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Papierzeitung
- Bandzählung
- 26.1901,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1901
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-190105303
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 26.1901,53-78
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt III
- Ausgabe Nr. 53, 4. Juli 2009
- Ausgabe Nr. 54, 7. Juli 2045
- Ausgabe Nr. 55, 11. Juli 2081
- Ausgabe Nr. 56, 14. Juli 2117
- Ausgabe Nr. 57, 18. Juli 2153
- Ausgabe Nr. 58, 21. Juli 2189
- Ausgabe Nr. 59, 25. Juli 2225
- Ausgabe Nr. 60, 28. Juli 2261
- Ausgabe Nr. 61, 1. August 2297
- Ausgabe Nr. 62, 4. August 2333
- Ausgabe Nr. 63, 8. August 2369
- Ausgabe Nr. 64, 11. August 2401
- Ausgabe Nr. 65, 15. August 2441
- Ausgabe Nr. 66, 18. August 2481
- Ausgabe Nr. 67, 22. August 2517
- Ausgabe Nr. 68, 25. August 2553
- Ausgabe Nr. 69, 29. August 2593
- Ausgabe Nr. 70, 1. September 2629
- Ausgabe Nr. 71, 5. September 2669
- Ausgabe Nr. 72, 8. September 2701
- Ausgabe Nr. 73, 12. September 2737
- Ausgabe Nr. 74, 15. September 2773
- Ausgabe Nr. 75, 19. September 2813
- Ausgabe Nr. 76, 22. September 2849
- Ausgabe Nr. 77, 26. September 2889
- Ausgabe Nr. 78, 29. September 2925
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Band
Band 26.1901,53-78
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2856 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76 Sichtspunkte des Buchdruckers bieten die Bücher keine höchste Voll kommenheit. Sicher wird dieser letzte Satz wohl heftig bestritten werden, jedoch nur von Liebhabern und Sammlern, nicht von berufs mässigen Buchdruckern. Abgesehen von der Schrift und dem Buchschmuck hätte man in jeder tüchtigen Druckerei ebenso schön gedruckte Bücher bekommen. Das Papier konnte Jeder kaufen, dem der Preis nicht zu hoch war, und die Farbe wurde von einer Firma geliefert, die ihre Waaren überall anbietet. Im Verbrauch dieser Rohstoffe, im kräftigen Feuchten des Papiers und im Handpressendruck mit weicher Zurichtung liegt die Eigenthümlichkeit der Kelmscott-Arbeit. Diese Arbeit ist aber oft leichtsinnig und achtlos. Manche Seiten in den Büchern sind so gedruckt, dass ein berufsmässiger Drucker sie als Makulatur beseitigt hätte. Die Korrekturen sind mangelhaft und ungeschickt, und es wird berichtet, dass Morris, der selbst nur geringe technische Kenntnisse besass, einen Korrektor sparen zu können glaubte, und selbst Korrek turen las. Die Worttheilung ist ungleichmässig und verstösst manch mal gegen die einfachsten Regeln. Der Satz ist keineswegs mit der Kardinaltugend der Leserlichkeit ausgestattet. Die Ornamente sind mit dem Text zusammengezwängt, und die Absätze im Text wurden nur durch ein kleines Blatt-Ornament bezeichnet. Selbst Gedichte wurden mitunter fortlaufend gesetzt. Alle nur erdenklichen Künsteleien wurden aufgewandt, damit die Bücher nur ja keinen anderen gleichen sollten. Die Antiqua-Schrift war gut, weil sie einem guten Vorbild getreu nachgebildet war, die Gothisch verdient solche Anerkennung nicht in gleichem Grade. Lobenswerth ist die Auswahl der Schrift grösse zum Seitenformat. Die Schriften wurden übrigens nicht etwa in Handformen gegossen, sondern Charles Reed & Son gossen sie auf der neuesten und genauesten Typengiessmaschine. Es bleibt die »Dekoration« der Seiten zu beurtheilen, und diese war zweifellos kostspielig, da die Arbeit wenigen, aber sehr theueren Künstlern übertragen wurde. Morris hatte nur eine mässige Fantasie. Er zeichnete selbst nur etwa drei Schriften. Schmuck-Initiale brachte er ebenso sparsam hervor, dagegen benutzte er sie immer wieder. Dieselben Initiale werden für gothische und Antiqua-Schrift ver wandt. Die Rand-Ornamente, welche der Buchseite den Charakter geben sollen, sind ebenso oft wiederholt, ohne Rücksicht auf den Charakter der Buchstaben. Und doch predigte Morris, dass sich der Schmuck dem Inhalt anpassen solle. Diese Bücher wurden in der Regel von reichen Leuten gekauft, welche sie als Kuriosa zeigten, ohne sie zu lesen und zu studiren. Morris war ein anerkannt tüchtiger Tapeten-Zeichner, und wenn man ein Buch als Ausstattungsstück einer Wohnung ansieht, so passt ein Morris-Buch am besten zu einer- Morris-Tapete. Um den Büchern künstlich Werth zu verleihen, wurden sie in kleinen Auflagen herge stellt und zu hohen Preisen verkauft. Die Ueberbleibsel wurden zu noch höheren Preisen durch Kleinhandel mittels mannigfaltiger Kunst stücke an den Mann gebracht. In all diesen Manövern liegt vom kaufmännischen Standpunkt aus nichts Tadelnswerthes, aber es wäre lächerlich, zu behaupten, das Alles sei nur zur Förderung der Kunst im Buchdruck geschehen. Die Kelmscott Press wurde geschlossen, und kein Buchdrucker fühlte sich veranlasst, die Arbeitsweise oder den Stil nachzuahmen. Dies wäre nicht besonders schwierig gewesen, denn zwei englische Giessereien und eine amerikanische haben Schriften im Charakter der venetianischen Schule geschnitten und bieten sie überall an. In kaufmännischer Beziehung waren diese Typen Missgriffe, wie ihre Urheber wahrscheinlich zugeben werden. Zwei Firmen haben inzwischen das Geschäft, »individuelle Bücher« herzustellen, aufgenommen, doch sind beide bestrebt, deutlich darzu- thun, dass sie Morris nicht nachahmen wollen. Es sind die »Vale Press« und die »Doves Press«. Die erstere wurde vor etwa sechs Jahren errichtet, die zweite ist etwa ein Jahr alt. Im Ganzen kann man sagen, dass die Erzeugnisse beider Werkstätten die Fehler der Kelmscott Press vermeiden, und sorgfältig und genau gedruckte, wirkliche »Luxus-Ausgaben« herstellen. Vor kurzer Zeit wurden 62 Bücher der Vale Press versteigert. Unter diesen befand sich eines vom Jahre 1898, mit einem ursprünglichen Preise von 86 Sh, welches bereits im März d. J. 6 Guineen gebracht hatte. Jetzt wurden 3 Lstr. 13 Sh. dafür bezahlt. Ein anderes, Hero und Leander, erschienen im Jahre 1894 zu 2 Lstr., erzielte im März 7 Lstr. 10 Sh. und jetzt nur 4 Lstr. 6 Sh. Diese Bücher sind von Typen gedruckt, die Ch. Rickett eigens dafür zeichnete, und tragen im Papier ein Wasserzeichen nach einem Original desselben Künstlers. In einem Prospekt war seinerzeit gesagt, dass die Bücher mit hohen Kosten von besonders hierfür ge schnittenen Schriften gedruckt seien, weil keine der bestehenden Schriften den hohen Anforderungen Mr. Rickett’s entsprochen hätte. Auch wurde dort gesagt, »dass alle Ornamente und Holzschnitte, die sie enthalten, durchweg von demselben Zeichner gravirt seien, der die Schrift entwarf und das Satzbild anordnete«. Als ihr besonderes Programm hat die Vale Press aufgestellt: sie wolle Sammlern handliche Bücher und genaue Ausgaben liefern, die sorgfältig bearbeitet und gedruckt, in der Orthografie, in der die Werke zuerst erschienen, gehalten sind. Bei vielen Büchern ist diese Rück kehr zur Orthografie des Autors, trotz mancher inzwischen er schienenen Ausgaben, zum erstenmal unternommen. Ein solches Be streben verdient Anerkennung, und solche Bücher werden das Ideal des Künstlers sein. Ein englischer Kritiker, der offenbar an die Fehler der Kelmscott Press dachte, sagt von der Vale Press: »Diese Anstalt fertigt keine verkäuflichen Kuriosa und excentrischen Spielereien, die für eine Laune zurechtgestutzt wurden«. Die Doves Press gehört den Herren T. J. Cobden-Sanderson und Emery Walker, welche beide tüchtige Buchkünstler sind, und deren Vorträge über Buchbinderei und frühesten Buchdruck werthvolle Bei träge zur Fachlitteratur bilden. Beide wollen die Ueberlieferungen der Kelmscott Press fortführen, und thun dies auch, soweit es mög lich ist, ohne in die Fehler derselben zu verfallen. Cobden-Sanderson glaubt, »dass das bestangeordnete und bestgedruckte Buch jenes sei, welches in dem Leser möglichst genau jenes Bild oder jene Empfin dung hervorruft, die der Autor schaffen wollte«, und meint, dass jeder Gebrauch, den man in anderem Bestreben von Bücher-Illustration macht, ein Missbrauch sei. Er wendet Initiale und dem Seitenbilde eingeordnete Illustrationen nur in bescheidenem Maasse an. Das Buch soll nur als möglichst genaue Gedankenübertragung des Autors an den Leser betrachtet und als solche geschätzt werden. Solche Meinungen und daraus entspringende Bestrebungen wird man aner kennen. Bisher wurde erst eine neue Schrift angefertigt; es ist eine Antiqua, deren Original von Jenson in Venedig etwa 1476 geschnitten und angewandt wurde. Die Zeilen sind nicht durchschossen, und der Raum zwischen den Worten ist so eng gehalten, wie es sich mit guter Lesbarkeit vereinen lässt. Das Papier ist man bestrebt bei gleicher Widerstandsfähigkeit möglichst leicht und undurchsichtig zu machen. Das bei den bisher veröffentlichten Büchern verwendete Papier ist eine Nachahmung des für eine Tasso-Ausgabe des 16. Jahrhunderts verwendeten. Bezüglich des Seitenbildes folgt die Doves Press den Grundsätzen der alten Buchschreiber, welche zwei nebeneinander liegende Seiten als zu schmückende Einheit auffassten. Rücksichtlich der verbleibenden weissen Seitenränder besteht dort keine feste, all gemein anwendbare Regel, sondern man richtet sich nach dem Ein druck der Schrift, nach der Zahl der Absätze usw. Die Druckfarbe ist die der Morris’schen Bücher, sie wird von Jaenecke & Schnee mann in Hannover geliefert. Am Ende jedes Bandes ist der Name des Setzers und des Druckers angegeben. Das System der besonders kleinen Auflagen wird beibehalten. Ein lateinischer »Tacitus« in klein Quart, 33 Seiten stark, wurde in nur 25 Exemplaren gedruckt, der Erscheinungspreis betrug 25 Sh. Bemerkenswerther noch war der Druck von Cobden Sandersons Ab handlung »The Ideal Book«, die nur neun Seiten umfasst und in 300 Abzügen zum Preise von je 12 Sh. 6 Pence verkauft wurde. Ein Buch über Morris war 27 Seiten stark und kostete 16 Sh. Bei späteren Versteigerungen erzielten die Bücher das Drei- und Vierfache der vorgenannten Preise. Unseres Erachtens geht der Verfasser bei Beurtheilung der Kelmscott Press im Tadel zu weit. Die Morris’schen Bücher mögen Fehler haben, wie jedes menschliche Werk, aber sie förderten das Buchgewerbe gewaltig. Die oben genannten zwei neuen Druckereien scheinen genau in Morris’ Fusstapfen zu wandeln. Bedauerlich ist es, dass ihre Erzeugnisse infolge der kleinen Auflage der Allgemeinheit nicht zugänglich sind. Red. Haltbarkeit von Bucheinbänden Wir berichteten kürzlich über die Arbeiten von Abge ordneten verschiedener grosser englischer Büchereien, die sich die Aufgabe gestellt hatten, zu ermitteln, wie sich die ver schiedenen Ledersorten im Laufe der Jahrhunderte als Buch einbände bewährt haben, und welche Behandlung des Leders am vortheilhaftesten ist, um daraus die dauerhaftesten Bucht einbände herzustellen. Aus dem jüngst veröffentlichten Bericht dieses Ausschusses geht hervor, dass die Bucheinbände 8u5 alter Zeit sich verhältnissmässig gut erhalten haben, während die seit 1830 und noch in höherem Grade die seit 1860 eings bundenen Bücher bedeutend rascheren Zerfall des Leder 8 zeigen. Von den alten Ledersorten hat sich weisses Schweiz 8 ' leder am besten bewährt, aber seine grosse Härte und Festig' keit machen dieses Leder für die heutige Arbeitsweise Ht brauchbar. Altes braunes Kalbleder hat gut gehalten, ver-is aber seine Biegsamkeit und wird steif und brüchig, sobe man es der Luft und dem Licht aussetzt. Schafleder-Einbänd aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind weich und biegsam 8 blieben. Aus dem 16. und 18. Jahrhundert stammende roh Maroquin-Einbände hielten sich gut, während die aus den 19. Jahrhundert stammenden bedeutend weniger verlässo sind und in vielen Fällen vollkommen zerfielen. Schaftedes Einbände vom Beginn des 19. Jahrhunderts haben sich meisten) gut bewährt, aber seit 1860 werden echte Schafleder-Einbänd selten benutzt, denn seit jener Zeit wird Schafleder meist g prägt und gemustert um andere Lederarten nachzuahmen, u diese geprägten Schafleder scheinen der schlechteste StotMit sein, den man zu Bucheinbänden zu verwenden pflegt- Schwefelsäure behandelte neuere Leder sollten nicht zu Bü einbänden benutzt werden. Fast alle juchtenledernen bu einbände waren nach 50 Jahren brüchig geworden. . , ern Der Ausschuss giebt den Lederfabrikanten und Buchbin dr folgende Rathschläge: Catechuhaltige Gerbstoffe wie Turws
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