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Pulsnitzer Anzeiger : 01.08.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194408015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-08
- Tag 1944-08-01
-
Monat
1944-08
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 01.08.1944
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Pulsnitz« Anzeiger — Ohorner Anzeiger Dienstag, den 1. August 1444 ! Nr. 17S — Seite 2 Erfolgreiche Mmehe im Westen und Men Minenräumboot. 22 ONO BRT, zwei Bewacher und ein Wie aus dem besetzten Italien gemeldet wird, veröffentlichen di« römischen Blätter die brutale Ermordung von vier Frauen durch marokkanische Soldaten der in Italien eingesetzten de gaullistischen Truvven. . .. . . artei und die ihr ange- " 'i „Kraf, durch erbitterte ikümpfe t« der Normandie / L»- «'M ALU? Raum von Warschau sowjetischer Durchbruchsversuch gescheitert — Heftige Kämvfe in Lettland und um Mitau unbedingte welirberettsqaft / Die Kämpfe im Süden der Cotentinhalbinsel - An der Jnvasionssront hielt am 29. Juli di« Kampfpause im Raum Caen weiter an. Bei Maltot kam es zu einem vergeblichen Aufklärungsvorstotz einer britischen Kompanie. Auch im Raum zwischen Caumont und der Vire blieb es bei rein örtlichen Stellungskämpsen, die ohne wesentliche Bedeutung waren. Der Schwerpunkt der Abwehr- schlacht lag auch am Sonnabend wieder im Süden der Cotentinhalbinsel, wo es den Nordamerikanern trotz einzelner Erfolge und begrenzter Geländcgewinne nicht glückte, die von ihnen unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte erstrebte operative Bewegungsfreiheit zu erzielen. Den Durchbruchsversuchen des Feindes westlich der Vire fetzten die deutschen Truppen erbitterten Widerstand entgegen. Es gelang ihnen auch in entschlossenen Gegenan griffen. das Ziel der Nordamerikaner, unsere Verbände im Raum von Coutances durch einen Uebcrraschungsvorstotz in westlicher Richtung abznschneiden und zu vernichten, zum Scheitern z«.l bringen. Der Vorstoß des Gegners nach Süden wurde bei Cerences.zum Stehen gebracht. Die noch weiter nordöstlich Coutances befindlichen deutschen Verbände durch brachen die feindlichen Linien in südöstlicher Richtung und bezogen neue Stellungen in der allgemeinen Linie Gavrey— Trelly. Im Verlauf der Schlacht entwickelten sich südlich St Lo Le Mesnil—Opac—Movon harte wcchselvolle Kämpfe, in denen diese Orte wiederum mehrfach den Besitzer wechsel ten, zum Schluß jedoch in unserer Hand blieben. Die Verluste des Feindes waren auch am Sonnabend überaus hoch. Be sonders seine Einbuße au Panzern war sehr schwer. Von Grenadieren, Panzergrenadieren und der im Erdkamv? ein- Der schiefe Turm von Pisa in Gesahr Zu den berühmtesten Baudenkmälern des Abendlandes, die von den jetzigen Kriegsereignissen in Italien bedroht sind, gehört zweifellos der schiefe Turm von Pisa. Anglo amerikanische Batterien haben unter dem fadenscheinigen, von seutscher militärischer Stelle schon vor einigen Tagen wieder legten Vorwand, der Turm werde von den deutschen Truppen als Beobachtungsstand benutzt, das Feuer aus dieses in der Welt einmalige Bauwerk eröffnet. Genau wie im Falle der Senediktinerqbtei Monte Cassino scheuen die Briten und Nordamerikaner nicht davor zurück, auch dieses ehrwürdige Kulturdenkmal in Schutt und Asche zu legen. Von deutscher militärischer Seite wird gegenüber der stän- »ig wiederholten Behauptung des Feindes nochmals mit allem Nachdruck festgestellt, daß sich auf dem Turm von Pisa weder eine deutsche Beobachtungsstelle noch in seiner Nähe irgendeine militärische Anlage besindet. Die Schuld an einer Vernichtung dieses für die ganze Menschheit unersetzlichen Kulturbaues fällt also einzig und allein auf die Anglo- Amerikaner. DIW Aus dem Führerhauptquartier, 31. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind dehnte in der Normandie seinen mit großem Matcrialcinsatz geführten Großangriff gestern auf die gesamte Front von südwestlich Caen bis zur Westküste der Halbinsel Cotentin aus. Die Kämpfe werden aus beiden Seiten mit immer zunehmender Erbitterung geführt. Südlich Hottot wurden alle feindlichen Angriffe zerschlagen. Beider seits Caumont konnte der Feind einen tieferen Einbruch in unsere Front erzielen. Eigene Gegenangriffe sind dort im Gange. Nordwestlich und westlich T o r i g n t - f u r - V i r e scheiterten starke Durchbruchsversuchc der Amerikaner. Mit be- sonderer Härte tobten die Kämpfe südlich Sourdeval und südlich Cercncea. Gegen den tief eingebrochenen Feind sind Panzerverbände zum Angriff angesetzt. Aus dem Raum nördlich Sourdeval'schlug sich eine vorübergehend von ihren Verbindungen abgeschnittenc Panzerkampsgruppe der Waffen-U zu unseren Hauptkräften durch. In der Nach, griffen Kampfverbände feindliche Schiffs ansammlungen vor der Ornc - und Seinemündung an. Der Feind verlor 1l Flugzeuge. Im französischen Raum wurden 97 Terroristen im Kamps niedergemacht. Deutsche Schnellboote griffen in der vergangenen Nacht einen feindlichen Geleilzug unter der englischen Küste östlich Eastbourne an und torpedierten drei große Schiffe. SA erneut die ist Vik Hiimai befindlichen Männer siit die Zeit v o tn I A U g tt st bis 3 l. Oktober aufrusl, sind eine Ueber- Prüfung des auf dein Gebiet der nationalsozialistischen Wehr« erziehung Geleisteten und dienen zugleich der Erfassung weite rer Kreise deutscher Männer. Sie sind ein machtvolles Zeugnis für die fanatische Wehrbereilschaft unseres Volkes und zugleich der Appell, diesen Wehrwillen weiterhin M Härten und zu festi gen. Im Blick auf die schwere Berufsarbeit und die vielfältige sonstige Inanspruchnahme im Dienst der Landesverteidigung Verdient es besondere Beachtung, daß die noch in der Heimat be- kindliche deutsche Mannschaft aller Berufe und Stände und Altersstufen aus die Kampfbahnen und Schießstände eilt und die damit verbundenen Mühen auf sich nimmt. Außer der SA und ihren Kriegshilfsmannschaften werden sich die Gliederungen der Partei und die ihr ange schlossenen Verbände, die NS-Gemeinschafi „Kraft durch Freude", die Vereine des NSRL, die Kriegerkameradschaften, Wehrmacht, Waffen-fs, Polizei und Reichsarbeitsdienst beteili gen. Die Wehrkämpfe selbst ensprechen den in der SA auf der Grundlage des SA-Wehrabzeichens entwickelten und zur Durch führung gelangenden besonderen Art der nationalsozialistischen Wehrerziehung und unterscheiden sich hierdurch grundsätzlich. von den bisher üblichen ähnlichen Veranstaltungen. Abgesehei. von einem Einzelschießwehrkampf sind sie ausnahmslos Mannschaftskämpfe, bei denen es nicht auf Rekorde einzelner ankommt, sondern auf gleichmäßig gute Leistungen der ganzen Mannschaft. Verschiedenartige Verbindungen von Sprung, Lauf, Hand granatenwerfen, Ueberwindung von Hindernissen, Kleinkaliber schießen und einem 20-Kilometer-Geländemarsch mit zwei ein gelegten Orientierungsaufgaben stellen an den Mut, die Zähig keit und körperliche Tüchtigkeit des einzelnen sowie an den kämpferischen Zusammenhalt der Männer beachtliche Anforde- rmigen. Wehrkampftage und Schießwehrkämpfe werden erneut be- weisen, daß unser Volk gewillt ist, mit eisernerBeharr- lichkeit den ihm aufgezwungenen Kampf bis zum Siege durchzufechten. Weil der deutsche Mann weiß, daß es um Sem oder Nichtsein geht, tritt er freiwillig an. um seine Wehrtüchtig keit zu steigern und bereit zu sein, wenn an ihn der Befehl zum kämpferischen Einsatz ergeht. Die Front soll wissen, daß hinter ihr noch Hunderttausenoe bereitstehen, in ihre Reihen einzu rücken, die ganze Heimat aber erneut angespornt werden, alle Kraft zur Erringung des Sieges einzusetzen. So sind die kommenden Wehrmachttage und Schietzwehr- kämpfe am Beginn des sechsten Kriegsjahres sichtbarer Ausdruck der unüberwindlichen Kraft des nationalsozialistischen Glau bens und der nationalsozialistischen Kampf- und Schicksals gemeinschaft des deutschen Volkes. Diese Kraft wiegt schwerer als alle äußere Ueberlegenheit und alle brutalen Kampfmetho den unserer Gegner. Darum wird und mutz letzten Endes das nationalsozialistische Deutschland die Mächte der alten mate rialistisch-jüdischen Welt schlagey, ... . .. . „SteM die Kirchen in Brand" Italienisches Gottloscnkomitee in Rom gebildet Das „italienische Komitee der Gottlosen", das vor kurzem in Rom gebildet wurde, hat sich, wie die faschistische Zeitung „Italia Nepublicana" berichtet, mit einem Aufruf an das italienische Volk gewandt, in dem es u. a. heißt: „Italiener, in der sogenannten Ewigen Stadt hat sich das italienische Komitee der Gottlosen gebildet. Unser Programm lautet: Schluß mit der Religion. Machen wir die Pfaffen unschäd lich. Sie sind unsere Feinde. Italiener, Gott existiert nicht. Er ist eine Erfindung der Pfaffen und des abscheulichen Bischofs, der Rom regiert. Steckt die Kirchen in Brand. Vernichtet die Götzenbilder". Nach den Berechnungen unserer Feinde müßte der deutsche Widerstand schon längst unter der Uebermachi der gegen uns tngesetzten Menschen- und Materialmassen zusammengebrochen sein. Indessen unterscheidet sich das gegenwärtige Ringen zrundsätzlich von den vergangenen Kriegen, besonders vom letzten Weltkrieg. Mehr denn je geben heute nicht allein die Zahlen der Soldaten und der Wassen den Ausschlag, sondern sie inneren, seelischen Kräfte der Kämpfenden. Zum anderen ist Volk und Wehrmacht auf der Grundlage der nationalsozia listischen Weltanschauung gerade auch durch die jüngsten Er- rigniffe zu einer Einheit zmammcngeschmolzen, die weder durch Lügenpropaganda noch durch Luftterror zerrissen werden kann. Die letzten Monate der bisher zum äußersten gesteigerten feind lichen Luftangriffe auf die Heimat haben das eindeutig be- miesen. Der deutschen Führung ist eine souveräne Freiheit des Handelns gesichert, die es ihr ermöglicht, unabhängig von den Rücksichten, welche die Feindstaaten aufeinander und besonders auf die innere Front nehmen müssen, alles Notwendige fü r d e n S i e g in die Wege zu leiten. Es ist in Erfüllung ge gangen, was einst Clausewitz forderte: „Die stärkste Operations- vasis ist die Summe der Wehrkräfte, die in einem Volke stecken!" Dies ist in Deutschland nicht von selbst so geworden. 1918 und noch vor kaum mehr denn zehn Jahren sah es in unserem Volk anders aus. Schon damals aber wies der Führer daraus bin, daß Heeresinstitulionen, selbst vom besten militärischen Wert, wertlos sind, wenn nicht die dahinlerstehenden Völker soldatisch denken und damit zu einem ebensolchen Handeln und ebensolchen Opfern entschlossen sind. Es müsse deshalb ein ganzes Volk in den geistigen Zustand einer unbedingten Wehrwtlligkeit und Wehrbereitschaft versetzt werden. Dies zu erreichen und dauernd zu gewährleisten ist inson derheit Aufgabe derSA. Die von ihr durchgeführte natio nalsozialistische Wehrerziehung der deutschen Männer bezweckt nicht nur die körperliche Ertüchtigung und die außermililärische Ausbildung des einzelnen. Beides ist vielmehr ein Mittel, um den nationalsozialistischen Geist tn die Herzen der Männer zu tragen und in tätigem Einsatz seine praktische Bewährung fin den zu lassen. Der Heldenkampf unserer Truppen an der Fron« und der tapfere Kampf der Heimat gegen den feindlichen Luft terror bekunden den großen Erfolg dieser Erziehungsarbeit. Weil es hierbei in erster Linie um die weltanschauliche Festigung als wesentliche Voraussetzung der Wehrkraft unseres Volkes geht, darf es kein Ruhen und Rasten geben. Der Auftrag der SA ist unabänderlich und unabhängig von Krieg oder Frieden, militärisch bedingten Notwendigkeiten oder augenbltcksbestimmtcn Forderungen. Das in diesem Frühjahr abgehaltene „Wehrschießen des deutschen Volkes" an dem sich vier Millionen Volksgenossen be- teiligten, hat gezeigt, welche Antriebe von der SA zur Stärkung des Wehrwillens unseres Volkes ansgehen und welche Wehr kraftreserven in unserem Volk bereitstehen. Die Wehr- kampftage und Schießwehrkämpfe, zu denen der Stabschef der Bolschewistische Angriffe bei Narwa zerschlage« gesetzten Flak wurden insgesamt 77 nordamerikanische Panzer wagen vernichtet. Jagd- und Schlachtfliegerverbände griffen mehrfach in die Erdkämpfe ein. Sie führten zahlreiche Tiefangriffe gegen feindliche Bereitstellungen und Fahrzeugkolonnen durch. In den Abendstunden des 29. Juli nahmen Küstenbatte rien der Insel Alderdev nördlich der Insel zwei feindliche Zerstörer unter Feuer. Einer der Zerstörer erhielt, wie beobachtet werden konnte, einen Treffer im Vorschiff. Die feindlichen Kriegsschiffe nebelten sich sofort ein und liesen mit Hoher Fahrt ab. An der Ostfront ging die große Abwehrschlacht von den Karpaten bis zum Finnischen Meerbusen auch am Sonnabend unvermindert weiter. Ohne ihre schweren Verluste zu be achten, warfen die Sowjets in den Brennpunkt des Kampfes weiter Panzer- und Jnfanterieverbände nach vorn, um unsere neuen, nach den Absetzbewegungen der letzten Tage bezöge«- >i Linien zu durchstoßen. Trotz Massierung der feindlichen H griffstruppen an einzelnen Punkten gelang cs unseren bet- fpiellprft kämpfenden Grenadieren, die von der Luftwaffe, be- sonders den Schlachtslicgerverbändcn, hervorragend unterstützt wuxden, dem Ansturm der Bolschewisten fast überall erfolgreich zu begegnen. Wo dem Feind Einbrüche glückten, bildeten unsere Verteidiger sofort Sperriegel, oder warfen die Sowjets in wuchtigen Gegenstößen auf ihre Ausgangsstellungen zurück. Für die Schwere der Kämpfe spricht die Tatsache, daß am Sonnabend allein im Mittel- und Nordabschnitt der Ostfront 147 sowjetische Panzer vor unseren Stellungen vernichtet wurden. Als Brennpunkte der bolschewistischen Durchbruchsversuche »zeichneten sich der Abschnitt Warschau —Siedlce, der Raum nm Kauen und die Landenge von Narwa ab. Oest- lich und nordöstlich Warschau könnten die Bolschewisten in schweren und wechselvollen Kämpfen etwas Boden gewinnen. Doch scheiterten ihre Vorstöße gegen die Stadt Siedlce unter hohen blutigen Verlusten. Eine bis an den südlichen Stadtrand vorgedrnngene bolschewistische Panzerspitze wurde unter Ab schuß von 14 Panzern zurückgeworfen. Die Besatzung von B r e st - L i t o w s k hat sich unter Mitnahme aller Verwunde ten in mehrtägigen erbitterten Kämpfen zu den eigenen Linien am mittleren Bug durchgeschlagen. Bei B i a l y st o k griff der Feind nach »ommelfeuerartiger Artillerievorbereitung, unter stützt von zahlreichen Schlachtfliegern, an. Die Kämpfe sind hier noch im Gange. Im Raum südlich von Kauen schickten die Bolschewisten neun Schützendivisionen und ein Panzerkorps vor, konnten aber lediglich einige. Einbrüche erzielen, die, durch Gegenstöße deut scher Panzer aüsgefangen wurden. Nach den bisher vorliegen den Meldungen wurden hier 52 Panzer der Bolschewisten ab .geschossen. Das Schwergewicht der sowieliichen Angriffe im Norden der Ostfront lag in Lettland und zwischen Düna und Finni schem Meerbusen, hier vor allem an der Landenge von Narwa. Westlich Ostrowo fingen unsere seit Tagen in här testen Kämpfen stehenden Grenadiere den Stotz von drei feind lichen Schützendivisionen und zahlreichen Panzern auf. An der Landenge von Narwa stietz der Feind nach starker Feuervor bereitung mit elf Schützendivisionen und sechs Panzerverbänden zum erwarteten Großangriff vor. Truppen des Heeres und germanische Freiwillige der ss-Division „Nordland" schlugen die den ganzen Tag über anhaltenden Angriffe mit Wellen bis zu 40 Panzern unter hohen Verlusten für den Feind ab. Nach bisherigen Feststellungen wurden 58 Panzer der Sowjets ver nichtet. Während imKarpatenvorlanddie Sowjets zwischen Delatyn und Dolina etwas Boden gewinnen konnten, wiesen unsere Truppen weiter nördlich den nachdrängenden Feind blutig ab. Auch östlich Reichshof blieben Vorstöße der Sowjets in unserem Abwehrfeuer liegen. Am großen Weichsel bogen setzten die Bolschewisten westlich Lublin an mehre ren Stellen in Bataillonsstärke über den Fluß, wurden jedoch in wuchtigen Gegenangriffen wieder über die westlichen Ufer höhen zurückgeworfen. Nach unvollständigen Meldungen wurden an der Ostfront gestern 115 sowjetische Flugzeuge abgeschoflen. „Zynischer Betrug" Wie die Briten selbst das neue „Aufbaugesetz" der englischen Regierung bezeichnen Die englische Negierung hat ein neues „Stadt- und Landaufbaugesetz" erlassen, das vom Londoner Ge- werkschastsrat in einer Entschließung als „zynischer Betrug" bezeichnet wird. Es sei lediglich gemacht, so heißt es u. a., um den privaten Grundbesitz vor der Beeinträchtigung durch alle Nachkriegs-Wiederaufbaupläne sicherzustellen. Die Be mühungen der Gemeinden um die Schaffung gesunden Wohn- raums würden dadurch vor unüberwindliche Hindernisse ge stellt und schlechthin durchkreuzt. Der „Heim für Helden". Skandal von 1914/18 erlebe eine Neuauflage. Versprechungen und Verpflichtungen der englischen Regierung an das Volk stellten sich als leere Schlagwörter heraus. Jene so zialen Besserungshoffnungen der ersten Kriegszeit, welche die Bevölkerung zu Kamps und Opfern ermutigt hätten, würden durch das erwähnte Gesetz in frechdreister Art verraten. So die Londoner Gewerkschaften, heftigste Worte und heftigste Gesten aber eben nur das und weiter nichts: das englische Volk beruhigt sich angesichts solcher Entschließungen mit der Hoffnung, datz ihnen Taten folgen werden; aber die Gewerkschaften, die die Regierung des zynischen Be trugs anklagen, bewegen sich in genau dem gleichen Fahr wasser dem Volke gegenüber. Sie sind in Wirklichkeit nur die Ventile, die Dampf ablassen zugunsten der Pluto- kratie. Ruhe und EntWMnhelt Rumänischer Frontbericht Die Ruhe und Entschlossenheit der Bevölkerung in den frontnahen rumänischen Ostgebieten würdigt ein Sonderbericht, erstattet des „Cureniu l". „Wer fragt, was sich heute hinter der Front zuträgt", so heißt es in diesem Bericht, „den kann man nur aufsordern, sich in einen der Orte hinter ven Ostlinien zu begeben und einen einzigen Tag dort zu verweilen. Er wird erholt und gestärkt nach Hause kommen". Der Berichterstatter fährt fort: „In jeder Stadl, durch di« ich gekommen bin, habe ich die gleiche Bereitschaft vorgesunden, den Krieg als Notwendigkeii und als einzige Möglichkeit zur Verwirklichung unseres naiionalen Willens hinzunehmen. Die Ueberzcugung, mit der diese Menschen über den einzig mög- lichen Sieg unserer gerechten Sache sprechen, die Wärme, mit der sie nnserer Soldaten gedenken, das Vertrauen in die un erschöpflichen moralischen Reserven der Na tion. die Hingabe, mit der sie von dem Wenigen, was sie haben, auch noch der Front abgeben, sind die Kennzeichen der Haltung in dem Raum hinter der Front. Hier steht das Land, und hier schreckt der Tod niemanden." Der Bericlnerstatter verweist dann im besonderen darauf, daß auch die Bevölkerung aus dem flachen Lande die gleiche starke Haltung zeigt. Ueberall sehe man Frauen, Kinder und alte Männer, die aus den Feldern arbeiten und damit ihren Willen beweisen, das Recht auf diesen Boden durch Arbeit zu demonstrieren. „Diese Bauern sind sich dessen sicher, daß sie die Ernte auch einholen werden, genau so, wie sie im Frühjahr dieses Jahres trotz des sowjetischen Ansturms gepflügt und ge sät haben, und genau so, wie sie heute entschlossen unter dem feindlichen Feuer Weiterarbeiten." Schweres Vcrgeltuugsfcuer liegt fast ununter brochen aus London. In Italien hat der Feind seinen Großangriff auf Florenz infolge der erlittenen Verluste gestern nicht fortgesetzt. Er führte nur starke örtliche Angriffe südlich und südöstlich der Stadt, die unter hohen Verlusten zusammenbrachen. Im Osten wird zwischen den Karpaten und dem Finnischen Meerbusen weiter mit äußerster Härte ge kämpft. Im Karpatenvorland scheiterten zahlreiche feind- liche Angrisfe. Bei Sambor schoß eine Panzerdivision von 30 angrcisenden Panzern 20 ab. In verschiedenen Abschnitten warfen unsere Truppen den Feind im Gegenangriff zurück. Im Raum von Warschau wurde tn schweren Kämpfen ein Durchbruch starker feindlicher Kräfte auf die Stadt ver hindert. Nach Abwehr wiederholter sowjetischer Angriffe aus Siedlce setzten sich unsere Truppen dort aus neue Stellungen weiter nördlich ab. Zwischen dem mittleren Bug und Olita wurde dir Front gehalten. Bei Kauen setzten die Bolschewisten ihre Angriffe fort und konnten sich trotz zähen Widerstandes unserer Truppen der Stadt bemächtigen. InLettland sind umMitau und beiBirsen heftige Kämpfe im Gange Westlich Ostrow wurden bolschewistische Angriffe im wesentlichen abgewiesen. In der Landenge von Narwa schlugen unsere Divisionen zusammen mit Einheiten der Kriegsmarine auch gestern alle Durchbruchsversuchc starker sowjetischer Kräfte in harten Kämp- fen ab. Der Feind hatte besonders h o h e V c r 1 u ste an Men schen und Material. Schlachtgcschwader setzten bei Tiefangriffen zahl- reiche feindliche Panzer und Geschütze außer Gefecht und zer störten mehrere hundert Fahrzeuge. Ein norda merilanischer Bomberverband griff gestern das Gebiet von Budapest sowie einige andere Orte in Ungarn und Kroatien an. Deutsche und ungarische Luftverteidigungskräfte vernichteten 15 feindliche Flugzeuge, darunter 1> viermotorige Bomber. Unterseeboote versenkten drei Handelsschiffe mit
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