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Nr. 73 PAPIER-ZEITUNG 2745 patentirte Sauerstoff-Verbindung: Magnesiumsuperoxyd Pulverform gestattet uns, den Kranken mit beliebigen [180288 und franco versendet. Carl Krafft Söhne Düren, Rhld [121722 Es sind keine blossen Theorien, die wir hier vertreten; es ist ein an vielen Tausenden von Kranken erprobtes und oft in verzweifelten Fällen bewährtes Heilverfahren, welches wir dem Leser vorführen. Näheren Aufschluss darüber mit zahlreichen Hellberichten enthält ein Prospect, welchen das ärztlich geleitete Institut für Sauerstoff- Heilverfahren „Vitafer", Berlin W, Leipzigerstrasse 26, gratis Wellpappen - Maschinen, vielfach bewährt Kollergänge mit hoher und niedriger Schale - .76 von höchster Leistungsfähigkeit ----------- Zahlreiche Nachbestellungen! Knotenfang - Anlagen Wickelwalzen, Presswalzen, Leitwalzen usw Trockencylinder . Vorzügliche Reierenzem ' Kranken zugängig; dem minder bemittelten, durch Beruf an die Scholle gefesselten Leidenden sind sie unerreichbar. Und doch wollen jene Nervenkranken, die zu Hause bleiben müssen, auch gesund werden. Wo aber finden sie die ersehnte Hilfe? Wenn sie nicht Geheimmittel - Schwindlern in die Hände lallen, so gehen sie zum Arzt. Dieser aber wird sich auf hygienische Vorschriften beschränken oder symptomatisch behandeln. Es ist un leugbar, dass den hygienischen Maassnahmen ein gewisser prophy laktischer (vorbeugender) Werth innewohnt, und dass sie als unter stützender Heilfaktor von woblthätiger Wirkung sind, aber zur Heilung reichen sie nicht aus. Ebensowenig kann ein durch jahrelangen Missbrauch degenerirtes Nervensystem durch Bekämpfung der Symptome allein gesunden, wie ein feuchtes Gebäude durch Entfernung des Schwammes nicht trocken werden kann. So lange die Feuchtigkeit bestehen bleibt, kommt auch der Schwamm wieder. Alle nervösen Erscheinungen sind nur ein äusserlich wahrnehm bares Spiegelbild der inneren Erkrankung. Was nützt es, diese Er scheinungen zu unterdrücken, wenn die Ursache fortbestehen bleibt? Ein solches Verfahren ist Vogel Strauss-Politik und um so getährlicher, weil die angewendeten Mittel zumeist scharfe Gifte sind, welche die darniederliegende Nerventhätigkeit noch weiter lähmen. Es soll damit nicht gesagt sein, dass wir den Symptomen keine Beachtung schenken; auch wir suchen Schmerzen unserer Patienten nach Möglichkeit zu lindern, jedoch nur durch unschädliche, natur gemässe Anwendungen, die keinerlei schädliche Nachwirkungen haben. Unser Hauptaugenmerk aber richten wir auf Beseitigung der Grundursache, auf die Befreiung der Nerven von den abgelagerten Selbstgiften durch ge steigerte intracellulare Oxydation und auf bessere Ernährung derselben durch leichtere, vollkommenere Verdauung der aufgenommenen Nahrung. Jedem Neubau muss die Wegräumung des Schuttes vorangehen, und auch die rationelle Erneuerung des Nervenmaterials kann nur dann erfolgen, wenn der Organismus von den abgelagerten Stoff- wecheelprodukten entlastet wird. Wir erreichen diesen Zweck durch gesteigerte Sauerstoffzufuhr. Eine neue Nerven-Therapie! (Neurasthenie, Hypochondrie, Hysterie, Melancholie usw.) Es giebt wohl kaum eine härtere, grausamere Strafe für bewusst oder unbewusst begangene Sünden (Fehler in der Lebensweise) als die Nervenschwäche (Neurasthenie). Körperliche und seelische Qualen wirken hier zusammen, um dem davon Betroffenen das Dasein zur Hölle zu machen. Wen das Nervenelend einmal erfasst hat, den hält es unerbittlich fest. Weder in der Arbeit noch im Vergnügen findet er Befriedigung; überallhin folgen ihm krankhafte Reizbarkeit und Verstimmung, krankhafte Furcht- und Angstzustände, Hoffnungslosig keit und Verzweiflung. Er ist in der Regel unfähig, seinen Geist auf irgend eine Aufgabe (Lesen, Denken usw.) zu konzentriren. Jede geistige und körperliche Anstrengung, auch die kleinste, hat bei ihm eine peinvolle Ermüdung uni selbst körperliche Schmerzen im Gefolge. Die kleinsten Unannehmlichkeiten des täglichen Lebens, welche der Gesunde kaum beachtet, geringe Geräusche und sonstige nichtige Ursachen reizen den Neurastheniker zu Heftigkeit und Zorn. Die Gemüthsstimmung dieser Kranken ist eine düstere, pessimistischer Lebensauffassung zuneigende, ja, mitunter völlig muth- und hoff nungslose (Melancholie). Eine unüberwindliche Willensschwäche zeitigt in ihnen die immerwährende Angst, was wohl das Leben noch bringen werde. Allerhand hypochondrische Ideen pflegen nebenher zu gehen, geringfügige Schmerzen werden als Vorzeichen schwerer Krankheit gedeutet. Wirklich organische Leiden sind beim Nervenkranken selten nachweisbar, und trotzdem fühlt er sich krank und elend. 'Nicht selten plagen ihn Magenverstimmungen und Verdauungs störungen, Platzangst, Menschenfurcht; der Kopf ist eingenommen, die Glieder schwach und kraftlos. Sein Schlaf ist unruhig und ohne Erquickung; abgespannt und müde verlässt er am Morgen sein Lager. Die Qualen dieser armen Kranken sind kaum zu beschreiben, und sie werden geradezu unerträglich dadurch, dass sie von ihrer Um gebung, von ihren eigenen Angehörigen und besten Freunden — soweit diese nicht selbst Neurastheniker sind — nicht verstanden, als eingebildete Kranke, ja sogar als arbeitsscheue Menschen behandelt werden. Es würde uns zu weit führen, die Ursachen dieser weit verbreiteten Krankheit ausführlich zu besprechen; sie liegen in der Hauptsache in den Zeitverhältnissen und einer verkehrten, den hygienischen Anforderungen nicht entsprechenden Lebensweise. Man kann ohne Weiteres annehmen, dass bei allen Nervenkranken eine Verschlechterung des Blutes und der gesammten Säfte des Körpers vorliegt, dass unvollkommen oxydirte Produkte der regressiven Stoff- Metamorphose (Harnsäure, Leukomanie, Amidoderivate) im Blute kreisen oder an falscher Stelle abgelagert sind. Daher die behinderte Funktionsfähigkeit der Organe, die schlechte Ernährung der Nerven, die krankhaften Erscheinungen. Rationelle Methoden zur Beseitigung von Nervenleiden giebt es sehr wenige; darunter zählen: längere Ruhepausen mit Ortsveränderung, Aufenthalt an der See oder im Gebirge, der Besuch von Nervenheilanstalten. Diese Heilquellen sind jedoch nur dem bemittelten, über seine Zeit frei verfügenden Eine neue (Mg O a ) in . , Mengen von Sauerstoff zu versorgen. Dieses einfache Prinzip ist in seinen Wirkungen ganz hervorragend. Es führt dem siechen Körper neues Leben zu, und die lebhafte Thätigkeit der Aufnahme- und Aus scheidungsorgane führt einen energischen Kampf gegen die Krankheit, welcher bei einiger Ausdauer zum siegreichen Ausgange führt.