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Nr. 72 PAPIER-ZEITUNG 2705 Uhlmann in Olbernhau in Sachsen gebrachte Stabllineal auf; durch Fortfall der unteren Stahlschiene wurde dem Lineal eine grössere Geschmeidigkeit verliehen. Auch der bekannte Patent- Tintenlöscher »Triumph« der gleichen Firma hat kleine Ver vollkommnungen erfahren. Julius Schönfeld, in Berlin brachte eine zweckmässige Blocktasche mit Klammern, für sämmtliche Arten von Notiz- und Kassablöcken passend. Eine kleinere Balanzier-Stempelpresse für den Handgebrauch in Kontor und Bureau stellte die Firma Alexanderwerk A. von der Nahmer A.-G. in Remscheid neben einer grossen Kollektion ihrer bekannten Kopirpressen und anderer Kontor-Utensilien aus. Das eigentliche Papierfach war auch diesmal nur schwach vertreten. Die Erzgebirgische Lampenschirmfabrik von Epperlein & Eisert in Elterlein im Erzgeb. brachte verbesserte Lampen schirme für elektrische Beleuchtung, die infolge einer praktischen Sperr-Vorrichtung nicht ansengen. Die Firma S. Frenkel in Halle a. S. brachte als Neuheit zusammenlegbare Lampenschirme aus Krepppapier. Die Kartonnagenfabrik von Wilh. Thomas in Steinigtwolmsdorf i. S. war mit einer neuen Kollektion spitzer sowie vierkantiger Konfekt- und Osterdüten am Platze. Viel Beachtung fand die im Reichshof ausgestellte Kollektion von Kassenblöcken der Paragon-Kassenblock-Kompagnie m. b. H. in Berlin 0. Schliesslich sei noch der bekannten Leipziger Lederwaarenfabrik für Reklame-Artikel gedacht, welche wieder eine Kollektion praktischer Reklame-Artikel zum Verkauf stellte. Hervorgehoben seien von diesen kleinen Gegenständen: Feder wischer mit dem treffenden Merkspruch: Beantworte Briefe möglichst bald, was gestern neu, ist morgen alt; ferner Taschen spiegel mit abwischbarer Schreibtafel, Kuvert- und Marken- Anfeuchter usw. P. K. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeiturg eingesandten Muster von Krzeugnimsen des Papier- und Schreibwasren-Faches die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei beschrieben Klio-Füllfederhalter mit Bleistift der Fabrik für Gebrauchs gegenstände, G. m. b. H. in Hennef a. d. Sieg. In Nr. 78 von 1900 wurde dieser Füllfederhalter und im Anfänge dieses Jahres die ebenso gebauten Patentreissfüllfeder Klio und Patentreissfeder- füllet Klio ausführlich beschrieben. Die rührige Firma ist inzwischen bestrebt gewesen, den Füllfederhalter mehr zu ver vollkommnen, und da die Einrichtung des Tintenzuflusses und der Tintenabsaugung allen Anforderungen entsprechen, er übrigte nur noch die Beifügung eines Bleistiftes, der bei den neuen Haltern am rückwärtigen Ende Platz gefunden hat. Man braucht nur eine Hartgummihülse von dem Ende des Halters abzunehmen und auf die Hülse über der Tintenfeder zu schieben, um den Bleistift gebrauchsfertig zu machen. Letzterer besteht aus einer kräftigen Schraubhülse, in welcher eine durch Drehung vor- und rückschiebbare Grafitmine liegt. Jedem ver kauften Füllfederhalter mit Bleistift werden zwar sechs Ersatz- grafitminen mitgegeben, aber man kann, ebenso wie für die Füllfeder jede beliebige Stahlfeder und Tinte verwendet werden kann, auch jede Grafitmine, wenn sie die richtige Stärke hat, in die Hülse einschrauben. Telefon-Register von Heinrich Schneider, Siegen. Eine prak tische Einrichtung für das Verzeichniss sämmtlicher Theilnehmer der Fernsprech-Anlage in kleineren Städten wurde dem ge nannten Buchdruckereibesitzer durch DRGM geschützt. Als Beispiel für die Einrichtung desselben möge das uns als Muster zugesandte »Verzeichniss der Theilnehmer an der Stadt-Fern- sprech-Einrichtung in Siegen« dienen. Ein aus sieben Blättern bestehendes 33x21 cm grosses Heft mit angeschnittenem Re gister ist in Hochformat auf eine Pappplatte geheftet, die das Format etwas überragt und mit Metallösen zum Anhängen ver sehen ist. Die Vorderseite des Heftes giebt erstens die Dienst stunden der Siegener Telefon-Einrichtung an und nennt dann Ankunft und Abgang der Posten nach den Nachbarorten. Auf der dritten Seite beginnt auf den rechten Seiten das Theil nehmer-Verzeichniss von Siegen und Umgegend u. z. alfabetisch geordnet, mit freiem Raum für etwaige Nachträge im Laufe des Jahres. Auf den linken Seiten dagegen sind in kleinerer Schrift die mit Siegen in telefonischer Verbindung stehenden Fernorte nebst den bezüglichen Gebühren angegeben. Ein solches Register ist für kleinere Orte, wo das Verzeichniss aller Theilnehmer nicht allzu stark wird, praktisch und brauch bar. Für Berlin, Hamburg, München und andere Grossstädte werden jedoch die meisten Geschäftsleute vorziehen sich selbst ein kleineres Register anzulegen, welches nur die Namen ihrer Geschäftsfreunde enthält. Zigarrenschutzhülse, DRGM von Dr. Werner Heffter in Berlin NW 52, Calvinstr. 14. Um Zigarren vor Beschädigung zu bewahren, hat es sich als zweckmässig erwiesen, dieselben einzeln vollständig in Papier einzuhüllen. Diese Erfahrung gab den Anlass zur Einrichtung des nachstehend beschriebenen und in der Zeichnung erläuterten Zigarrenbehälters. Bild 1 zeigt eine Ansicht der Hülle von der Seite und Bild 2 von oben. Sie besteht aus Papier, das wie die kleinen papiernen Konfekt sohälchen in eine bestimmte Form mit geriefter oder fächer artiger Wandung gepresst worden ist. Diese Hülle ist aus gewöhnlichem geleimtem oder ungeleimtem Papier in ihrer Form so hergestellt, dass sie nur eine Zigarre fasst und sich derselben überall selbstthätig und infolge der Faltenform ganz elastisch anschliesst. Es ist von besonderem Vortheil, dass die Hülle nur für die Aufnahme einer Zigarre berechnet ist. Dadurch wird der Uebelstand beseitigt, dass man die gebräuchliche Zigarren tasche, die einen grossen auffälligen Raum beansprucht, bei sich führen muss: man kann 3—4 Zigarren in der oberen Westentasche unterbringen, ohne Beschädigung der Deckblätter fürchten zu müssen. Ein weiterer Vortheil der Einzel Verpackung der Zigarren in der Faltenhülle gegenüber der Aufbewahrung in den ge bräuchlichen Papierdüten oder sonstigen Zigarrentaschen ist der, dass die Zigarren sich nicht durch Reibung an der Nach barzigarre beschädigen können. Die geriefte Oberfläche der Hülle bietet auch bei etwaigem Druck einen elastischen Wider stand nach aussen und innen und bewahrt auf diese Weise die Zigarre vor Beschädigung. (Vergl. Anzeige in dieser Nr.) Postkarten von Eduard Arens in Wien. Dieser Verlag lässt in kurzen Abständen immer neue Kartenserien erscheinen. Die Liederkarten sind in hübschem buntem Steindruck an gefertigt und enthalten romantische, durchweg anmuthige Bilder zu Volksliedern von Scheffel, Bodenstedt, Uhland u. A. Je eine Strofe ist auf den Karten abgedruckt, und das Bild ergänzt diesen Text. Die Schäferszenen enthalten in Lichtdruck ausgeführte feine Tuschzeichnungen, auf denen, wie der Name besagt, heitere Schäferszenen, in Geschmack und Kleidung dem Rokoko angehörend, dargestellt sind. Die grosse Zartheit und Zierlichkeit der Bilder passt gut zu dem Charakter der Rokoko figuren. Die Tageszeiten heisst eine dritte Kartenserie, deren Bilder, die Symbolisirungen von Morgen, Mittag, Abend und Nacht, Mädchenköpfe in zweifarbigem Steindruck mit Gold dar stellen. Der Maler hat seiner Fantasie beim Entwurf dieser Bilder wenig Zwang angethan, und die vier Mädchenköpfe sehen mit dem willkürlich vertheilten Goldschmuck und den Blumen im Haar zwar etwas absonderlich, aber anziehend nnd hübsch aus. Druck und Karton sind bei allen angeführten Karten vorzüglich. Privatbuchführung für Jedermann von Handelslehrer A. Behse, Hannover. Der Verfasser hat durch Vereinfachung der amerikan ischen Buchführung und durch Einrichtung der Konten so, dass sie für den Privatmann passen, ein verhältnissmässig einfaches und übersichtliches Buch geschaffen, welches auch dem, der gar keine geschäftlichen Erfahrungen besitzt, ermöglicht, seine Ausgaben und Einnahmen genau zu verbuchen und am Jahres schluss eine Bilanz zu ziehen, die, ohne nennenswerthe Arbeit zu verursachen, doch genauen Nachweis über den Vermögens stand liefert. Mit diesem einfachen Buche wird man auch be queme Leute zur Buchführung veranlassen können. Da der Erfinder Handelslehrer ist und etwaige Zweifel kostenlos be seitigt, wird dies Buch nicht nur so lange benutzt werden, bis die erste Unsicherheit bei einer Eintragung auftritt. Die Aus führung ist gut und sorgfältig. Eine Heftausgabe soll 1—2 Jahre, eine Buchausgabe 5 Jahre reichen. Bei einer dritten Aus gabe sind die Konten nicht vorgedruckt und können vom Be sitzer des Buches je nach den besonderen Anforderungen ein gerichtet werden.