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Pulsnitzer Anzeiger : 09.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194409091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440909
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-09
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 09.09.1944
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Sonnabend/Sonntag, 9. /10. September 1944 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 212 Seite 6 keit oder Trägheit zu benutzen, ist im höchsten Grade töricht, wenn nicht unsittlich. Es kommt heute darauf an, daß jeder von uns tveitmög lichst gesund und in bezug auf seine körperlichen wie geistigen Fähigkeiten einsatzkräftig bleibt. Das ist nicht allein eine Frage der Arbeitsbelastung, der seelischen Inanspruchnahme oder gar Ler Ernährung, wenn auch alle diese Momente nicht in Abrede gestellt werden sollen. Daß wir „auf Draht" bleiben, ist weitgehend eine Sache des Willens. Es gibt Erkrankungen, die nicht durch Dazillen, sondern einzig durch das Beispiel anstscken. Es ist bequem, ihnen nachzugeben, verführerisch, wenn ein gewisser Zustand der Er müdung nicht abzustreiten ist, unter solch einem nachgsfühlten Vorwand auch einmal leidend zu erscheinen. Vor allem junge Leute sollten über ein schlechtes Ge dächtnis nicht klagen. Es gibt nämlich auch durlch zu wenig Hebung unentwickelt gebliebene Gedächtniskräfte. Und solchem Uebel läßt sich leicht abhelfen. Keine Zeit? Ach, Nicht doch! Das ist nämlich auch eine ansteckende Krankheit. Vor einigen Tagen hörte ich, wie eine Mutter ihren Dreijährigen vom Spielplatz ries und die klas sische Antwort erhielt: „Teinr Szeit!". Wie oft mag er das zu Hause gehört haben? Viel Zeit haben Wir freilich nicht. Aber immer stoch mehr, als wir glauben. Totaler Kriegseinsatz bedeutet nickt, daß einer dem anderen versichert, er habe keine Zeit, sondern daß jeder, der ihm zur Verfügung stehenden Zeit das größtmöglichste Maß an Leistung abgewinnt. Dazu gehört auch einmal eine Pause, um die Spannkraft zu erneuern. Das schlechte Gedächtnis wie die nicht vorhandene Zeit sind Erscheinungen, hie eine fatale Nehnlichkeit mit manchen Postsendungen haben, die heute angeblich abgesandt wurden, leider aber niemals änkamen. Es find Dinge, die im Grunde zu ernst sind, als daß sich dir kleine, unüberlegte Selbstsucht hinter ihnen verbergen dürfte. Wir wollen uns einmal un seres Gedächtnisses freuen, das uns mit Stolz auf schwere Jahre zurückblicken läßt, die wir mit Tapferkeit und Haltung bestände nhaben und wollen uns auch frruen können, daß wir bei aller Belastung auch in diesen Jahren immer noch Zeit gehabt haken, freundlich und hilfreich zu sein und uns an der Sckönheit, die sich uns trotz allem noch bot, erholen. Kriegs-MW. 1S44-4S / Auch im Kriegs-WHW. sind im Zeichen des totalen Krie ges Vereinfachungen notwendig geworden, um nach Mög lichkeit an Kräften und Material zu sparen. So ist es nor allem für alle Betriebsführer und Gefoigschaitsmitgtieder wichtig, daß der Abzug des Opfers vonLohn und Ge halt nicht mehr für sieben Monate von der Lohnsteuer ohne Kriegszuschlag erhoben wird, sondern nur für sechs Monaie, also bis einfach Februar, in Höhe von zehn Prozent Les gesamten Lohnsteuerbetrages einschließlich Kriegszuschlag. Betriebe, die zur vierteljährlichen Gehaltszahlung übergegan gen sind, können den Abzug von Lohn nno Gehalt er ab Ok tober 1944 dafür bis einschließlich März 1945 vornehmen. Ta das Krieqs-WLW. eine Angelegenheit des deutschen Polkes ist werden ausländische Arbeiter am Lohn- und Gehalts- opfer nicht beteiligt. Lohn- und Gehaltsempfänger, die wegen ihres geringen Einkommens keine Lohnsteuer zu entrichten brauchen, spenden monatlich mindestens 0.2S Reichsmark für sechs Monate. Für Einkommensteuerveranlagte. Gewerbe treibende und andere Firmeninhaber gelten die gleichen Grundsätze wie im vorigen Jahr. Die Opfers onntage werden in gewohnter Weise mit den reichseinheitlich festgelegten Sammellisten als Haus- sammluugen vurchgeführt. Der erste Opfersonntag ist der 10. September. Dabei wird eine Svende in den Gaststitten nicht mehr erhoben. Die Kellner werden dadurch erheblich entlastet und außerdem die Quittungsblocks eingeivart. Da für werden die in Hotels, Gasthöfen und Pension.>n wohnen den Gäste bei den Listensammlungen zum Opfersountag m>t ersaßt. Es werden drei Reichs st raßensammlun gen ohne Verkauf von WHW-Abzeichen als Büchseniamm^un isn durchge'ührt. Die Termine sind: 21./22. Oktober, 16-17. De zember 1944, 17./18. März 1945. Es gibt nur noch zwei Sammlergruppen. Die erste Gruppe setzt sich zusammen aus TAF.. Beamten und Handwerkern, NSRL.. Sportgemein schaften KdF.. Sängerbund und RLB. und sammelt am 21.22. Oktober 1944 und I7./18. März 1945. Die zweite Gruppe. Sa., NZKK NSFK.. HF.. BDM., NSKOV.. örtliche Kriegerkamerddschaften sammelt am 16/17. Dezem ber 1944. rurnen und Sport Handball im Dann Kamenz Nachdem nun der Dannmeister im ATV. Oberlichtenau ermittelt wurde, der den Tv. Ohorn im Endspiel nach hartem Kampf 7:4 schlagen konnte, findet am Sonntag ein Handball spiel Ler beiden Auswahlmannschaften von Staffel 1 und 2 in Großröhrsdorf statt. Die Staffel 1 setzt sich aus Spielern des Tv. Ohorn. Tv. Bre nig und Tv. Grohröhrsdors zusammen. Die Staffel 2 aus ATV. Oberlichtenau, Tv. Pulsnitz M. S. und Turnerbund Pulsnitz. Die Staffel 1 spielt mit der Sport kleidung schwarz-weiß, Staffel 2 weih-Weiß. Anwurf 14,30 Ahr in Großröhrsdorf, Jahnplatz. Leitung des Spieles: Schicdsrichler Barth (ATV. Oberlichtenau). Da beide Mann schaften mit stärkster Besetzung antreten, ist mit einem sehr spannenden Kampf zu rechnen. wiften Sie Mn? . . . daß es Lebensmittelkarten bereits vor 3000Iahren gab? — Man schrieb das Jahr 1111 vor der Zeitenwende. Wie so ost in China, hatten riesige Ueberschwemmungen zu einer außergewöhnlichen Lebens mittelknappheit geführt. Der Kaiser, der eine gerechte Verteilung des Vorhandenen und damit die Sicher stellung der Ernährung seines Volkes wünschte,, befahl weitblickend die Rationierung. Jeder Haus haltungsvorstand erhielt nach dem Stand seiner Familie Lebens mittelkarte n. Sie bestanden aus einem Streifen Seide, der zum Einkauf der nahrhaften Dinge berechtigte. Der Verkäufer schnitt jeweils ein Stück von entsprechender Länge von dem Streifen. Die Lebensmittelkarten von heute haben aber auch sonst im Altertum ihre Vorgänger. Marmor tafeln ersetzten sie im alten Hellas znr Zeit der'peloponnesischen Kriege. Der Einkauf wurde auf den steinernen Platten vom Verkäufer gewissenhaft eingeritzt. Gewiß mußten Sklavinnen diese immerhin gewichtigen Lebensmittelkarten auf dem Gang zum Markte tragen. Aber die Hausfrauen waren doch gern selbst beim Einkauf dabei, sie haben auch schon Schlange stehen müssen. Nicht immer ging es unter den Linkäufenden ganz friedlich zu. So wissen Geschichtsschreiber zu berichten, daß sich temperamentvolle Griechinnen — möglich, daß auch eine Ran tippe unter ihnen war — Hie steinernen Lebensmittelkarten um die Ohren schlugen, wobei es blutige Köpfe gab. Kauner und VMantenWeber / Eine Betrachtung der sowjetrussischen „Diplomatie" mit ihrer verbissenen, politischen Zielsetzung, der bolschewistischen Weltrevolution auf die Beine zu helfen, führt immer wieder auf den Urheber und „geistigen Vater" dieser Weltgefahr, den Juden zurück. Während das Judentum schon auf der berüchtigten Zim- merwalLer Konferenz im Jähre 1915 mit neun Vertretern Uljanow-Lenin und Victor Tschernow in der Programmgestal tung der jüdisch-kommunistischen Weltrevolution in der Sowjet union steten wichtigen innenpolitischen „Führungsaufgaben" vor allem die außenpolitische Sowjetunion. Der Jude Leib Bronstein-Trotzki und sein Stellvertreter Leib Karachan als Volkskommissar für innere Angelegenheiten beauftragten mit der Leitung des von ihnen geschaffenen bolschewistisch-diploma tischen Apparates den Juden Abraham Salkind. Als Ge sandter wirkte in London der Jude Wallach Finkelstein- Litwinow, in Stockholm Fürstenberg-Ganezkij, in Bern Leib Brodowskij, später in Berlin der Jude Joffe, in Wien Leib Dosenseld-Komenew und in Konstantinopel Suritz. Einige von ihnen führte die politische „Kariere" in den folgenden Jahren auch nach China, Japan, Italien und Frankreich. 2m Frühjahr 1918 wurde der degenerierte Jude G. W. Tschitscherin zum Volkskommissar für äußere Angelegenheiten ernannt. Er vertraute dis europäische Politik Wallach Finkel stein-Litwinow und die asiatische Leib Karachan an. In diesem Volkskommissariat besetzten fast ausschließlich Juden die leiten den Stellen. Der englische Jude Rotstein der 1921/22 Ge sandter in Teheran war, wurde späterhin Kollegiumsmitglied des Volkskommissariats. Leiter der Abteilung für Handels verträge und Wirtschaftspolitik war Baruch Stein, der später in Rom Len in Ungnade gefallenen Rosenfeld-Kamenow ablöste. Die übrigen Abteilungen des Volkskommissariats leiteten zu verschiedenen Zeiten die Juden Sonnenstrahl-Piskorskij, Nas- chal, Rawitzsch, Mark Plotkin, Meer Janowskij, Zuckermanns Wrltmann-Pwlowitsch, Steinmann-Ljachowetzkij-Maiski, Hajis, Lorenz, Meer Lewidow, Lewisch und weitere Vertreter der jüdischen Weltverschwörerclique. Die bolschewistischen Vorpostenstellungen wurden in Eng- vereinfackte Maßnahmen anik tm WW. Die übrigen Neichsstraßensammlungen werden durch Haussammiungen mit Listen ersetzt Termine sind Ler 23.Z24. September 1944, I8./I9. November 1944. 27./28. Januar 1945 und I7./18. Februar 1945 Aus Gründen der Arbuts- und Papierersparnis werden Svendenkarten und Svenden- scheine der Reichsbahn und Neichsvost nicht mehr ausgezeben. Die Betreuung aus Mitteln des Kriegs-WSW. er folgt für die Dauer des Krieges mit Bargeld an Stelle der bisherigen Wertscheine. Auch hier tritt eine wesentlich Ver einfachung ein, zumal ein Mißbrauch angesichts der umfas senden Bewirtschaftsungsbestimmungen gar nicht mehr zu befürchten ist. Allerlei Neuigkeiten Goldene Hochzeit durch di« Partei gestaltet. Zum ersten Mal« führte in Serbitz bei Altenburg dis NSDAP, di« Fa milienfeier einer Goldenen Hochzeit" durch. Das Ehepaar Otto und Emilie Pöschel wurde durch feierlich« Lieberreichung der Glückwunschurkunde des Führers, Ansprache des Ortsgruppen leiters, Geleit und Spalier der Jugend des Dorfes, Musik und Chorgesang besonders geehrt. Geier erliegt km Kamps: mit Störchen. In der Gemeind« Bukowina bei Pardubitz wurde «ins auf einem alten hohen Baum nistende Storchenfamilie plötzlich durch einen ungebetenen Gast aus ihrer Ruh« gestört. Es war ein stattlicher Grier, der das Nest angrisf. Die Störche führten mit dem Eindringling einen harten Kampf, in dem der Geier, von den Schnäbeln Ler Störche arg zugerichtst, schließlich erlag. Seine Flügel- spannwei.e betrug zwei Meter. 17 Lsthre «ins Nadel im Arm. In Llnlerbruch bei Aachen klagte eine Frau plötzlich über rasende Schmerzen im Finger der linken Hand. Di« Röntgenaufnahme ergab, daß eine Nadel, die die Frau vor 17 Jahren durch ein Versehen ver schluckt hatte, den langen Weg bis zum Finger zurückqclrgi hatte und nicht mehr weiterwandern konnte. Nach einer kleinen Operation fühlte sich die Frau wieder gaNß wohl. Die Kuh im Brunnen. Der Dauer Gregr in Sojowitz bei Brandeis an der Elbe hatte auf seinem Felde einen zwölf Meter tiefen Brunnen aushsben lasten, der aber nicht zugedeckt wurde. Dieser Tage stürzte beim Ackern eine vor den Pflug gespannte Kuh in diesen Brunnen, besten Boden nur etwa 70 Zentimeter hoch mit Wasser bedeckt war. Die fast fünf Doppelzentner schwere Kuh schien den Sturz gut überstanden zu haben, und so macht« sich der Bauer mit nachbarlicher Hilf« schleunigst daran, das wertvolle Tier aus dem Brunnen zu ziehen. Das war ein schweres Stück Arbeit, die zudem ver geblich war: denn die verwendeten Seile und Ketten erwiesen sich als zu schwach, rissen, und das Tier stürzte erneut in den Brunnen. Diesmal war der Sturz tödlich. Inzwischen aus Brandis herbeigerusene Feuerwehrleute konnten das tote Tier dann aus dem Brunnen bergen. Preise vom Kamenzer Wochenmarkt vom 7. September 1944 Weizen (Preisgebist W 7) 10.35, Roggen (Preisgebiet R 12) 9.80, Gersts (Preisgsbiet C 7) 11.25, Hafer (Preisgebiet H 7) 8.85, Wissenheu, gesund, gut trocken (abzügl. Feuchtig keitsumschlag) 3.40, Roggsnstrotz 2.00, Weizenstroh 1.90, Hase» ftröh 1.85, Gerstenstroh 1.85, Weizenkleie (Schälkleie) Grundpr. 2.90, dgl. (Handelskleie) 5.70, Roggenkleie (Schälkleie) Grundpr. 2.23, deutsche Originaleier (Stück) 0.12, ungekennzeichnete Land eier (Höchstpreis) 0.10. Ferkel und Läufer (Auftrieb je 11 Stück) Höchstpreise. Geilügelpreis« laut Bekanntmachung vom 24. 3. 1943. Mo „Sowjet-Mplomaüe" in den Händen der MWen weltverbrecker land mit den Judengenosten Leib Krassin, Rakowskij, Nrow Rosenholz, Gersch Brilliant-Sokolnikow und Steinmann-Maiski, in Tokio von Jurenew, Kopp und Rakowskij und in Washing ton von Llmnaskij, Trojanowskij und Wallach Finkelstein- Litwinow besetzt. Es genügt sür eine allgemeine, persönliche Charakterisierung ihrer Personen, wenn man aus ihren politischen Lebensläusen die Brillantenafsäre des Leib Rosenfeld in London zitiert, der durch Vermittlung zweifelhafter Journalisten den Verkauf der zaristischen Brillanten betrieb, oder wenn man die Gsldunter- schlagungen Les stellvertretenden „Sowjetgesandten" Desrdowski in Paris wieder in Erinnerung bringt. Die schmutzigen Geldspskulationrn Zeitungsbest rchungen und die Beziehungen zur Verbrecherwelt sind ein Hauptteil! Les „Auftrages", der den Juden heute von Stalin und seinem Außenkommistar Molotow, die beide mit waschechten Jüdinnen verheiratet sind, erteilt wird. Tragödien im Mangel Ein Löwe tötet jährlich etwa 60 Antilopen „Die bedauernswerten Tiere im Dschungel sind nicht die Grasfresser, die Kleintiere, sondern die Raubtiere, die zu alt zum Jagen geworden sind. Alte Löwen, alte Leoparden und alte Geparde müssen das Sterben als einen langen und elen den Vorgang empfinden." Diese Feststellung kommt ans dem Munde des bekannten Zoologen Dr Davis Hubbard, der viele Jahre lang die afrikanischen Dschungel durchstreift hat. um eine äußerst interessante Frage zu beantworten, aus die bis her noch wenig geachtet worden ist: ..Wie sterben die Tiere der Wildnis?" Eine Frage, die ein großes Geheimnis der Natur zu enträtseln sucht. Dr. Hubbard kam aus Grund feiner eingehenden Forschungen zu dem Ergebnis, daß die große Mehrzahl der wilden Tiere schnell und ohne besondere Leiden verendet, fchon deshalb, weil von den Bewohnern des Urwaldes, die sich mehr oder minder ihr Dasein täglich neu erkämpfen müssen, kaum ein Drittel eines sogenannten natür lichen Todes stirbt. Der weitaus größte Teil fällt einem grausamen Feind zum Opfer. Der gefährlichste Gegner der in der Wildnis lebenden Tiere ist in letzter Zeit der Mensch geworden, ihm folgt aber in geringem Abstand das Krokodil. Erst an dritter Stelle kommen der Löwe und der Leopard. Während der Leopard mitunter aus reiner Mordlnst tötet, töten die Löwen nur, wenn sie hungrig sind. Da der Löwe aber dreimal so viel Nahrung braucht wie der Leopard, ist die Gesamtzahl der von diesen beiden Raubtieren getöteten Lebewesen ungefähr gleich. Nach Dr. Hubbards Schätzungen tötet ein ausgewachsener Löwe im Urwald jährlich etwa 60 Antilopen. Die großen Raubtiere töten ihre Beute so schnell wie möglich. Ein Biß durch den Nacken, der die Wirbelsäule zerreißt, ein Bitz durch die Hals schlagader oder ein heftiger Schlag verschont sie vor langem Leiden. Am tragischsten ist aber das Ende der großen Raubtier« selbst, wenn sie an Altersschwäche zugrunde gehen müssen. Wenn die Zähne des Löwen schlecht werden, wenn feine Stärke schwindet, dann beginnt für ihn wie auch für den Leoparden und Tiger ein qualvolles Dasein. Zum Schluß sind diese „Könige des Urwaldes" dann so schwach, daß sie nur noch Mäuse oder Stachelschweine löten können. Aber auch darüber, wie sich die allgewaltigen Herrscher des Urwaldes untereinander Verhalten, hat Dr. Hubbard bemer kenswerte Feststellungen gemacht. Diese Tiere — also vor allem der Elefant, der Löwe, das Nashorn und der Leopard — begegnen sich nämlich fast nie, weil ihr Geruchssinn so fein ist, daß sie sich zumeist rechtzeitig aus dem Wege gehen. Sie legen keinerlei Wert aus ein ZusammentressLN. In der Regel räumt das Nashorn dem Elefanten den Weg, wahrend sich der Leopard vor dem Löwen zurückzieht. Dagegen gibt es eine Ausnahme, die zugleich Wohl daS grausamste und großartigste Schauspiel des unbarmherzigen Urwaldes bedeutet. Das Krokodil und der Löwe sind nämlich Erbfeinde die sehr häufig aneinander geraten. Der Kampf zwischen ihnen ist der schrecklichste und blutigste, der sich im afrikanischen Dschungel abspielt. Meist ist jedoch auch diese Begegnung unbeabsichtigt. Das Krokodil wird durch den Fleisch- und Blntqcruch, der sich mit dem Löwengeruch der- mengt, angelockt. Ein einzelner Löwe zieht im Kamps mit dem Krokodil meist den kürzeren, denn das Krokodil kann mit seinem Schwanz sehr flinke Bewegungen machen. „Sie öWe Frau öer Well" var Gericht Die Negerin Anna Kraig ans Rockford (Illinois) gilt in den Vereinigten Staaten als die „dickste Frau der Welt". Sie wiegt etwa drei Zentner. Schon seit langem sind die Beine viel zu schwach, um diesen Fettkloß zu tragen, die schwarze Mammi verbringt vielmehr ihr Leben im Bett und wird dabet natürlich immer dicker. Trotz dieses „zurückgezogenen" Lebens hat sie kürzlich doch gegen irgendein Gesetz verstoßen und sollte nun vor Gericht erscheinen. Wie aber konnte man sie von ihrer Wohnung in den Verhandlnngssaal transportie ren? Der Richter wußte sich zu helfen. Er erbat eine Kom panie Pioniere, die ihm auch gestellt wurde. Das schwarze Ungeheuer wurde ans dem Bett gehoben und durch das ent sprechend verbreiterte Fenster mit Hilse einer klug ersonnenen Vorrichtung mit Winden und Seilen auf die Straße herab gelassen. Dort hob eine Abteilung Pioniere die dick» Anna aus einen Rollwagen, der sonst zum Transport schwerer Ma schinen und Waffen dient, und brachte sie zum Gerichtsgebäude. Hler mutzte man die gleiche Operation noch einmal von rück- wärts ausführen. Im Treppenhaus des Justizpalastes wurden Flaschenzüge angebracht, mit deren Hilfe das schwarze Weib hochgewunden wurde, bis man es mit vieler Mühe auf den Flur bringen und auf einer besonders starken fahrbaren Bahre in den Gerichtssaal rollen konnte. . . kutturllreWlkler aus der candeskauWM Di« letzte Serrnadr Ein doppelter Abschied, wenn auch nur ein vorläufiger. Das köstliche Erlebnis der Zwinger-Serenaden schwindet nicht nur wie alljährlich mit dem vergehenden Sommer — auch die Maßnahmen des totalen Krieges haben diesmal einen vor läufigen Schluhpunkt hinter diese für Dresden und seine Gäste so bedeutsame Einrichtung gesetzt. Das Bewußtsein, daß auch sie nach Lem Sieg köstlich wieLsrauferstchen wird, nehmen wir von diesem letzten Konzert mit heim. Mozarts „Kleins Nacht musik" und Haydns „'Abschisdssinfvnie" umschlossen das Kon zert, das diesmal im Gewerbehaus erklang. Die Dresdner Philharmoniker, die überliessrungsgsmäß im Kostüm der Zeit spielten, gaben unter Führung Arthur von Freymanns ihr Bestes. Gustel Heinrichsdorsf ersang sich mit Arien von Gluck und Händel stürmischen Beifall. Fast 100 Lüchrr zeugen von ihm In seinem Weinböhlaer Heim starb mit 82 Jahren der Schriftsteller, Nezitator und Dichter Johannes Cotta, dessen Name weit über Sachsens Grenzen hinaus Klang hatte. Er I stammte aus Berlin, kam als Schauspieler durch die halbe ' Welt und war der Erste und Aslteste an Wolzogens „Lieber- brettl". 1901 gründete er das erste Kabarett in Berlin. Er hinterläßt säst 100 eigene Werke. Nach schwerem Leiden starb der Dresdner Kunsthistoriker Dr. Phil. Wilhelm Junius, ein langjähriger -Förderer und Mitarbeiter der Volksbildungsstätte Dresden, mit 56 Jahren. Er schmückte das Dresdner Rathaus Der Tetschener Bildhauer Hans 'Jäger, dem das Dresdner Rathaus einen Teil seines plastischen Schmuckes dankt, begeht in diesen Tagen den 60. Geburtstag. Ebensolls 60 Jahre alt wurde der Dresdner Oberspiel leiter und Bühnenlehrer Joseph Firmans. Nach einer Dichtung Klopstvks komponierte Fritz Liebscher. Dresden, einen HymnuS „Lob Gottes" für Chor, Soli und Orchester, der am 10. September in der Dresdner Johannes- kirche unter Leitung von Kantor Gerhard Paulik urauf geführt wird.
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