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Verein Deutscher Holzstofffabrikanten In der Generalversammlung am 21. Juni in München (vgl. Bericht in Nr. 52 d. Js.) wurde folgender Kassenbericht durch den Kassenführer Herrn Gustav Güntter-Biberach vorgelegt: Einnahmen: I. Kassenbestand von 1899 II. Mitglieder-Beiträge 182 Beiträge ä 6 M. (130 pro 1900, 2 pro 1899) III. Zinsen IV. Zuzahlung des Kassirers 1123 M. 58 Pf. 792 „ „ 197 „ 50 » 144 „ 93 „ 50 Pf. », 10 90 40 80 50 95 80 10 90 Chr. Braun . E. Kaul . . B. Gerlach . M. Schwalbe C. Schaal H. Kiel . . C. Medicus . Chr. Braun . E. Kaul . . 0. Reuther . Ausgaben: I. Zahlung an den Verein für Zellstoff-Industrie für 200 Stück Diplome II. Vorstandssitzungen. Bezahlte Reisegelder an 285 M. 51 „ 44 „ 30 „ 131 » 46 „ 104 „ 63 » 51 „ 52 „ III. Ankauf von 600 M. 4prozentig. Leipziger Stadtoblig. IV. Drucksachen, Porti usw. Depotspesen 5 M. 60 Pf. Porti usw 14 „ 3 „ V. Rückzahlungen pro 1900: Sachsen 75, Harz 7, Rhein land 13, Süddeutschland 25 Mitglieder, zusammen 120 Mitglieder ä 3 M 2258 M. 1 Pf. 460 M. 48 Pf. 812 » 95 » 604 „ 95 » 19 » 68 » 360 „ — „ 2258 M. 1 Pf. Der Vermögensbestand beträgt 5755 M. 7 Pf., gegen das Vorjahr 668 M. 51 Pf. weniger. Der Kassenbericht ist von den Herren E. Kaul und Freiherrn v. Troeltsch geprüft und richtig befunden worden. Die Versammlung ertheilte Entlastung, und der Vorsitzende sprach Herrn Güntter Dank aus für seine gewissenhafte und selbstlose Thätigkeit. Vergilben des Papiers Zürich, 28. Juni 1901 In Nr. 51, S. 1940, wird ein von Herrn Dr. Paul Klemm ange gebenes Verfahren zur Bestimmung sehr kleiner Eisenmengen in Papier beschrieben. Soweit dasselbe sich auf das Ausziehen der Eisenverbindung aus dem Papiere durch verdünntes Alkali bezieht, habe ich nichts darüber zu sagen, aber die koiorimetrische Bestim mung des Eisens in dieser Lösung ist in allen Einzelheiten identisch mit dem Verfahren, welches ich mit v. Kler ausgearbeitet und in der Zeitschrift für angewandte Chemie 1896 8. 3 beschrieben habe. Es ist auch in meinen »Chemisch-technischen Untersuchungsmethoden« Bd. I 8. 325 wiedergegeben, und hätte evtl, die Urheberschaft dieses Ver fahrens bei jener Mittheilung erwähnt werden dürfen. Keler und ich haben ja nicht als erste überhaupt ein koiorimetrisches Verfahren zur Eisenbestimmung angegeben, aber die Umgestaltung des Verfahrens in der gerade auch von Herrn Dr. Klemm angewendeten Art, welches es erst zu einem genauen und zuverlässigen gemacht hat, rührt von uns her. Prof. Dr. G-. Lunge Wasserstand der Elbe Der Pegel an der Augustusbrücke in Dresden zeigte am 4. Juli einundeinhalb Meter unter Null; infolge der anhaltenden Trockenheit wird der Wasserstand wahrscheinlich noch tieferen Stand erreichen. Jetzt können die Schiffe kaum halbe Ladung verfrachten. H. B. Cif Zu Nr. 49 S. 1860 und Nr. 52 S. 1975 Aus Berlin Der Herr Papierhändler sagt in Bezug auf die Cif-Klausel von der Fracht, dass dieselbe »garantirt« sei. Dieser Ausdruck kann missverstanden werden; man könnte ihn dahin deuten, dass der Ver käufer nur die Fracht insoweit trägt, als sie eine bestimmte Höhe übersteigt, und das ist natürlich nicht der Fall. Der Verkäufer hat beim Cif-Verkauf (äusser der Assekuranz) die volle Fracht zu tragen, und nur das fragte der Petersburger Herr: ob diese Verpflichtung eine thatsächliche Frankatur in sich schliesse, während nach meiner Er fahrung im internationalen Verkehr der Regel nach die Lieferung thatsächlich unfrankirt erfolgt, und die Fracht von der Faktura gekürzt wird, -e- * * * Aus London Ihre beiden Korrespondenten »Papierhändler« und »-e-« legen sich die Bedeutung der obigen Bedingung ganz unrichtig aus. C. i. f. = Kosten, Versicherung, Fracht, bedeutet, dass die Waare frei von Spesen, versichert und frachtfrei bis zum Ankunftshafen verkauft ist. Der Käufer hat also seine Waare an Bord des ankommenden Schiffes ohne jedwede Belastung derselben zu erhalten; erst dann ist das Geschäft komplet. So wird in England der Ausdruck allgemein ver standen, und von Fracht zahlen und von der Faktura abziehen ist keine Rede. Wer franko verkauft, muss franko liefern. F. o. b. frei an Bord des abgehenden Schiffes bedeutet, dass erst dann das Geschäft erfüllt ist, wenn sich die Waare, natürlich in gutem Zustande,, an Bord des abgehenden Schiffes befindet. Wie der Ver käufer sie dahin schafft, geht den Käufer nichts an. Das Risiko trifft nur den Verkäufer. Wenn Fracht darauf ruht, kann der Käufer die Annahme verweigern, denn das ist keine franko Lieferung. A. L. Papierwaarenfabrik! Zu Nr. 51 8. 1939 Aus Thüringen Jeder kaufmännisch geleitete Betrieb, in dem Artikel in Massen hergestellt werden, fällt unter den Begriff »Fabrik«. Treffen diese Merkmale bei erwähnter Papierhandlung zu, so ist dieselbe ohne Zweifel eine Papierwaarenfabrik. Laut reichsgerichtlicher Entscheidung vom 16. Oktober 1886 schliesst das Fehlen elementarer Betriebskraft den Begriff »Fabrik« nicht aus. Allgemein giltige Bestimmungen darüber, was eine Fabrik im Sinne der Gewerbeordnung ist, lassen sich nicht feststellen und würden dazu führen, dass mit dem Gesetze gegen unlauteren Wettbewerb vielfach Missbrauch getrieben würde. S., Dütenfabrik und Buchdruckerei Wassermessung Zu Nr. 51 Ich gehe mit Herrn Kurtz darin einig, dass die in Nr. 46 be schriebene Verbindung der Schwimmer mit den Pegelzeigern ungenaue Resultate giebt, wenn sie mit Hanfschnüren bewirkt wird; bei An wendung von dünnen Drahtseilchen gebe ich ihr aber wegen ihrer Stabilität den Vorzug vor pneumatischen Anzeigern, deren dünne Rohrleitungen leicht Schaden leiden. In dem Lobe der Francis-Turbinen bin ich ebenfalls mit Herrn Kurtz einig. Sie lassen sich viel leichter rein halten als Turbinen anderer Systeme und arbeiten bei verschiedenen Gefällhöhen und ver schiedener Beaufschlagung, mit wenig verändertem Nutzeffekt, welcher bei vielen anderen Turbinen bei Stau ganz wesentlich abnimmt. Die Unvollkommenheit alles Menschenwerks haftet aber auch den Francis-Turbinen an; auch sie wollen gut montirt und unterhalten sein. Auf alle Fälle erscheint es mir ebenso genau, die Zellentheilung bei einem Girard-Turbinenleitrad — sei es mit Schützen oder Rund schiebern regulirbar — als gleichmässig anzunehmen, wie den, nach Herrn Kurtz nicht mit Zirkel und Bindfaden, sondern durch Ver such zu ermittelnden Beaufschlagungsgrad der Francis-Turbine. Vor ausgesetzt, dass die Skala an der Regulirvorrichtung einer solchen Turbine willkürlich eingetheilt ist, und dass die beweglichen Leit schaufeln noch nicht klappern, so muss die Durchflussmenge doch für jede einzelne Stellung unter Berücksichtigung des jeweiligen Gefälles ermittelt werden. Hier hebt die Schwierigkeit an. Im Allgemeinen wird man, wenn einigermaassen genau gearbeitet werden soll, mit den Formeln für den Ausfluss aus Schützöffnungen rechnen müssen. Nun entsprechen aber die Sperrschleusen meist den Bedingungen sehr wenig, welche den erwähnten Formeln zur Grundlage dienten. Bei Berech nung der Durchflussmenge bei Schützöffnungen unter Wasser entstehen ferner vielfache Unterschiede durch ungenaue Messungen des in einiger Entfernung unterhalb des Schützens wieder höher anstauenden Wasser spiegels, welche die Wassermenge zu klein ergeben und mancher Turbine zu ihrem sogenannten hohen Wirkungsgrad verholten haben mögen. Gesetzt, die Skala sei mit Angabe der jeweiligen Zellenweite versehen, und die Wassermessung werde durch Einbau eines Ueber- fallwehrs z. B. unterhalb des Turbinenauslaufs vorgenommen, so ent stehen ähnliche Fehler nicht grade selten durch die Beschaffenheit und den Ort der Aufstellung des, weil provisorisch, nicht immer musterhaft hergestellten Messwehrs. Es giebt also auch bei Francis-Turbinen Fehlerquellen bei der Beurtheilung der Zuflussmenge. Allerdings, wie richtig gesagt, hat man bei Francis-Turbinen den Vortheil, aus der ermittelten Zufluss menge und dem Gefälle weit richtiger auf die jeweilige Kraftleistung schliessen zu können, als bei älteren Systemen. Meine Ausführungen in Nr. 46 sollten kein Verfahren zu genauer Wassermessung beschreiben, sondern eines, das fortlaufenden Ueber- blick über die Schwankungen des Zuflusses giebt. Es giebt leider noch keine vollständig begründete Hydraulik, wenigstens nicht in dem Sinne, wie es die exakte Wissenschaft ver langt. Während wir mit den Gesetzen über die Anziehung der Körper aus ungeheueren Entfernungen Bescheid wissen und in der Astronomie operiren, stehen wir merkwürdigerweise noch am Anfang unserer Er- kenntniss über das gegenseitige Verhalten der kleinsten Körper- theilchen in nächster Nähe. Bei Wassermessungen müssen wir uns daher auf die Ergebnisse stützen, welche hervorragende Hydrauliker durch sorgfältige Versuche ermittelt haben. Da die V ersuche aber nur in so kleinem Maassstabe