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tigt, Bücher zu entleihen; der 8000. Leser (ein Schuhmacherlehrling) hat sich vor einigen Tagen einschreiben lassen. In der letzten Zeit sind täglich durchschnittlich 12—18 neue Leser hinzugekommen und etwa 350 Bände verliehen worden. Äusser dem vom Senat zur Verfügung ge stellten Verwaltungsgebäude sollen noch zwei Filialen errichtet werden. Die Betriebskosten werden für die Zukunft auf 50000 M. jährlich ver anschlagt. Dazu hat der Senat einen Jahresbeitrag von 20000 M., zu nächst für 5 Jahre, bewilligt. Die Bücherhalle soll trotz des Staats beitrags nach dem ausdrücklichen Wunsche des Senats »den Charakter einer von Privaten begründeten und verwalteten Anstalt behalten«. Den Rest der Betriebskosten bemüht man sich, gegenwärtig durch eine neue öffentliche Sammlung aufzubringen. Unter dem Titel Firmen-Register für den Exporthandel ist ein neues Ausfuhr-Handbuch von F. W. Rademacher, Hamburg, herausgegeben und soeben in dessen Verlag erschienen. Dasselbe dürfte berufen sein, in hervorragender Weise den Interessen des Ausfuhr-Geschäfts zu dienen. Eine werthvolle Neuerung erscheint die Aufnahme der Fabrikmarken bei den einzelnen Firmen und die der 1. Abtheilung angefügte Zusammenstellung sämmtlicher Fabrikmarken mit Angabe der Seitenzahl, wo die dazu gehörige Firma zu finden ist. Die 2. Ab theilung des Buches enthält ein alfabetisches Verzeichniss von mehr als 2000 Waaren mit Angabe der Fabrikanten derselben und deren Vertreter, vielfach auch mit Angabe der Beschaffenheit und Preislage, in welcher jede Waare von den verschiedenen Firmen geliefert wird. Wilh. Rathol Klemmstock für Buchdrucklettern In Nr. 67 der Papier-Zeitung wird unter obiger Bezeichnung als »jüngste Neuheit« ein Werkzeug beschrieben, welches als DRGM ein getragen ist und den Zweck hat, Buchstaben beim Abfeilen oder Unterfeilen festzuhalten. Ich konnte mich beim Lesen der Beschreibung eines Lächelns nicht erwehren, denn ein solches Geräth hat sich schon mancher Accidenzsetzer vor 10 oder 20 Jahren selbst angefertigt, wie mir wohl viele ältere Setzer gern bestätigen werden. Es soll hiermit nicht gesagt werden, dass das kleine Geräth nicht praktisch sei; im Gegentheil: bei aller Sorgfalt der Schriftgiessereien wird es doch vorkommen, dass ein Buchstabe oder ein Ornamentstück gefeilt werden muss, und hierfür bietet der Apparat eine gute Hand habe. Eine Neuheit und noch dazu eine »jüngste«, die einen Anspruch auf DRGM hätte, ist jedoch das Geräth nicht. Je. Tarifgemeinschaft Im Steindruckgewerbe. Eine am 4. d. Mts. in Leipzig veranstaltete, von etwa 400 Personen besuchte Versammlung der Lithografen und Steindrucker nahm den Bericht über die in der Zeit vom 18. bis 21. August in Halle a. S. abgehaltene Generalver sammlung der Lithografen und Steindrucker Deutschlands entgegen. Diese Generalversammlung hat sich mit dem weiteren Ausbau der Unterstützungskassen, der Reglung des Lehrlingswesens und insbe sondere mit der Schaffung eines einheitlichen Tarifs beschäftigt. Der Zentralvorstand ist beauftragt worden, behufs Schaffung einer Tarif gemeinschaft sich mit der Prinzipalsvertretung in Verbindung zu setzen, einen Tarifentwurf auszuarbeiten und diesen der nächsten General versammlung vorzulegen. In demselben soll in der Hauptsache ge fordert werden: eine Arbeitszeit von acht Stunden für Lithografen und eine solche von neun Stunden für Steindrucker, 24 M. Mindest wochenlohn, 881/3 pCt. Zuschlag für Ueberstundenarbeit, Reglung des Lehrlingswesen usw. Lehrlinge sind, wie bekannt gegeben wurde, in Deutschland bei 3818 Lithografengehilfen 1823 und bei 5384 Stein druckergehilfen 1216 beschäftigt. Die Versammelten stimmten den Generalversammlungsbeschlüssen zu und nahmen dann Stellung zur Reglung von Organisationsangelegenheiten am Platze. Zur Beseiti gung entstandener Streitigkeiten hat die Generalversammlung ein Verbandsbureau in Leipzig errichtet und einen Verwalter ernannt. Auch hiermit erklärten sich die Versammelten einverstanden, g. Buchdrucker-Lohnbewegung in Elsass-Lothringen. Wie die Strassburger »Freie Presse« mittheilt, hat der elsass-lothringische Buchdrucker verband die Absicht, in eine Lohnbewegung einzutreten. Am 7. d. M. hielt der Bezirksverein Strassburg dieses Verbandes im Lokale »Zur Sonne« eine Versammlung ab, in der beschlossen wurde, Erhöhung des Minimums von 20 M. 50 Pf. auf 22 M. 50 Pf. ausschliesslich Lokal zuschlag, und der Grundpositionen um 10 pCt. zu fordern. Diese Mittheilung soll an die Buchdruckereibesitzer versandt und am 15. d. M. über deren Antworten berathen werden. Plakatkunst In München. Um die deutsche Plakatkunst, die trotz erfreulicher Mitarbeiterschaft vereinzelter bedeutender Künstler sowie der Presse noch einen bedauerlichen Tiefstand aufweist, zu heben, I hat sich in München jüngst eine Anzahl bildender Künstler zu einer »Gesellschaft bildender Künstler für zeitgemässe Plakatkunst, und Illustration« zusammengeschlossen, welche bezweckt, durch periodisch wiederkehrende rein künstlerische Plakatausstellungen auf den Geschmack der breiten Masse, der Geschäfts- und Fabrikanten welt, einzuwirken; gleichzeitig will sie eine Zentralstelle schaffen, wo dem Publikum künstlerische moderne Plakate aus erster Hand ge boten werden. Der Anstoss zur Bildung dieser Gesellschaft ging von Künstlern aus, deren Namen in der Malerwelt einen guten Klang be sitzen, und die deshalb die beste Gewähr für das Gedeihen obiger Vereinigung bieten, y. zu liefern. 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