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Amtsblatt für ks Knill. Amtsgmchl M k« Liaküral zn Hoheiifteiil-Kriiftlhal. Anzeiger für Hohettstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Verusdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdon, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüftenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochenlag abends für den seienden Tag und kostet durch die Austräger das Viertel nün Mk. idurch die Post biogen Mk. >.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditivnen solche zu Origiaalnreiieu Ar. V Dienstag, den 25. Zebruar,908. 58. Zahrg. 30/34 - 34 *) Der schon seit sieben Wochen andauernde Zum Kaiserbesuch auf Korf«. Das Depeschenboot Sleipner ist am reiteten, da die Marokkaner in da- Kreuzfeuer dieser Sonnabend °7n Kiel nach V - n -di g in See g. Kolonne Brulard und der ihr zur Hilfe gesandten dem zurückgetretenen da- Großkreuz deS hastig zurückztehen, denen sie aber noch auf dem Rückzüge um 3 Uhr nachmittag eine Niederlage be- für die heutige Marokkodebatte in der Kammer ist die in einer offiziellen Depesche au- Tanger vor liegende Meldung, daß General d'Am ade einen Kredit von 1 200 000 Frank für eine dem algerischen Bahnsystem nachgeahmte Eisenbahnlinie Casablanca 179 55 200 Na.-Klötzer Na.-Stangen 23/29 ° 10/15 - 5/15 - am Der *) In Z a r s k o j e - S s e l o, der Residenz deS Zaren, wurden zwei als Hoflakaien verkleidete Revolutionäre verhaftet. *) In Belgien droht die Frage der An gliederung deS KongostaateS zu einem Kon flikt zwischen dem König und dem Ministerium zu führen. Ein Erlaß des bayrischen Justizministers ordnet schärfere Bestrafung roher und un sittlicher Handlungen an, namentlich solcher, die gegen Frauen und Kinder oder durch Mißbrauch eines AbhängigkeitSoerhältnifseS begangen worden sind. *) Der Kaiser verlieh Staatssekretär v. Stengel Roten Adler-OrdenS. *) Ein verheerender Orkan hat gestern auf den britischen Inseln großen Schaden angerichtet. *) Amtliche Berichte bestätigen, daß die drei Kolonnen des Generals d'Amade, mit denen dieser die Marokkaner umzingeln wollte, in den Gefechten am 16. und 17. d. M. eine empfind liche Schlappe erlitten haben. Die franzosen feindliche Bewegung hat auch auf die bisher neutral gebliebenen Stämme übergegriffen. Abteilung gerieten. Die an Zahl schwache Kolonne Brulard hatte dem ganzen Ansturm der Feinde standgehallen und war zeitweise genötigt gewesen, mit dem Bajonett zu kämpfen, um eine Einschließung zu verhindern. General d' Ama de telegraphiert nach Paris, daß sich die Küsten-Kolonnen seit Sonnabend in Ber Reschid befänden. Der General besichtigte alle für die OperationSbasi» getroffenen Vorkehrungen und äußert sich anerkennend über sie. — Wichtig Der neue Kurs im Reichsschatz««t. Nach einer „zuverlässigen Information" deS „Chemn. Tgbl." will man aus der mehrmaligen Anwesenheit des StaatSministerS Dr. v. Rüger in Berlin, gerade in der Zeit, zu der die Vorbesprechungen zwischen dem Fürsten Bülow und dem als Schatz- sekretär in Aussicht genommenen Geheimrat Sydow stattfanden, den Schluß ziehen, daß die Ansichten über die Art der Finanzreform, wie solche StaatSminister Dr. v. R ü g e r in der säch sischen 2. Kammer eingehend dargelegt hat, im wesent ¬ gangen. — Wie au» Konstantinopel gemeldet wird, wird eine Sonderabordnung de» Sultans Kaiser Wilhelm auf Korfu begrüßen. Im Wdiz-Palast wird jetzt ernsthaft erwogen, die Abordnung aus einem Kriegsschiff dorthin zu entsenden, und daS Marineministerium ist beauftragt, sofort entsprechende Vorschläge dem Palaste zu unterbreiten. Diebstahl von »riefe« des Kaisers 7 Der schriftliche Nachlaß Dr. HtntzpeterS, deS am 29. Dezember v. I. in Bielefeld verstorbenen : Erziehers d-S Kaisers, bildet augenblicklich den Gegen- > stand einer gerichtlichen Untersuchung, weil der Verdacht aufgetaucht ist, daß aus den zu- rückgeloffenen Papieren des Geheimrat» Briefe de» Kaisers und andere Schriftstücke entwendet wor den sind. Ein Diener Dr. Hintzpeter», Josef An toine, wurde unter dem Verdacht, sich die ver mißten Papiere angeeignet zu haben, verhaftet, später aber wieder freigelaffen. Die Verhaftung erfolgte nach einer Meldung des „B. L.-A." au» Bielefeld, weil Antoine in der Bevölkerung selbst erzählt hatte, er besitz? Briefe des Kaiser» an seinen ehemaligen Lehrer. Die Haussuchung in Lesse in Lothringen' dem Geburtsort Antoines, wo sich dieser einige Zeit nach dem Tode Dr. Hintzpeter- bei seinen Eltern aufgehalten hatte, geschah auf Veranlassung der Bielefelder Staatsanwaltschaft. Man fahndete aber nicht nach den Memoiren oder Tagebüchern Hintz peterS, sondern nahm an, daß Antoine dort Briefe des Kaisers an Hintzpeter hinterlegt habe. Das Resultat war negativ. In Bielefeld beschlagnahmte dagegen die Polizei einen Brief des Kaiser» an Dr. Hintzpeter bei dem Sohn eine» Wirte», mit dem der Diener HtntzpeterS in freundschaftlichem Verhältnis stand. Der Dienet erklärte, diesen Brief von Hintz peter geschenkt erhalten zu haben, so daß die Staats- anwaltschaft, da nichts weiter gefunden wurde, ge zwungen war, den Verhafteten wieder sreizugeben. Er soll vor einigen Tagen Bielefeld verlassen und eine Stelle in Südwestafrika als Aufseher einer Farm angenommen haben. Man forscht indessen weiter nach, da man vermutet, daß Briefe in dem Besitz anderer Leute sind. Die Tagebücher, darüber gibt es keinen Zweifel mehr, sind seinerzeit von Hintzpeter, wie sein Schwiegersohn, BörrieS von Ditfurth versichert, verbrannt worden. Die- wird durch einen Brief bestätigt, den dec Erzieher deS Kaisers seinerzeit an einen ihm persönlich be kannten Gelehrten gerichtet hat. Excellenz vo« Sydow, der neue Staatssekretär de» Reichsschatzamts, lichen die Richtung bezeichnen, die der neue Kurs nehmen wird. Vor allem dürfe al» sicher bezeichnet werden, daß der neue Reichsschatzsekretär seine Fi nanzreform nicht mit direkten Reich»- st e u e r n werde machen wollen, die bei den Re gierungen einer großen Zahl der Einzelstaaten den energischsten Widerstand finden würde. StaatSminister Dr. von Rüger sei in der Lage gewesen, sich nicht allein für die sächsische Regierung, sondern auch im Namen einer Reihe anderer Bundesstaaten gegen die Einführung jeglicher direkten Reichssteuer zu erklären. Die Besteuerung vo« Tabak und Brannt wein. Die T a b a k st e u e r ist in Deutschland gegenüber den übrigen Staaten bisher sehr wenig ausgebildet. Einem Ertrag von 0,19 Mk. auf den Kopf in Deutschland steht in Frankreich, Oesterreich und Ungarn ein solcher von 9,09 Mk. bezw. 7,46 und 7,57 Mk. auf den Ein- Carnegie schenkte der Robert Koch Stiftung eine halbe Million Mark. Holzverstrigerung auf Rabensteiner Staatsforstrevier. Pohlers'sche BahuhofSr-sta«ratio« in «rüua. Montag, den 2. MLrz 1908, von vorm. 10 Uhr an: 26 h. u. 1134 w. Stämme, 4 h. u. 196 w. Klötzer, 6804 w. Derbstangen, 5490 w. Reisslängen, 36 rm w. Nutzknüppel, 2 rm h. und 57 rm w. Brennholz Schlag in 14 Durch- forstg. in 21, „Rabensteiner Wald". Streik der Textilarbeiter im oberen Erzgebirge gewinnt an Ausdehnung. * *) Der Wirkt. Geh. Rat Professor Dr. von ESmarch ist am Sonntag in Kiel im 86 Lebens- jahre an den Folgen einer Influenza, zu der Lungenkatarrh hinzugetreten war, gestorben. —Ber Reschid beansprucht. Der „Matin" meldet allerdings, die Regierung habe keineswegs die Absicht, eine Kceditvorlage für eine Eisenbahn Casablanca— Ber Reschid einzubringen. Die Pariser Presse, die bisher an ein» ernsthafte Schlappe nicht glauben wollte, räumt jetzt daS Mißgeschick der französischen Truppen ein und zieht ihre Folgerungen. Der „TempS" meint, daß die bei der Affäre bei Buznika begangenen Fehler nicht wiederholt werden dürfen. Oberst Taupin hatte in seiner Kolonne keine europäischen Infanteristen, daher die mangelhafte FeuerdiSziplin unö Nötigung zur vorzeitigen Eröffnung deS Bajonett- kämpfe», Wenn aber, so führt der „TempS" aus, die Mindestftärke einer selbständig marschierenden Kolonne künftig neun Kotttpägmen Infanterie, eine Batterie und zwei Schwadronen betragen soll, wenn weiter für Buznika 2000 Mann Besatzung in Aussicht genommen sind und für die Sicherheit von Casablanca, Mediuna und Ber Reschid sowie der Transporte entsprechend vorgesorgt werden müßte, so sei wirklich . nicht abzusehen, wie man mit den vorhandenen Kräften ausreichen will. Der dem General d'Amade nahestehende „TempS"-Korrespondent in Casablanca tritt entschiedenfür neue Truppensendungen ein. Kein Wunder, daß nach den französischen Miß erfolgen Muley Hasid und seinen Anhängern der Kamm schwillt. AuS Fez wird vom 16. d. M. gemeldet: Die Verlesung deS Briefes Muley HafidS, in dem die Ernennung El MraniS zum Statt halter von Fez bestätigt wird, erfolgte unter einem Salut von 200 Schuß. In dem Briefe teilt Muley Hasid weiter mit, daß er gegenwärtig ein großes Blutbad unter den Ungläubigen anrichte, durch daS Blut der Ungläubigen sei der Fluß, an dem er lagere, aus seinen Ufern getreten. — Der Gouverneur von Larraschhat Mohammed el Torres mitgeteilt, daß die Bergbewohner drohen, die Stadt anzugreifen, wenn nicht Muley Hasid zum Sultan proklamiert werde. Der Gouverneur meldet, daß große Bestürzung in der Siadt herrsche, i und bittet um die sofortige Entsendung von Ver- stärkungen. Ein anderer Brief aus Larrasch berichtet I von einem Angriff der Bergstämme auf Kaid von Alkasiar, der noch zu Abdul Asts hält, i Die Scherifen von Wasan, die bisher für treue l Freunde der Franzosen galten, nahmen an dem Kampf auf feiten der Bergstämme teil. in Tanger einirafen, meldeten, daß eine französische Abteilung am 16. und 17. d. M. einen harten Kampf mit den Marokkanern hatte und zurückgehen mußte. Dadurch entstand eine Panik in Casa blanca, und Streitkräfte von der französischen Marine sowie spanische Truppen wurden zur Ver teidigung der Stadt bereitgestellt. Doch erfolgte kein Angriff. Der Vorfall führte zu scharfer Kritik gegen- über dem General d'Amade. der mit zu wenig Trup pen ein zu große« Gebiet beherrschen wolle. Das ewige Blutvergießen reize die Eingeborenen nur noch mehr auf und schiebe die Wiederkehr der Ordnung immer weiter hinaus. Ein in Paris veröffentlichter Bericht aus Casa- blanca gibt eine Darstellung des Kampfes, die durchaus bestätigt, daß die Kolonne des Obersten Taupin unter größter Gefahr zum Rückzug genötigt worden ist und nicht, wie Admiral Phili bert am 19. d. M. meldete, „den Feind in die Flucht geschlagen" hat. Der Bericht lautet: Die Kolonne Taupin, die am 16. d. M. von Buznika aus dem General d'Amade entgegenmarschicrte, kam auf dem Gebiet der Uled Zeyar in einer Niederung, wo eS schwierig war, Artillerie zu verwenden, mit zahl reichen Abteilungen von Marokkanern inS Gefecht. Am 17. d. M. wiederholte der Feind seinen Angriff und brach zweimal durch dnS französische Karree, daS sich mit Hilfe der Bajonette befreite. Die Truppen kehrten, aufs äußerste erschöpft, und nach ernsten Verlusten, nach Fedala zurück nachdem sie einen erbitterten Kampf um die Leichen der bei den gefallenen Offiziere, die sie schließlich mit sich nehmen konnten, ausgehalten hatten. I« einem weiteren Telegramm heißt eS, daß die Kolonne Taupin überrannt wurde und, da ihr die Munition ausgegangen war, zum Bajonettangriff übergehen mußte, um sich zu befreien und den Rück- zug nach Buznika anzutreten, ohne daß sie ihren Zweck erreicht hätte. Die Verluste der Franzosen waren: 2 Offiziere und 7 Mann tot, 3 Offiziere und 29 Mann verwundet. Auch über die Gefechte der mit der Abteilung Taupin zusammen operierenden Kolonne liegen jetzt nähere Nachrichten oor: Die Kolonne TirS und die vom Qued-Tamasin kommende Küstenkolonne marschierten, der Gebirgsrichtung folgend, nach Nord- osten an den Grenzen deS Gebietes der Mzamza und der Ouled Hartz. AIS gegen die Vorhut der Kolonne TirS Schüsse fi.-len, ließ Oberst Baute- gourd einen Bergkamm recht« besetzen, von dem die Marokkaner oertrisßM» wurden. Während dessen Hötte man die heftige Kanonade der Kolonne Bru- lard, die von Ber Reschid und Mediuna kam und die sich beim Marabu von St Abd-el-Kerim mit den Oberstärke, 23 Na.-Klötzer 16/43 - Oberstärke, Unterstärke und am Donnerstag, den 27. Februar s. o., von Vormittag S Uhr ab 40 Rm. L.- u. Na.-Scheite, 100 Rm. L.- u. Na.-Rollen und ca. 50 Rm. Na.-Schneidelretsia. Kahlschläge Abteilung 22 und 63, FürftlicheKorstverwaltttng Oberwatd. Nutz- und Krenn Holzauktion auf Oberwaldenburger Revier. Es sollen unter den üblichen Bedingungen versteigert werden, beidemal im Hotel z« de« s Schwanen in Hohenstein-Ernstthal am Mittwoch, de« 26. Februar s. c., vo« Vormittag 9 Uhr ab 963 Na.-Stämme 10/15 cm Mittelstärke, 644 Na.-Stämme 16/22 cm Mittelstärke, Das Wichtigste. *) Die Verlängerung der Giltigkeits- dauer der Eisenbahnfahrkarten und die Ermäßigung der Gepäckfracht sollen schon am 1. Mai d. I. in Kraft treten. skluv dem Meidbe. Der Verband fächstfcher Saalinhaber beim Minister des Inner«. StaatSminister Dr. Graf von Hohenthal und Bergen empfing am Sonnabend in Gegenwart deS Ministerialdirektors Geh. Rat Dr. Roscher eine De putation des Verbandes Sächsischer Saalinhaber. Die Erschienenen legten die Wünsche des Saalin haberverbandes dar, die in der Hauptsache folgende Punkte betrafen: Gleichmäßige Handhabung der Tanzgenehmigung und des M i l i t ä r o e r- bots in den verschiedenen Amtshauptmannschaften, Verschonung der Saalbesitzer mit neuen Gemeinde- lastenbei der Feststellung deS geplanten Gemeinde- steuergesetzeS, Beschränkung der geschlossenen Zeiten in Sachsen nach dem Vorbilde anderer deutscher Staaten, Absehen von der Erhebung hoher Gebühren bei Versagung nachgesuchter Tanz genehmigung und andereZusammensetzung der Bezirksausschüsse. Der Minister nahm eine ausführliche Darlegung dieser Wünsche entgegen und stellte deren wohlwollende Erwägung in AuS- sicht. Er machte aber darauf aufmerksam, daß einige dieser Wünsche nur im Wege der Gesetzesänderung Französische Niederlage« bei Casablaura. Nach den genaueren Nachrichten über die schweren Kämpfe, die Anfang voriger Woche drei französische Kolonnen in der Nähe von Casablanca mit den Marokkanern zu bestehen hatten, haben die Fran zosen eine empfindliche Niederlage erlitten. Briefe aus Casablanca, die am Sonnabend Die englischen Truppen erstürmten 21. eine starke Stellung der Afridis, chottische Major Sempill fiel. *) «Sherr» an ander«, Stelle ieiden andern hätte vereinen sollen. Doch mußte ich diese Kolonne vor der Ueberzahl der Marokkaner 6" erfüllen seien.