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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 11.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190902115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-11
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 11.02.1909
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Das englische Invasion« - Drama. Hätte der Gedanke, eine „Invasion in England auf 'ert plötzlich los und warf sich vor die Lokomotive. Nur dem Umstande, daß der Stationsvorsteher im Verein mit den Verwandten die Unglückliche noch rasch au den Kleidern erfassen und zurückschleifea konnte, und der Lokomotivführer mit aller Kraft bremste, ist e» zu verdanken, daß die arme Kranke gerettet wurde. chäflS- en der : den irtigen Uschast ie mit n Se- öeckert raffen; n ver» chieten n und ; über tfttsch« 1S08 he Ar- nänn- tirkltch Übliche >n nur iegeln. : durch ; zirka n De- ie Ab- a Mtt- lt«. ie, um läßlich ernzu- tag in ach de in der emerk» rsonen Ueber tShauS waren siorden samm- n und Ber» rsonen l war saus, st und oischen hloffen ntgten anien» 4 nach r Zug irsacht, gel -- ahn» muckeS immen g mit n nach ander» uppen an der rechen. H aber leien nderen '/.II uSein- g» I einer > Abg. tieften gegen « der» w e i» nmen» ein- tebte, wenn O, i tref- Glück eben ützte, fiel und ares. sah le des moch- nicht tnster, urück. Selt- nge», Haus i als n es Räu- > wal reichte : geru dann ihrer triebe tacken Geist nicht «hier dem- Mt- lsbert obachtungeu sind schon gemacht worden — und das wird un» orrschiedknerseit« auch bestätigt — daß sich gewisse Elemente, meist junge Burschen, au der vahn-r echt roh benehmen und eine Gefahr geradezu heraufbeschwüren, während anderseits aber auch Erwachsene, die als „Schlachtenbummler* dem Treiben zuschauen, den Kindern gegenüber recht unverantwortlich handeln. Sollten die hier in Frage kommenden Kreise in Zukunft nicht mehr Selbstzucht bekunden, so wird die Bahn event. gar nicht erst der O-ffentiichkeit übergeben, bez. bald wieder geschloffen werden. Soviel steht aber heute schon fest, daß, sobald die Bahn sich in städtischer Regte befindet, sie bei Eintritt der Dunkelheit für Schulkinder geschloffen wird. . . Im Jutereffe der Lebens und der Gesundheit der Sportlusttgen bitten wir also: Mehr Selbstzucht und Rück sichtnahme! —i. Einen Stamm treuer langjähriger Mit glieder besitzt die hiesige Webergehilfen krankenkasse „Brüderschaft". Gelegent lich der letzten Generalversammlung konnten 8 Mitglieder für 40jährige Zugehörig keit zmn Verein mit einer Ehrenkunde ausgezeichnet werden. —i. Ein aufregender Vorgang, der aber glücklicherweise für den Betroffenen noch gut eines RaubanfalleS geworden ist. — Waldheim, 9. F-br. In 1'/, Tagen von hier nach Raguhn bet Dessau geschwommen ist eine Flasche, die am vergangenen Mittwoch abend ein hiesiger Knabe in das Hochwasser der Zschopau geworfen hat, und die — waS jedenfalls dar merk würdigste >ft — von einem stüheren WaldHeimer, Herrn H<ß, aufgefischt wurde. Letzterer hat die Bitte um Benachrichtigung, welche auf einem dem Flaschen- innern emoerleibten Zettel ausgesprochen war, gern erfüllt, und Mutettung von der Auffindung nach hier gelangen taffen. — Ehrenfriedersdorfs 10. Febr. In einem von der Stadt abseits gelegenen Orts- tetle, in dem Gehöft eines Wtrtschaftsbefitzers, ind die schwarzen Pocken ausgebrochen. Von meh reren Familien liegen zahlreich« Kinder an der Krankheit darnieder. Es sind vier Krankenstattonen errichtet worden. Bisher ist kein Todesfall zu ver zeichnen. — Riesa, 9. Febr. Sine mutige Tat führte der Unteroffizier Jäger der 3. Kompagnie de« 2. ZionierbataillonS Nr. 22 auS. Er befand sich aus Schlucht reißend. Der Platz, auf dem die Mauer errichtet war, bildete früher eine bedeutende Per ttefung, welche nach und nach mit Schutt und Erdreich auSgeschüttet wurde und auf welchem Vor genannter drei Häuser, die durch die Mauer unter einander verbunden find, errichtete. Die Grundlage, auf der die Mauer ausgerickstet war, hatte durch den in den letzten Tagen eingetretenen Regen und das Taumelier I aäigeaeben und den Einsturz der Mauer bewirkt. — Auerbach, 9. Febr. Vom Schauspieler- Elend und den finanziellen Nöten kleiner Theater- direktorcn erzäylt eine Befanntmachung des The aterleiters Felix Schleichardi, der hier eine Zeit- lang mit geringem materiellen Erfolge wirkte. Er schreibt: Bet meiner Abreise von Auerbach, die durch den schlechten Geschäftsgang früher nötig tvurdc, als beabsichtigt war sind einige Rechnun gen unbeglichen geblieben. Ich ersuche deshalb, alle Forderungen an mich bet Herrn R Frenzel niederzulegcn, dem ich dann die Gelder zur Aus zahlung zur Verfügung stelle. -Etwa noch aus stehende Dutzendkarien zahle zu zwei Drittel des Kaufpreises zurück. Mehrforderungen weise zurück; denn die Billetts waren gekauft und hätten schon lange verbraucht sein können, — Plauen t. V., 9. Febr. Der Privatier Bernhard Zöbisch hier und seine Zwillingsschwe- Ans ««seren Kolonie«. St««« Sopper des Orlog« müde? Bon Simon Köpper ist berichtet worden, daß die englische Mission gegen den genannten Hotteutottenführer erfolgreich gewesen sei. An unterrichteter Stelle sind in Berlin Einzelheiten über diesen angeblichen Erfolg nicht bekannt. In einer letzten Meldung war mttgeteilt worden, daß Simo» Köpper des OrlogS müde sei und sich mit dem Rest feiner Bande von der deutsch-englischen Grenze weg nach dem Osten begeben habe und sich im In- nein deS BetschuanalandeS befände. E« erscheint in der Tat nicht ausgeschlossen, daß Simon Köpper, dessen Truppe durch den von Hauptmann von Eckert geführten entscheidenden Schlag so gut wie aufge- rieben wurde, den weiteren Widerstand end gültig aufgegeben hat. radezu kindische Furcht der sonst so kaltblütigen Be wohner AlbionS lachen. „Eines Engländers Heim" betitelt sich dieses JnvasionSdrama, das von den Zeitungen der JnselreichS als eine nationale An gelegenheit behandelt wird, wenn auch einige Blätter davor warnen, wieder von neuem böses Blut zwischen den schon sowieso eu guarante - sept stehenden Staaten zu machen; denn mit dem Eindringling ist natürlich Deutschland gemeint, und man hat, obwohl der Autor Major Guy du Maurier deutsch-feindliche Tendenz leugnet, doch kein Mittel unversucht ge- lassen, um nur ja bei dem Zuschauer keinen Zweifel über die Nationalität des kühnen Angreifers der großbritannischen Reichs auskommen zu lassen. Den auftretenden Soldaten gab man der unsrigen Uni form ähnliche Kleidung und Ausrüstung. Zur Be ruhigung deS Publikums erficht übrigens die eng lische freiwillige Truppe einen Sieg über die ein dringende deutsche Soldateska. DaS ist nun manchem wieder nicht recht; denn man wollte das Stück auch al» Propaganda für eine Reform der HeereSver» fafsung benutzen, und das, meinen manche, würde besser geschehen, wenn die Deutschen als Sieger in London einzögen. Der sonst nicht so leicht begeisterungsfähige Engländer scheint von dem geschäftskundigen Verfasser tatsächlich auS seiner Ruhe aufgestöbert zu sein. „Eines Engländers Heim" ist also ein politisches Sensationsstück in des Wortes übelster Bedeutung. DaS Stück selbst arbeitet mit den gröbsten Effekten Dies sein Inhalt: Auf dem Kanal herrscht seit drei Tagen dichter Nebel und ermöglicht eS den „feind- lichen" Schiffen, eine kleine Armee zu landen. Gleich — Crimmitschau, 9. Febr. An einem der letzten Abende erdröhnte i n der Gegend der Glauchauer Chaussee ein laut r Krach. Er stellte sich heraus, daß eine hinter der Oettelschen Brauerei in Ser ver längerten Braustrabe gelegene 15 Meter hohe und ca. 30 Meter lange Mauer, welche von dem Bau unternehmer Wald erst im vergangenen Jahre er baut wurde, in ihrer ganzen Länge zusammengrstürzi war, große Erdmassen mit in die dort befindlich- — Grün ha in, 10. Febr. Die goldene Hochzeit feierten gestern der 78jährige Karl Adolph Kunstmann und seine Ehefrau. König Friedrich August übersandte dem Jubelpaare ein Gnadenge schenk von 50 Mk., das eoang.-luth. Landetkonsistorium stiftete eine Ehrenbibel. Beide Eheleute find körper lich und geistig noch recht rüstig; der Mann ist noch jrtz: bet der Firma Gebrüder Bing beschäftigt. — Seit dem 2. Febr. wird der 21jährige Willy Schulz von hier vermißt. Ec hatte an diesem Tage im Auftrage seiner Eltern eine größere Summe Geldet nach Schwarzenberg abzultefern, ist aber nicht hierher zurückgekehrt. Man nimmt an, daß er das Opfer Kunst ««d Wissenschaft. Sin dreitägige» Richard Wagner-Fest in Leipzig. Zum Besten des Leipziger Richard-Wagner- Denkmals wird im April in Leipzig ein dreitägige» Richard Wagner-Fest unter der Leitung Felix Mottl» statifinden. Der erste Tag wird eine Aufführung der „Meistersinger" im Neuen Theater, der zweite ein Festkonzert im Gewandhaus, der dritte ein Künstler- fest im Zentraltheater bringen, bei dem Gruppen au» Wagners Bühneawerken gestellt werden sollen. Zur Ausführung de» Denkmals ist Max Klinger» Ent wurf gewählt worden, das Monument selbst soll au Richard Wagners hundertstem Geburtstag (22. Mai 1913) enthüllt werden. l ntsterrat setzte tie Beratung über die neuen Vorschläge zum tü r ki sch - ö ste r r e t chi- > «chen Protokoll fort. Hinsichtlich des Handel«. i vertrage« wurde Uebereinsttmmung dahin erzielt, daß der Abschluß zwei Jahre nach der Unterzetch- tiung de« Protokolls erfolgen soll. Bezüglich der Auswanderung von Mohammedanern au« Bosnien würde die Zeitbegrenzung aufgehoben. London, 10. Februar. Wie das „Reutersche Bureau" erfährt, haben England und Stam ein Ueberetnkommen geschloffen, nach welchem Siam die Staaten Kelantan, Freng- ganü und Kedah an England abtritt. Diese» gewährt dafür Stam gewisse Konzessionen, wahr- scheinlich solche kommerzieller Natur. Täbris, 10. Febr. Di-Revolutionäre haben eine schwereNiederlage erlitten. Fast Gleichheit abgelehnt, weil sich inzwischen der Abg. Oekouomierat Funch au« Loy, der früher nicht ab- gestimmt hatte, zur damaligen Minderheit schlug. Ferner wurde dir Einführung von Etumäuaerwahl- ckretsen abgelehnt. St. B»rea«rr«tt»s i» Nöte». Laut behördlicher Verfügung muß von jedem Karat ausgeführter Diamanten in Südwestafrtka der Betrag von 10 Mk. al« Ausfuhrzoll an Amtsstelle erlegt werden. Nun ist aber laut gesetzlicher Be- stimmung in Deutschland und seinen Schutzgebieten da» metrische Gewicht obligatorisch. Autuahmen im Verkehr mit unkultivierten Eingeborenen mögen vor- Händen sein, «ber Karatgewicht- find v e r- pönt und werden hierzulande dem Diamanten- und Edelsteinhändler sowie dem ehrsamen Goldschmied im Laden als unerlaubt konfisziert. Er ent steht nun die noch nicht einmal einfache Rechtsfrage, wie die beamteten Herren von der Verwaltung in der Lage sind, unerlaubte GewichtSmtttel, noch dazu auf Kosten de» FiSkuS, anzuschaffen, damit zu wiegen, ohne sich einer Rechtsverletzung schuldig zu machen. ES bedarf vielleicht bloß diese« Hinweises, um die Klärung der Rechtslage zu veranlassen; aber in ein peinliches Dilemma ist St. Bureaukratius doch geraten. die Bühne zu bringen, nicht einen ernsten und gefährlichen Hintergrund, man müßte über die se ¬ inem Spaziergange, als er unterhalb Grödel einen Knaben auf einer Eisscholle in der Elbe treiben sah. Jäger warf sofort seinen Mantel ab nnd stürzte sich in die hochgehenden eisigen Fluten. Er erreichte durch schwimmen den Knaben, der unterdessen von der Scholle herobgesprungen und bereits untergegangen war, erfaßte ihn und schwamm mit ihm ans Land. Die Entschlossenheit Jäger» ist nm so höher zu chätzen, als der starke Eisgang die RettungSarbeit sehr erschwerte. — Großschweidnitz, 9. Febr. Ein er schütternder Vorgang trug sich auf der hiesigen Saltestelle zu. Eine Geisteskranke, die in die Irren mstalt überführt werden sollte, versuchte sich vom Fuge überfahren zu lassen. Obgleich die Bedauerns werte von zweien ihrer Anverwandten cm Arme ge führt wurde, riß ste sich bei der Einfahrt deS Zuges ablief, trug sich gestern nachmittag in der Bleicherei Hüttengrund zu. Ein in Kuhschnappel wohnender Arbeiter war an den Dampfrohren beschäftigt, als er plötzlich in die Transmission geriet, wobei ihm die Klei der vollständig vom Körper gerissen wurden. Nur seiner Geistesgegenwart hatte er es zu danken, daß er mit nur leichten Wunden davon kam. In Begleitung eines ihm mitgegebenen Nebenarbetters konnte er den Heimweg nach seiner Wohnung an treten. — Ueber eine interessante Mond erscheinung wird aus Burgstädt berichtet: Aufmerksamen Beobachten! bot am Sonntag abend in der zehnten Stunde der Mond ein selten schönes Schauspiel. Gegen j-^10 Uhr umgab er sich bei völlig klarem Himmel mif einem sogenannten „Hof" von ganz bedeutendem Durchmesser, welchen wiederum einige in den Regenbogenfarben schwach leuchtende Ringe einschlossen. Die Htmmelserschet- nung wirkte um so auffälliger, als Wolkenbtldung am klaren Nachthimmel nirgends zu bemerken war. Eijst ein später heraufziehender Dunstschleier beein trächtigte das schöne Bild. Gegen 11 Uhr war in dessen die Atmosphäre wieder vollständig klar, so daß der Mond wie vorher ohne jede Ringbildung sein« Bahn »oa — L tchtenstein - C., 9. Febr. Die Chr- mische Fabrik NichuS u. Büttner ist heute abend ^8 Uhr zum vierten Male abgebrannt. — Grüna, 10. Febr. Bei der hiesigen Ge- meinde-Sparkasse wurden im Monat Januar 111 701 Mk. 18 Pfg. in 860 Posten etngezahlt, dagegen be trugen die Rückzahlungen 74 935 Mk. 29 Pfg. Der Gsamtumsatz erreichte die Höhe von 458 381 Mk. 37 Pfg. Neue Einlage Bücher wurden 81 auSge fertigt, 24 Bücher find erloschen. — Remse, 9. Febr. Die herrschaftliche Mul denbrücke ist infolge des Hochwassers und der dadurch hervorgerusenen Beschädigungen für allen Fährverkehr gesperrt. 8 Zwickau, 9. Febr. Abgeändert wurde durch Beschuß des Landgerichts auf eingelegte Berufung des Angeklagten ein Urteil des Kgl. Schöffengerichts zu Hohenstein-Ernstthal, Inhalts dessen der Bergarbeiter R. I. E. K. in Lugau wegen einer am 6. August v. Js. im Schachte 2 des Stetnkohlenbauvereins Kaisergrube in Gersdorf bei Sprengarbeiten an dem Häuer Kühnert be gangenen fahrlässigen Körperverletzung zu 1 Woche Gefängnis kostenpflichtig verurteilt worden ist. Die - Strafe wurde in eine Geldstrafe von 40 Mk. vev- - wandelt, an deren Stelle im Falle der Unein bringlichkeit 1 Woche Gefängnis zu treten hat. , — Mittweida, 9. Febr. Viele hiesige § Bürger haben sich unterschriftlich verpflichtet, so lange kein Tschechenbter zu trinken, bis die tsche chischen Pöbeleien endlich einmal beendet sein werden. Letzte Telegramm« Gl etwttz, 10. Febr. Da» Schwurgericht verurteilte den Grubenarbeiter Pyrtk, der am 1S. Juni o. I. seine Frau, mit der er in Scheidung lebte, sowie seine Schwiegermutter und deren Mutter erschossen hat, dreimal -um Tode. Konstantinopel, 10. Febr. Der Mt- „vornan" bewohnt Mr. Brown leine Villa. Dtefe^ Mr. Brown ist ein typischer Engländer — vom Standpunkt deS Autors gesehen. Er ist gegen Wehrpflicht, Flottenbau und Chauvinismus. Er hält die Gefahr einer Invasion für lächerlich. Ebenso sein Sohn. Und als unerwartet vor der Brown schen Villa der erste feindliche Schuß kracht unk jemand ruft: „Der Feind!*, da springt Brown junior auf den Tisch und will sich lotlachen über den plumpen Witz. „Der Feind l Zum Umfalle« komisch!" Ein zweiter Schuß. Brown junior fällt um und ist mausetot. So fängt die Geschichte an. Und so geht'» weiter. Und zum Schluß wird Mr. Brown senior in seinem eigenen Hanse von dem bösen Feind erschossen. Weil besagter Mr. Brow« als „Zivilist" Waffen trug und auch damit schätz — England aber, soweit es naiv genug dasür ist, befindet sich in Aufregung. „So also wird e» sein, wenn die Deutschen unser Land überfallen! Nun «wissen wir'-! „Im Foyer des Theaters hat sich sogar eine Werbehalle für Soldaten aufgetan, die glänzend floriert, und alles schreit nach Landesverteidigung und eilt zu den Waffen. Wenn der Verfasser de» Stückes nichts anderes gewollt hat, so hat er seine« Zweck glänzend erreicht. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem Stück. Mr. BrownS Haus ist bald demoliert und „erobert*. In einem der Zimmer befindet sich dec Anführer ver Feinde, Prinz Doland. Da gelingt e» den „BltneshireS BolunteerS" — eine Bürgergarde — in das Zimmer zu dringen. Prinz Doland dürste allo nicht mehr lange zu leben haben. Und der größte Teil des Publikums jubelt, die andern aber lächeln still vor sich hin. Sächsisches. Hohenstei«-Er«stthal, 10. Febr. 1909 der Kvntgl. Sächs. Lani er Wetterwarte zu Dresden. Aür D«m«er-tag r Lebhafte West, bis Nordwest- winde, bedeckt, Tauwetter mit Regen. JI. Kebrttarr Tage«»! titel —0,4°, Maximuu -s-1,5', Minimum —3,5°. — Eitel Freude herrschte in den Kreisen unserer fchneesportlustigen Erwachsenen sowohl wie bei unseren Kindern, als der Beschluß unserer Stadt- Vertretung bekannt wurde, hinter der Gasanstalt eine Ruschelbahn zu errichten und so allenthalben Gelegenheit zur Ausübung des gesundheitlich hoch zuschätzenden Sport» zu geben. Aber noch ehe seitens der Stadt dir offizielle Freigabe der Bahn erfolgt, tauchen auch schon gewichtige Bedenken auf, ob »s überhaupt ratsam erscheint, ste der Oeffentiichkeit zu übergeben. Auf jener Bahn ereigneten sich gestern zwei schwere Unfälle, die man nach den bis- herigen Beobachtungen nicht direkt auf da» Konto der Verunglückten setzen kann. Der eine Fall be trifft die 17jährige Tochter einer hiesigen Bürger- famtlie; da« junge Mädchen stürzte während der Fahrt, und zwar so schwer, daß e« einen Schlüssel- beinbruch daoontrug. Ein Zuschauer, ein 14- jähriger Schulknabc, ward von einem mit nicht weniger als vier jungen Burschen besetzten großen Handsch'itten derart angerannt, daß er vor den Schlitten fiel und beim Ueberfahren einen schweren Unterschenkelbruch erlitt. Bereit» am Montag stürzte ein auf der Logenstraß, wohnende« Schulmädchen während der Fahrt und zog sich gleichfalls einen Schlüsselbein- bruch zu. Unserer Stadtverwaltung kann bezüglich dieser bedauerlichen Vorgänge kein Dsrwurf gemacht werden, denn die Bahn ist, wie gesagt, seitens der Stadt noch nicht offiziell übernommen worden, da Aus dem Auslände. Dss neue österreichische Rimisterium. Der „Neuen Freien Presse" zufolge wird dar neue Ministerium wie folgt zusammengesetzt: Präsidium vtenerth, Innere- Freiherr von Haerdtl, Finanzen Ritter von BiltnSki, Justiz Dr. von Hohen- burger, Unterricht Graf Stuergkh, Eisenbahnen Wrba, Handel Dr. Weißkirchner, LandeSoerteidtgun Georgi, öffentliche Arbeiten Ritt, Ackerbau Bra Deutscher Laudsmannminister Dr. Schrainer, Tschechi scher Laudsmannminister Dr. Zaczek, Polnischer LandSmannmintster Ritter von Abrahamowiez. Dje amtliche Publikation soll am Donnerstag erfolgen A«»gges«v-«fte«er i« ««Igarte». Die Sobranje bewilligte auf Antrag eines Abgeordneten de« Landwirtschaftlichen Bundes die Einführung einer Junggesellensteuer derart, oaß jeder Junggeselle über 30 Jahre eine Schulsteuer von jährlich 10 Francs entrichten soll. «lemrAee«» über dte inter«ati»nale Lage. Ein Mitarbeiter des Pariser „SiLcle" berichtet, Ulemenceru erklärte ihm folgende«: In der äußeren Politik steht alles still. In bezug auf die Ba lkan» «ngelegenheiten geht man einer baldigen Verständigung entgegen. ES handelt sich jetzt -nunmehr um Erörterungen zwischen den Finanz, leuten. Man wird schließlich auf der Grundlage der einen oder anderen Ziffer sich einigen. Deutscher- seit« steht gleichfalls alles am besten. Die Reise de« König« Eduard ist eine sehr gute Sache für den Frieden. Die deutsche Pceffe begriff dte« zuerst und beglückwünschte Pch dazu stcr, Frau derw. Bäckermeister Lank geb. Zöbisch, gegenwärtig die Verhandlungen betreffs de: Haf - in Lengenfeld, feierten gestern im Kreise ihrer flicht noch nicht abgeschlossen find. Aber die Be- zahlreichen Angehörigen den 80, Geburtstag.
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