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Pulsnitzer Anzeiger : 04.08.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194408041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-08
- Tag 1944-08-04
-
Monat
1944-08
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 04.08.1944
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Freitag, den 4. August 1444 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 181 — Seite 2 Heftige Gegenstöße an der Javastonsfront neue Stadt Regierungssitzung in Krakau lgouverneur Dr. Frank fand Regierungssitzung statt, in der brachte der General- Negeninmhen in Mtladelphta In Philadelphia kam cs infolge des Streiks de« Autobusse, Straßenbahnen und Untergrundbahnen zu Ne gerausschreitungen. Banden bewaffneter Neger zogen durch die Straßen, verprügelten weiße Männer und Frauen, schlugen Sck>aufenstcr rin und plünderten Geschäfte. Reute« albt dtc Zahl der Schwerverletzten, die inS Krankenhaus ge bracht werden mußten, mit 13 an. 300 Verhaftungen seien vorgenommen worden. Doch kann man über Umfang und Ernst der Ausschreitungen eher einen Anhalt gewinnen aus der Mitteilung, daß die örtlichen Behörden den Präsidenten um Einsa« von Truppen ersuchen wollen. Wie die Polizei von Philadelphia dekanutgibt» bestanden die Banden hauptsächlich aus jugendlichen Negern, die mit Revolvern, Messern, Flaschen und Steinen bewaffnet waren. Der Streik .der Verkehrsarbeiter und -angestellten in Philadelphia, der das Leben der Stadl völlig lahm legte, zeigt die Verschärfung der Rassengegen satze auch Im Norden der Vereinigten Staaten. Das Ver- Ltgene Manzerverbünde in fortschreitendem Gegenangriff Banditenverluste im französischen Raum seit 6. Juni: 7300 Tote und 4700 Gefangene — Sowjets verloren im Juli 4158 Panzer und 132S Flugzeuge Unter Vorsitz von Generalgouverneur Dr. Frank fand auf der Burg zu Krakau eine „ 7 7 Lie mit den gegenwärtigen Frontereignissen in Zusammen hang stehenden Fragen eingehend erörtert wurden. In einer einleitenden W " der Bay von St. Michel breiteten sich die nordamerikanischen Panzerverbände unter Ausnützung einer Frontlücke über Pon- torson nach Westen und Südwesten aus. Der Gegner fühlte gegen die Flutzabschnitte der Ille und oberen Rance vor. Im Küstenraum sind eigene Panzerausklärungen und aus der Tiefe des Raumes an rücken de Reserven zu Gegenstößen an- gesetzt. An mehreren Stellen gelang es, vorgeprellte Spitzen unter hohen Verlusten für den Feind zu zerschlagen. Jagd-- und Schlachtfliegerstaffeln beteiligten sich bei Tag und Nacht trotz Behinderung durch ungünstiges Wetter am Kampf gegen die vorfühlenden feindlichen Verbände und setzten ihre Angriffe gegen die mit Truppen vollgestopften Straßen im Raum von Avranwes fort. Sie vernichteten mehrere Panzer , „Alle Kräfte für öen Sieg" Das Blatt „E st i Ujsag" veröffentlicht einen Ausruf des Parteisührers und Wirtschaftsministers Imredy an die Mit glieder der Partei, worin es u. a. heißt: „Das einzige Er fordernis von heute ist, alle Kräfte der Nation für den Sieg unserer gerechten Sache einzusetzen. Wir müssen derbrutalen Wirklichkeit männlich ins Auge sehen! Unser Vaterland wird von unermeßlichen Gefahren bedroht. Die Ration mutz sich finden und ihre Einheit herbeifübren. Es zählen weder Personen noch Partei, sondern nur die Belange der Nation. Deshalb ruse ich sämtliche Organisationen und alle Mitglieder der Partei der ungarischen Erneuerung auf, alle Tatkraft und ihre ganze Haltung einzig und allein m den Dienst des mili tärischen Siandhaltens, der Kontinuität und der Erhöhung der wirtschaftlichen Arbeit, der Behebung sozialer Mißstände und Ler Pflege der ungarischen seelischen Einheit zu stellen. MS. Ans dem Führerhauptquartier, 3. August 1944. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Normandie setzte der Feind, von heftigem Artilleriefeuer und zahlreichen Jagdbombern unterstützt, seine starken Angriffe in der Mitte und im westlichen Teil des^ Landekopfes während des ganzen Tages fort. Er wurde an den meisten Stellen verlustreich, aber unter schweren Kämpfen abgewicscn und konnte nur an wenigen Stellen Erfolge erzielen. Dort sind unsere Truppen zum Gegen^ stoß angetretcn. Südöstlich Villedieu sind eigene Panzerverbände im fortschreitenden Degenangriff nach Westen. j ,mo zerstörten zaylreuye Schützenpanzerwagen und Kraftfahr zeuge. Im Seegebiet des Kanals lebte am Mittwoch in der Nacht zum Donnerstag die beiderseitige Gefechtstätigkeit wieder aus. Ein starker anglo-amerikanischer Bomberverband stieß gegen Le Havre vor. Der bei tiefer Bewölkung durch- geführte Angriff führte zu Zerstörungen in der Stadt. Durch heftige Flakabwehr wurde der Feind von den gesuchten militä rischen Zielen jedoch abgedrängt. Auch schnelle britische Jagd bomber versuchten vergeblich, das unsichtige Wetter zu Einzel angriffen auszunützen. Sicherungskräfte der Kriegsmarine führten teilweise unter Ausnützung des Mondlichtes ihre Aufgabe durch. St» kehrten ohne Gefechtsberührung in ihre Einsatzhäfen zurück. Unsere Schnellboote standen dagegen mehrfach im Kampf gegen die feindliche Nachschubflotte, Ihre Erfolgsmeldungew stehen zur Stunde noch aus, , ! Der miterlMe Zosantmelmgriß Wenn eine Division angreift — In der Ausstellung „Unser Heer" Mit der Großraum-Wanderausstellung „Das Heer", die in zahlreichen Städten und größeren Landgemeinden gezeigt wer- den wird, ist eine Schau der breiten Masse zugänglich gemacht worden, die erstmalig einen umfassenden Ueberblick über Kampfcsweise und Kampfmittel unserer tapferen Grenadiere gibt. Darüber hinaus aber vermittelt das auf der Ausstellung gezeigte Relief „Eine Infanteriedivision im Angriff" einen » unmittelbaren Eindruck von dem rein militärischen Vorgang eines solchen Unternehmens und macht dem Betrachter die Abwicklung der Operationen und die Auswirkung eines solchen Angriffs verständlich. s !' r. Es gelang den heldenmütig kämpfenden Truppen einer Infanteriedivision, einen Briickenkops aus dem Ostuser zu bil den und in kühnem Angriffsschwung die tief gegliederten Stellungen des Gegners von der Flanke her auszurollen." Wer von denen, die das Frontgeschehen nicht aus eigenem Erleben kennen, kann sich einen Begriff von den Vorgängen machen, die sich hinter diesem kurzen Satz abgespielt haben? Eine Unmenge von Kleinarbeit am Schreib- und Kartentisch allein schon ist nötig, um überhaupt ein derartiges Unternehmen vorzuberciten, sofern nicht die Situation zu einem improvisier ten Handeln zwingt. Eine Division, das sind Tausende von Soldaten, Fahrzeugen und Waffen. Ihre Bereitstellung in einen begrenzten Raum ist an sich schon ein kleines Meisterwerk der Kriegskunst. Um wieviel mehr aber zeigt es sich erst als solches, wenn dieser ganze Apparat von Mensch, Tier, Waffen! Gerät und Maschinen nach einem genau bis auf die Minute berechneten Plan in Bewegung gesetzt wird. Drüben auf dem Ostufer des Flusses liegen die Sowjets in festen Stellungen. Diesseits sind die eigenen Stellungen bis an das Wasser herangetragen worden. Das ganze Ufergelände ist von Trichtern schwerer Kaliber übersät. In den Schützen löchern liegen die vorgeschobenen Sicherungen. Vor ihnen schiebt sich der Stacheldraht als eisernes Hindernis bis in den Fluß hinein die Front entlang. Auf dem rechten Flügel der Division hat vor einer Stunde ket Angriff begonnen. Das Ziel ist: einen Brückenkopf auf dem Ostufer zu bilden und — wenn möglich — das feindliche Stellungsshstem aufzurollen. Schon sieht man ein paar Dutzend deutscher Soldaten aus dem Ostüfer vorstürmen, Panzer sind nachgeholt worden. Die Spitze des Angriffs wendet sich nach Westen, um die Gräben aufzurollen. Während sich der deutsche Druck mehr und mehr verstärkt, während immer mehr Truppen 'auf Schlauchbooten auf das gegnerische Ufer übergpsetzt werden, schlagen Pioniere unter dem Feuerhagel der feindlichen Artille rie eine Brücke über den Fluß, damit auch die stärksten Waffen Kerangeführt werden können. Im Schutz leichter und schwerer Infanteriegeschütze, unter der Feuerglocke der eigenen schwersten Artillerie und der ge fürchteten Werferbatterien wird der kleine Brückenkopf erweitert. Ein Bruchteil der Division steht jetzt unmittelbar im Kampf. Das Auge des Betrachters, das vor dem Großretief der Aus stellung „Unser Heer" den Angriff der Division ungemein plastisch erlebt, gleitet wie das eines Flugzeugbeobachters über Las weite Hinterland und damit über den Bereitstellungsraum der angesetzten Infanteriedivision. Da sieht man auf den Uferhöhen die eingegrabenen Beobachter der Artillerie, die Kom panie- und dahinter die Bataillonsgefechtsstünde, wieder weiter hinten einen Regiments- und schließlich den Divisionsgefechts stand. Auf den Wegen, die sich kreuz und quer durch das Ge lände winden, rollen die Waffen nach vorn, marschiert Reserve heran, werden Verwundete zurückgebracht, sieht man lange Kolonnen von Gefangenen. Vor dem Hauptverbandplatz fahren die Sanitätswagen auf, transportieren die schweren Fälle zurück ins Feldlazarett. Sie hasten an der Bäckerei- und Schlächtereikompanie vorüber, die in einer Mulde ihre Werkstätten aufgeschlagen haben. Hinter einem Waldstück ist der Veterinärpark mit der Versorgung der verwundeten Pferde beschäftigt. Und auf den langen Anfahrt- straßen rollen schließlich in unübersehbarer Folge die Munitions- Md Nachschubkolonnen nach vorn. Der Angriff läuft. Viel leicht dauert es nur noch Stunden, bis sich die gesaMe Division Die über Avranches nach Süden und Westen vorge-> drungencn feindlichen Kräfte stießen mit ihrer Panzerspitze! gegen Rennes und Dinan vor, wo sie abgewiescn wurden.! Schlachtslngzcuge zersprengten feindliche Marschkolonnen! im Raum südlich Avranches und vernichteten eine größere Anzahl von Panzern, Geschützen und Fahrzeugen. Neber der Normandie und über den besetzten Westgebietenj wurden 18 feindliche Flugzeuge äbgeschosfen. Im französischen Raum wurden 118 Terroristen,, im Kampf niedergemacht. Bei diesen Säuberungsunternehmenz haben die Banditen seit 6. Juni etwa 730V Tote und 4700 Ge»! sangene verloren. Schweres „V 1".V er g el tu n gS feu er liegt weiterhin^ auf dem Großraum von London. In Italien haben unsere Truppen auch gestern alle? feindlichen D u r ch b r u ch s v e r f u ch e auf Florenz in verlustreichen Kämpfen ab gewiesen. Sie leisten dem Feind westlich und wenige Kilometer südlich der Stadt weiter zähen Widerstand. Am Nordrand der Karpaten scheiterten zahlreiche, von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets. Durch Gegenstöße, besonders östlich der Beskiden-Paßstraße, wurde der Feind weiter zurückgeworfen. , Im großen Weichselbogen verstärkte sich der feinv liche Druck westlich Baranow. Weiter nordöstlich brache ' zahlreiche Angriffe der Bolschewisten verlustreich z u s a m »i m e n. Mehrere Ucbersetzverfuche wurden vereitelt. Nordöstlich Warschau kam es zu schweren wechselvollen! Kämpfen. Die Stadt Radzymin wurde im Gegenangriff! von unseren Panzern zurückerobert. Während am mittleren Bug und südlich Augustow wiederholte Angriffe des Feindes scheiterten, sind im Abschnitt Seinen-Wilkowischlen und bei Mi tau erbitterte Kämpfe im Gange. Im Raume von Birsen nahmen unsere Grenadiere bei Gegenangriffen mehrere Ortschaften. Oestlich der Düna und an der Landenge von Narwa wurden starke sowjetische Durch bruchsversuche in harten Kämpfen vereitelt. In der großen Abwehrschlacht zwischen den Karpaten und dem Finnischen Meerbusen wurden im Monat Juli 3 908 feindliche Panzer allein durch Truppen des Heeres und der Wassenabgeschossen. Weitere 250 feindliche Panzer wurden durch die Luftwaffe vernichtet. Im gleichen Zeitraum verloren die Sowjets in Luft- kämpfen und durch Flakartillerie der Luftwaffe 13 2 9 Flug zeuge. Ausdem Führerhauptquartier, 3. August. In Ergänzung des heutigen OKW.-Berichres wird mitgeteilt: Die zweite Panzerdivision hat sich in der Normandie unter der mitreißenden Führung ihres Kommandeurs, Gene ralleutnant Freiherr von Loettwitz, in Angriff und Äbwehi durch vorbildliche Härte und Tapferkeit ausgezeichnet. Vom 13. Juni bis 30. Juli erzielte die D'vision nach»^ stehende Erfolge: 180 Panzer vernichtet, ein Panzer erbentc 28 Flugzeuge abgeschossen 27 gepanzerte Kraftkayrzeuqe ver nichtet, 52 Pak vernichtet, 20 Lastkraftwagen erbeutet unL 668 Gefangene eingebracht. ' Bel der Beseitigung eines feindlichen Brückenkopfes Hai sich Oberleutnant Walther, Kompanieführer im Skijager- reaiment 2 mit seiner Kampfgruppe durch beispielhafte Tap ferkeit ausgezeichnet. In den Kämpfen am San bewährte sich ein Artillerie- kampfbataillon unter Hauptmann Seifert besonders. Im Mittelabschnitt der Ostfront hat sich das l. Bataillon des Panzergrenadierreaiments 33 unter Hauptmann Schäfer in Angriff und Abwehr hervorragend gehalten. In den schweren Kämpfen bei Liepna hat sich die rhei nisch-westfälische 227. Infanteriedivision unter Oberst Weng ler und eine Kampfgruppe unter Maior Busch besonders hervorgetan. * An der I n v a s i o n s f r o n 1 führten unsere Truppen am Mittwoch an mehreren wichtigen Abschnitten heftige Gegenstöße gegen den vorgcdrungenen Feind. Südöstlich Caumont griffen sie im Quellgebiet des Odonbaches und süd lich des Waldes von Buron an der Höhe 291 an und drückten den Gegner zurück. Gegen die dabei erzielten Einbrüche setzten die Briten neue starke Kräfte an, ohne jedoch zunächst ihre früher bereits gewonnenen Linien wieder erreichen zu können. Auch gegen die bei Beny-Bocage vorgedrungene britische Stotz- Muppe machten unsere Gegenangriffe Fortschritte. Mehrere vom Feind bereits besetzte Ortschaften wurden zurück gewonnen. Die drei Keile, mit denen der Feind am Dienstag im Raum südlich Caumont angegriffen hatte, wurden somit bis gegen Mittwoch mittag aufgefangen oder zum Stehen ge bracht. Die Briten verstärkten sich daraufhin auf ihrem West-, slügel noch weiter und setzten östlich Tessy einen vierten Stotz über den Souleurebach an. In sehr schweren Kämpfen konnte Dieser, aus der Tiefe laufend genährte Angriff zunächst Boden gewinnen. Gegenangriffe sind im Gange. Weitere feindliche Angriffe im Odontal östlich Villers-Bocage schei terten. Bei der 1. nordamerikanischen Armee waren zwei Schwer punkte erkennbar. Der eine lag südlich St. Lo zwischen dem Sienne- und dem Sceflutz, der andere südlich der Bay von Mont St. Michel. Zwischen Villedieu und Brecey drückt der Feind nach Osten. Der Stotz zielt in gleicher Weise wie der neue von Norden her geführte Angriff der Briten auf die Vire. Aber ebenso wie die Briten wurden auch die Nordameri kaner nach anfänglichem Bodengewinn unter sehr schweren Kämpfen in dem schluchtenreichen Hügelland östlich der Nationalstratze 799 durch Gegenangriffe aufgefan > g e n. Auch dort dauern die Kämpfe noch an. Lm Raum tzouverneur zum Ausdruck, daß sich bei den von der Regie rung verfügten inzwischen so gut wie zum Abschluß gekommene^ Maßnahmen die Bereitwilligkeit der Bevölkerung ohne u» terschied ihrer Volkszugehörigkeit, sich den gegebenen Um ständen anzupassen, bewahrt habe. In diesem Zusammenhang betonte Dr. Frank, daß die gegenwärtige Lage in feder Be ziehung klar und übersichtlich sei und zu einer ernsten Sorge keinerlei Veranlassung gebe, um so mehr als die zuständigen Stellen der Verwaltung durch weitgehende und vorsorgliche Entschlüsse allen nur denkbaren Auswirkungen unbegründete« Augenblrcksstimmunaen vorgebeugr haben. Generalgouverneu« Dr. Frank gab anschließend einen Ueberblick über die weite ren vorgesehenen Schritte der Regierung zur Erfüllung de« besonderen Pflichten, die aus den Fronrereignissen in diesen Tagen erwachsen. , - > » < Der Prügeltevvich Abdul Mustapha ballte die Fäuste. Beim Barle des Pro pheten, war das noch ein Leben für einen freien Moslim? War man noch Herr in seinem Haus und auf seinen Feldern, seit man sich vor. den neuen Gesetzen beugen mußte? Avdül Mustapha klammerte sich um so strenger an die alten Lehren des Korans, je mehr Verordnungen es regnete. Sobald eine solche öffentlich verkündet wurde, bekam er einen Tob- sucktsankall. Man bürte ibn dann weithin wettern und fluchen. Deshalb begab sich eines Tages der Imam des Dorfes zu ihm, um ihn zur Vernunft zu mahnen. „Salam, der Segen Allahs sei mit dir!" Mit diesen Worten trat er ein und ließ sich eine Pfeife reichen. Dann begann er bedächtig: „Höre, Abdul, alter Hitzkopf, was nützt es, wenn du wie der Samum in der Wüste tobst. Laß dich warnen, sonst wird man mit dir noch ver fahren, wie mit einem störrischen Kamelhengst. Du wirst mit Ketten gefesselt werden und einen Maulkorb angelegt be kommen? „Vater der Weisheit", antwortete Abdul, und seine Stirn abern schwollen, „wer"kann da ruhig zusehen?! Die Hamüns gehen unverschleiert, der Fes ist verboten, nachts lassen sie die Eisenbahn rollen, obwohl der Koran lehrt, daß nächtliche Arbeit nicht gedeihen kann. Wo sind unsere ehrwürdigen Sitten und 'Gebräuche? j Der Imam legte den Finger auf den Mund. ,,Latz dich svarnen, Abdul", wiederholte er, „eine neue Zeit lst ange- krochen, den Alten unverständlich, aber voll Verheißung für die Jugend. Du wirst den Gang der Geschichte nicht aufhalten kön nen. Darum beherrsche dich! Ich will dir eine Geschichte er zählen, aus der du lernen kannst! Höre zu: Zur Zeit unserer Väter war einmal ein Palastverwalter, von derselben oppositio nellen Einstellung und dem gleichen aufbrausenden Tempera ment wie du. Der Sultan, der seine Dienste schätzte, wollte ihn nicht verlieren, also schickte er ihm einen Teppich ins Haus mit dem Rat, bei jedem Wutanfall die Zähne zusammenzubeitzen und so lange stumm auf den Teppich loszuschlagen, bis der erste Zorn verraucht war. Und der Verwalter tat so. Wenn er glaubte, vor Wut über irgendeine Verfügung zerspringen zu müssen, prügelte er so lange auf den Teppich tos, bis er ruhig' geworden war. Abdul Mustapha, latz dir raten, schaffe dir ebenfalls so einen Prügelteppich an." „Jinan" nickte Abdul, „dein Rat hat einen langen Bart. So einen Klopfteppich - er heißt Suleika - habe ich seit Jahr und Tag im Haus, sie weiß davon ein Lied zu singen. Ich Woll e, ich könnte mir einen zweiten anschaffen. Aber auch das verbieten die neuen Gesetze, auch die Vielweiberei hat die Re- gierung untersagt, .Heinz Schars, f , Ausschreitungen gegen die weiße Bevölkerung / infolge des Berkehrsstreiks yaiien ver Arbeiter, die sich weigerten, die von den Verkehr organifationen neu eingestellten Neger einzuarbeiten, ist symp tomatisch für die Stimmung unter der weißen Bevölkerung in den Großstädten und Industriebetrieben der nördlichen Staaten. Seit Kriegsbegiun hat die Abwanderung der Neger aus den Sü'dstaaten und die Einstellung von hunderttausenden farbiger Arbeiter in der Industrie des Nor dens immer größeren Umsang angenommen. Die bisher ans den Süden beschränkte Negerfrage ist damit zu einem heik len Problem auch für den Norden geworden. Die schweren Zusammenstöße, die sich vor einige» Monaten in Haarlem und Detroit ereigneten/waren nur der Auftakt zu weis schwereren Konflikten, die noch bevorstehen dürften. Der Weitze Arbeiter sieht sich durch das Einbrüchen des NeoerS wirt schaftlich auf das schwerste bedroht. Er fürchtet, seine« Ar- beitsvlatz in der Nachkriegszeit an den billiger arbeitenden Neger zu verlieren, weil nicht damit gerechnet werden kann, daß die Neger nach Kriegsende wieder in ihre Heimatstaaten Im Süden zurückkebren. mit all ihren rückwärtigen Diensten wiederum in Märsch setzt, um jenseits des Ufers erneut Stellung zu beziehen. Es ist ein verwirrendes Bild, dieses Relief eines Angriffs, verwirrender aber noch bietet es sich dem im wirklichen Ge schehen stehenden Soldaten. Doch trotz aller schÄnbaren Ver wirrung läuft alles nach der Uhr ab. Nachschub, Versorgung und Angriff. Der Volksgenosse, der sein Wissen um die Frontereignisse aus den Berichten des OKW erhält, wird durch dieses riesige Relief wie durch die gesamte Ausstellung unmittelbar an die tatsächlichen Vorgänge Herangeführt, so daß sich seine Vor stellung bis zum visuellen Eindruck verdichtet. Man Weitz nun, wie sich der Aufmarsch einer Division vollzieht, sieht, wie eine HKL wirklich verläuft, erkennt das Stellungssystem und kann sich nun einen Begriff von dem Vorgang eines gewaltsamen Vorstotzes über einen Fluß und vom Kampf unserer tapferen Grenadiere machen. Viele Vorgänge des Kampfes erschienen einem durch die übliche Uebermittlung mit Hilfe der PK- und Bildberichte der Wochenschauen oft nur räumlich begrenzt oder a'usschnittswelse. Diese neuartige Ausstellung des Heeres ver mittelt mit eigenen Mitteln das grotze Verständnis. . Unsere Jugend brennt auf das Wissen um alle soldatischen Dinge. Sie vor allem hat nur die Möglichkeit, das große Bild, das sie sich vom Frontgescheben macht, abzurunden.
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