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Pulsnitzer Anzeiger : 07.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194409072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440907
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-07
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 07.09.1944
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Donnerstag, den 7. September 1444 Vvlwrs» Anzeiger — VVomer Aazeiset jenen unverschämten Zumutungen Molotows währenv seines Berliner Besuchs im Herbst 1940 zum Ausdruck ge kommen waren, durch die Deutschland zur Auslieferung des Balkans an die Sowjetunion gepreßt werden sollte. Wie aus dem Aufruf des Führers an das deutsche Volk vom 22. Juni 1941 hervorgeht, verlangte Molotow nicht mehr und weniger, als daß Deutschland einwilligen sollte, daß die Sowjetunion an Bulgarien eine Garantie gebe und zu diesem Zweck so wjetische Truppen nach Bulgarien schicke, wobei Molotow noch erklärte, daß er nicht die Absicht habe, aus diesem Anlaß z. B den König zu beseitigen. Deutschland hat seinerzeit die Forderungen Molotows abgelehnt, aber jetzt stehen die Bol schewisten im Begriss, ihre Ziele in Bulgarien in einer drasti schen Weise in die Tat umzusetzen, die ohne Beispiel ist Um des lieben Friedens willen mit den Sowjets sind die bulga rischen Schaukelpolitiker geradezu von Sofia bis Moskau auf den Knien gerutscht. Einen Kompromitzplan nach dem anderen haben sie ausgearbeitet und haben mit einer Unterwürfigkeit ohnegleichen öffentlich Abbitte dafür geleistet, daß sie jemals Truppen in Gebiete geschickt haben, die früher von Bulgarien als unbedingt zum bulgarischen Lebensraum gehörig bezeichnet wurden Man überschlug sich förmlich in Freundschastsbezeu- gungen gegenüber Moskau, aber Stalin blieb kalt und unnah bar, ließ erkennen, daß Bulgarien sich aus Gnade und Un gnade zu unterwerfen habe und beantwortete den demütigen Kotau mit der Kriegserklärung und dem sofortigen Einmarsch bolschewistischer Truppen. Damit kommt Moskau gleichzeitig seinem Ziel, die Dardanellen in seinen Besitz zu bekommen, einen großen Schritt näher. Wenn Stalin bisher wenigstens immer noch den Versuch unternommen hat, fs-ne Gewaltpolitik zu tarnen, so ist gegen über Bulgarien die Brutalität ves Bolschewismus mit schonungsloser Offenheit zutage getreten, und dieselben Männer, die in irvsinniger Verblendung durch besondere Unterwürfigkeit ihr Land zu retten glaubten, müssen jetzt um Waffenstillstand bitten und ihre bedingungslose Kapitulation anbieten, die nach den Erfahrungen Rumäniens Versklavung des Volkes an die Sowjets bedeutet, Kanonenfutter für den bolschewistischen Krieg und Lieferung von Arbeitssklaven für Sibirien. Wenn man gleichzeitig erfährt, daß auch in den Waffenstillstandsverhandlungen mit Rumänien eine Verzöge rung eingetreten ist, so bedeutet das ebenfalls nnr, daß die Bolschewisten die Verhandlungen binausschieben wollen, bis oas ganze Lanv besetzt lp, vis es aijo praruicy nichlS mehr muszuhandeln gibt. Der Fall Bulgarien unterstreicht noch einmal klar die Tat- . fache, daß jeder, der sich einmal aus dem Schutz des Deutschen Reiches begibt, verloren ist. Ferner, daß kein solcher Staat etwa eine Milderung seines Schicksals von den Anglo-Amcrlkanern .zu erwarten hätte. Denn im Fall Bulgariens braucht man nnr «darauf hinzuweisen, daß die britische Regierung schon im voraus von der sowjetischen Kriegserklärung unterrichtet wor den war und daß Reuter das Vorgehen Stalins gehorsam und pslichtschuldigst als eine „Maßnahme realistischer Politik" be zeichnete. Jeder Versuch einer Verständigung mit dem Bolsche wismus bedeutet den Tod. Das ist auch hier wieder die un widerrufliche Erkenntnis. Schwere Sümpfe in Mittel-Belgien / Der gesamte Bewegungskrieg an der Westfront entwickelte sich aus dem Durchbruch oer Nordamerikaner bei Aoranches an der Wurzel der Cotentin-Halbinsel. Durch die hier ge schlagene Lücke strömte der Gegner in die Bretagne ein und drückte dann mit der Masse semer Kräfte über Le Atans und Baris nach Osten unter fortgesetzten Versuchen, durch Schwenkungen nach Norden deutsche Teilkräste im Küsten gebiet abzuschnüren Für alle diese Bewegungen bildete die Loire die Südgrenze. Diesen Fluß überschritten die Briten und Nordamerikaner nur vereinzelt mit schwachen Aus'lä- rungskräften. Um den anhaltenden schweren Druck der vier feindlichen Armeen im nordfranzösischen Raum zu begegnen, faßte die deutsche Führung seinerzeit den Entschluß zu einer radikalen Frontverkürzung. Auf diese Linie mußten nach Lage der Tinge auch unsere in Süd- und Südw-stsrankrelch kämpfenden Verbände zurückgesührt werden. Mit dem Er reichen des Raumes von Dijon und des Plateaus von Langres. wodurch die Burgundische Pforte gesperrt wird, baden diese Kräfte den Anschluß an die Verleid:gungszans gesunden, die sich nach Norden über die Argonnen und die Maas entlang bis in den mittelbelgiichen Raum fortsetzt. Diese großräumigen Bewegungen stellten hohe Anforderun gen an unsere sich aus Sübirankreich absetzenden Heeresver bände. die sich ihre Marschstraßen ost erst gegen Terroristen banden und im Rhonetal gegen Ueberflügelungsversuche der an der südfran^östschen Külte gelandeten feindlichen Truppen erkämpfen mußten. Sie wurden hierbei von unserer Luft waffe durch Heranbringen von Munition und Nachschub, von Verwundeten sowie durch Fallschirmiägereinhsiten un terstützt, die wiederholt die Sperren und Stützpunkte der Terroristenbanden zerschlugen oder aushoben. Auf der verkürzten, ßch immer mehr verdichtenden Front linie zwischen französischem Jura und Albert-Kanal wird zur Zeit vor allem rin mittelbelgischen Raum hart ge kämpft. Jeder jetzt gewonnene Tag läßt die aus dem Aus bruch der Nation gewonnenen Kräfte zur Sicherung und Verteidigung des Reiches immer stärker zur Wirkung kom men. Daraus ergibt sich kür unsere am Feind stehenden Truppen die Aufgabe, durch zähes Halten und energische Gegenstöße die Bewegungen des Gegners weitestgehend zu verzögern. Das Zerschlagen oder Abriegeln feindlicher Rruk- kenröpfe an der Maas und der verbissene Widerstand zwi schen Albert-Kanal und Namur gewinnen somit erst im Hin blick aus den Gesamtplan ihre volle Bedeutung. Der Abwehrkampf unserer sich langsam nach Osten ab fetzenden Truppen erfährt dadurch eine wesentliche Entlastung, daß unsere Verbände im Festungsbereich des Pas de Calais und in den bretonischen Küstenstützpunkten unverhältnis mäßig starke feindliche Kräfte binden und dem Gegner die Benutzung wichtiger Nachschubhäsen vorenthalten, deren Fehlen den in den Argonnen vorgehenden nordamerikam- fchen Truppen bereits ernsthafte Schwierigkeiten bereitet. Der Feind hat aus dieser Lage die Folgerungen gezogen, seinen Druck im nordbelgischen Raum zu verstärken, um da durch den Aufbau zusammenhängender Verteidigungslinien im Norden der Front zu verhindern und ferner seine An griffe in Richtung auf die Kanalküste sowie auf Le Havre und die Häfen der Bretagne fortzusetzen, um endlich lei stungsfähige Nachschubhäfen zu gewinnen. Hieraus ergaben sich, wie schon an den Vortagen, auch am S. September die schweren Kämpfe in Mittel- und Nordbelgien, an der Somme- Mündung und bei Brest. - Kommanöanl eines Minensutzvootes erhielt Kas Ritterkreuz Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant zur See der Reserve Rudolf Jesse aus Zoppot, der sich als Kommandant eines Minensuchbootes bei der Sicherung unserer Geleite in der Biskaya gegen wachsenden Feinddruck durch vorbildliche Tapferkeit anszeichnete. Der diplomatische Mitarbeiter de« Londoner „Observer" teilt inj einem vielbeachteten Artikel mit, datz die Anerkennung der Regierung de. Gaulle durch Washington und London nicht zu erwarten sei. l Nr. 21S — Seite 2 Brest und Le Havre wehren sich tapfer Alle Durchbruchsversuche an der Adria vereitelt — Sowetische Angriffe am Narew znm Stehe« gebracht DIW. Aus dem Führerhauptquartier, 6. September. Das »Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Antwerpen wurden unsere Divisionen auf" den Albertkanal zurückgenommcn. In der Stadt selbst wird noch erbittert gekämpft. Gegen die Linie Löwen —Namur —Sedan griff der Feind auf breiter Front an, konnte jedoch nur unwesentlichen Geländegewinn erzielen. Feindliche Uebersetzversuche über die Mosel nördlich Nancy wurden zerschlagen. Die Besatzung von Le Havre wies einen von Panzern unterstützten Vorstotz des Gegners blutig ab. In vas Fcstungsvorscld von Brest eingcdrungcne feind liche Kräfte wurden im Gegenstoß geworfen, erneute In fanterie- und Panzcrbcreitstellungen der Nordamerikaner durch zusanunengefaßtes Artillerirfcucr zerschlagen. Unsere aus Süd- und Südwestfrankreich zurück- genommcncn Truppen haben befehlsgemäss den Raum um Dijon und das Plateau von Langres erreicht. Auf den Paßstraßen westlich der französisch-italicni- schcn Grenze schlugen unsere Sicherungen starke scindliche An griffe blutig ab. Im adriatischen Küstenabschnitt vereitelten Unsere Truppen auch gestern alle Durchbruchsversuche des Gegners, der unter stärkstem Materialeinsatz immer wieder gegen unsere Stellungen nnrannte. Seit dem 31. August wurden bei diesen Kämpfen 259 Pqnzer abgcschosscn. Bei einem Unternehmen gegen Banden in der Acgäis wurden durch Einheiten der Kriegsmarine 88 feindliche Motor segler vernichtet oder ansgebracht. Im Südteil von Siebenbürgen warfen ungarische Truppen, unterstützt von deutschen Sturmgeschützen, vordrin gende rumänische Verbände im Gegenangriff zurück. Hierbei wurden sechs feindliche Batterien und zwei mit Kriegsgcrät beladene Eisenbahnzüge erbeutet. Schlachtfliegcr vernichteten bei Tiefangriffen im rumäni schen Gebiet 60 Lokomotiven und einen voll beladenen Bc- tricbsstoffzug. In den Ostkarpaten wurden wicdcrnm zahlreiche An griffe der Bolschewisten an den Paßstraßen in harten Kämpfen abgcwicsen. Nördlich des Bug wurden die von starken Panzer- und Schlachtfliegerkräftcn unterstützten Angriffe der Sowjets durch Gegenangriffe am unteren Narew zum Stehen gebracht. In dem erbitterten Ringen vernichteten Truppen des Heeres und Flakartillerie in der Zeit vom 3. bis 5. September 240 feind liche Panzer und Sturmgcschütze. Von der übrigen Ostfront werden nur aus dem Raunt von Dorpat örtliche Kämpfe gemeldet. j In den letzten beiden Tagen verloren die Sowjets an der Ostfront 73 Kluarcuae. Sperrung der Burgundischen Pforte durch unsere ans Süd- und Südwcstirantreich zurückgeuommcnen Truppen Auch m den südliclien Argonnen. wo unsere Schlachtilie- gcr zur Erhöhung der feindlick-en Nachschubschwierigkeiten mehrere Versorgungslager wirksam bombardierten.. vereitel ten unsere Verbände bei Pont-a-Moussons durch unverzüg liche Gegenangriffe feindliche Uebersetzversnckse an der Mosel, Weiter südlich tastet sich der Gegner an unsere Sperren vor der Burgundischen Pforte nur zögernd heran und überläßt, Von einem einzigen Vorstoß im französischen Jura abgekchen, die Aufklärung gegen unsere im Saonetal sichernden Nach huten den französischen Terroristen. Im Rucken des Gegners gingen die Kämpfe um die Küstenstützpunkte weiter. Der erste größere Angriff gegen das nordöstliche Vorfeld von Le Havre, be: dem der Feind 50 Panzer einsetzte, wurde von unseren Truppen blutig ab geschlagen. Im übrigen versuchte die feindliche Artillerie, sich auf unsere Stellungen einzuschießen. Der neue Ansturm auf Brest, dessen heldenhaft kämpfende Besatzung nunmehr seit rund vier Wochen den immer wuch tiger werdenden Angriffen erfolgreich widersteht, blieb eben falls ohne Ergebnis. Das gesamte durch Bombardierungen und Artilleriebeschuß bereits in Trümmer gelegte Stadt- und Hafengebiet wurde erneut den ganzen Tag über von starken Verbänden viermotoriger Bomber angegriffen. . Bei Angriffen feindlicher Bomber auf West- und Südwcst-s deutfchland wurden besonders die Städte Mannheim,! Ludwigshafen, Stuttgart und Karlsruhe ge« troffen. In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bomben - auf Hannover. Uebrr dem Reichsgebiet und dem Kampfraum im Westen Wurden 31 feindliche Flugzeuge abgeschossen. VMont im Zeichen starker Adwevr Durchbruchsversuch aus die Südgrenze Ostpreußens gescheitert An der Ostfront blieb der Raum nördlich des Bug weiter hin der Schwerpunkt brr Kämpfe. Hier Haven die Bolsche wisten inzwischen noch eine vierte Armee herangebracht, und griffen den ganzen Tag über mit starker Panzer- und Schlacht« fliegerunierstützung an. Der Hauptdruck erfolgte zwischen Serek und Ostrolenka, wo ununterbrochen JnmnttrO, und Panzerwellen anstürmten. Von der Härte und der Er bitterung, mit der hier gekämpft wird, spricht die Zahl oer während der letzten drei Tage vernichteten 240 Sowjetponzer. Außerdem verloren die Bolschewisten bei Gegenangnnen. Artillerieduellen und Lufiangriffen eine große Zahl an Ge schützen. schweren und leichten Infanteriewaffen sowie große Mengen an Geräi aller Art. Durch rücksichtslosen Einsatz sei ner Mioanoe cvuuce occ zuua^u Lwüeu gewumeu, hartnäckigen Gegenangriffen fingen unsere Truppen die vor« aeorungenen Longets auf und riegelten sie am Narew ab. Der mit beveutenden Aufwand unternommene Durchbruchs versuch aus die Südgrenze Ostpreußens ist somit zunächst ebenso gescheuert, wie der vor einigen Wochen unternommene Ansturm bei Wilkowischken gegen die Ostgrenze des Reiches. An ven Brennpunkten halten die Kämpse in unvermin derter Härle an. Ebenso bedeutungsvoll wie der Abwehrersolg nördlich des Bug ist die weitere Festigung der Lage im Süden, der Ostfront. Die Kämpfe ordnen sich hier um den im Wiener Schiedsspruch den Ungarn zugesprochenen Zipfel Sieben bürgens. Von Osten her drückt der Feind'seit Lagen Degen die Karpatenpässe. Durch starke Stöße vor allem' östlich des Bistirzaml und am Ujitoz-Paß suchen sich die Bolschewisten nach. Siebenbürgen zu öffnen. Wie bisher wurden auch am Dienstag alle Angriffe in schweren Kämpfen abgeschlagen. Im Südteil von Siebenbürgen gingen ungarische Truppen im Zusammenwirken mit deutschen Lturmgeschüyen zum Angriff gegen die am Miersch auswärts vorgedrungenen rumänischl) Verbände über. Von zwei Seiten stießen sie in den rumäü,> scheu Raum vor, unterbrachen eine Eisenbahnlinie und zer störten dabei Waffen, Lokomotiven und kriegswichtige Trans porter. Der Kommandeur der 2. rumänischen Infanterie- Division wurde gefangen. Weiter östlich gelang es unseren Truppen, eine eingesickerie feindliche Gruppe zu . vernichten. Neuer Ansturm Mutig abgeschlagen Während sich die Nordamerikaner im Westen und die Briten im mittleren Abschnitt der italienischen Front wieder um auf einzelne, örtlich begrenzte vergebliche^Aufklärungs- vorstöße beschränkten, nahm der Gegner im adriatischen Küfienraum schon in den frühen Morgenstunden des 5. Sep tember seine Durchbruchsversuche trotz der am Vortag erlitte nen schweren Verluste wieder auf. Nach einem mehrere Stun den anhaltenden Trommelfeuer seiner gesamten Artillerie und nach schweren LuftboMbaroemenls zahlreicher Kampfflieger- Verbände stieß er mit starken Panzer- und Jnfanteriekrästen beiderseits Cortano gegen unsere dortigen Stellungen vor. Grenadiere, Panzergrenadiere und Fallschirmjäger zerschlugen jedoch alle diese Angriffe und beseitigten in energischen Ge genstößen die Einbruchsstellen, in die der Feind im ersten An sturm hatte einoringen können. Wiederholte Angriffe in den Räumen Clementi und südöstlich Riccione mußten d:e Briten ebenfalls mit außerordentlich hohen Verlusten bezahlen, ohne ihr Ziel auch nur zum Teil erreicht, zu haben. Unsere Artil lerie unterstützte die schwer ringenden deutschen Truppen an allen Brennpunkten der Schlacht und hielt darüber hinaus die feindlichen Truppen- und Nachschubbewegungen hinter der Front unter pausenlosem Störungsfeuer. Damit haben unsere Soldaten auf diesem verhältnismäßig eng begrenztem Rau,,^ eine kämpferische Haltung bewiesen, die über jedes Lob e haben ist und zu einem besonderen Abwehrerfolg führte, der auch durch die hohe Zahl der in den letzten acht Tagen ver« nichieten Panzer gekennzeichnet wird. Kriegsverbrecher tm falsche« Licht / N-»«"" Die'sowjetamtliche Moskauer „Prawda" richtet scharfe An griffe gegen den früheren Moskauer Botschafter der USA, William Bullitt. Sie beschimpft ihn als „Nazi-Sympathi- seur und bankrottierter Spion", der zum Kreuzzug gegen die Sowjetunion auffordere. Ausgangspunkt des Angriffs ist ein Artikel Bullitts in der USA-Zeitschrift „Lise", der, wie die „Prawda" sagt, 30 Unwahrheiten enthalte, darunter vor allem die, daß neun der fünfzehn Mitglieder des polnischen Sowjets Kommunisten feien. Die „Prawda" bestreitet das anss nach drücklichste und erklärt, daß höchstens drei hen Anspruch auf diese Bezeichnung erheben könnten. Die „Prawda" scheint Bullitt noch immer nicht zu ver leihen, daß er. obwohl er während seiner Moskauer Bol- schaftertätigkeit den Sowjetstern an der Pelzmütze trug, nach zwei Jahren als erklärter Feind der Sowjets aus Moskau schied. Sie übersieht Bullitts Rolle beim Anzetteln dieses Krieges gegen Deutschland und scheint nicht mehr zu wissen, datz Bullitt es war, der als Intimus des USA-Präsidenten Roosevelt in Warschau und Paris die letzten Bedenken gegen einen Ueberfall auf Deutschland weggeräumt und damit in direkt den bolschewistischen Krlegsabsichten gut vorgearbeitet hat. Bullitt hat als USA-Botschafter in Paris und Regisseur der USA-Politik in Europa keine Gelegenheit vorübergehen kaffen, um seine französischen und polnischen Freunde der Hilfe der Vereinigten Staaten zn versichern. Derselbe Büllitt hat sich dann, als das Kriegsgliick gegen Frankreich entschied, nach Washington zurückgezogen, um dort, wie er selbst zugab, das Land für den Krieg reis zu machen. Die schweren Vorwürfe der „Prawda" gegen William Bullitt sind also nicht gerechtfertigt. Wenn einer nicht der „Nazi-Svmpathie" bezichtigt werden darf, dann ist es gerade dieser ehemalige USA-Botschafter, wenn er auch nach seinen^ Moskauer Erfahrungen kein Sowjetfreund sein mag. Men rügt die kxilpolen England kann die Wahrheit über Warschau nicht vertragen Der britische Autzenminlster Eden zitierte die Verlreier des polnischen Exilausschusses in London, Mikolajczyk, Romer und Graf Raczynski zu sich. Wie Reuter mel det, soll Eden bei Vieser Zusammenkunft den von dem polni schen „Oberkommandierenden", General Sosnkowski, heraus- aegebenen Tagesbefehl beanstandet haben, über den man in London sehr bestürzt war. Der polnische Oberbefehlshaber hatte nämlich die Briten beschuldigt, sie hätten die polnischen Aufständischen in Warschau in: Stich gelassen und ihnen keine ausreichende Hilfe gewährt. Die Reuteragentur erklärt, daß man zugeben müsse, datz die Alliierten den Aufständischen in Warschau zu wenia Bei ¬ stand haben leisten können, aber der polnische Emigranten ausschuß sei laufend über das geringe Ausmaß der militäri schen Hilse, die man den polnischen Aufständischen angedeihen lasten konnte, ausführlich unterrichtet worden. Reuter meint, man könne noch nicht sagen, welches Nachspiel der Zwischenfall« haben werde. Vielleicht ende er mit dem Rücktritt Sosnkowskis-! Voraussichtlich Ausbootung des polnischen Generals Der Tagesbefehl des sogenannten polnischen Oberkom mandierenden, des Generals Sosnkowski, in dem der Verrat der Anglo-Amerikaner und der Sowjets an der pol nischen Untergrundbewegung in Warschau ein „tragisches Rätsel, daß die Männer von Warschau in ihrem gegen den ge meinsamen Feind Deutschlands im Stiche gelassen wurden", genannt wird, hat noch ein dramatisches Nachspiel, das ver mutlich mit dem Fall Sosnkowskis enden wird. Mikolajczyk selbst soll sich sehr mißbilligend üKr die Haltung des polni schen Generals geäußert und selbst mit seinem Rücktritt ge droht haben, falls Sosnkowski nicht die Konsequenzen aus,«h > seiner „offenen Rebellion", wie man das Verhalten des pol-'' nischen Generals in London bezeichnet, ziehen sollte. Miko- tajczyk und seine Londoner Berater legten größten Wert dar aus, datz die Fäden zu Moskau durch Sosnkowskis Tagesbefehl nicht abreißen. Deshalb wird man Mittel und Wege finden, den Störenfried auszubooten. Der Kreml labt -le Rumänen warten Die rumänische Abordnung, die schon vor Tagen in Mos kau eintras, um dort das bolschewistische Waffenstillstands- diktat entgegenzunehmen, ist immer noch nicht vorgelasten! worden und wartet weiter in ihr Schicksal ergeben auf den Empfang bei den Herren des Kremls. Der sowjetrussische« Autzenkommissar Molotow begründete dieses Hinausziehen! der Verhandlungen mit den Abgesandten des Verräterkönigs! Michael mit der Notwendigkeit einiger Vorbereitungen. Diese fadenscheinige Ausrede glaubt man nicht einmal in! Kondon. Reuters Annahme, daß die Sowjets es wahrschein lich vorziehen, erst das ganze rumänische Gebiet zu besetzen, bevor sie d:e Verhandlungen mit den Rumänen aufnehmen, ist daher die einleuchtendere Erklärung für das nutzlose Antichambrieren der Rumänen in Moskau. Das portugiesische Kabinett Salazar wurde umgebiI - d e t. Dr. Salazar behalt das Austenministerium, gibt aber das Kriegs- .aimsterium an den früheren Unterstaatssekretär Oberst Fernando Santos-' 'Costa ab. Der ehemalige italienische Kronprinz Umberto hat bei nordameri- Manischen Banken, wie die amerikanische Zeitschrift „Fortune" berichtet, ein Vermögen in Höhe von 50 Millionen Goldlire hinterlegt, das er durch« einen Rew-Uorker Juden in der Gummiindustric arbeiten lasten will. -
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