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Pappen-Lieferung Ich bitte Sie um Ihren Rath und Ihr Urtheil in einer Sache zwischen mir und der Firma P. Ich beziehe seit bereite 10 Jahren meinen Bedarf an Lederdeckeln von genannter Firma. Im Novbr. v. Js. war der Vertreter von P. bei mir, um wegen neuer Preise Rücksprache zu nehmen, und in Bezug auf die geführte Unterredung erhielt ich beiliegenden Brief I vom 24. Novbr. Hierauf antwortete ich 1t. Anlage II. In diesem Briefe ist ein Irrthum vorhanden. Mein Schreiber, welcher damals neu eingetreten war, schrieb »Von einem Jahres abschluss usw«, während es hätte heissen sollen »Von der Angabe eines bestimmten Quantums usw. usw.« Auf diesen Brief erhielt ich die Antwort von P. (Anlage III.) Ich hielt damit die Preisfrage für beide Theile erledigt. Wohl schreibt P. nochmals wegen Aufgabe des Bedarfs, allein ich habe dem Herrn Vertreter wiederholt gesagt, und auch aus meiner Korrespondenz geht es zur Genüge hervor, dass ich eine bestimmte Angabe nicht machen kann, weil ich die Be stellungen der Patronen-Fabrik abwarten müsste. Abgesehen davon hätte die Firma P. sich in Bezug auf meinen Bedarf nach meinem seitherigen Bedarf richten können, denn wenn man 10 Jahre den Be darf bei derselben Firma deckt und jährlich 15 bis 25 pCt. mehr | Waggon Lederdeckel bezieht, dann sollte es nicht schwer fallen, sich mit der Anfertigung des Materials hiernach zu richten. Ich erhalte nun dieser Tage von P. Brief IV, worin die Firma alle Abmachungen und Schreibe reien unbeachtet lässt und die Preise wieder erhöhen will. Die Antwort auf diesen Brief gebe ich Ihnen in Kopie V. Wer von uns Beiden ist im Recht? Ist P. berechtigt höheren Preis zu verlangen, und muss ich denselben acceptiren, oder muss P. mir die Deckel für 1901 zum zugesagten Preis 1t. An lage III weiter liefern? Kartonnagen-Fabrikant P. hat im November einen Jahres - Abschluss zu be stimmtem Preis angeboten, Fragesteller hat den Preis genehmigt, aber nicht an gegeben, wie viel Ladungen er abzunehmen sich ver pflichtet. P. bat um Aufgabe der Bestellmenge, da er seine Erzeugung im Voraus auf die verschiedenen Abnehmer vertheilen müsse, Fragesteller liess diesen Brief unbeant- die Annahme der Kostenrechnung durch den Briefträger und spare dadurch bei jeder 10 Pf. Wenn diese Annahme-Weigerung allge mein bekannt wird, dürfte das Gericht bald veranlasst werden, seine Kosten gleich durch den Gerichtsvollzieher einzuziehen. X. Leimgeruch von Büttenpapier Zu Nr. 52 Da es kaum möglich ist, den Leimgeruch dem Papier nachträglich zu entziehen, so bleibt in solchen Fällen meist nur übrig, die Sachen mit einem angenehmeren Duft zu parfümiren. Das erreicht man einfach dadurch, dass man die Karten in einer trockenen Kiste so locker nebeneinander schichtet, dass der Duft eines auf dem Boden der Kiste in einem kleinen Karton aufgestellten Riechpulvers leicht durch ziehen kann. Für 20 bis 30 Pfennige Veilchenpulver, wie es in jeder Drogerie erhältlich ist, genügt für eine ziemlich grosse Kiste. Man kann selbstverständlich mehrere Lagen übereinander aufschichten und den inneren Raum der Kiste voll ausnützen. Oben lege man den Deckel der Kiste lose auf und bringe das Ganze in einem trockenen Raume unter. Ich habe in einem ähnlichen Falle innerhalb einiger Tage den unangenehmen Leim geruch auf diese Weise ver- drängt. B. Eimer aus Papierstof Frank Eugene Keyes in New York erhielt amerikanisches Patent Nr. 658851 auf eine Presse für Papierstoff-Eimer, mittels welcher Eimer von überall gleicher Wandstärke und gleichem Pressdruck hergestellt werden können. Bild 1 zeigt einen loth rechten, Bild 2 einen waage rechten Schnitt durch die Maschine. Die überall durch löcherte Form a entspricht in ihrer äusseren Begrenzung der Innenwandung des her zustellenden Eimers. Ueber diese Form ist ein durch lässiger Mantelb aus Kanevas oder anderem Gewebe ge zogen und unten durch einen Ring auf dem Flansch der Form festgehalten. Die äussere Begrenzung des Eimers wird durch einen starken Mantel c aus Weich- wortet. Demzufolge ist kein Abschluss zu Stande ge kommen. P. ist berechtigt, höheren Preis zu stellen, und Fragesteller kann seinen Be darf nach Wunsch ander wärts einkaufen. Dass Frage steller seit Jahren seinen Bedarf bei P. deckt, ändert hieran nichts. Kostenrechnungen der Gerichte Berlin, Juni 1901 Die gelbenKostenrechnungen, die in der Regel vier Wochen nach Erledigung der Klage an kommen, dürften wohl jedem Leser bekannt sein. Ich erhielt vor Kurzem eine solche über 60 Pf. Dieselbe wurde von einem meiner Leute durch ein Versehen dem Postboten wieder zurückgegeben, der dann bei der Post angab, dass die An nahme verweigert sei. Acht Tage später wurde mir die selbe Kostenrechnung durch den Gerichtsvollzieher wieder zugestellt, und zwar gegen Zahlung von ‘nur 50 Pf. GIch verweigere seit dieser Zeitstets Bild 2 gummi gebildet, der oben und unten befestigt ist. Gegen diesen Mantel c drückt von aussen eine grössere Zahl sich gegenseitig über lappender Kolben d (vergl. Bild 2), deren Kolbenstangen e sämmtlich mit Gewinde ver sehen sind und mittels der als Muttern wirkenden Zahn räder f gleichzeitig vor- oder zurückbewegt werden. Zur Bildung des Eimerbodens dient der Kolben g, der in derselben Weise und gleich zeitig mit allen anderen Kolben bewegt wird. Zum Antrieb der sämmtlichen Zahnräder f dient der ge zahnte Ring h oberhalb der selben, der von dem, den Kolben g antreibenden Zahn rad i durch ein in den Bildern nicht sichtbares Zwischengetriebe in Bewe- ung gesetzt wird. In den cken des Kolbens g be finden sich Oeffnungen, wel che beim Niederdruck des Kolbens Wasser durch die Röhren k entweichen lassen. Auch befindet sich in dem