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2782 PAPIER ZEITUNG Nr. 74 Handelskammer-Berichte 1900 Cottbus. Buchhandel. Der Umsatz von Büchern war im Jahre 1900 besser als in 1899. Die mit ungeheurem Erfolge aufgenommene Zeit schrift »Die Woche« hat dem Buchhandel Nutzen gebracht und auch die fotografischen Anstalten vielfach beschäftigt; das Weihnachts-Ge schäft war besser als früher; doch wurden mehr nützliche Bücher als Prachtwerke abgesetzt. Buchdruckereien waren vollauf beschäftigt, ebenso lithografische Anstalten, letztere besonders durch die sich immer mehr einbürgernde Ansichts-Postkarte, die wiederum Künstlern und Zeichnern viel Vor theil brachte. Die Geldverhältnisse lassen viel zu wünschen übrig. Tapetenhandel. Auch im Berichtsjahre lag das Platzgeschäft un günstig, weil Neubauten wegen des hohen Geldstandes nur in ge ringem Umfange ausgeführt wurden. Das Geschäft nach auswärts hielt sich auf gleicher Höhe wie im Vorjahre und wird als be friedigend bezeichnet. Es hat auch im Berichtsjahre nicht an Be mühungen gefehlt, den »Verein deutscher Tapetenfabrikanten« zu beseitigen. Hildesheim. Papierfabrikation. Die Hannoverschen Papierfabriken A.-G. berichten über das Jahr 1900: Wir können dieses Mal mit Befriedigung auf die Ergebnisse des verflossenen Geschäftsjahres blicken. Bei den stets reichlich vor handenen Aufträgen und bei kaum nennenswerthen Betriebsstörungen war es uns möglich, unsere Erzeugung nach allen Richtungen hin zur vollsten Ausnutzung zu bringen, wobei wir durch gute Wasserverhält nisse während des ganzen Jahres unterstützt worden sind. Unsere Reserve-Dampfmaschine ist während des ganzen Jahres nicht in Be trieb gekommen. Die Erzeugung stieg auf 6 790815 kg gegen 6 561636 kg im Vorjahre. Im Durchschnitt wurden 589 Arbeiter und Arbeiterinnen be schäftigt, die gegen das Vorjahr erhöhte Löhne verdienten. Wenn es auch bei der allgemein lebhaften Nachfrage nach Papier möglich war, für einen Theil der Fabrikate durch erhöhte Preise angemessenen Ausgleich zu finden für die erheblich vertheuerten Holz und Kohlen, so war das doch nicht bei allen Sorten möglich. Trotz der fast allgemein im Handel und Gewerbe herrschenden Flauheit sind die Aussichten günstig. Wir dürfen nicht unterlassen, auch an dieser Stelle auf die Wich tigkeit der neuen Handelsverträge für die Papier-Industrie hinzuweisen, und zu betonen, dass nur bei genügendem Zollschutz gegen das so vielfach begünstigte Ausland der Fortbestand einer lebensfähigen Papier-Industrie gesichert werden kann. Strohpappe. Der Geschäftsgang war gut, Absatz und Preise zu friedenstellend. Gegen Ende des Jahres wurde allerdings der Nutzen des Preisaufschlages durch eine aussergewöhnliche, auch jetzt an haltende Steigerung der Rohstoffe aufgehoben. Die deutsche Stroh- pappen-Fabrikation leidet unter der mit billigen Betriebs-Unkosten arbeitenden holländischen Konkurrenz, welcher Umstand Zollerhöhung wünschen lässt. Tapeten. Der Geschäftsgang war zufriedenstellend, namentlich war der Absatz der billigeren Sorten recht rege. Die gleich im Anfang des Jahres höher gegangenen Papierpreise zogen mässige Preis erhöhung für Tapeten nach sich, jedoch glichen die erhöhten Preise die Aufwendungen für die theueren Rohstoffe und erhöhten Löhne kaum aus. Das Wechseln der Mode in Muster und Farben in letzter Zeit bedingte grosse Aufmerksamkeit und brachte nicht allein grössere Auslagen für Zeichnungen und Stecharbeit, als die früheren Jahre, sondern erschwerte auch das Geschäft in ungewöhnlicher Weise. Würzburg. Buchbinderei. Die Geschäftslage hat sich im ver flossenen Jahre nicht geändert. Die Zahl der Buchbindereien ist hier dieselbe geblieben, wohingegen die Zahl der Gehilfen in den kleineren Buchbindereien eher ab- als zugenommen hat. Am Schlüsse des Jahres traten die dem Buchbinderverband an gehörenden und bei einigen Meistern hier beschäftigten Gehilfen mit der Forderung der zehnstündigen Arbeitszeit und eines Mindestlohnes von 15 und 18 M. an die Meister heran; theilweise wurde auch der Forderung stattgegeben. Nach einer kultusministeriellen Verordnung aus dem Jahre 1900 sollen die Schulbücher und Schreibhefte mit Zwirn- statt mit Draht heftung versehen sein. Diese Verordnung schadet dem Handwerk. Denn dem Buchbinder, der auch Papierhandlung besitzt und grösseren Absatz in Schreibheften hat, ist es nun nicht mehr möglich, seinen Bedarf selbst anzufertigen, weil ihm das Haupthilfsmittel, die Draht heftmaschine, verboten ist; er ist nun gezwungen, seine Schulhefte vom Fabrikanten zu beziehen, da die Anschaffung einer Zwirnheft maschine nicht lohnt, weil sie etwa 8000 M. kostet. Es wäre zu wünschen, dass die Verordnung, welche erst im Jahre 1902 in Kraft tritt, dahin geändert würde, dass Schreibhefte wie bisher mit Draht geheftet sein dürften, und nur bei Schulbüchern die Zwirnheftung zur Verwendung kommen müsste. (In Preussen und Sachsen wurde die Verordnung bekanntlich aufgehoben. Red.) i| || • j Betts Paplerklammer zum Zusammen- E nid Lnaf halten von Papieren, Karten etc. ohne l| = HKI Zersteohen, ohne Zerkratzen. Besser wie ||U|U I UL Stahl-Nadeln, da nicht rottend. " 7"5 Packung: pro 8ohtl. 100 8t [mm Fabrikanten: Ernst Kunz & Co., Berlin S 42, Brandenburgstr. 85 Lohnender Wiederverkäufer-Artikel I Ab roll -App a rat e -*8 für Ladengeschäfte G2- 118981] in 6 Arten und je 6 Breiten liefern an Händler und Exporteure mit Rabatt bis zu 331/ °lo Illustrirte Preisliste gratis. Kleine Modell-Apparate nebst Papierröllchen in elegantem Etui als Muster für die Reise, welche wir auf Wunsch zurücknehmen, nur gegen Voreinsendung oder Nachnahme von Mark 7.50. 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