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i Amtsblatt Anzeiger 59. Jahr- Sonntag, den Z. Januar <909 Nr. 2 s 1 Februar 1999 Hohe«st-t«-Gr»ftthal, am 2. Januar 1909. Der Stabtrot ausbereitet in den Abtlg. 1—64, versteigert werden. Kürstttche Korstverwaltung Oberwatd Frelbank: Rmtag Maus m v»iz«ililhk«l nht« 3H«lftisiI>, MG Pf ft Nach einem Telegramm de» PrioalsektetärS oe« in der Stadttassc — können, zu erfolgen, marke ist bis zum ung dort Orks- »md r Amtsblatt H»hma«N»-Gv»stttz«i. »eschSN.S«ll« Kchulftray, Ur. 81. und hob hervor, Frankreich werde immer dankbar sein für die schmeichelhaften Worte, die er seiner Diplomatie gezollt habe, welche sich bemühe, gefähr liche Eventualitäten zu beschwören. Die Ententen, welche die öffentliche Meinung fordere, täten der Würde der Rgg erung keinen Abbruch, gestatten aber, den Frieden in der Welt zu erhalten. Zum Schluß beglückwünschte der Präsident das ge- samte diplomatische Korps dazu, daß eS zu diesem Werke der Eintracht beitrage. Königs Eduard Lord Knollys an die Presse ist die von der „Daily Mail" gebrachte Meldung über eine Verschiebung bezw. eine Aufgabe der Reise deS Königs und der Königin oon E n g- land nach Berlin unbegründet. Fernsprecher Nr. 11. Wie das Reurcrsche Bureau von amtlicher Seite erfährt, haben England und Rußland Oester» retch-llngarn ihre Annahme der Vorschläge notifiziert, die Oesterreich-Ungarn in bezug auf die murmatzUchen Beratungen der der europäischen Balkan-Kon» ferenz vorzulegenden Fragen gemacht hat. 1909 auch die Formulare hierzu entnommen werden Mk. nebst 30 Pfg. Gebühren für die Steuer- Ovschetul jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger da? Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. an die Stadttasse zn bezahlen. Für Hunde, die zum Ziehen verwendet werden, beträgt die halbjähr liche Steuer 4 Mk. Unterlassung der schriftlichen Anmeldung ist strafbar. Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Betrag der jährlichen Steuer bestraft. Inserat« nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger aus dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen waren und ans den Ansprachen mit Recht oder Un recht auf den politischen Gang der Dinge im kom menden Jahre gefolgert wurde, tragen heute die Empfänge lediglich einen dekorativen höfischen Charakter und haben somit ihr Interesse für weitere Kreise vollkommen eingebüßt. Bei uns in Sachsen wie in Berlin und in den übrigen Hauptstädten deS Reiches bewegen dieselben sich in den alljährlich wiederkehrendeu, vom Hof-Ceremoniell genau vor- gkschriebenen Farmen, non denen zumeist kaum ein Tüpfelchen abgewicher- wird. So sanden auch gestern m Dresden, Berlin, München u. s. w. die üblichen GrrluiattonScouren statt, die sich über den ganzen Tag hinzogen und abends mit einer großen Tafel und einer Theatervorstellung ihren Abschluß fände«. In Paris empfing Präsident FalliörcS da? diplomatische Korps, mit Ausnahme des italienischen Botschafters, der au« Anlaß deS National- Unglückes später in besonderer Audienz empfangen wurde. Beim Empfang hielt der spanische Botschafter alS Doyen sine Ansprache an den Präsid ntrn. aus die dieser erwiderte. In seiner Ansprache «n den Präsidenten drückte der fpauische Botschafter seine Freuds darüber aus. daß der Friede trotz der Er-ignisie und Schwierigkeiten deS JahreS 1908 nicht gestört worden sei. Ferner hob er den guten Willen der Diplomatie hervor, der eS gelungen sei, die Gefahren, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, doch zu mildern. Gr rühmte sodann die französische Regierung, die mit Takt und Klugheit durch ihre Haltung und durch Rat und Tat zur Lösung auf tauchender Schwierigkeiten beitrage. Bor allem habe Frankreich mit einer anderen Macht ein erhabenes Beispiel gegeben, indem eS einen nachahmenswerten Vorgang zur juridischen Regelung aller inter- Auf Blatt 349 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt ist heute die am 1. Dezember 1908 unter der Firma Thate L Co mit dem Sitze in Hohenstein-Ernstthal errichtete offene Handelsgesell schaft und weiter eingetragen worden, daß der Webermeister Robert Emil Thate und der Kaufmann Friedrich Emil Andrä, beide in Hohenstein-Ernstthal, die Gesellschafter sind. Angegebener Geschäftszweig: Betrieb eine- Agentur- und Nerlagsgeschäfts. Hohe»stei«-Er»stthal, den 2. Januar 1909. Königliches Amtsgericht. 11 Januar Rathaus, Zimmer Nr. 5 —, wo Die halbjährliche Steuer an 5 in schweren Zeiten das Zentrum gelernt, daß es vor allem gilt, die Unentbehrlichkeit einer so mäch tigen Partei der Regierung gegenüber zu beweisen, und so wird da« Zentrum nur eine solche Finauz- cesorm mit seinem Siegel versehen, weiche sich a u j den Trümmern deS Blocks aufbaut, eine Finanzreform von Zentrums Gnaden ist und das Zentrum wieder in den Satrel hebt. Es wird ver suchen, mit Hilfe der Konservativen jede direkte Steuer, einschließlich des Ausbaues der Erbschafts steuer, auszuschalten, und wird an deren Stelle Vorschläge machen, welche dem Liberalismus uvm - nehmbar sind. Das Branntweinmonopol wird seitens des Zentrums abgeiehnt werden, und der Ersatz, den das Zentrum anbietet, wird vielleicht für di» Rechte, keinesfalls für die Linke, annehmbar sein. Dasselbe gilt für Tabak und wohl auch für Bier. Immer das Ziel im Ange, die Blockparteien auseinander zu manövrieren, wird das Zentrum daraus hin- arbeiten, daß die laufende Saison mit einem Scheitern der RBchrfinanzreform endet, und damit den Beweis zu erbringen versuchen, daß Fürst BülowS S t a a t S k u n st z u Ende ist; dann fällt mit dem Southampton der Union Caple Linie benützte, blieb sein Geheimnis Ohne allen Zweifel hatte Herr Hirschhorn den Auftrag, beim Staatssekretär Dernburg zu sondieren, vielleicht auch ein Abkom men zwischen De Beers und den deutschen Interessenten in Lüderttzbucht vorzubcreiten. Daß englisches Kapital bereits in dem Lüderitzbuchtrr Unternehmen steckt, geht aus einer halbamtlichen Auslassung hervor, die vor einigen Tagen in der Auf Blatt 345 deS hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma L. L CoMp in Hohenstein-Ernstthal betr., ist heute vaS Erlöschen der Firma eingetragen worden. Hohe»stei»-Er«st1ha^ den 2. Januar 1909. Königliches Amtsgericht. „Nordd. Allg. Ztg." erschien, worin gesagt war, man wolle englisches Kapital nach Möglichkeit fern halten; es muß also bereits mit englischem Kapital gerechnet werden. Ein großes Unglück, meint die „Deutsche Tagesztg." ist das nun nicht; Hauptsache bleibt, daß ein bestimmender Einfluß der Engländer verhindert wird. Er würde sich zweifellos in der Richtung der teilweisen Still legung des Lüderttzbuchter Betriebes bemerkbar machen, woran die De Beers Compagnie ein gro ßes Interesse hat Der Diamantcnmarkt ist derart überfüllt, daß rm Sommer De Beers den Betrieb auf mehr als die Hälfte reduzieren mußten; Aus sichten ans Besserung sind kaum vorhanden An gesichts solcher Situation kann man die Gefühle der De Beers Compagnie gegenüber der plötzlich aufgetauchten Konkurrenz in Siidwestafrita stch leb haft vorstellen Was soll aus den großen Anlagen von Kimberley ivcrden, wenn die Diamanten bei Lüderttzbucht sozusagen von der Straße aufgelesen werden»? Ein neuer Preissturz müßte die Werke in Englisch Südafrika, die mit hohen Betriebs kosten zu rechnen baden, beinahe unrentabel macken, Schwindelnachrichten über neue KriegshSfen. Unausgesetzt werden Nachrichten über Lat««- neuer Kriegshäfen verbreitet, hier «nb wird etwa« verschämt hinzugefügt, es h«tl« auSgebrochen ist. Hermsdorf, den 31. Dezember 1908. Der Gemewdevorstastz «üller. Ans dem Reiche. Nrnjahrs'Smpfänge. Während sonst die NeujahrS-Empfänge deS Moarchen politische Ereignisse ersten RongeS allen Phasen dieser langwierigen Verhandlungen die Gebelaune, welche in seiner Presse und von einen Parlamentariern recht geschickt markiert wird, beibehalten. Allein, nicht umsonst hat Ein Reujahrsartikel Bassermanns. ReichStagSabgeoidneter Bassermann ver öffentlicht in der Wochenschrift „Münchener Allge meine Zeitung" einen Artikel „Zum Jahreswechsel". Er gibt darin einen Ueberblick über den gegenwär- tigen Stand der deutschen Inlands- und AuSlandS- politik unb knüpft daran Ausblicke auf die Entwick lung. die dir Dinge seiner Ansicht nach nehmen werden. Am meisten Beachtung verdieneu natur gemäß seine Ausführungen über den Stand und die Aussichten der Blocknolitik. Bassermann ist der An sicht, daß der Block vor dem kritischen Augenblick seines Daseins steht. Da« ReichSvereinSgesetz und die Reform de? BörsengesctzeS, dik er geschaffen hat, waren in gewissem Sinne nur eine Vorübung für das gemeinsame politische Handeln von Konserva- t-ven nnd Liberalen. Nach dieser Schulung stehen beide Parteien jetzt vor der Aufgabe der Reichs» s i n a n z r e fo rm, bei der stch der Block erst zu de- währen haben wird. „Ich zweifle nicht," so schre bt Bassermann, „an der positiven Lösung der gestellten Aufgabe." Die Verantwortung für den Reichstag ist zu groß, als daß er stch ihr entziehen könnte. Aber eS gibt nur zwei Wege, auf denen die Auf gabe gelöst werden kann: entweder durch den Block oder durch die Zertrümmerung des Blocks. Ueber diesen Punkt schreibt Bassermann: „. . . Der Block möge stch darin nicht täuschen : ihm fällt die Lösung auch dieser Aufgabe zu. Dar Zentrum wird in für Hoh««stetuSrustthal, Oberlungwitz, «ersdorf, Herm-dorf, Bernsdorf Mein, darf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, Trrsöb Heim, ftuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbo^ Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Das Wichtigste. *) Nach einer neuerlichen Meldung au§ Rom sollen auch zwei der Liparischen Inseln bei der Erdbebenkatastrophe u n t e r g e g a n g e n sein. Nach anderen, allerdings noch nicht beglaubigten Meldungen sei die Stadt Scilla mit ihren 6000 Einwohnern nicht etwa bloß zerstört, sondern über haupt vom Erdboden verschwunden, Castro hab« in Deutschland 50 000 Gewehr« be stellt, TruppeninstruNeure engagiert und SArk-d- schiff« mit Kruppscher Artillerie in Austra- Er geben. In Deutschland weiß jedermann, daß di«S lächerliche «r-sindun, iß. DK Herren aber, die au« London solche Unwahrheit« nach Venezuela kabeln, rechnen daraus, daß ihr« Schwindeleien bei den Venezolanern einen-«Viff« Eindruck machen werden, der für di« deutschen Interessen in Venezuela schädlich ist. Au der De mentierung der Lügennachricht«n hat es die deutsch« Vertretung in Venezuela nicht fehlen lassen. Bekanntmachung. Gemäß tz 10 der Verordnung vom 15. Dezember 1904 wird hierdurch bekannt gemacht, daß unter dem Pferdebestande des MtthlenbesitzerS Herrn B. Herm»«» Uhlig hier Nr. »5, die Influenza stch nur um «inen Torpebohaf« oder mn «tue» kleinen Kriegshafen. Alle diese Nachrichten sind, wie die Korresondeuz Helgoland versichern kann, purer Schwindel Vielleicht find es nur naive Ge müter, die durch das Erscheinen eine« Lorpedo- bootes stch der Hoffnung hingeben, ihr« Jus«l eigne sich ganz besonder« für einen Kriegshasen, vielleicht sind es auch Terrainspekulanten, welch« die Lügennachricht in die Welt setzen. Wir kön nen nochmal« wiederholen, daß die Rarineverwod- tung absolut nicht daran denkt, einen neuen KriegD- hafen anzulegen Ans Südwestafrika Die Sorge vor einem » euen Aus stand im Süden Ler vielgeprüften südwepafrika- nischen Kolonie ist noch keineswegs behoben. Nach den an amtlicher Stelle eingetroffenen neu«ß«n telegraphischen Nachrichten aus Südwystafrika iß die Lage im Süden unverändert. Um ein« Rückkehr der auf englisches Gebiet übergeiretem» Ende deS Blocks L r Kanzler. Es würde lö.icht oder naiv sein, sich über diese Gefahr hinwegzutäuschkn " NuS dieser L:ge zieht 8.>sscrmaun die Folge rung, daß die Sanierung dec RsichSfinanzen für den Block die L"benSfrage ist. Er verwirft deshalb auch in dieser „vitalsten Gegenwartsfrage deS Deut schen Reiche«" alle Hemmung?» uud Beiquickuugs- oersuche. Nichts sei törichter, als die Schaffung der für die Existenz des Reiches notwendigen Gelder zu einem Interessengegensatz zwischen Volk und Regie rung zu stempeln. Denn im Grunde stehe doch die Sache des d-wtschev Volkes aus dem Spiel. Diese Auf fassung der Lage hält hoffentlich alle Mitglieder der Blockparteien durch alle kommenden Wirrnisse und Fährnisse der Finanzreform so nachhaltig beisammen, daß trotz der zwischen rechts und links bestehenden Gegensätze ein brauchbare? Reformwerk zustande kommt. Deulfchlaud n«d Vemeznela. Die neue Regierung von Venezuela hat ihre Anerkennung bei den Großmächten noch nicht offi ziell nachgesucht, jedoch sind selbstverständlich ge- otfse Beziehungen ausgenommen, und es ist als tcher zu bettachten, daß die Anerkennung der Rc-terun- «irgend« Schwierigkeiten begegnen wird. Gegen di« deutschen Interessen tn Venezuela wird noch iimner aus London mit Kabelmeldungen gearbeitet; so wurde dieser Tage AuS Petersburg wird telegraphiert, daß die LandeSoeeteidigungSkommissiou der Reichsduma die vom Marinemintster für deu Bau von Linien schiffen für da? Jahr 1909 geforderten 3 Mil lionen Rubel einstimmig abgelehnt habe. *) Näheres au anderer Stelle. Nutz- und Brennholz-Auktiou auf Overwaldenvurger Revier. Es sollen jedeSmal im Hotel zu den Drei Schwanen in Hohenstein-Ervsttha! am Montag, den tt. Januar vr., von Borm. S Uhr ab 3 Rm. Na.-Schecte, 68 Rm. No.-Nollen, 33 Rm. Na.-Aeste, 530 Rm. Schneidelreisig und 44," W" Na.-Reisig, aufbereitet in den Abtlg. 1—64, und am Mittwoch, de» 13. Jannar « r, von Vorm. S Uhr ab 566 Na.-Stämme ">/„ cm, 23 No.-Stämme 22/^ cm Mittenst., 29." Na.-Stangen */, cm, 6," Na.» Stanxen om Unterst. nationalen Streitigkeiten geschaffen habe. Präsident FalliLreS erwiderte auf die Botschafteransprache aus London nach Caracas berichtet, Präsident räuberischen Hottentotten-Banden zu verhindern, sind zurzeit drei Kompagnien, ein Maschinen-«- Hundeaumeldung Die schriftliche Anmeldung der Hunde hat biS zum Wehrzug und ein« Batterie des Südbeztrks län-s der Grenze zwischen Koes und Ukama« unter dem Befehl des Major« Bäreckt bereiigesiellt Letzterer beabsichtigt, in den nächsten Lagen die K a r ros berge mit den verfügbaren Truppen gründlich abzufuchen. Die süvwestafrikantschen Diamanten. Di« Befürchtungen, daß englisches Ka pital die Mamantenfundpellen bei Lüderitz bucht an stch reißen könnte, find in Südwest- afrika ganz besonders groß. Im Schutzgebiet Weitz man ja, datz Agenten der De Beers Compagnie zu Kimberley bereits im Juli ds. Js. in Lüderitz bucht waren, daß, als Staatssekretär Dernburg am 22, August von Swakopmund die Heimreise antrat, auf demselben Dampfer auch Herr Direktor Hirschhorn von D« Beers nach Southampton fuhr. Der Herr erzählte zwar jedem, der es hören wollte, er reise in dringender, privater Angelegenheit »ach Deutschland; weshalb er dann aber nickt die di rekte und schnellere Verbindung Kapstadt- sur k viichl. MsztkW mi) ft« StMnt z« 6chchi«-8rBKI.