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Pulsnitzer Anzeiger : 28.07.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194407284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-07
- Tag 1944-07-28
-
Monat
1944-07
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 28.07.1944
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Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger i"""!'! - Nr. 175 — Seite 2 des Landeskovies durch eine gröl rlitten haben, zu keinen größeren Kampfhandlungen. Da gegen setzten die Briten aus ihrem anschließenden äußersten Sumpf den Krankheitserregern / L°-ANfL-^m,ch--s^ freiheit zu gewinnen. Die im Raum südlich von Caen legen feindliche Bereitstellungen im Raum von Luviin. Nordamerikanische Bomber griffen Orte in Süd ost- seutsch land und in Rumänien an. Durch Lustver teidigungskräfte wurden 42 feindliche Flugzeuge, darunter W viermotorige Bomber, vernichtet. Rumänische Jagdflieger fchosicn im Kampf mit einem nordamerikanischcn Jagdverbänd neun feindliche Jäger ab. In der Nacht warfen feindliche Flugzeuge Bomben im Raum von Hamburg und aus die Stadt Tilsit. Sechs Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz kam es im westlichen Abschnitt am 26. Juli infolge der empfindlichen Verluste, die die Nordamerikaner im Verlauf der letzten Tage erlitten haben, zu keinen größeren Kampfhandlungen. Da ¬ gebildet. Das Hilfskorps untersteht der militärischen Disziplin, dem Kriegsrecht und der militärischen Strafgerichtsbarkeit. Die einzelnen lokalen Verbände des Hilfskorvs unterstehen den Befehlen der Provinzregierungschcss. Die Faschistische Repu blikanische Partei behält selbstverständlich den bisherigen poli tischen Aufgabenkreis und führt die ihr in der Struktur des faschistischen Staates zugewiesenen politischen Aufgaben weiter fort. Schon seit langer Zeit bemühen sich Wissenschaftler und Forscher darum, den menschlichen Körper vor den Angriffen seiner kleinsten Feinde, den Erregern der Inscktionskrank- cheiten, zu bewahren. Man war sich darüber klar, daß zwei Arien des Schutzes gegen den Angriff der Bakterien möglich seien. Einmal konnte man die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers mobilisieren, und zweitens mußte man versuchen, das Wachs tum der Bakterien durch desinfizierende Mittel einzudämmen oder sie gar zu vernichten. Behring ging den ersten Weg, er entdeckte die Heilkraft des Blutes und verwandte sie in seiner »Sernmbehandlung, die unendlich viel Gutes bewirkte. i Doch die medizinische Forschung suchte immer weiter nach Mitteln, die den Bakterien den tödlichen Stoß versetzen konn ten, ohne jedoch dabei dem menschlichen Organismus Schaden .zuzufügen. Es wurden auch chemische Präparate gefunden, die der Entwicklung der Krankheitserreger hemmend entgegen wirkten und die somit den Abwehrstoffen des Körvers die .Arbeit der Vernichtung der Bakterien erleichterten. Immer «wieder jedoch kam man zu dem Schluß, dem menschlichen Organismus die Abwehr zu überlassen, indem man seine Kräfte stärkte und zugleich die der Bakterien schwächte. Ein »wirkliches Desinfektionsmittel, das den Kleinlebewesen ener- > gisch zu Leibe ging, wurde nicht gefunden. Im Gewebe der Milz, der Leber, der Lunge, des Knochen- «Marks und der Lvmvbdrüsen erkannte man ein System das Viele natürliche Abwehrkräfte enthielt, die eigentlich ausreichen mußten, eingedrungene Krankheitserreger abzuwehren und un schädlich zu machen. Es war also wichtig, chemische Mittel zu finden, die die Bakterien schwächten und diese Gewebe in ihrer Äbwehrkraft nicht beeinträchtigten. Bei den Mitteln, die die Bakterien lähmten, mußte man immer wieder von dem Grundbaustein einer Schwefel-Ammontak-Verbindung aus gehen, und so prägte sich der Ausdruck Sulfonamide, unter dem heute diese Chemikalien, die als Kampsmittel gegen Bak terien benützt werden, weltbekannt sind. Die Kugelbakterien oder Kokken erwiesen sich am empfind lichsten gegen die Sulfonamide, jedoch die Staphylokokken, die gefährlicheren Eitererreger, blieben am widerstandsfähigsten. Zunächst fand man Sulfonamide, die nur einige der Krank heitserreger zu schädigen vermochten, später griff man zu stär keren Waffen, die jedoch nicht ganz ohne unerwünschte Neben wirkungen waren. Durch Aendernng der Architektonik in der molekularen Struktur dieser Stoffe wurde dann endlich von dem deutschen Forscher Domagk ein Mittel gefunden, das nur wenig Nebenwirkungen hatte und den Bakterien großen Schaden zusügte. Besonders gegen die Wundbrandbazillen boten seine Sulfonamide eine fast hundertprozentige Gewähr, eine Tatsache, die sich im Kriege gegen Wundinfek- !ion besonders segensreich ausgewirkt hat. Inzwischen wurde von dem Heidelberger Forscher, dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts. Prof. Kuhn, ein Vi tamin entdeckt, das in seiner Struktur den Sulfonamiden sehr ähnelt. Dirlr Vitamin bi dient den Kuaelbakterien als Wuchs stoff. Infolge einer chemischen Aehnlichkeit scheinen die Sul fonamide den Wuchsstoff zu verdrängen und an ihre Stelle zu treten; so erklärt sich das Geheimnis ihrer Wirkung in der Hemmung der Bakterien. Wir sind durch die Entdeckung des Vitamins bi in den Versuchen nach chemischen Heilmitteln für andere Bakterien weiter gekommen. Es mutz also zunächst« immer ein Wuchsstoff der Bakterien gesucht werden, und danm ein dem Wuchsstoff ähnliches Mittel, das dieses ersetzt und die Bakterien hemmt und sie für den menschlichen Organismus unschädlich macht. Noch immer bedarf es der sorgfältigen Kunst des Arztes, die hervorragenden und aufs beste bewähr ten Arzneimittel an der richtigen Stelle und in der richtigen Menge zu geben. Dr. M. Witting von Schwarzen Mgaoen Die Faschistische Republikanische Partei erhält militärische Grundlage Am Jahrestag des Badoglio-Staatsstreiches vom 25. Juli ist aus Befehl des Duce eine Umbildung der Faschistischen Re publikanischen Partei aus militärischer Grundlage und die Bildung von „Schwarzen Brigaden" erfolgt. Nach dem Befehl des Duce vom 1. Juli wird die Faschi stische Republikanische Partei zu einem militärischen Organis mus umgebildet. Sämtliche der Partei angehörigen Faschisten im Alter von IS bis 6V Jahren, die nicht der Wehrmacht an gehören, bilden in Zukunsl das „Hilsskorps der Schwarzen Brigaden", das aus einzelnen Aktions-Sguadren in „Schwar ten Brigaden" zusammengesetzt wird. Am 25. Juli /wurden 20 000 Sauadristen (alte faschistische Kämpfer) in die Schwarzen Brigaden eingereiht. Das Direktorium der Faschistischen Republikanischen Partei «wird rum Generalstab dieses faschistischen Lilkskorvs um- Arei neue Mlerurenzlrager Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreu zes an Major Kurt Brill, sellvertretender Führer eines Grenadierregiments, geboren am 19. Januar 1916 in Otter berg (Kr. Kaiserslautern); Leutnant d. R. Werner Klauck, Zugführer in einer brandenburgischen Panzerjägcrabteilung, geboren am 7. Januar 1915 in Lüdenscheid: Unteroffizier Franz Wabro, Gruppenführer in einem sächsischen Grena- idierregynent, geboren am 1. November 1911 in Deutsch-Belle- fckau . j gegen setzten die Brit linken Flügel bereits in den frühen Morgenstunden ihre schweren Angirfse fort, die aber trotz des Einsatzes von 100 Panzern und trotz stärksten Artilleriebeschusses von unse ren Panzergrenadieren und Fallschirmjägern unter besonder j hohen blutigen Velusten für den Gegner zurückgeschlagen wer den konnten. Neue ergebnislose Leinbangriffe in ber Normandie Stadtkern von Lemberg weiterhin gehalten — In einem Monat SS4 Sowjctpanzer vernichtet ordamerikaner kamen nicht dmch Abwehrkämpfe von de« Karpathen bis znm Finnische« Meerbuse« . , eingesetzten kanadischen Verbände hatten am Dienstag derartig hohe Verluste erlit ten. daß ihre wesentlich schwächeren Vorstöße am Mittwoch gegen Vie von unseren Truppen ausaebaute neue Hauptkampf linie schon vor Erreichen dieser Stellungen zujammenbrachcn. Der Brennpunkt der Kampse lag am Mittwoch beider- Lteser wunderbaren Rettung des Führers am 20. JuU durch eine höhere Fügung kann auch der fanatischste Kritiker und Wortklauberei nicht vorübergehen. Das schicksalhafte Walten der Vorsehung am 20. Juli be deute» aber auch für jeden von uns einen Fingerzeig dafür, datz wir nun nicht die Dinge einfach «reiben lassen dürfen in Der Erwartung, daß höhere Gewalt unsere Zukunft ohne unser Zutun gestaltet. Im Gegenteil: Der 20. Juli bedeutet für uns einen letzten Appell an unsern Willen zu äußerster und letzter Kraftanspannung. Wir wissen sehr wohl, datz die übergroße Mehrheit des deutschen Volkes an der Front und in der Heimat Pflicht und Aufgaben sehr ernst nimmt. Wir sind überzeugt. Daß trotzdem diese Millionen und -aber Millionen deutscher Volksgenossen aus dem 20. Juli die Folgerung ziehen werden, sich noch mehr für den deutschen Sieg einzusetzen. Für sie hätte es eines Reichsbevollmächriglen für den totalen Kriegseinsatz nicht bedurft, denn sie stehen bereits ihren Mann. Aber es gibt noch Hunderttausende, nein Millionen, die unbewußt oder be wußt bisher des Glaubens waren, sie stünden außerhalb jeg licher Verpflichtung zum Kriegseinsatz. Dr. Goebbels har mit Betonung darauf hingewtesen, datz er seine Maßnahmen „ohne Ansehen von Person und Stand liessen wird" und datz er seine Vollmachten dazu benutzen werde, „die Lasten des Krieges gerecht zu verteilen und jeden, der irgend dazu in der Lage ist. zu einer kriegswichtigen Arbeit anzuhallen... Gerechtigkeit mutz sein, vor allem im Kriege." Dieses Wort wird von allen — mit eben den angedeuielen Ausnahmen — mü Genugtuung ausgenommen wer den. Es wird in Zukunft nichl mehr möglich sein, daß einzelne alle vier Wochen ihren Aufenthaltsort wechseln, um bei Ver wandten oder Bekannten unterzukommen und in dem Augen- blick zu verschwinden, wo sich das Arbeitsam« mi« ihren Per sonalien befaßt. Es wird auch ntch« mehr möglich sein, daß der eine oder andere glaubt, seine Herkunft, sein Stand oder sein Bildungsgrad stelle ihn außerhalb der Kriegsverpslich- tung. Auch für sie gil« das Wort von Dr. Goebbels, daß es in unserer Hand liegt, dem Krieg in Bälde eine neue Wende zu geben. Der 20. Juli hätte auch einen anderen Verlauf nehmen können, und dann würden die, die noch nich« begriffen haben sollten, um was es gehl, die ersten gewesen sein, die aus ihrer bisherigen Pflichwersäumnis die Folgerungen hätten ziehen müssen. Wir müssen uns den Sieg verdienen, wir, d. h. das ganze deutsche Volk. Das Schicksal gab uns allen am 20. Juli einen Fingerzeig. DIW Aus dem Führerhauptguartier, 27. Juli 1944. Das «Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich Caen wurden unsere gestern zurückgcwonncncn Stellungen gefestigt und gegen erneute örtliche Angriffe ge halten. Panzerbcrcitstellnngcn östlich Caen wurden durch zusammcngefaßtcs Artilleriefeuer zerschlagen. Im Raum westlich Canmon 1 erzielte der Fetnd wenige örtliche Einbrüche, die nach Abschuß von 45 Panzern abge- riegelt wurden. Amerikanische VerbänDe setzten im Raum westlich St. Lo mft starken Kräften ihre Angriffe fort. Einer feindlichen Angriffsgrnppe von 20 Panzern mit aufgesesscner Infanterie «gelang es, bis in den Raun, CasIny vorzustoßen. Fünf Pan- zer wurden davon abgeschosscn. Heftige Kämpfe halten hier und im Raum Marignt> an. Nördlich Periers behaupte ten unsere Truppen ihre Stellungen gegen alle feindlichen An- griffe. Wirkfame Angriffe unferer Kampfflieger richteten sich beixNacht gegen feindliche Bereitstellungen im Raum Caen und Schiffsziele nordöstlich Cherbourg. Der Feind verlor elf Flugzeuge in Luftlämpfcn. Im französischen Raum wurden 40 Terroristen im Kampf niedergemacht. Tas Vergeltungsfeuer auf London dauert an. In Italien blieb dem Gegner im Raum südlich Florenz auch gestern trotz aller Anstrengungen, unsere Fron« zu durch stoßen, jeder Erfolg versagt. Unter Einsatz starker Infanterie- und Panzerverbände rannte der Feind immer wieder, von Artillerie- und schweren Luftangriffen unterstützt, gegen unsere Stellungen an, blieb jedoch unter hohen Verlusten liegen. Ein örtlicher Einbruch, den der Feind erst nach schwersten Kämpfen füdwestlich Figline erzielen konnte, wurde abgeriegrlt. An der Ostfront wurden im Abschnitt S 1 an « slnu — Lemberg zahlreiche Angriffe der Sowjets verlustreich ab gewiesen. Der Stadtkern von Lemberg wird weiterhin von unseren Grenadieren gegen alle bolschewistischen Angriffe ge halten. Im Raum von Iaroslan und Lublin hält der starke feindliche Druck an. Die Stadt Lublin ging nach erbittertem Kampf verloren. Beiderseits von Brest-Ltlowsk, bei Bialystok und östlich Kauen wurden alle Durchbruchsversuchc der Bol schewisten zerschlagen, örtliche Eft brüche abgeriegell. Bet Poncw «sch sind Kämpfe mit feindlichen AufllSrungS- und Panzerspitzen im Gange. Zwischen Dünaburg und dem Finnischen Meer busen brachen auch gestern wieder zahlreiche Angriffe der Sowjets blutig zusammen. Die in einem vorspringenden Frontbogen gelegene Stadl Narwa wurde nach Durchfüh rung der seit langer Zeit vorbereiteten Zerstörung aller lriegs- wichtigen Anlagen befehlsgemäß geräumt. Angriffe des Feindes gegen unsere verkürzten, wenige Kilometer westlich verlaufenden neuen Stellungen blieben erfolglos. Bei den schweren Kämpfen im Raum von Ludsen zeich nete sich das Füstlierbataillon 32 unter Rittmeister von Heydebreck durch besondere Standhaftigkeit auS. Der iapfere Kommandeur fand In vorderster Linie den Heldentod. In der Zeit voin 24. Juni bis 24. Juli wurden im Nord- abschnitt der Ostfront durch Truppen des HeereS und der Waffen-^ sowie durch fliegende Verbände und Flakartillerie oer Luftwaffe 924 sowjetische Panzer vernichtet. Starke Schlachtfliegerverbände griffen in den Schwer- punktabschnittcn wirksam in die Erdkämpfe ein und zerspreng ten feindliche Kolonnen. Hierbei wurden 35 feindliche Panzer und über 400 Fahrzeuge zerstört. Ju der Nacht führten schwere Kampfflugzeuge Angriffe Der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe im Mitteläv- schnitt der Front lag im Raum nördlich Greve, wo es dem Gegner nach ständiger Zuführung frischer Kräfte und mit Unterstützung durch zahlreiche Panzer gelang, zwei Höhen in seinen Besitz zu bringen. Hart nördlich dieser Höben kam der Stoß des Feindes zum Stehen. Die Absicht des Feindes nach Florenz durckzubrechen, scheiterte damit ebenso wie an den Vortagen unter äußerst schweren Verlusten. seits St. Lo. Seit den frühen Morgenstunden standen unsere Truppen nunmehr auch im Raum östlich St. Lo bis nach Caumont rn härtestem Ringen gegen die von Nordosten und Norden angreisenden nordamerikanischen Divisionen. Schwerstes Artillerieseuer lag aus den deutschen Stellungen, bevor der Gegner mit Unterstützung durch zahlreiche Kampf flieger vorstürmte. Die vom Feinde im ersten Augenblick er zielten kleineren, über die Tieke von einem Kilometer nicht hinauskommendcn Einbrüche wurden unter Abschuß von 45 Panzern im Gegenstoß größtenteils bereits wieder berei nigt. während in den restlichen Einbruchsslellen unsere Ge genangriffe gut vorwärtsschreiten. Zu gleicher Zeit wiederholte der Gegner westlich St. Lo nach Heranführung frischer Kräfte seine Vorstöße nach Süden. An der Straße St. Lo—Coutance entwickelten sich äußerst erbitterte Kämpse, die noch nicht zum Abschluß gekommen sind. Im Frontabschnitt nördlich Periers herrschte nur ge ringe örtliche Kampstätigkeit. Unsere Luftwaffe bekämpfte am 26. Juli wiederholt zahl reiche Bereitstellungen des Feindes im Jnvasivnsraum. Wei tere lohnende Ziele unserer Kampfflieger waren die vor der- Orne-Mündunq aus Reede liegenden Schisse des Feindes. Die Kümpfe an der Ostfront standen im Zeichen des langsam sich verdichtenden Widerstandes unserer Truppen. Im Raum von Stan «stau scheiterten Vorstöße der Bolschewisten, die bis in den Lemberger Raum hinauf die Front vergeblich nach schwachen Stellen abtasteten. Auch An Während es an der Jnvasionsfront im Raum von Caen am Mittwoch nicht zu Kampfhandlungen von wesentlicher Bedeutung kam, versuchten die Nordamerikaner beiderseits St. Lo, durch Fortkübrung und Ausweitung ihrer schweren Angriffe einen Durchbruch zu erzwingen, um aus der Enge ößere Operation Bewegungs- Die Verminung des Cherbourger Husens Zu einem der schwierigsten Probleme der zuständigen alliierten Dienststellen gehört die Aufräumung des Hafens von Cherbourg, melde« der Marinefachmann der „Sunday Times". Vor allein hätten die Deutschen in umfassendster Weise den Hafen von Cherbourg vermint. In jedem nur denk baren Teil der Gewässer einschließlich des äußeren und inneren Hafens sowie innerhalb der geschlossenen Hafenbecken fänden sich Minen, sei es in liesem oder flachem Wasser, in loten Ecken oder auch auf den Hauptankerplätzen. Viele Minen ständen »irgendwie mir den Bojen in Verbindung, so datz jedes Schiff, das an einer solchen Boje festmache, in die Luft fliegen müsse. Minen seien auch im gesamten Strandgebie« verstreut. Die Säuberung des Hafens sei durch die vielen versenkten Schiffe noch erschwer« worden. Besonders die toien Winkel der Molen und Wellenbrecher seien schwer von den Minen zu säubern. Schwere Verluste ber Briten bei Myilkyina Die 1. Armee der Briten, die bei Myitkvina (Birma) kämpft und die sich aus der 38., 22. und 30. Division zusammen setzt, erlitt sehr schwere Verluste, die sich bereits aus 12 WO Mann belaufen. Die Armee kann den Kampf nur noch schwer weiterführen und sieht sich gezwungen, kaum ausgebildete Re kruten in den Kampf zu werfen. Lebensmittelunrube« iu Rom Der Polizeichef der anglo-amerikanischen Militärverwal tung, der USA-Oberstleutnant Pollock, hat, wie von Feindsette gemeldet wird, die Verhaftung der Anführer einer grösseren öffentlichen Kundgebung angeordnet, die am 24. Juli stattsand. Infolge ungenügender Ernährungslage sei es in einzelnen Vierteln Roms zu erheblichen Un ruhen gekommen, so dass die Polizei einschreiten und die Anführer verhaften mußte. Nach einer amtlichen Ankündi gung der Polizei werden die verhafteten Anführer sofort vor ein alliiertes Militärtribunal gestellt werden. Ueber einen Ausstand tausender italienischer Obsthändler im besetzten Rom berichtet „Daily Mail". Sie hätten das Ernährungsaint gestürmt und dessen Einrichtung einschliesslich Akten auf die Strasse aeworfen. Weber bolschewistischer llebersast aus finnisches Dors Das Finnische Nachrichtenbüro meldet von einem neuen «bolschewistischen Ueberfall aus ein finnisches Oedmarkdorf. Eine sowjetische Militärpatrouille drang in das nahe der Grenze gelegene Dors Ku Hino, das sie umzingelte, und er öffnete das Feuer ans dk wehrlose Zivilbevölkerung. Fünf Personen, darunter drei Frauen und ein Kind, wurden ge lötet. Der übrigen Bevölkerung gelang es, in die Wälder zu fliehen und den Vorfall zu melden. Die Verfolgung der so wjetische«« Patrouille ist im Gange. ' Wie EFE aus Santiago v e Chile mewet, Hal ver chilenische Außenminister die von Moskau verbreitete Nachricht, nach der die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Chile und Sowjetrußland besoistehcn soll, energisch dementiert. Ankalalreisc dementieren das Istanbuler Gerücht, wonach auf Grund des neuen Luftschutzplanes auch der Luftverkehr innerhalb der Türkei eingestellt werde. griffe auf Lemberg selbst blieben ergebnislos. Im Stadt kern halten unsere Truppen die am Vortag verbesserten Stel lungen. Der über Lemberg hinaus nach Westen oorgetrie- bene bolschewistische Angriffskeil tras am San auf unsere Abwehr. Hier drangen die Sowjets unter Umgehung von Riegelstellungen und größeren Orten in westlicher Richtung vor. Zwischen Bug und Weichsel hielt der starke bolsche wistische Druck ebenfalls an. Westlich B r e st - L«t v w s k wur den bolschewistische Angrifsssvitzrn in heftigen Panzerkämvfen zurückgeschlagen. Unsere Luftwaffe griff in diesen Räumen ununterbrochen in die Erdkämpse ein und fügie seindlichen Panzerspitzen, Truppenansammlungen und Marschkolonnen fühlbare Verluste zu. Bolschewistischer Druck zwischen Brest- Lilowsk und Bialystok löste weiter anhaltende Panzer kämpfe aus. Auch im Raum von Grodno scheiterten feindliche Vorstöße. Zwischen Kauen und Ponewisch verstärkte sich der Dri( der Bolschewisten, denen nur nordöstlich Kauen vereinzelte Einbrüche gelangen. Aus dem Raum von Ponewisch unter nahmen die Bolschewisten in nordwestlicher und nördlicher Richrung Vorstöße, die heftige Kämpfe auslösten. Gegen den Verteidigungsgürtel von Düna bürg richtete der Feind Angriffe, die an unserer zähen Abwehr blutig zusammrn- brachen. Gegen den Frontvorsprung von Narwa richteten die Bol schewisten starke Angriffe, die in den letzten beiden Tage«« zu nächst zurückgeschlagen wurden. Dann räumten unsere Trup pen nach Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen das Stadi- gebiet und bezogen wenige Kilomcrer westlich davon verkürzte Stellungen zwilchen Peipussee und Finnischem Meerbusen. Der nachfolgende Feind unternahm hier neue starke Angriffe und wurde wieder blutig abgewiesen. Unsere Lustwasse griff im Laufe des 26. Juli an den Hauptbrennpuukten der Abwehrschlacht wieder stark in die Erdkämpfe ein.
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