalten werden. — Lichtenstein, 7. Febr. Unser Wochen- markt ist schon immer ein Schmerzenskind der städtischen Verwaltung gewesen, da alle Mittel, ihn zu heben, bisher versagten. Jetzt will man einen neuen Weg beschreiten, indem auswärtige Händler, die Lebensmittel usw. in die Stadt «inführrn und oerhausicren, ein Gtättegeld entrichten müssen, wenn sie aber den Wochenmarkt beziehen, für diesen Ori und diese Zeit von einer Steuer befreit sein sollen E« wäre mit Freuden zu begrüßen, wenn sich die auf diese Maßnahme gesetzten Hoffnungen erfüllten. — Mtttelfrohna, 7. Febr. In der Nacht zum Sonnabend wurden zwei große Gebäude des Herm. Hetlmrnn'schen Gute» ein Raub der Flammen. 250 Meter Schlauchleitung waren nötig, um das Wasser für die Löscharbeiten au« dem Mühlbach zu holen. Die beiden anderen Gebäude, einschließlich fpätrn Abend gehuldigt. Unfälle kamen glücklicher»! Vermutung bestätigte, durch einen Schutzmann fest- weis« nicht vor. Im Laos« de« heutigen Lage»! nehmen. wurde vva städtischen Arbeiter« ein« Brücke über dir', — Lhem «itz , 7. F«br. Die «aufma»»s- Goldbach gebaut, sodaß di« Rodler der Gefahr ein .«tz»«» Bad' im Wasser zu nehmea, überhobeu sind — Seinen ersten diesjährige« BeretuSball hält -a K. G. M.-B. .Deutscher Krtegerver- «tu* nächsten Sonntag, den 14. Februar im Schützen hau« Altstadt ab, wozu besondere Einladungen nicht ergehen, die Herren Ehren- und außerordentlichen Mitglieder, sowie Vorstandsmit glieder von den Bruderveretneu und Gäste aber herzlich willkommen find. —i Der I. K r a n ke v - U n t« r st ü tz u n g «- verein hielt am Sonnabend «m vürgergartrn seine gutbesuchte H a u p t v e r s a m m l u ag ab. Zur Tagesordnung standen: RechnungSablag« und Auf- nahm« neuer Mitglieder. Auch im Vorjahre war da« finanzielle Ergebnis sehr zufriedenstellend, r« schloß mit einem Ueberschuß ab. Da sich schon meh- rer« solche UuterstützungSvereine auflüsen mußten, so hat sich dieser Verein dank seiner guten finanziellen Lag« bi« jetzt am günstigsten behauptet. Der Verein hat überhaupt in deu letzten Jahren eine Zunahme von jüngeren Mitgliedern gehabt. Im Jahre 1S10 wird er sein 50jährige« Bestehen feiern. —i DerEtenographeuver ein Stolze- Schrey hielt gestern abend im Saale de« Lewer behause« ein recht gut besuchte« Wtnterver- g nü grn ab. Eine Verlosung und ein Tänzchen unter- hielt die Mitglieder mit ihren Angehörigen auf« beste. Da« Fest wurde ausgezeichnet durch die An- Wesenheit einer Anzahl auswärtiger Kunstgenossen. — Unter Leitung de« Gauturnwart» Wohl- fahrt - Hohndorf sand am gestrigen Sonntag in Lichtenstein »T. die 9 9. Gauoorturner» flunde de« Niedererzgeb. Turngauer statt. Die Beteiligung an derselben war alr eine sehr gute zu bezeichnen. '/,11 Uhr vormittag» traten unter Führung de« 2. Gauturnwarir Harttg-Lalleuberg Sb Vorturner zu den Etabübungeu au, welche sämtlich exakt auSgesührt wurden. Daun begann da« Riegenturnen, zu welchem 10 Riegen äuge- treten waren; auch hier boi sich wiederum neuer UebungSstoff. Rach einigen Kürübungen beendigte man da« Turnen, dem nach einer kurzen Mittags pause sich um 2 Uhr eine Sitzung auschloß. Diese eröffnete und leitete ebenfalls Herr Gauturnwart Wohlfahrt und sprach sich sehr lobenswert über da« Turnen, sowie über die starke Beteiligung an dem- selben au«. Im weiteren Verlauf der Sitzung be richtete Herr Gauturnwart Wohlfahrt über daS KreiLvorturuerturnen, welches 1910 in Freiberg oder Zittau stattfinden soll. Alsdann wurden in den TuraauSschuß neu gewählt Höfer-Hohenstetn-Er., während Teubert-Oberlungwitz wtedergewählt wurde. An Stelle des aurscheidenden Turnwatt« für den 2. Bezirk, Mühling-Hohndorf, wählte mau Better- maun-Lugau und an dessen Stelle Mürlttz-Lugau. Nach Erledigung aller Punkte der Tagesordnung schloß sich die Verteilung der Urkunden, welche unser Gau zum Deutschen Turnfest in Frank- satt a. M. errungen, an. Zur Verteilung gelangten 5 Urkunden, und zwar an: Turnerschast Hohen stein-Gr., Turnverein von 1856 Hohenstein-Er., Turnverein Hohenstein-Er., Altstadt, Gaurtege deS Riedererzgeb. TurngaueS, eine Urkund« erhielt die Familie Loui« Sonntag, Vater mit 5 Söhnen (Turnerschaft Hohenstein-Er.); sodann verabschiedeten sich die Turngenossen mit dem Ge- sang deS LiedeS: .Turner auf zum Streite!" — Da« 12. Sächsische Bundeskegeln findet vom 5. bi« S. Juni d. I. in Zwickau statt. Die Vorarbeiten nehmen unter der Leitung deS Festvorstander einen flotten Verlauf. Ferner wird der ganzen Veranstaltung ein Ehrenaurschuß von 30 Personen, unter dem Borfitz der Herren Ober- bürgermeister Keil und Kretrhauptmann Dr. Frau- stadt, zur Seite stehen. Die Zahl der Bahnen wird infolge der steten Anwachsen- bei Bundes voraus sichtlich auf 20 erhöht. Freiberg al» Feststadt de« 11. Sächsischen BundrSkegeln« hatte 16 Bahnen zu stellen. — Trotzdem schon so oft wegen dec Ver wendung deS PräservesalzeS recht empfindliche Strafen auSgeworfen wurden, liest man doch immer und immer wieder von Verurteilungen wegen solchen Vergehen« Auch in Glauchau war jüngst ein solcher Fall zu oer- zeichnen. Der Fleischermeister Türschmann hatte dem Hackfleisch sog. Präsiroesaiz zugesetzt. Er er- hielt hierfür eine Geldstrafe von 200 Mark und mußte die sämtli: en gerichtlichen Kosten tragen —:/: Gersdorf, 8. Februar. Der hiesige Kaninchenzüchter. Verein veranstaltet nach 2jährtger Pause wieder eine große Kaninchen - Ausstellung im Gasthof .Zum blauen Stern" hier. In Vcr bindung hiermit findet eine Prämiierung, Verlosung und Ball statt. Die Ausstellung wird am 14. und 15. März abgehalten. —t Wüfteubrand, 8. Febr. Auf der un teren Dorsstraße fiel gestern nachmittag der Sohn de« Wirker« Otto Berger infolge der Glätte nieder und trug einen Bruch de« Armes davon. Dem be dauernswerten Kinde wurde von einem Mitglied -er Sanitätrkolonue die erste Hilfe geleistet. — Glauchau, 7. Febr, Auf dem Grund stück ber Firma Hedrich erfolgte im Stalle, in dem sich au« noch unaufgeklärter Ursache Gase ange sammelt hatten, et«e Explosion, tvoburch Herr Hebttch selbst und zwei seiner Arbeiter schwerver letzt wurden. — Chemnitz, 7. Fchr. Wie eigenartig manchmal der Zufall spielt, zeigt sich in folgendem: Dieser Tage versuchten zwei Bauarbeiter in einein hiesigem Goldwarengeschäft einen goldenen Ring, aus dem die Gravierung entfernt worden war und der, wie sich ergab, von einem vor wenigen Tagen in einem Gute in Markersdorf ausgeführten Ein« bruchSdiebstahle herrührte, zu verkaufen. Der Ge schäftsinhaber ließ sich darauf jedoch nicht ein. Z i> Saal geschleudert. Senator Laar wurde von Scherben leicht am Kopf verwundet. * Die deutsche Gesandtschaft Santiago nie der gebrannt. Aus Hauptstadt der Republik Chile kommt, wie zig Arbeitern besetzt war, zum Kentern. Acht Männer ertranken. — Bet einem heftigen Sturme in der Nordsee schlugen bei Flammborough, an der OstkWe von England, die beiden Fischerboote „Gleaner" und „Two Brothers" um, als sie eben in den Hafen einlaufen wollten. Sechs darin be findliche Fischer ertranken. Auch bei Redcar, an der Küste von Aorkshtre gingen zwei Fischerboote unter, und sechs Fischer darin kamen ebenfalls um. — In Rotterdam wütete ein orkanartiger Sturm, der in einigen ntedriggelegenen Stadtteilen Hochwasser verursachte, das die Kellerwohnungen überströmte. Im Sitzungssaal der Ersten Kammer im Haag wurde eine Fensterscheibe vom Sturm zertrümmert; Glasscherben wurden durch den gan- bedeutend schwächer als am Sonnabend. Unter halb und oberhalb Ler Albertbrllcke stehen längs der Elbufer noch mächtige Kohlenlager im Wasser; diese wegzubringen, fehlte es an der Zett. Es ist aber fieberhaft gearbeitet worden, um dem Wasser soviel als möglich zu entreißen. Der Spottplatz ' bei Antons und auch di» Vogelwiese stehen unter Wasser. Auf der Albert- und Carola Brücke sind Rettungsnetze angebracht, um etwa anschwimmende Personen, Tiere oder auch wertvolle Gegenstände retten zu können. Am Terrassenufer steht das > Wasser in den Diensträumen der Sächsisch-Böh- i inischen Dampfschiffahrtsgesellschaft ziemlich hoch, l In den Gondelhafen ist das Wasser nur bis etwa zur Mitte eingekreten. Von Helbigs Restaurant stehen die unteren Lokalitäten unter Wasser. Der Packhof ist überschwemmt. Auch das Requistten- haus für die Hofoper hat auf der Elbseite daS Wasser in den Patterrelokalttäten, Die Fluten dringen bis zu den großen Zollböden. Leipzig, 7. Febr, Seit langen Jah ren dürfte eine solche Hochwasser-Kaiastrophe, wie sie die letzten Tage brachten, nicht so plötzlich und so allgemein eingetreten sein, In Leipzig ist das jetzige Hochwasser seit dem Jahre 1897 das größte, was beobachtet wurde. Gestern abend meldete Plauen keinen Wasserzuwachs mehr, so daß f«tzt die Hauptgefahv beseitigt sein dürfte. In der An- tonienstraße und Rödelstraße mußte die Feuerwehr mit Kähnen die Bewohner der unteren Stockwerke vor den hereinbrechenden Fluten reiten; ebenso wurden die auf dem Wasser treibenden Möbel mit tels Kähnen geborgen. Auch Fischer mit Kähnen sind mit dem Transpott der Bewohner und der Zuführung von Lebensmitteln für die Bewohner der oberen Stockwerke unausgesetzt beschäftigt. Die Feuerwehr wurde nach dem Rittergute Kleinzscho cher gerufen, wo sie über 50 Stück Vieh aus den Ställen führte und in Sicherheit brachte. Döbeln, 6. Febr. Infolge der Ueber- schwemmung war die hiesige Stadt auch gestern abend noch ohne Gas, da die mit unter Wasser gesetzt gewesene städtische Gasanstalt noch nicht wieder in Betrieb gesetzt werden konnte. Sie wird auch heute abend noch ohne Gas sein, da es nicht möglich war, das in das Gaslettungsnetz etnge drungene Wasser zu beseitigen. Mittweida, 6. Febr. In der bekannten Lauenhainer Mühle hat das Hochwasser großen Schaden angerichtet. Die Flut reichte herüber bis ans Restaurationsgebäude, das vom Ufer ziemlich weit entfernt ist. Am schlimmsten sind die Folgen des Hochwassers im Mühlen- und Fabrikgebäude. Wasserräder und Maschinen wurden teilweise ver nichtet, Eisschollen und Holzftämme drangen durch die Fenster und mehrere hundett Zentner Pappe und große Holzvorräte wurden weggettteben. Der entstandene Schaden beziffert sich auf Tausende von Mark. Aus dem Vogtland«, 6. Jebr. In folge Hochwassers erlitt in Adorf die Beerdigung des Tischlermeisters und Friedensrichters Riedel eine unliebsame Störung. Das ganze Grab stand unter Wasser und war zerstört. Der Leichnam I mußte einstweilen in der Gottesackertirche ausge^ 'öahrt werden, die Beerdigung erfolgt mvw-p. — In Klingenthal wälzen sich Schnee- und Wasser mengen mit Krachen in einer Brette bis zu 30 Meiern den Berg hinab. Eine Lawine schwemmte die Werkstatt des TilchlermeisterS Glaß mit fort. Garkenzäune Wettzeuge, Möbel liegen zerstreut auf der überschwemmten Auerbacher Straße. Als der serbischen Kronprinzen. Danach stieß daS Auto mobil de« Kronprinzen Georg. daS im rasenden Tempo fuhr, mit einem mit Petroleum beladenen Wagen zusammen. Der Wagen wurde durch den Anprall zertrümmert und der Kutscher verletzt. Der Kronprinz fuhr unbekümmert davon. König Peter war sofort von dem Zwischenfall verständigt worden, und befahl dem Kronprinzen, der bald da rauf in den Konakhof einfuhr, den verletzten Kutscher aufzusuchen und ihm ein Schmerzensgeld zu geben Der Kronprinz fuhr in einem Hofwagen an di, llnfallstätte, wo der Kutscher noch immer lag, und gab dem Armen 100 Franken. DaS Butomobii deS Kronprinzen bildet schon seit langem den Schrecken aller Kutscher und Fußgänger. Um den Kronprinzen zu beschäftigen, ordnete der König dessen Einschreibung in den GeneralstabSkurS an. * Ein Familiendrama spielte sich, so wird aus Breslau gemeldet, in Pyschez im Kreift Ratibor ab. Der Häusler Franz Janosch kam an getrunken nach Hause, lärmte und bedrohte seine Familie. AIS sein Sohn Josif, der am Tage vorbei seine Hochzeit gefeiert hatte, ihn beruhigen wollte, ergriff Janosch ein Jagdgewehr und feuerte zw.-i Schüsse anf seinen Sohn ab. Nich drei Stunden starb der Schwerverletzte. D r Mörder ging uaL der Tat auf den Boden und tötete sich durch kimu Schuß in den Kopf. * OpferLe« Sturm Wetters In Straßlach bei München wurde ein Bierführer von seinen, im Sturmwetter scheuenden, durchgehenden Pferden unter das Fuhrwerk gerissen und getütet. — Der Eisenbahnzug München-Eisenstein ist bei Gotteszell in Niederbayern infolge des Sturmes und bei verschneiten Weichen mit der Maschine und drei Wagen entgleist. Verletzt wurde nie mand. — Bei Oberkotzau in Oberfranken wurde ein zwischen den Geleisen gehender Bahnarbetter vom Sturmwind niedergeworfen und von dem vottibettommenden Schnellzug getötet. — In der Nacht zum Sonnabend gegen 12 Uhr stürzte in Wiesbaden die im Bau befindliche Maschinenhalle der Gewerbeausstellung 1909 infolge orkanartigen Sturmes zusammen. Verletzt ist niemand. Auch andere Gebäude, die sich im Bau besinden, haben Schaden erlitten. — Ein Sturm brachte bei Die men (Niederlande) ein Fähre, die mit etwa zwan- schon in Kürze gemeldet, die betrübende Nachricht, daß das Gebäude der dortigen deutschen Gesandt schaft durch Feuer vollständig zerstört worden ist. Leider hat diese Brandkatastrophe auch ein Men schenleben als Opfer gefordert. Eine weitere Mel dung besagt nämlich: Unter den Trümmern des Gebäudes der deutschen Gesandtschaft ist der ver kohlte Leichnam des Sekretärs Becker aufgefunden worden. .* Durch eine Stricknadel ge tötet. In München ist ein 18jährigcr Knabe vom Stuhl herunter auf ein Strickzeug gefallen, von dem ihm «ine Nadel hinter dem Ohr ins Ge hirn eindrang und ihn tötete. * Vor Schreck die Sprache ver loren. In Hofheim in Unterfranken hat eine Müllerin plötzlich die Sprache verloren, Weil ihr beim Feueranschüren aus dem Ofenloch eine Katze auf die Brust sprang. Der Arzt konstatierte Zun genlähmung. Gerichtliches. 8 Mittweida, 7. Febr. Ein Fugend- gerichtShof besteht auch hier. Vorsitzender ist Amtsrichter Pausch. So viel al« möglich wird auf da« jugendliche Alter der Angeklagten bei der Straf- abmeflung Rücksicht genommen und verfucht, direk. ,.uf die Angkschuldtgten durch ernst« Vermahnung einzuwirken. Werden Freiheitsstrafen ausgeworfen so soll den Verurteilten nach Möglichkeit eine Be währungsfrist zu teil werden, d. h. wenn sie sich eine längere Zett straffrei halten, braucht die er- kannte Freiheitsstrafe nicht verbüßt zu werden. 8 Berlin, 7. Febr. DaS Urteil im * Verhängnisvolle Explosiv w Braunschweig, . _ eines französischen S p r e n g st o f f-I Schiunter sind nördlich folgte deshalb die Beiden und ließ sie, da sich ihre'wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung eine«'! a g e r tz. Aus Nancy wird gemeldet, daß in> ihren Ufern getreten und Bom Hochwasser. In der Hauptfach« dürste der Höhepunkt der Gefahr überwunden sein, wie aus den zahlreiche» Meldungen aus allen Teilen des Reiches hervov- geht. Aber außerordentlich schwer sind die Scha den, Lie allenthalben angettchtei wurden; Lie Plötzlichkeit, mit der das Unglück hereinbrach, läßt es erklärlich erscheinen, daß auch Menschenleben tn Neuestes vom Tage. * Bier Gktfahrer vermißt. Zwei Herren und zwei Damen au« Pilsen, die von Eisen stein im Bayrischen Wald eine Skitour unternommen Mtten, werden vermißt. Bom Eisenstein«! Ski- vetachement ist «tue RettungSrxptdition, bestehend au« 80 Mann und fünf Offizieren unter Führung de« Bürgermeister« abgegangen, die aber die vermißten bisher nicht auffinden konnte. * Der A u t omo b i l u n f a ll deS ser- bischen Kronprinzen. Eine andere Dar- ftellung al« die bereit« von un« mitgetrilte erhäü d e .Zeit" über den letzten Nutomobilunsall de»
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