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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190801090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-09
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.01.1908
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Casa- DaS römische Blatt (Nachdruck verboten., 31. Fortsetzung. »u Fortsetzung folgt. ein der diesem treten. Lakahira, dem designierten Nachfolger Aokis des heimgesuchten Landes sind es unfaßliche Wahr- in Washington, und dem Botschafter der Bereinigten heilen, die noch lange keine bessere Zukunft versprechen. Staaten in Rom, GriScom, bezüglich der Ge- Denn ein Volk, das von einer solchen Mordepidemie schlagen dem sie sich Europäer zu sollen völlig letzten Tage hatten ihr das erneut bewiesen. Beim Eintreffen der Unglllcksbotschaft hatte die Mutter ein Herzkrampi befallen, von dem sie sich stunden lang nicht erholte, der Vater war zitternd und hilf los gewesen, wie ein kraftloser Greis, und die Brüder waren noch viel zu jung, um tatkräftige Hilfe leisten zu können. blanca vom 4. d. M. soll die Mahalia Muley Reschids auf ihrem Eilmarsche nach Settat von den Ulad-Zeyan und dann von den Mdakra ge - Leistungen der wohlbekannten Sänger dürften einen zahlreichen Besuch erwarten lassen, zumal nur ein Eintrittsgeld von 20 Pf. für die Plätze im Schiff und auf beiden Emporen und von 50 Pf. für nummerierte Plätze auf dem Altarraum erhoben wird. — Am 6. Janua hielt der hiesige Arbeiter Konsum-Verein seine Generalversammlung im Dann war Suse gekommen, blaß, verstört, mit gegend mit dem lärmenden Treiben der zum Teil großen, entsetzten Augen, in denen das Grauen der polnischen oberschlesischen Bevölkerung, den derben zwischen den Pflanzern und dem ameri kanischen Tabaktrust, der, wie wir be- richteten, bereits zu Räubereien in der Sradt Russel- oille geführt hat, ist jetzt so heftig geworden, dm man wahrscheinlich den Präsidenten Roosevelt um Beilegung des Zwistes angehen wird. Bei den fiaubzügen der „Nachtreiter", wie sich eine Organi- ätion von Pflanzern nennt, die den Trust durch Zewaltmaßregeln bekriegt, sind bereits ein halber Dutzend Menschen getötet und Besitz im Werte von drei Millionen Mark zerstört worden. i folgendes gesagt: Die Hoffnung auf eine Besserung der wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaft hat - sich zwar noch nicht in dem wünschenswerten Maße erfüllt, aber eS haben sich doch die Verhältnisse in bezug auf die Verwertung der landwirtschaftlichen > Erzeugnisse — abgesehen von der Milch, deren Ver kaufspreis in manchen Bezirken die Produktionskosten > nicht oder doch nur knapp deckt — so gestaltet, daß > sie im allgemeinen als befriedigend bezeichnet werden können, zumal die Befürchtungen, welche die in der i hauptsächlichsten Entwicklungsperiode der Feldfrüchte wenig günstige Witterung entstehen ließ, in vollem Umfange nicht eingetroffen sind. Aber die besseren Einnahmen aus den Erzeugnissen des Ackerbaues und der Viehhaltung werden durch die erheblich ge steigerten Aufwendungen für den Wirtschaftsbetrieb wesentlich gesckmälert Nicht nur die Preise für Düngemittel und ganz besonders auch für Futter mittel, sondern auch die Preise für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, sowie die Kosten der Unter- Haltung der Gebäude und des toten Inventars find ganz außerordentlich in die Höhe gegangen. Ganz besonders droht aber der Rentabilität der Land wirtschaft nach wie vor eine große Gefahr in der Arbeiternot, die einen Grad erreicht hat, wie er in vielen Teilen deS Königliches Sachsen bisher noch nicht beobachtet wurde. Vielfach waren die erforder lichen Arbeitskräfte überhaupt nicht zu erlangen und die vorhandenen Arbeiter stellten durch ihre Unzu verlässigkeit unk Unbolmäßigkeit die Ausführung der notwendigen Arbeiten in Frage. Es besteht daher das Verlangen, daß den unhaltbaren Zuständen auf diesem Gebiete mit durchgreifenden Mitteln begegnet »erden möchte. Gersdorf, 8. Jan. Am Hohennenjahrstag hielt die hiesige freivillige Feuerwehr im Gasthof zum blauen Stern ein gut besuchtes Ballvergnügen ab, das einen wohlgelungenen, echt kameraoschaftlichen Verlauf nahm und erst in vorgerückter Stunde seinen lAbschluß fand. — Ein gleiche? Vergnügen hatte an So hatte sich alles wieder an Ruth geklammert, von ihr Hilfe und Rat erhofft. Sie hatte Briefe und Depeschen abgesandt, alle näheren Nachrichten über den Unglücksfall und die Beerdigung der am nächsten Tage geborgenen Leiche erbeten und erhalten, sie hatte Suse nach Hause ge rufen, die nötigen Trauersachen besorgt, das Er forderliche zur Reise nach K. eingepackt, übereifrige Beileidsbesucher empfangen und dazwischen die Mutter gepflegt, die vor Aufregung stark fieberte und fassungslos beständig leise vor sich hin weinte und jammerte. Die den 8«- und ausgeplündert worden sein, nach- geweigert hatte, m l ihr gegen oie kämpfen. Die Trümmer der Mahalia erschöpft in Setlat angekommen sein. Japse und Yankees. er- um Ja, Die um seinen Söhnen den Weg zur Lebenshöhe bahnen. Und sie, Ruth, hatte ihm diesen Schlag sparen dürfen. Das mischte in ihren Schmerz den Bruder die Ruhe innerer Befriedigung, sie war den Ihren wirklich unentbehrlich. erfaßt ist, bedarf innerster Erneuerung. Und ein solcher Prozeß nimmt geraume Zeit in Anspruch. nicht schon heißes Mitglied gewesen mit etwas Entsetzlichem, was noch in der Zukunft lauerte? Wie der Vater dort in seiner Ecke lehnte, teil- nahmlos, ohne sich zu rühren, glich er einem trübe brennenden Licht, bas am Erlöschen war, dem man durch nichts mehr Nahrung zuführen konnte. Sie wagte nicht, dem Bruder ihre geheimsten Besorg nisse mitzuteilen, aber sie merkte ihm an, daß er sie auch hegte. Seine tiefumschatteten Augen wanderten sorgenvoll von Zeit zu Zeit zu dem grauhaarigen, tiefgeneigten Männerhaupte hinüber. - Die vielen großen Stationen der Jndustrie- - wo mehrere Gäste in Streit geraten waren, der bald . in Tätlichkeiten überging. — Ein dret-er Diebstahl wurde am ver- > gangenen Sonntag abend in der Wohnung des Kutschers T. in der Weberftraße hier ausgeführt. T. war abends >/,9 Uhr mit seiner Frau aus- gegangen, nachdem die beiden Kinder im Alter von 6 und 4 Jahren z« Bett gebracht wareu. Am nächsten Lage wurde entdeckt, daß auS einem in der Schlafstube stehenden verschlossenen Koffer ein Geld betrag von 22 Mk., und zwar ein Zwanzig, und ein Zweimarkstück, gestohlen war. Der Koffer «ar wieder oerschloffen worden, muß also mittels Nach schlüssels geöffnet worden sein. Man vermutet, daß sich der Dieb vor dem Weggange deS Ehepaare- i» daS Schlafzimmer eingeschlichen und versteckt hatte. Seinen Rückweg dürfte er durch ein Fenster über einen anstoßenden Schuppen hinweg nach dem Zwingenbergerschen Fabrikhofe und von da über daS Tor nach der Limbacherstraße zu genommen haben wie die aufgefundenen Fußspuren erkennen lassen. —i. Auf den nahegelegenen Leichen ist man zur Zeit eifrig mit der Eiser«te beschäftigt, deren Ertrag durch die seit gestern eingetretene gelinde Witterung nicht günstig beeinflußt wird. In den kalten Lagen der vorigen Woche hatte daS Eis auf einzelnen Teichen eine Stärke von 22 cm erreicht. Ueberall auf den Straßen begegnet man hochbeladene« Wagen mit diesem für so manches Gewerbe unent behrlichen Erzeugnis deS Winters, daS einen nicht unwesentlichen Faktor im Wirtschaftsleben darstellt. — Dem 53. öffentliche« Bezirkstag der BezirkSverbandeS Glauchau, der gestern von ^12 Uhr mittags ab in der Bezirksanstalt zu Ltchte«- stei« tagte, wohnte auch Herr Kreishauptmann v. BurgSdorff bei. Die Verhandlungen leitete Herr AmtShauptmann Ebmeier; sie betrafen vor allem Ergänzungswahlen zum Kreis- und Bezirksausschuß rc., sowie Feststellung der Haushaltpläne auf 1908 der Bezirksanstalt Lichtenstein, deS Bezirksgenesung-- heimS und der BezirkSkaffe. An den Bezirkstag chloß sich ein gemeinsames Mahl der Teilnehmer m „Goldnen Helm". — Im Amtsblatte des LandeStulturrats für das Königreich Sachsen wird über die Loge -er fächfifche« La«dwirtfchaft beim Jahreswechsel Scherz- und Schimpfworten der Schaffner, dem rück sichtslosen Türzuschmettern, den ein- und ausfteigenden Mitpassagieren, glitten an ihm vorüber, ohne daß die schweren Lider sich von seinen Augen hoben. Wie ein Kind ließ er sich auf der Station, die sie zum Umsteigen zwang, leiten und führen, als em pfände er gar nicht die Eindrücke der Außenwelt. Der Personenzug, der sie in ihr abgelegenes Heimatstädtchen führen sollte, mar nur spärlich besetzt. Sie blieben allein in ihrem Wagenabteil. Draußen wurden allmählich die rauchenden Schlote seltener, die ein wenig hügelige, anmutige Gegend der anderen Hälfte Oberschlesiens tat sich auf, fern am Horizont zeichnete sich in grauen, verschwommenen Umrissen die Gebirgskette der Su deten ab. Die Wolken begann, n zu zerreißen, manchmal lugte schon ein mattblaues Himmelsauge zaghaft auf die Erde herab, um sich wie erschrocken über den kalten Wind, der eS anblie«, bald wieder hinter Wolkenschleiern zu verstecken. Aber es wurde doch Heller, die Luft reiner und klarer. Ruth vermochte jetzt erst wieder tief aufzu atmen. Sie war die rauhe, aber gesunde, unver- haber Leutnant Bronsart davon wußte. Anstatt daß dieser sein Veto dagegen einlegte, unterhielt er mit mir freundschaftlichen Verkehr. Unter keinen Um- ständen find die DiSzipltnarurteile bei der Beurtei lung meiner Maßnahmen maßgebend. o. Bennigsen erklärt hierauf, daß über diese Aussagen PeterS die Zeugen gehört werden müßten, die volle Klarheit bringen würden. Nach einer längeren Pause wird in der Ver- Handlung fortgefahren. Dem Gericht ist u. a. ein Schreiben an den Bischof Smithies vom 3. April 1899 im Original, sowie die Aussage deS Leutnants a. D. Bronsart v. Schellendorff, und die Aussage deS verstorbenen Konsul« Baumann zugegangen. — PeterS: Der vorgelegte Brief ist nicht derjenige Brief, den ich an den Bischof Smithies abgeschickt habe. Dieser hier ist gewissermaßen nur ein Ent wurf oder richtiger: diesen Brief habe ich an Smithies abschicken wollen. Als der Brief aber geschrieben war, habe ich mir gesagt, daß ich nicht einem englischen Bischof Berichte über amtliche Vor- gänge erstatten könne. Ich habe daher einen anderen kürzeren Brief an ihn abgehen lassen, v. Bennigsen: Von unS wird bestritten, daß eS sich um einen Ent- wurf handelt. Ich frage den Kläger, ob er nicht diesen Brief dem englischen Major Zenric zur Be förderung übergeben hat. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung werden die Disziplinarurteile der zweiten Instanz verlesen. Justizrat Sello sowohl als PeterS verlassen den Saal, während der Vorsitzende Peters darauf auf merksam macht, daß er oder sein Verteidiger den Verhandlungen beiwohnen müßten. Peters erklärt hierauf, daß er zum Ueberdruß die Verlesung der Disziplinarurteile so und so oft schon gehört habe. Gegen H7 Uhr brach der Gerichtshof die Verlesung ab und vertagte die Weiterverhandlung auf Mittwoch. Der Prozeß dürfte bis in die nächste Woche hinein dauern da Montag und Dienstag ausgesetzt werden muß, weil Cello den Puttkamer-Prozeß in Leipzig führt. jäh aus allen Himmeln gestürzten Menschen stand. Wie erstarrt hatte das quecksilberne Geschöpf am Bett der weinenden Mutter gesessen. Schweren Herzens war Ruth mit dem Vater abgefahren, erst ein wenig erleichtert, als sie an dem ältesten Bruder, der am Bahnhof seines Garni sonortes sich ihnen zugesellte, eine Stütze fand. Die Ereignisse in K. standen nur verschwom men vor ihrer Seele. So viel fremde ernste Ge sichter, so viel Teilnahme von Menschen, die sie nie im Leben gesehen, die in endlosem Zuge dem mit allen Bergmannsehren zu Grabe getragenen Bruder folgten, der unter Kränzen verschwindende Sarg, der die fast zur Unkenntlichkeit entstellte Leiche barg, deren Anblick man den Angehörigen barm herzig verwehrt hatte — wie er langsam in die gähnende Tiefe sank. Als dumpf die ersten Erdbrocken auf den Sargdeckel herabkollcrten, war der Amtsgerichtsrat in einem schweren Ohnmachtsanfall zu Boden ge fallen. Halte Ruth sich das nur eingebildet oder hatte der Arzt, der sich um den Erkrankten bemühte, sie wirklich bewegter angesehen, als der Ernst der Situation es berechtigt erschienen ließ? War das Es lag um seinen schmallippigen Mund ein Zug von trotziger Energie, statt der Resignation, die der Schwester rote Lippen herb zusammenzog. Er machte den Eindruck eines Menschen, der sich mit zusammen gebissenen Zähnen durch ein widriges Schicksal kämpfen muß, körperlich immer nahe daran, zu er lahmen, geistig stets von neuem emporschnellend. T: war sehr ehrgeizig. Auch sein Traum war es, seine Familie zu er retten aus der Misöre. Ihm hatte Ruth als Ein zigem von jenem Briefe des nun Toten erzählt, der einen so schweren Kummer für den Vater vorzube reiten schien. Der hatte Gottlob ahnungslos an dem Sarge des Sohnes gestanden in der festen Ueberzeugung, daß er das Opfer eines ihn voll be glückenden Berufes geworden war. Das Bewußt sein, wie elend er sich darin gefühlt, mit welchem Widerstreben er vielleicht die Todesschicht angetreten, hätte ja etwas Niederschmetterndes gehabt für den alten Mann, der sich Opfer für Opfer auserlegte, ! dorbene Luft des hochgelegenen Heimatstädtchens ge wöhnt, in K. hatte sie zu ersticken gemeint. Wie mochte es erst im tiefen, finsteren, feuchten Berg- ! stollen sein ? Sie sah als Antwort darauf die blaffen, ausgemergelten Gesichter unter den schwarzen Berg mannsmützen vor sich, auch nicht ein einziges ge sundes, gebräuntes darunter. Ob der Bruder, de« sie frisch und rosig gleich Suse gekannt, wohl auch schon so ausgesehen haben mochte? Fast ein halbes Jahr war es her, seit sie ihm zum letzten Mal in die lebhaften, klugen Blauaugen geblickt hatte. Nicht mal zu Weihnachten war er zu Haus ge wesen, weil er die Reisekosten gescheut. Und nun war so viel für ihn ausgegeben worden, für de« Toten, ter im Leben gedarbt und sich alles versagt hatte. Sie würden noch mehr als sonst sparen müssen, um die augenblicklichen großen Ausgabe« erst wieder einzubringen. Dann aber mußte die wegfallende Zulage für den Toten Karl zugute kommen, es war ja entsetzlich, wie elend, buchstäb lich verhungert der aussah. Es mochte wohl selbst dem apathischen Amtsge richtsrat aufgefallen sein, denn als der Sohn sich, in seiner Garnison angelangt, von ihm verab schiedete, trat zum erstenmal seit Stunden ein be lebterer, schmerzlicher Ausdruck in seine erloschene» Augen. Er strich fast scheu über die weißgekleidete Rechte seines Sohnes. „Du stehst nicht gut aus!" sagte er tonlos, „der Dienst strengt Dich wohl sehr an — ja, «S^iff nicht leicht, daS Leben — aber ertrag's, bleib stark und mutig für die Mutter und die Geschwister — wer weiß, wie bald sie Dich nötig haben." „Aber Vater!" stammelte der innge Mensch er schüttert. Saale des „Meisterhauses" ab. Dem Rechnungs- abschluß war zu entnehmen, daß einer Einnahme von etwa 8756 Mk. fast dieselbe Summe in der Ausgabe gegenllbersteht. Die hierauf folgende Neu- wähl deS GesamtoorstandeS, ausschließlich des Kassierer?, ergab die Wiederwahl sämtlicher VorstandS- ' Mitglieder. An weiteren VercinSangelegenheiten wurden folgende erledigt: Herrn Bäckermeister Schön- Herr, Breitestcaße wurde der Markenkonsum zu- gesprochen. während ein anderer Bäckermeister, da ein Bedarf nicht anerkannt wurde, abschlägig be- schiedcn werden soll. Eine weitere Aussprache be- schäftigle sich mit der Abgabe von Marken feiten? ver Liefcrainen Die Generalversammlung beschloß, daß Marken auf alle Artikel zu gewähren sind, an- decnfallS soll der Konsum entzogen werden. Von seilen der Mitglieder sollen die Marken jährlich mehimals an den Kassierer Herrn Fritz Reinhold abgesührt werden. Nach Verlesen deS Protokoll« schloß der Vorsitzende Herr Groß die ruhig verlaufene Versam - lung. — i. In seinem Vereinslokale (Stadthaus) hielt am Montag abend der Bau- uuv Sparverein seine diesjährige, sehr gut besuchte Generalversamm lung ab. Den Kassenbericht erstattete der derzeitige Kassierer Herr Max Ebhardt, oer über eim n günstigen Sta d der Kasse berichten konnte. In den Voistand wurden wiedergewählt die Herren Emit Krause als Vorsitzender, Max Ebhardt als Kassierer und Emil Böhm als Schriftführer. Es wurden dann noch mehrere interne Angelegenheiten erörtert Am Schluffe hielt Herr Krause einen ^stündigen Vor trag über daS Thema: „Ist für Hoheiiftein-Ernstthal eine Baugenossenschaft angebracht?" Der Referent childerte Zwick, Art und Nutzen der Baugenoffen- ! chast und empfahl die Errichtung einer solchen. An , den Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache, i Der Vortrag soll nochmals wiederhol, werden. l Weise mit dem befreundeten England auf Felde in freien Wettbewerb zu Die Kämpfe i« Marokko. Nach einer französischen Meldung au§ legung von StaatS- und Stadtanleihen. „TimeS" bemerkten hierzu, daß das Gesetz gegen Plan der Schaffung eines Zentralnoteninstituts richtet ist. Der „Tabakskrieg" i« Kentucky Höllenmaschine vorgefunden worden. Außer- dem soll noch ein Anschlag auf eine weitere hochgestellte Person entdeckt worden sein. In Zarskoje Sselo seien Bomben gefunden worden. DaS offizielle JnformationSbureau demen- tiert die Meldung, trotzdem aber fanden verschiedene Haussuchungen statt. Ueber russische Greuel schreibt A. von Engelhardt im „B. L.-A.": Dii russische Gegenwart Hot in den letzten Jahren so viele scheußliche Mordtaten gezeitigt, daß die Bevölkerung des weiten Reiches den fürch terlichsten Dingen gegenüber geradezu abgestumpft ist. Der au« Europa Kommende staunt eine Weile über diese Passivität der Gesellschaft. Nach einiger Zeit gewöhnt er sich aber an die Greuel, von denen die Blätter täglich zu berichten wissen, und wundert sich, gleich dem Einheimischen, über nichts mehr. Aus den Dörfern laufen unaufhörlich Berichte ein über die Abschlachtungen ganzer F a - rüchte, die Regierung der Vereinigten Ctaaten habe bei Japan gegen die Vermehrung der japanischen Einwanderung Einspruch erhoben. Lakahira erklärte, Japan bemühe sich in loyalster Weise, die Aus- Wanderung nach den Küsten deS Stillen Ozean- zu vermindern. Grtscom versicherte, die Regie rung der Vereinigten Staaten sei durch die Haltung Japans vollkommen zufriedengestellt. Beide Bot schafter bezeichneten die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan als „sehr gute". — Hoffentlich tut das gegenseitige Schädeleinschlagen diesen „guten Beziehungen" auch fernerhin keinen Abbruch! Ni«a«zpolittfches aus den Bereinigte« Staate«. Zur Hebung der Krists auf dem amerikanischen Geldmärkte ist dem Senat der Vereinigten Staaten ein Gesetz über die Umlaufsmittel vorgelegt worden. Es steht die Ausgabe von 250 Millionen Dollars Notstandsnoten vor, die zu 6 Prozent zu versteuern sind und zurückgezogen werden, wenn der Notstand beendigt ist. Die Noten tragen die Form und den Charakter von National banknoten und werden sichergestellt durch die Hinter- Dk Kaze in (Außkand. Attentat auf Stolypin? Das Oktobristenorgan meldet gerüchtweise, daß Attentat auf Stolypin entdeckt worden sei. In Wohnung des Ministerpräsidenten sei eine Sächsische«. Hoheuftei«»Er«ftthaI, 8. Januar. Wet1erv»ra«sfage der Köntgl. Stichs. Lander- Wetterwarte -n Dresden. Kür Donnerstag r Vorwiegend trübe mit Regen fällen, stark auffrischende, von Südwest nach Nordwest drehende Winde, mild. 8. Januar: Lagesmttlel —1,4", Maximum -s 0,2", Minimum —4,2". — Wie schon früher erwähnt will, das Leipziger Solo-Ouartett für Kirchengesang (Kantor Röthig) nächsten Sonntag abends 8 Uhr in unserer St. Chrisiophortkirche ein Konzert veranstalten Zum Vortrag sollen kommen a«S „Meistersinger deutsch, evang. Kirchenmusik vom 16.—19. Jahrhundert" : 1. „Ich lag in tiefer TodeSnacht" Mel. von Or. Martin Luther (16. Jahrhundert), 2. „Geboren ist Emanuel" von Mich. Praetorius, 3 „Christ ist er- standen" Melodie aus dem 12. Jahrhundert, 4. „O fröhliche Stunden" von Thomas Selle (17. Jahrhundert), 5 „Ehre sei Dir, Christe" von Heinrich Schütz, 6. „O Haupt voll Blut und Wunden", 1. Strophe von Leo v. HaSler, 2. Strophe, Satz von Johannes Crüger, 3. Strophe, Satz von Joh. Seb. Bach, 7. „Er kommt, er kommt" von Joh. Adam Hiller (18. Jahrhundert), 8. „Ich will Dich lieben" von Balthasar König, 9. „Wie ein wasserreicher Garten" von Or. Mor. Hauptmann, 10. Chnst-Wiegenliedlein" von Friedrich Mergner (19 Jahrhundert), 11. „Sei getreu bis in den Tod" von Volkmar Schurig, 12 „Erquicke mich" von Prof. Albert Becker. DaS gewählte Programm wie die Aus dem Zustande. Awifcheufall bei einer De«kmalbesichtig««g. Der König von Italien besichtigte gestern das seit etwa 25 Jahren im Bau begriffene Victor Emanuel-Denkmal in Rom, dessen Bau alle paar Monate mangels Materials unter brochen wird. So auch jetzt wieder. Die sonst an an dem Denkmal beschäftigten, jetzt arbeitslosen Steinmetzen empfingen den König mit dem Rufe: „Wir wollen Brot und Aibeitl" Die Polizei um ringte die Steinmetzen und verhaftete 60 von ihnen. Da die Verhafteten erklärten, sie hätten den König nur auf ihre traurige Lage aufmerksam machen wollen, ^o wurden sie wieder freigelassen. Zurückweisung englischer Beschuldigungen gegen Japan. Nach einer Meldung deS Reuterschen BureauS auS Tokio weist Graf Okuma in entschiedener Weise den in England veröffentlichten Wortlaut seiner im Oktober in Kobe gehaltenen Rede als eine mißverständliche Auffassung zurück Der englische Text besagte, Okuma habe die wirtschaftliche Aus beutung Indiens durch die I paner em pfohlen; in Wirklichkeit habe er gesagt, daß Indien ein schönes Feld für den japanischen Handel dar- biete, und daß er an seine Landsleute die dringende Aufforderung richte, in offener wie ausdauernder milien. Die Mordbuben kommen in Schlitten angefahren, brechen in die Hütten ein und töten alles, wa§ atmet. Weder Greise noch Kinder wer- üen bei diesen Untaten geschont. Ein Mordgesetz scheint die Unholde zu leiten. Denn immer wieder sind die Umstände bei den Einzeltaten übereinstim mend. Nicht nur alle Menschen, die in der Hütte wohnen, werden umgebracht (selbst nur wenige Mo nate alte Kinder), sondern auch Vieh und Haustiere, von dem Pferde und der Kuh an bis zum letzten ^uhn und zur Hauskatze. Die wahnwitzige Ver- ohung dieser Teufel spottet jeder psychologischen Erklärung. Die satanischen Untaten muten an wiel l —t Polizeiliches Einfchreile« machte sich! eine Unterredung mit dem japanischen Botschafter Iwilde Delirien sadistischer TollhäuSler. Zum Unglücklgestern abend in einem hiesigen Restaurant nölig.fdemselben Abend der hiesige ProfessionS-Verern im Mittellose Mädchen Roman von H. Ehrhardt.
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