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2864 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76 Ineinanderlaufen der Farbstoffe. das Bild 2 Bild 1 Pat ent-An spruch: Verfahren zur Herstellung von Reagenspapier, welches gegen zwei oder mehr chemische Stoffe gleich zeitig empfindlich ist, da durch gekennzeichnet, dass die Papierbogen zunächst mit schmalen Isolirstreifen aus wasserundurchlässigen, möglichst empfindlichen Streichmassen (Ceresin, Lack, Wachs, Paraffin oder dergl.) versehen und da nach in die noch leeren Zwischenräume die ver schiedenen Reagensstoffe aufgetragen werden. Verfahren zur Herstellung gleich gross bleibender Weg der Zuführpresse bedingt. Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun in der An wendung eines gemeinsamen Antriebes für Rundmesser und Zuführpresse, welcher Antrieb seine Drehrichtung bei jedem Vor- und Rückgang von Zuführpresse und Rundmesser wechselt, und in der Anwendung einer Zuführpresse, welche diesen ge meinschaftlichen Antrieb dadurch ermöglicht, dass sie für alle Bogenlängen gleich grosse Wege macht. Wegen der Einzelheiten muss auf die Patentschrift ver wiesen werden. Vorrichtung zum Waschen von Lumpen und dergl. von Robert Huber in Schopfheim, Baden. DRP 122170. (Kl. 55) Der aus Beton gemauerte Trog T wird mit Wasser gefüllt, welches durch Rohre r und gelochte Platten p in denselben eintritt, die Maschine in Gang gesetzt und die zu reinigenden Lumpen von oben in den Trog geschüttet. Für gründliche Reinigung sorgen zwei Schaufelräder R. Der Antrieb erfolgt auf die Welle w, die in e und f gelagert ist. Die Schaufel räder bestehen aus mehreren Rosetten t (Bild 2), die durch eiserne Querleisten q und die als Schaufeln dienenden Bretter zu empfindlich ist, sondern welches gleichzeitig auf Säuren und Alkalien reagirt, hat zu der Herstellung des sogenannten »neutralen« Lackmuspapieres geführt. Diese durch genaue Neutralisation des Farbstoffes in violettem Farbenton herge stellten Papiere haben nun den Naohtheil, dass sie wenig halt bar und in ihrer Empfindlichkeit immer ungleichmässig sind, indem sie entweder mehr gegen Säuren oder mehr gegen Alkalien empfindlich sind. Nach vorliegender Erfindung wird das zur Herstellung von Reagenspapier bestimmte Papier zuerst mit ganz schmalen isolirenden Streifen von heissem Ceresin, Paraffin, Wachs oder dergleichen versehen und zwischen diese Isolirstreifen die ver schiedenen Reagensstoffe aufgetragen. Es genügt, die Isolir- massen, ebenso wie die Reagensstoffe, nur einseitig auf das Papier aufzutragen, da sie dasselbe genügend durchdringen. Man kann somit rothen und blauen Lackmusfarbstoff neben einander auf ein Papier streichen. Die Isolirstreifen verhindern sammengehalten werden und in ihrem Innern einen zylindrischen Hohlraum bilden. Die auf der Antriebseite befindliche Rosette ist direkt auf die Welle w gekeilt, während diejenige auf der Entleerungsseite nach aussen in einen ringförmigen Ansatz verläuft, der zugleich als Lagerzapfen dient. Im Innern des zylindrischen Hohlraumes ist die Mulde m angebracht, die auf dem segmentartigen Lagerarm l und anderseits auf dem ring förmigen offenen Theil des Lagers f ruht. In der Mulde m dreht sich die Transportschnecke s. Ist die Vorrichtung in Thätigkeit, so drehen sich die Schaufelräder R in der angedeuteten Pfeilrichtung (Bild 1), wobei die an den Schaufeln angebrachten, beweglichen Klappen k offen sind, sodass der Stoff zwischen denselben hindurchtreten kann. Das schmutzige Wasser wird durch Siebe S abgelassen, die zur Verstärkung mit geschlitzten oder gelochten Eisen platten unterlegt sind. Sand und andere schwere Verun reinigungen lagern sich in den Sandfängen g ab. Die selbstthätige Entleerung erfolgt dadurch, dass man die Schaufelräder R in der entgegengesetzten Richtung sich drehen lässt, wodurch sich die Klappen k von selbst schliessen. In folgedessen werden die Lumpen aufgeschaufelt und in die Mulde m abgegeben, von wo sie mittels der Transportschnecke s durch die Oeffnungen o (Bild 2) nach aussen befördert werden und sich in einen Kasten entleeren. An den äussersten Rändern der Schaufeln sind Stahlspitzen a angebracht. Patent-Anspruch: Vorrichtung zum Waschen von Lumpen und dergl., ins besondere für die Papierfabrikation, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln der Schaufelräder (R) mit beweglichen Klappen (k) ausgestattet sind, die bei der Drehung der Räder (R) in der Pfeilrichtung (während des Waschens) offen bleiben und freien Durchtritt der Lumpen gestatten, sich aber bei der Drehung der Räder (R) in entgegengesetzter Richtung selbst- thätig schliessen, sodass die Schaufeln die gewaschenen Lumpen mitnehmen und in die im Innern der Räder (R) befindliche Sammelrinne (m) befördern, von wo eine Transportschnecke die Lumpen aus der Vorrichtung entfernt. Vorrichtung zur Herstellung von Reagenspapier, welches gegen zwei oder mehr chemische Stoffe gleichzeitig empfindlich ist von Chemische Fabrik Helfenberg A.-G. vorm. Eugen Dieterich in Helfenberg b. Dresden. DRP 123666. (Kl. 55) Das Bedürfniss, Lackmuspapier herzustellen, welches nicht nur wie das gebräuchliche blaue Papier gegen Säuren, oder wie das gebräuchliche rothe Papier gegen Alkalien allein | von gegen Lösungen undurchlässigem Papier von Dr. Carl Dreher in Freiburg, Baden. DRP 123297. Zusatz zum DRP 122886. (Kl. 55) [Vergl. Papier-Zeitung 1901 S. 2750.] Nach dem durch das Hauptpatent Nr. 122886 geschützten Verfahren wird Papier dadurch für Lösungen aller Art un durchlässig gemacht, dass den zum Leimen dienenden Stoffen gleichzeitig solche Appreturmittel zugesetzt werden, welche dem Papier die gewünschte Eigenschaft der Undurchlässig keit verleihen. Als solche Appreturmittel sind Wachs, Ceresin, Paraffin und dergl. angegeben, und es war ausgeführt worden, dass je grössere Mengen dieser Appreturmittel sich mit dem Harzleim emulgiren lassen, einen umso höheren Gehalt an freiem Harz der letztere aufweist. Aus diesem Grunde eignet sich für die Durchführung des Verfahrens nach Patent 122886 besonders die nach DRP 118233 (vergl. Papier-Zeitung 1901 S. 912) hergestellte Phenanthren-Harzseife. Das freie Harz sowie auch das Phenanthren wirken dabei etwa als Träger oder Vermittler zwischen dem Wasser und den Appreturmitteln. Es hat sich nun gezeigt, dass diese Wirkung nicht nur dem Phenanthren allein zukommt, sondern dass auch andere aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Naphtalin und Roh- Anthracen sich ebenfalls mit Vortheil zur Herstellung einer harzreichen Harzseife verwenden lassen. Patent-Anspruch: Eine weitere Ausbildung des Verfahrens gemäss Patent 122886 zum Undurchlässigmachen von Papier gegen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der im Anspruch 2 jenes Patentes angegebenen Phenanthren-Harzseife eine Seife ver wendet wird, bei welcher das Phenanthren durch andere aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Naphtalin, Roh-Anthracen oder dergl. ersetzt ist. Kopirmaschine zur unmittelbar hintereinander folgenden Her stellung mehrerer Kopien von demselben Schriftstück von Eugen Johannes Mankiewicz in Hamburg. DRP 123193. (Kl. 15) Bei dieser Kopirmaschine können von einem Brieforiginal hinter einander mehrere Kopien angefertigt werden. Dabei braucht aber das Original nicht nach Fertigstellung je einer Kopie aus der Maschine entfernt und zwecks Erzeugung einer zweiten Kopie wieder in dieselbe eingeführt zu werden, sondern das Originalschriftstück verbleibt in der Maschine und verlässt diese erst dann, wenn sämmtliche Abzüge fertig ge stellt sind. Die Einzelheiten wolle man aus der Patentschrift ent nehmen.