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Pulsnitzer Anzeiger : 31.07.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194407311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440731
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-07
- Tag 1944-07-31
-
Monat
1944-07
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 31.07.1944
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Montag, den 21. Juli 144^ Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger 7 Nr. 177 - Weite 2 Oas türkische Parlament vor einer entscheidenden Abstimmung r Mißtrauen gegen die Sowjetunion Rücksicht zu nehmen hal ten. Sie hätten aber schließlich die in „sehr kräftiger Sprache" vorgebrachten besonderen sowjetischen Interessen anerkannt in bezug aus das Recht der Sowjetunion, entsprechende Stütz punkte und Opcrationsbasen längs der Dardanellen zu er halten. PlutokraM-bolWwiUÄer Nuck aus Sie Türkei Seit einiger Zeit beschäftig« sich die Feindpresse stark mit den Meldungen über einen neuen diplomatischen Druck Lon dons und Washingtons aus die Türkei, an dem sich auch Mos kau beteiligen soll. Es wird dabei betont, daß die Türkei ihrer Außenpolitik eine Richtung geben müsse, die den sowjetischen Wünschen mehr Rechnung trage In der „Dailp Mail" er klärte vor kurzem der amerikanische Journalist Farson ohne Umschweife, daß die Türkei „ein armseliger Wächter der Dar danellen" gewesen sei. Er behauptet weiter, daß die Sowjet regierung eine Abänderung des Dardanellenabkommens von Montreux zu ihren Gunsten verlangen werde, da die türkische Kontrolle der Meerengen in diesem Kriege unzureichend ge wesen sei. Unter Berufung auf das türkisch-englische Bündnis wird von den britischen und amerikanischen Blättern neuerdings von der Türkei der Abbruch der Beziehungen mit Deutschland gefordert. In den türkischen Blättern kommt zum Ausdruck, daß die türkische Regierung durch den englisch-amerikanischen und den sowjetischen Druck vor der Frage steht, dem Wunsche des türkischen Volkes, aus dem Kriege herauszubleiben und damit den vitalen türkischen Interessen gerecht zu werden, nachzukommen oder dem Druck der Anglo-Amerikaner und der Sowjets nachzugeben und dadurch das Land in eine politisch und militärisch schwierige Laae zu brinaen. . V Der 2. August, der Tag des Wicderzusammentritts der türkischen Rationalpersammlüng, wird für die Abgeordneten eine Ueberraschung bringen. Wenn sie an diesem Tage aus ihren Parlamentsserien zurückgekehrt sein werden, wird ihnen ein Beschluß der türkischen Regierung, die diplomati schen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland abzu brechen,- zur Abstimmung vorge legt werden, so erfährt man aus sowjetischer Quelle. Fcrner>ersährt mau aus Sofia, daß dieser Beschluß der türkischen Regierung von englischer und sowjetischer Seite als ein erster Schritt auf dem Weg zum späteren Kriegseintritt der Türkei angesehen wird Auch die türkische Regierung solle sich darüber klar sein, irgendwelche territorialen Garantien wür den der Türkei von den Engländern und den Amerikanern nicht gegeben werden. Demnächst würden dann die weiteren Schritte der Alliierten folgen Aebnlich wie in der Frage des Ebroms habe sich die türkische Regierung einem englischen Ultimatum gegenübergesehen, das von den Amerikanern und den Sowjets unterstützt worden sei, nachdem zwischen den drei Alliierten über die Behandlung der türkischen Frage unter einander ein grundsätzliches Einverständnis erzielt worden sei. In absehbarer Zeit werde der verabredete gemeinsame Druck der Alliierten auf die Türkei einsetzen, ihnen aus türkischem Territorium diejenigen Erleichterungen für die aktive Krieg führung. d. h in erster -Linie Luft- und Marinebasen einzu räumen, die sie für Operationen in der Aegäis und auf dem Balkan für notwendig halten. Aus diesem Stadium der passiven Kriegführung würde sich dann für die Türkei zwangsläufig die aktive Beteiligung ergeben. Die Einigung mit den Sowjets sei für die Eng länder diesmal nickt leicht aewesen. weil sie aus das türkische vkW AuS dem Führcrhauptquartier, 29. Jult. Das Oberkommando der Wehrmachr gibt bekannt: Im Wcsttcil des normannischen Landekopfes nahm die Ausdehnung des feindlichen Großangriffes gestern noch weiter zu. Oestlich St. Lo wurden starke örtliche An griffe bis auf geringe Einbrüche abgewiesen und südlich der Stadt bei Moyon und Villcbaudon feindliche Angriffsspitzen im Gegenangriff zerschlagen. Westlich davon gelang es dem Feind unter Einsal, neuer Kräfte, nach erbitterten Känipfen weiter nach Südwesten vorzudringen. Am Wcstflügel des Landekopfcs setzten sich unsere Divisionen im Kamps mit dem stark nachdrängcndcn Feind in den Raum beiderseits Cou- tances ab. In den neuen Stellungen wurden dann alle feind lichen Angriffe abgewiesen. Vor dem Landckopf beschädigten Torpcdoflicgcr ein feind liches Frachtschiff von «MU BRT schwer. Schnellboote versenkten in der Nacht zum 27. Juli vor Le Havre zwei britische Schnellboote und beschädigten meh rere andere. Ein eigenes Boot ging verloren. Im französischen Raum wurden wiederum 182 Terroristen im Kampf niedcrgemacht. Das Vergcltungsfeuer aus London dauert an. In Italien brach der zweite feindliche Großangriff gegen Line unheimliche Waffe" / Florenz blutig zusammen. Mit etwa acht Divisionen rannte der Feind, von stärkstem Artillericfeucr unterstützt, immer wieder gegen unsere Front an, ohne einen Erfolg zu erringen. Nach schwersten Kämpfen bei tropischer Hitze waren die Stellungen am Abend fest in der Hand unserer Truppen. 20 Panzer wurden abgeschossen. An der übrigen Front beschränkte sich der Feind aus schwächere Angriffe westlich des Tibers und im Küstcnab- schnitt, die erfolglos blieben. - Im Osten wurden heftige Angriffe der Sowjets im Karpatcnvorland zum Teil im Gegenangriff abgcwchrt. Oestlich des großen Weichselbogcns schiebt sich der Feind mit starken Kräften an den Fluß heran. Ein lieber sctzversuch über den Fluß wurde vereitelt. S ü d ö st l i ch W a rschau und bei Siedler dauern erbitterte Kämpfe an Zwischen dem mittleren Bug und Kauen schlugen unscf Truppen alle Durchbruchsvcrsuchc des Feindes ab. Im Abschnitt Kauen-Riga verstärkte sich der feindlich« Druck. Trotz zähen Widerstandes der Besatzung drang de« Feind in die Stadt Schanlen ein. Nach Mitau vorstoßend« feindliche Kräfte wurden im Gegenangriff aus der Stadt ge worfen. An der Front zwischen der Düna und dem Finnischen. Meerbusen scheiterten auch gestern zahlreiche Angriffe der Bol schewisten. 43 feindliche Panzer wurden abgcschossen. Schlachtfliegcrverbändc vernichteten 40 weitere Panzer, zahlreiche Geschütze und mehrere hundert Fahrzeuge. In der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge einen zu- sammcngefaßten Angriff gegen den Bahnhof Molodeczno, der starke Brände und heftige Explosionen unter abgcstelltcn Transportzügen Hervorries. Bei der Abwehr eines sowjetischen Luftangriffes auf die Stadt Kirkenes schossen unsere Jagdflieger zwölf feindliche Flugzeuge ab. Nordamerikanische Bomber griffen bei Tage Orte in Mittel- und Westdeutschland, darunter Wiesbaden und Merseburg, an. In der Nacht ivaren Stuttgart und Hamburg das Ziel feindlicher Terrorangriffe. Luftvcrteidigungskräste brach ten 97 feindliche Flugzeuge, darunter 95 viermotorige Bon...:, zum Absturz. VIW Aus dem Führerhnuptquartier, 30 Juli — Da? Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Durchbruchsversuche der Nordamerikaner hielten gestern beiderseits der Bi re, bei Moyo» und im Abschnitt Beauco udray— Peretz den ganzen Tag über an. Sie wurden in erbitterten Kämpfen überall blutig abgewiefen. 28 Panzer und sieben Flugzeuge wurden dabei durch Ein heiten des Heeres abgeschosscn. Auf dem Wcstflügel durchbrachen unsere von den Haupt- krästen vorübergehend abgcdrnnglen Divisionen von Coutanccs her die feindlichen Linien nach Süden und bezogen neue Stel lungen im Raum Govray —Trelly. An der übrigen Front des Landekopfcs führte der Feind nur südlich Juvigntz einen crsolglosen örtlichen Angriff. Jagd- und Schlachtfliegcrverbände schossen in Luftkämpfen sechs feindliche Flugzeugce ab. In der Nacht führten starke Verbände schwerer Kampf flugzeuge wirksame Angriffe gegen Bereitstellungen des Feindes südöstlich Caen und im Raum südwestlich St. L o. Im sranzösifchen Hinterland wurden 27 Terroristen er schossen. Schweres „V 1" - V e r g e l t n n g s s c u e r liegt weiter aus London und seinen Außenbezirken. In Italien zerschlugen unsere Truppen auch gestern wieder alle Angriffe, die der Feind mit indischen, südafrikanischen, neuseeländischen und englischen Divisionen zum Durchbruch auf Florenz führte. Südwestlich der Stadt in unsere Stellungen eingcbrochcner Gegner wurde nach heftigem Kampf im Gegen- angriff zurückgeworfen. Bei Snuberungsunternchmen im italienischen rückwärtigen Gebiet verloren die Terroristen in der Zeit vom 12. Mah bis 24. Juli 8300 Tote und 7500 Gefangene. An der Ostfront wurden im Karpatcnvorland sowie südlich und nördlich von Reichshof feindliche Angriffe ab- gewiesen oder im Gegenstoß zum Stehen gebracht. Im großen Weichselbogen warsen unsere Truppen den über den Fluß tibergesetzten Feind im Gegenangriff zllrück. Zwischen Warschau und Sicdlce stehen Truppen des Heeres und der Waffen U weiter in schwere» Kämpfen mit vor dringenden sowjetischen Kräften. Die vorübergehend abgr- fchnittene Besatzung von B r e st - L i t o w s k schlug sich unter Mitnahme der Verwundeten zu unseren Linien durch. Zwischen mittlerem Bug und Olita fingen unsere Trup pen heftige Angriffe der Bolschewisten bei Bialtzstok und nord östlich Augustow auf. Im Raum von Kauen trat der Feind zum erwarteten Großangriff an. In erbitterten Kämpfen wurden mehrere Einbrüche durch Gegenstöße unserer Panzer verbände abgeriegelt. In Lettland blieben Angriffe der Sowjets gegen die Stadt Mitau und nordöstlich Ponewisch erfolglos. Zwischen der Düna und dem Peipussee behaupteten unsere Grenadiere ihre Stellungen gegen starke von Panzern unterstützte sowjetische Angriffe. An der Landenge von Narwa rannte der Feind mit starken Kräften gegen unsere Stellungen an. Verbände des Heeres und germanische Freiwillige der Waffen-^ errangen hier einen vollen Abwehrerfolg, brachten dem Feind schwere Verluste bei und schossen 58 feindliche Panzer ab. Schlachtfliegerverbände versenkten auf der Weichsel mehrere doll beladene Fähren und Landungsboote des Feindes. , In der Nacht griffen schwere Kampfflugzeuge feindliche Truppenansammlungen und Bereitstellungen östlich des großen Weichkelbogens an. Nordamerikanische Bomber führten Terrorangriffe in Mitteldeutschland und gegen die Stadt Brem en. Die Bevölkerung hatte Verluste. Durch Lnftvcrteidigungskräfte wnr- den 34 feindliche Flugzeuge, darunter 31 viermotorige Bomber, zum Absturz gebracht. In der Nacht warfen britische Störflugzeuge Bomben auf Orte in Westdeutschland. während sich im Westen die gepanzerten Vorhuten der Sowjets gegen die Fluß sperren weiteventwickelten. Ader sie können das nicht ungestraft tun. Es treten auf dem weiten Feld zwischen Bug und Weichsel vor allem deutsche Panzerverbände dem Feinde entgegen, packen ihn von den Seiten und im Rücken her an, werfen seine Spitzen zurück oder kneifen sie ab. Es ist verständlich, wenn der Gegner selbst die Gefechtslage im Süden bei dieser turbulenten Entwicklung als uneinheitlich, verwirrt und unübersichtlich bezeichnet. Wir befinden uns auf dem südlichen Schlachtfelde erst im Beginn der Gegenmaßnahmen, die ebenso wie im Norden Zeit nötig Haben, um ausgelöst zu werden und zu wirken. Sie Müssen im großen Rahmen getroffen werden. Sie müssen über große Strecken gehen. Der Feind hofft noch, die Frist bis zur sollen Wirksamkeit möglichst gründlich ausnutzen zu können. Darum hetzt er seine Divisionen nach Westen. Sie sollen nicht zurückschen, obwohl es für ihre Existenz wohl besser wäre. Denn der Drang nach Westen läßt den Feind erste Ansätze zu Entwicklungen übersehen, die für ihn sehr böse ausgshen können. Er darf nicht damit rechnen, an der Weichsel die Entscheidung errungen zu haben. Sie fällt dort, wo wir die große Schlacht kämpfen wollen. Der Feind mag sich bis dahin erschöpfen. Er soll seine Offensidarmsen dehnen, zerreißen und auseinanderfallen lassen, wenn er es für richtig hält. Solche Schwächungen werden sich rächen, wenn der Gegenangriff kommt, denn in solcher Stunde ist der Angreifer immer besonders gefährdet, ein erschöpfter Angreifer aber wird dann zum Objekt — und das ist im Kriege eine aus sichtslose Sache. Ausdehnung des Großangriffs in der Normandie Angriffsspitze« im Gegenangriff zerschlage« — Großangriff gegen Florenz blutig zusammenge brochen — Erbitterte Kämpfe im Oste« — Im Gegenangrist ans Mita« geworfen. Wie United Preß aus dem Hauptquartier der USA-Luftwaffe meldet, haben viermotorige und mittlere ÜSA-Bomber bei den heftigen Bom bardements der deutschen Stellungen im Westen von St.-Lo. einen Teil ihrer Bomben vor den ihnen angewiesenen Zielgebieten abgeworfen, wodurch amerikanische Soldaten getötet und verwundet wurden. Wavell lehnt Unterredung mit Gandhi ab Wie United Preß aus Neu-Delhi meldet, lehnte Wavell auch ein zweites Ersuchen Gandhis, die Lage „im Lichte der kürzlichen Ankündigungen" zu besprechen, ab. Wavell habe in einem Brief geantwortet, der Vizekönig sei der Meinung, es habe sich nicht? Neues ereignet, was sein« Zusammenkunft mit Gandhi rechtfertigen würde. aoer nur ais eine geringfügige Störung. Er, Iddon, habe sich die Verluste, die „V1" anrichte, wie normale Verkehrs- unsälle vorgestellt. Niemand in den USA, es sei denn, daß er soeben aus London zurückkehrte, habe nur die entfernteste Vorstellung, welchen Schaden die fliegende Bombe in Wirklich keit anrichte. Die „V1" stelle in der Tat etwas Furchtbares dar. Dieses Ding sei wirklich „kein Scherz". In den USA- Zeitungen füllten die „V 1"-Nachrichten aber nur kleine Spalten, in dem politisch-gesellschaftlichen Witzblatt „Rew-fljorker" werde sogar häufig über die „V1" gewitzelt. Er, Iddon, werde aber gleich nach seiner Rückkehr in die USA den Hauptschrist leiter des „New-Aorker" aussuchen und ihm ein Trümmerstück überreichen. Vielleicht werde er dann einsehen, daß es hier nichts zum Svatzen gebe. Britisches Bekenntnis zum renorkrieg Zerstörung Stuttgarter Wohnviertel „großer moralischer Sieg" Der Lustsahrtkorrespondent der Londoner Zeitung „Dailtz Mail", Colin Bednall, zeigt wieder einmal das wahre Gesicht der britischen Kriegsverbrecher. Während Churchill und sein Bombermarschall Harris immer wieder versichern, die Lust angrifffe gegen die deutschen Städte dienten lediglich militäri schen Zwecken, läßt Bednall alle propagandistischen Rücksichten beiseite und legt ein erneutes klares Bekenntis zur Terror- taktik ab. Mit brutalem Zynismus preist Bednall die Zerstörung der Wohnviertel bei den Terrorangriffen auf Stuttgart als „großen moralischen Sieg der Alliierten". Diese Aeußerung bestätigt klar und eindeutig, daß die anglo amerikanischen Luftangriffe weiterhin mit dem Ziel unter nommen werden, die deutsche Moral zu untergraben. Dem- gegenüber mag man aber im Lager der Luftbanditen und ihrer Auftraggeber überzeugt sein, daß gerade die Gewißheit, daß der Feind es bewußt auf Mord und Vernichtung der Wohnstätten deutscher Familien abgesehen hat, die deutsche Widerstandskraft nur noch verstärken und die Wut zur Abrechnung mit diesen Gangstern nur noch mehr entfachen kann. Sowlelinstruktlonen für die Bonomi-Söldlinge In Rom wurde in einem offiziellen Kommunique mitge teilt, daß Besprechungen zwischen Funktionären des italieni schen Innenministeriums und sowjetrussischen diplomatischen Vertretern stattgesunden haben, lieber den Inhalt der Unter redungen wurde nichts bekanntgegeben. Auch ohne den Inhalt der Unterredungen zu kennen, kann man als sicher voraussetzen, daß die Italiener neue Instruk tionen von den Sowjets erhalten haben, die die wahren Her ren im ..befreiten" Italien sind. 83 Kilogramm Gold in der Hauswavd eingemauerl Kiesige Funde an Gold und Edelsteinen bei ungarischen Juden Die ungarische Polizei hat bei den Juden riesige Gold funde gemacht, die in die Millionen Pengö gehen. Zwei Jüdinnen in Szeged versuchten durch Vermittlung einer an deren Jüdin Goldschmuck im Werte von 50 000 Pengö zu ver schieben. Bei einem jüdischen Spekulanten in Budapest, der in der Inflationszeit in Berlin 33 Häuser in seinen Besitz gebracht hatte, wurden m den Wänden seiner Wohnung 83 Kilogramm reines Gold und Edelsteine im Werte von vielen Millionen Pengö entdeckt. Durch die Festnahme dieses Verbrechers stieß die Polizei aus ein Versteck von 20 eisenbeschlagenen Truhen, die in einem Felsenkeller in einem Vorort untergebracht waren. Diese Kisten enthielten wertvollsten Kunstbesitz, darunter Werke von Dürer, Rubens, El Greko u. a. Die ehemaligen Besitzer dieser Schätze waren bekannte Budapester Bankjuden, wie Kornfeld, Hertzog, Wolfner und Chorin, die am 19. März ge flohen sind. j Die unverkennbare Sorge über die Wirkung der „V 1" kommt auch in Pen britischen Wochenzeitschriften zum Aus druck. „Spectatoc" erklärt, man dürfe die fliegende Bombe in ihren Wirkungen nicht nvterschätzcn. Die stets wiederleh rende sture englische Formel von „Verlusten und Schäden" verberge oft große Schäden und sehr viele Menschenopfer. Auch bestehe dir Möglichkeit, daß die Deutschen eines Tages noch schwerkalibrigere fliegende Bomben nach England schick ten. Reuter meldet, daß sich das „V 1"-Fcucr in der Nacht zum Sonnabend noch verstärkt habe. Hitlers erste Geheimwaffe, heißt es in „Catholic Times", fei furchtbarer als jede bisher in diesem Kriege angewanple und zeige den Alliierten, was ihnen womöglich in diesem Kriege noch bcvorstehe. Eines Tages verlören die bisher eingesetzten Bomber und Jäger jegliche militärische Bedeutung, und es genügten einige wenige Experten, die mit leichter Hand solche und ähnliche furchtbaren Geschosse in das Feindlager schickten. Schließlich meldet noch „Iewish Chronfcle", daß ein jüdi- -sches Flüchtlingsheim in Südengland von einer „V 1" voll getroffen und restlos zerstört wurde. Es habe viele Tote und Verletzte gegeben Der ungeheure Luftdruck habe alte und starke Bäume einer Allee in der Nähe des Heimes entwurzelt und meterweit fortgeschleudert. ,.Granaten können nicht mit Granaten bekämpft werden" , Der Londoner Korrespondent von „Svenska Dagbladet" war in einem Badeort an der englischen Kanalküste Zeuge der britischen Abwchrversuche gegen die deutschen Roboterbomben. Er spricht von einem eigentümtichen Erlebnis, das die Beob achtung des Kampfes gegen die fliegenden Bomben sei, und faßt seinen Gesamteindruck dahingehend zusammen, daß „trotz allem Geschick und aller Energie der Artilleristen und Jagd piloten sowie trotz noch so geschickter Placierung der Sperr ballone Granaten nicht mit Granaten bekämpft werden können. Die fliegenden Bomben, die über London dahinsummten, seien vergleichbar mit einem Elefanten. Angreifende Feuer fliegen könnten kaum einen Elefanten löten, wenn sie nicht zu Hunderttausendcn aufträten und gleichzeitig zum Angriff übergingen. Angst in England vor „v 2" Das englische Volk wurde nach einer Bulls-Meldung in „Aftonbladet" aus London von einer nicht näher genannten Militärbehörde, die offenbar Genaueres wisse, davor gewarnt, Hitlers Wunderwafse Nr. 2 zu unterschätzen. In lustmili tärischen Kreisen Londons werde angedeutet, daß die Deutschen Vorbereitungen träfen, um vermutlich das Industriegebiet in- ven Midlands mit ,„V 2" zu bombardieren. Neue Startplätze würden angelegt. Um die Industriegebiete der Midlands, die etwa 400 Kilometer von der holländischen Küste entfernt liegen, bombardieren zu können, sei eine viel größere Präzision er forderlich als bei der Beschießung von London. ..Aufregend unk bestürzend" Don Iddon, der bekannte Korrespondent der „Daily Mail" in den USA, fuhr vor kurzem vorübergehend nach England iurück und veröffentlicht nunmehr einen ersten Londoner Arti- !el. „Nach fünfjährigem ununterbrochenem USA-Aufenthalt", schreibt Iddon, „wären meine ersten Eindrücke, die ich in England empfing, derart aufrege ud und bestür » zend, daß ich mich noch nicht habe sammeln können." Der erste Anblick von London habe ihn stark aufgerüttelt. Die fliegende Bombe betrachte man in Amerika als eine Sache, über die man sich lustig machen dürfe, schlimmstenfalls
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