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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190901010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19090101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19090101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-01
- Tag 1909-01-01
-
Monat
1909-01
-
Jahr
1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.01.1909
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wir vom neuen Jahre, daß r« allenthalben da» halten möge, war man o»n ihm erwartet, und ent bieten unsern Lesern ein herzliche« dürste man erst nach Beendigung der »weiten Le-sVergängttche und da« «erlangen nach weiterem su»g der Vorlage in der ersten Hälfte des Januar L.bcn»geauß reichen sich di» Hände. To hoffen auch Gewißheit erhalten. Hoffentlich sind die Vorschläge derart, daß sie nicht nur die Zustimmung der Mehrheit der Zweiten Kammer finden, sondern in der Tat auch ein freieres und gerechteres Wahl- lretton geschehen sei (Iswolski spielt hier aus die vor einem Monat erfolgten Enthüllungen eine« mit „Remor" zeichnenden nichtaktiven Politiker« im .Reuen Pester Journal" an von dem gesagt war, daß er den Gang der Ereignisse vor und nach dem Berliner Kongresse aus intimster Näh« zu verfol gen in der Lage war. Anm. der Red ), so Könne er, Iswolski, die Authentizität der veröffentlichten Dokumente über die Budapester Konven tion vom Jahre 1877 und die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 nicht in Ab rede stellen. Da« Urteil über diese Akte gehöre der Geschichte, er aber als Minister habe mit ihnen und auch noch mit einer Reihe späterer diplomatischer Abkommen zu rechnen, von denen einige noch im mer .die Freiheit der russischen Diplomatie ein- engen" Unter diesen Umständen ist es für das Ver ständnis der politischen Lage von größter Bedeu tung, sich die von amtlicher russischer Seite als authentisch zugestandenen Enthüllungen Uber die Budapester Konvention und die Berliner Deklara tion (nicht zu verwechseln mit dem Berliner Ver trage) ins Gedächtnis zurückzurufen. Die Reihe der aus den Balkan bezüglichen Geheimvcrträge zwi schen Rußland und Oesterreich-Ungarn eröffnet das Abkommen von Reichsstadt vom Jahre 1876. Bet der damaligen Begegnung Kaiser Alexanders de« Zweiten und Kaiser Franz Josefs wurden schriftliche Punktattonen ausgesetzt, in wel chen Rußland Oesterreich-Ungarn für den Fall, daß Serbien und Montenegro im Kampfe gegen die Türkei stegreich bleiben, die Besetzung Bosniens und der Herzegowina frctstellte gegen Aequivalente, die es auch erhalten hat, und von denen eines die Sperrung des Hafens von Klek für die türkischen Transporte war. Als zweiter russisch-österreichischer Gehetmver- trag folgte dann ein Jahr später, tm Jahre 1877, die Budapester Konvention. Rußland stand damals unmittelbar vor der Kriegserklärung an die Türkei, und es lag Rußland daran, sich die Krtegshtlfe oder mindestens die wohlwollende Neutralität Oesterreich-Ungarns zu sichern. Zu diesem Zweck überbrachte der russische Generalad jutant Samarakow Kaiser Franz Josef ein etgen- händtge« Schreiben des Zaren. Dieses enthielt die Aufforderung, Oesterreich-Ungarn möge in einem Kriege gegen die Türkei mit Rußland kooperieren. Kaiser Franz Josef lehnte diese Kooperation ab, erklärte sich aber bereit, über die Bedingungen einer wohlwollenden Neutralität verhandeln zu lassen. Diese Verhandlungen führten zu der Buda pester Konvention, die von, Grafen Julius An- drassh und dem Botschafter Rußlands in Wien, Herrn v. Nowikow, unterzeichnet und dann von beiden Monarchen ratifiziert wurde. Ein Haupt punkt des Ueberetntommens, das auch heute noch nicht in allen seinen Teilen bekannt ist, war, daß ohne Mitwirkung und Zustimmung Oesterreich-Un garns kein Friede zwischen Rußland und der Pforte abgeschlossen werde. Eine besondere Be stimmung lautete dahin, daß im Falle von terri torialen Veränderungen in der Türket, welche es Lieser unmöglich machen würden, Bosnien und die Herzegowina zu pazifiziercn und gegen Serbien und Montenegro wirksam zu verteidigen, Oesser- retch-Ungarn von diesen Ländern mit Ausnahme des Sandschak, über den später noch verhandelt werden sollte, Besitz ergreifen könne. Dieses Ueber- eintommen Hai der Zar unterschrieben. Die dritte Gruppe von Geheimverträgen bildet die Berliner Deklaration. Während des Berliner Kongresses und nach demselben hat Rußland tm Jahre 1878 Spezialabkommen, außer halb des Rahmens des Berliner Vertrages, mit Oesterreich-Ungarn geschlossen. Rußland erklärte darin, daß cs sich, ganz abgesehen von der bereits durch den Berliner Vertrag festgesetzten Okkupation Bosniens und der Herzegowina, auch mit der voll kommenen und endgültigen Okkupation des Sand- tchaks Novibazar durch Oesterreich-Ungarn einver standen erkläre. Die betreffende Stelle der geheimen Berliner Deklaration lautete wörtlich: „Die kaiser lich russische Regierung verpflichtet sich, keinerlei Einwendungen zu machen, wenn infolge etwaiger aus der türkischen Verwaltung des Sandschaks No- vtbazar entstehender Mißhelltgkeiten Oesterreich Un garn gezwungen sein könnte, endgültig dieses Ter ritorium ebenso wie die übrigen Teile Bosniens imd der Herzegowina zu besetzen." Diese Dekla ration ist von Fürst Gortschakow und Andrassy unterzeichnet. Auch hierfür hat Rußland politische Aequivalente etngctauscht. Aus der Fassung der Deklaration geht deutlich hervor, daß Rußland schon damals die Okkupation Bosniens und der Herzegowina als .endgültig" betrachtet hat. Aus dem Reiche. Zur Wahlrechtsreform 1» Sachse«. Wir haben schon gestern telegraphisch das Er gebnis der Beratungen der Gesetzgebungs-Deputa üon der 1, Kammer über die Wahlreform mitgeteilt. Au« dieser Meldung geht zunächst mit krfreultchcr Deutlichkeit hervor, daß die Deputation den von der Zweiten Kammer bekanntlich mit 40 gegen 37 Stimmen angenommenen Eventualvor- ichlag, der durch die Annahme der konservativen Ämräge aus Schaffung der Alierszusatzsttmmen and Heraufsetzung der Grenze für die Wahlbe- eechltgten zur Gewerbekammer von 600 aus 1000 Mark den Charakter eines Regierungsvorschlägs verlor, abgelehni hat. Damit erfüllt die Deputa tion die allerfett« auf fie gesetzten Hoffnungen und versagte dem Wahlvorschlag ihre Zustimmung, der nicht« wentger als geeignet erscheint, Befriedigung in die Wählermassen zu tragen. Wetter ersieht man aus der Mitteilung aber auch, daß sowohl der ursprüngliche Regierungsentwurf, wie der Even walvorschlag der Regierung Abänderungen erfah ren haben, und daß dabet besonders zwet aus der Mitte der Kammer hervorgegangene Anträge be rücksichtigt worden sind. Welcher Ari die Abände rungen und die an Stell« der besetitgien Bestim mungen neu ausgestellten Paragraphen sind, wirb leider in der kurzen Nachricht nicht gesagt Darüber recht bedeuten. Die Landtags Vrfahwadl tm Löbeiuer Wahlkreise. Die - Landtagsersatzwahl tm 9. städtisch«» Wahl kreise Döbeln-Waldheim-Leisnig-Mügeln Hai am Mittwoch stattgefunden. Wie aus Döbeln gemeldet wird, waren bet der tm dortigen Bahnhosshotel erfolgten Wahl von 79 Wahlmännern 75 erschie nen. Gewählt wurde Fabrikbesitzer Dr. jur. Kon rad Niethammer in Waldheim (nat.-ltb.) mit 53 Sitmmev Aus den Stadiv. Mehnert in Chem nitz (soz.) fielen 22 Stimmen. Die Ersatzwahl wurde bekanntlich nötig infolge des Todes des bisherigen Vertreters des Wahlkreises Dr. Rühl mann Der Hottenetufall «ach Teutsch-Lüdweft' afrtta. Die Verfolgung der nach Südwestasrika einge fallenen Hottentotten durch unsere Schutziruppe scheint einen schnellen Erfolg gehabt zu haben, denn aus Berlin wird berichtet: Nach einer heute eingetrosfenen Meldung gingen bei Rtedfon 25 Hottentotten wieder über die Grenze in englisches G-e- biet zurück. Es heißt, daß sie beabsichtigen, zu Simon Copper zu stoßen. Der stellver tretende Gouverneur setzte den High-Kommissar und den Gouverneur der Kapkolonie in Kennt nis. Es scheint sich demnach nur um eine einzige Hottentoitenbandc zu handeln, die in allen den verschiedenen Meldungen der letzten Tage in ver schiedener Gestalt austauchten. Ursprünglich dürfte sie etiva dreißig Mann statt gewesen und durch Verluste aus die obengenannte Zahl zusammenge schmolzen sein. Daß die Stätte dieser Bande so genau festzustellen ist, läßt daraus schließen, daß unsere Truppen ihr dicht auf den Fersen gewesen sind. Die Tatsache, daß die Hottentotten jetzt wie der auf englisches Gebiet übergetreten sind, wird der Kapregterung die Notwendigkeit eines deutsch- englischen Zusammenwirken« gegenüber diesen Stra ßenrändern hoffentlich recht nachdrücklich vor Augen rücken. Aus dem Auslande. Zur »aikaukrtstS Nach Meldungen aus Janina mußten die dem Boykott sich widersetzenden Kausleute den Drohungen nachgeben und sich dem Boykott an- schlteßen. Aus Durazzo wird gemeldet, Latz dort die Teuerung stetig zunimmt. Der Zucker- Preis hat sich verdoppelt. Die Vorräte reichen nur noch für eine Woche aus. Es wurde versucht, Zucker aus Marseille und Spiritus aus Italien einzuführen. Aus Skutart wird berichtet, daß Großkaufleute die Warenstockungen zu Spekula tionen benützen. Kleine Kaufleute leiden schwer. Die Opposition gegen den Boykott nimmt zu. Die Schiffahrt auf dem Bojany ist durch den Streik der Schiffsbesitzer zeitweise gestört, wodurch der fremde, namentlich der italienische Handel leidet. Aus Smyrna wird berichtet, daß auch dort der Boykott täglich zunimmt. Einheimische und fremde Kaufleute und die Banken werden durch Drohbriefe gezwungen, sich dem Boykott anzuschlteßcn. Sie müssen für ein hierauf bezügliches Zeugnis 1 Pfd. bezahlen. Aus Nachrichten geht hervor, daß der Boykott durch den jetzigen Terrorismus auf die Dauer nicht oder wenigstens nicht überall aufrecht zu erhalten sein dürfte; ferner, datz er mannig- äche Gewalttaten auch gegen nichiösterreichtsche Schiffer und ntchtösterretchischen Handel zeigt, was bei längerer Fortdauer und größerem Schaden zu ernsten Beschwerden und Schadenersatzansprüchen ührcn müßte. — Nach einer telegraphischen Mit- eilung an die Direktion der Schiffahrtsgesellschaft Ungarto Kroatia aus Antivari und Dulcigno haben die Montenegriner überall über die ungarischen und österreichischen Waren den Boykott verhängt. Der Boykott nimmt immer größere Di mensionen an. Sächsisches. HoheuftetuErnftthal, 31. Dez 1908 LAettervorauSsage der König» Sächs. Lande« Wetterwarte zu Dresden. Kür Areitagt Ostwtnd, ausheiternd, kalt, kein erheblicher Niederschlag. t. Jauuarr LagkSmittkl —1,20, Maximum -s 0,2°, Minimum —4,0 0. — Silvester feiern wir heute — das Jahr 1908 geht zu Ende! Keinen FZ rtao m kirchlichem Sinne begehen wir heute, und doch werden gegen Abend in den Kirchen schlichte Gottes dienste abgehalten, die sich großen Zuspruch« er freuen — ja oft langt der Raum nicht za für all Ke, welche sich zum Jahresschluss^ noch einmal er rauen wollen am Gotte»worte. Und da« ist wohl begre stich I Ein Jahr, so lange e« vor an« liegi, linkt un« eine lange Spanne Zeit — und doch, Vie schnell ist e« dahingegangen. Gar viele« bringt es un- an frohen und trüben Dingen, und unwill kÜrlich veranlaßt un« die« zum Nachdenken, zum ibwägen — und da findet man um so leichter dcn Weg -um Gotteshaus». . . . Silvester ist aber auch i, anderem Sinne ein volkstümlicher Tag und die -fahl der Siloestergebrüuche ist Legion. Harmlose F öhlichkeit waltet tm Hause, tm trauten Familien- wer Freundeskreise; beim Punsch und Stollen oder Pfannkuchen und beim Scheine deS ChristbaumlichteS wird da« Fazit de« Jahre« gezogen, werden Pläne >ür die Zukunft besprochen. Auf der Straße aller- > n,:» vollzieht sich die Silvesterfeier etwa« geräufch- roll, und gar oft läßt man hier der Punschlaun die Züg l schieß»». . . . Wenn der letzte Dezembe sich eu stellt, so ist e« ein Abschiednehmen und zu gleich et» BorwärtSschauen. Der Gedanke an da» „Glückauf im neuen Jahre!" — AI« Neujahr « gabe für uniere Abon nenten fügen wir der heutigen ersten Nummer de« „Hohenftein-Ernstthaler Tageblatte«" im neuen Jahre einen Wandkalender bei Mögen unsere Lesei den Kalender mit dem Wunsche in Empfang neh- men, daß er ihnen nur frohe Tage künd». — Ein» musikalische Aufführung, die vielfachen Genuß verspricht, wird un« morgen, zu Neujahr, im ,Logenhause' geboten werden. Unsere S t a d t ka p e l l e, die al« Solisten Herrn Konzertmeister Paul A s ch gewonnen hat, und unser Ktrchenchor St. Chrtstophori, oer- anstaltrn gemeinsam ein große« Vokal- und In strumental-Konzert. Da« Programm verzeichnet verschiedene hervorragend schöne Werke für Streich und volles Orchester sowohl wie für gemischten Choc. Sodann bietet Herr Konzertmeister Asch die herrliche Bariotsche Fantasie: „Szene de Ballett" für V oline mit Orchester, und den Schluß deS Konzerts bildet das große Potpourri „Das musikalische Jahr." Dem Konzert, das bereits >/,5 Uhrbeginnt, schließ, sich ein großer Ball an. Hoffentlich erfreut sich düs- Aufführung eines recht zahlreichen Besuchs. — Das Bestreuen der Fußwege mit Sand, Asche u. dergl. ist jetzt zu einer unbeding ten Notwendigkeit geworden und die Haus- b sitzer müssen ihr Hauptaugenmerk daraus richten, daß die Gangbahnen in einem Zustande sind, bei das Passieren derselben nicht mit einer Gefahr oer- aindet. Man kann sich durch fleißiges Streuen wirksam vor eoent. empfindlichen Schadenersatzan prüchen schützen. ES ist die« eine geringe Mühe, die bet dem gegenwärtig leichten Schneefall des Tags über ja auch nur etwa zweimal vorgenoinmen zu werden braucht. —i Seit einigen Tagen ist die tm Goldbach- grunde, oberhalb der Gasanstalt gelegene Rodel- bahn lebhaft in Betrieb. Bon Jung und Ai! wird in ausgiebigster Weise, hauptsächlich abends, dem gesunden anregenden Sport gehuldigt. —i Wüstenbrand, 31. Dez. Ein bedauer licher Ungtücksfall trug sich vorgestern abend hier zu. Der auf dem Nachhauseweg befindliche Einwohner Meier glitt infolge der Glätte auf der Dorfstraß, aus und fiel so unglücklich, daß er einen Betubruch erlitt. Ein auS dem nahen Hohenstein-Ernstthai herbeigerufener Arzt leistete dem Bedauernswerte die erste Hilfe. — Lichtenstein, 30. Dez Bon dem Fürsten von Schönburg-Waldenburg wurde gestern Herr Bürgermeister Steckner in längerer Audienz empfangen behufs Verhandlung wegen lleberlassung des so- genannten ObermüllerbergeS an Lichtenstein zur Umgestaltung al« Stadtpalk. Herr Bürgermeister Steckner hat bei der Unterredung den Eindruck ge wonnen, daß der Fürst den ausgesprochenen Wünschen unserer Stadtgemeinde in wohlwollender Weise Rech nung tragen wird. DeS Danke« der Bewohnerschaft Lichtensteins für seine hochherzige Gesinnung könnt- der Fürst gewiß sein, wenn ihr von ihm dies k NeujahrSgeschenk zuteil würde. — Hartenstein 30. Dez. Der Erzgebirge - jw-igoerein Hartenstein beabsichtigt die Errichtung ineS Museum« für ortsgeschichtliche Altertümer hierzu sind dem Verein die nöligen Räume im Schlosse Stein zur Verfügung gestellt worden. — T h u m i. Erzg., 30. Dez. Der in Dresden oe-storbene, aus Thum stammende Privatmann Kar! Robert Klaar hat unserer Stadtgemeinde die Summ? von 8000 Mk. und der Schulgemeinde den Betrag von 3000 Mk. letztwillig vermacht. Die Zinsen de? er Stadtgemeinde auSzesetzten Vermächtnisses sint ,, r Unterstützung an 10 oder 12 arm- Männer ode stauen zu gewähren. Die Zinsen der der Schulge ¬ meinde zugewend»!»» B trage« si'd zur Veranstalt von Chrcstbescherungkn zu oerw »den Letzte Telegramme. Dresden, 31. Dez. König Friede rich A u g u st hat aus Anlaß der Erdbebenkata strophe in Sizilien an den König von Italien ein herzliches BeiletdAelejgramml gesandt. Die säch sische Regierung hat ihr Beileid dem hier beglau bigten italienischen Gesandten durch den Staats minister Grafen von Hohenthal ausgedrückt. Dresden, 31. Dez. Der kommandierende General von Broizem begibt sich heute abend nach Berlin, um morgen dem Kaiser zum neuen Jahre zu gratuliere». Dresden, 31. Dez. Die sächsische Staats regierung stiftete für die vom 9. bis 14. Januar 1909 in Dresden stattfindende Aufstellung für deutsche Kochkunst und verwandte Gewerbe sechs silberne Staatsmedaillen. Der vom Könige Friedrich August gespendete Ehrenpreis besteht in einem Pokal mit Widmung. Zittau, 31. Dez. Das Amtsgericht in Ebersbach steht seit heute früh 3 Uhr in Flammen und ist bereits bis auf die zweite Etage niedergcbrannt. Das Feuer ist jedenfalls durch Unvorsichtigkeit von Arbeitern entstanden, die gestern spät abends mit einer Lötlampe die Wasserleitung auftauen wollten. Die Akten sind gerettet. Mainz, 31. Dez. Das „Mainzer Tgbl." meldet aus Bingen: Von der hier lebenden Familie des Wetnkommisstonärs Ree» sind in Messina die dort verheiratete Schwester, deren zwei Kinder, ihre dort zu Besuch weilende Schwe ster und ein in dem Geschäft der verheirateten Schwester tätiger Sohn umgekommcn. Der Schwie gersohn ist schwer verletzt. Reggio di Calabria, 31. Dez. Der König sprach zahlreichen Verwundeten, die auf der Straße lagen, Trost zu und fuhr dann in einem Boot die Küste entlang, um vom Meere aus zu sehen, welchen Schaden die Stadt erlitten hat. Die Bevölkerung bezeugt dem Könige tief bewegt Beifall. Der Kreuzer „Napoli" ist hier mit den erste» Hilfsmitteln ! eingetroffen. Die Bäckereien haben ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Die Geschäfte, die Lebensmittel verkaufen, werden von Truppen bewacht, um eine Plünderung zu ver hindern. Die zu langjährigen Freiheitsstrafen ver urteilten Gefangenen wurden an Bord des Krew zers „Napoli" eingeschifft, die übrige» zu ihren Familien geschickt. Man hat angefangen, die Lei chen zu beerdigen und die nötigen Desinfektionen vorzunchmen. P a l e r m o , 31. Dez. Der deutsche Kaiser hat an den Präfekten von Palermo etr in bewegten Worten gehaltenes Beileidstelegramm anläßlich der schrecklichen Katastrophe in Sizilier gerichtet. London, 31. Dez. „Daily Chrontcle" mel det aus Pittsburg: In Maybury — Vir gtnla — ereignete sich im Kohlenschacht« der Ltcabranch Company eine Explosion. 23 Leichen sind bereits geborgen, 30 Bergleute sin noch in der Tiefe eingeschlossen. * Schnee und Kälte. AuS oeischiedeneu Gebenden F a. k eiLS w rdcn heilige Schnkkstü n aemeldi, bisondir« an den Oftpyc-näen im Jura und Savoyer. — Seit zwei Tagen herrscht in der Schw iz eine plötzlich eingetretene unheimliche Käst oeibunven m°t mächtiaen Schneefällen. In den Hoch lälern s tzen wilde Schr eestiirme em — Ungewöh- - stch heftiger F ost und statte Schneefälle behindern in Belgien vielfach den Bukehr lind velsLäifm den w r Ichaftllchen No-stand. Todesfälle auf offen r Straße durch den Einfluß d-r staik-n Kälte werd« aus allen Teilen Beluien« gemeldet. st r ^XE LM » ^Heii imkeren ^düllüeMen imä I^ern, sowie alle» werten KescdätktrMlläen uoll MardeNern drillten wir beim Linllilt io USUS 1909 dierM uferen dMÄ KIücllMiMli! Die 6e8cMt88teIIe <Ie8lLgedlLtte8 Dr. Aldsn krisek. ^I'I)6it8-IVl3I'!<t. Für meine Colonialw.» und Delikatessen-Handlung suche für Ostern einen Lehrling mit guten Schulkenntnissen unter günstigen Bedingungen. Emil Krötzsch, Themn tz. , Lehrling mit guter Schulbildung wild für Ostern 1909 für ein Kolonial- EngroS-Geschäft unt. gü stiaen Beding gesucht. Selbstgesch. Off. u. K. R. i. d. GeschäflSst. dse. Bl. erbeten. Suche ein ehrliche« fleißiges Mädchen bi« 1. Jaguar oder 15. Februar. Richard Hartig, Waldenburg, Schloßsttaße 7. Mckm wetden angenommen. Joh. Aug B-tz Rachfig. ^Geübte Spulerin und Cotto uarbtiter sacht k. Oovnr ^mtnxsndsixvr ArMOirktt sucht vtto Schraps !VÜ6t-668ULll6. 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