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1 M. und weniger. Der durchschnittliche Tageslohn sollte betragen: für die erste Klasse 4 M., für die zweite Klasse 3 M. 50 Pf., die dritte 2 M. 50 Pf., die vierte 1 M. 50 Pf. und für die fünfte Klasse 1 M. Der Beitrag 99 Pf. bezw. 87 Pf, 63 Pf., 36 Pf. und 24 Pf., das Krankengeld pro Wochentag 2 M. bezw. 1 M. 75 Pf., 1 M. 25 Pf. 75 Pf., 50 Pf., das Begräbnissgeld 120 M. bezw. 105 M., 75 M., 45 M. und 30 M. Ausserdem sollte die Bezugs-Berechtigung derjenigen Mitglieder, welche noch nicht 26 Wochenbeiträge geleistet haben, auf 13 Wochen herabgesetzt werden. Dieser Vorschlag, welcher von Seiten der Arbeitnehmer unterstützt wurde, hätte für die Arbeitgeber eine bedeutende Mehrbelastung im Gefolge gehabt, denn bei den Gehilfen wäre nicht nur eine Erhöhung des Arbeitgeber-Beitrages um 8 Pf. pro Woche eingetreten, sondern es hätten auch Invaliden- Marken zu 36 Pf. statt der bisherigen 30 Pf.-Marken verwendet werden müssen, sodass sich pro Gehilfe und Woche eine Mehrleistung von 11 Pf. ergeben hätte. Ein zweiter Vorschlag wollte das Kranken geld von 7/12 des durchschnittlichen Tagelohnes auf die Hälfte desselben herabsetzen und von neueintretenden Mitgliedern ein Einschreibegeld von 1 M. erheben, im Uebrigen aber die im ersten Vorschläge an gegebene Beschränkung der Bezugs-Berechtigung ebenfalls einführen Da für die Generalversammlung die sehr ungünstige Zeit der Ferien gewählt worden war, nahmen nur wenige Prinzipale an der Ver sammlung theil, und da grade die Prinzipale hervorragend an der Sache betheiligt sind, wurde ein Antrag angenommen, die Beschluss fassung zu vertagen. Ferner -wurde eine Kommission aus 2 Arbeit gebern und 4 Arbeitnehmern gewählt, welche die bereits vorliegenden Vorschläge und die ganze Lage der Kasse nochmals prüfen und in einer demnächst stattfindenden neuen Versammlung weitere Vor schläge zur Herstellung des Gleichgewichtes zwischen Einnahmen und Ausgaben machen soll. Buchdruckertage. Vom 15. September ab wird in Wien auf die Dauer von mehreren Tagen der 4. ordentliche Verbandstag der Vereine der Buchdrucker und Schriftgiesser Oesterreichs abgehalten werden. Die Generalversammlung des Verbandes der Deutschen Buchdrucker wird nächstes Jahr in München stattfinden, -s- Die »Pekinger Deutsche Zeitung«, die seit Ende vorigen Jahres von der Felddruckerei im Tsungli-Yamen zu Peking hergestellt wurde, ist am 12. Juli zum letzten Male erschienen. Die Auflage wurde noch mit 3500 Exemplaren angegeben. Die Redaktion verabschiedet eich wie folgt von ihren Lesern und Mitarbeitern: »Mit der heutigen Nummer stellt unser Blatt sein Erscheinen ein! Fast ohne jegliche Hilfsmittel mit der Weihnachtsnummer 1900 begonnen, hat das Blatt noch vor wenigen Wochen eine Auflage von 3800 Exemplaren erlebt, ein Er folg, der nur dem Interesse, mit dem das Erscheinen des Blattes seitens des Publikums begrüsst wurde, zuzuschreiben ist. Diesen unseren Helfern und Förderern sei deshalb heute am Schlüsse unserer Thätigkeit an dieser Stelle unser verbindlichster Dank gesagt. Nicht weniger Dank wissen wir unseren treuen Mitarbeitern, die stets sich mit der grössten Bereitwilligkeit der oft schweren Aufgabe unter zogen haben, das Blatt mit Stoff zu versorgen! Wir hoffen auch unsererseits durch das Blatt manchem Leser Freude und Zeitvertreib bereitet zu haben und sind stolz, an der ersten deutschen Zeitung, die im Herzen Chinas erschienen, mitgewirkt zu haben. Wollen wir hoffen, dass alles, was wir gethan haben, zur Förderung der deutschen Interessen und des deutschen Einflusses gedient hat Hurra Kaiser und Reich!« Die Zeitung musste ihr Erscheinen wegen der bevor stehenden Heimfahrt der deutschen Kontingente einstellen. Sie er schien allwöchentlich und wurde auf einer kleinen, veralteten Hand presse gedruckt, was eine mühsame Arbeit war; der Satz — vier Seiten — liess sich an einem Tage herstellen, die Drucklegung da gegen dauerte gewöhnlich ungefähr 20 Stunden. Die Felddruckerei beschäftigte sechs Drucker und vier Setzer; an Maschinen waren acht Handpressen vorhanden. Die Leute waren, soweit die Zeitung nicht ihre Zeit in Anspruch nahm, mit Drucksachen für das Oberkommando, die Kommandantur, die Feldlazarethe und für Zivilpersonen us v. be schäftigt. Eine Presse war lediglich für Visitenkarten der Offiziere vorbehalten. Wie seinerzeit berichtet wurde, hatten die deutschen Truppen das Material der Felddruckerei in verwahrlostem Zustande von den Russen beim Abzüge der letzteren übernommen, g. Jubelfest. Die Verlagsbuchhandlung J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen und Leipzig beging dieser Tage das Fest ihres 100jährigen Bestehens. K. Selbstmord. In Ziegenrück (Kreis Gera) tödtete sich der in der Buchdruckerei des Kreisblattes beschäftigte Schriftsetzer Otto Felber durch Revolverschüsse, g. t Am 27. Juli starb in Schleswig im Graukloster der Buch binder OskarPfretzschner, ein guter deutscher Patriot. Er wurde 18-'4 in Plauen i. V. geboren. 1847 kam er nach Schleswig und trat bei Ausbruch des Befreiungskrieges in das 15. Jägerbataillon ein, in dessen Reihen er den Feldzug bis 1851 mitmachte. In Holstein schmuggelte er verbotene Schriften über die Grenze, weshalb mehr fach Haussuchungen bei ihm abgehalten wurden. Dem damaligen Statthalter von Manteuffel sandte er verbotene Schriften, Visitenkarten mit dem schleswig-holsteinischen Wappen usw. in Brot gebacken zu. Er hatte sich wie wenig andere der einst anscheinend so hoffnungs losen schleswig-holsteinschen Sache angenommen, g. fAattonalpost Uetgte IReubeit! „Nationalpost" sind Ansichtskarten, die in viel fachem Farbendruck eine wehende Flagge zeigen und in passender Umrahmung die Ansicht in Lichtdruck. Die eigenartige Zusammenstellung der in leuchtenden Farben wiedergegebenen Flagge und des zart abgetönten Hintergrundes macht diese Ausführung ebenso auffallend wie ansprechend. Der Verkauf dieser Karten dürfte eine wesentlicheUnterstützung dadurch erfahren, dass bei gleicher Flagge und gleicher Ansicht der Hinter grund innerhalb einer Auflage von 1000 St. fünfmal wechselt und haben die Karten abwechselnd rothen, braunen, grauen, blauen und grünen Hintergrund. Wir haben die Flaggen aller europäischen Staaten, aller deutschen Provinzen uud einer grossen Anzahl deutscher Städte stets vorräthig und fertigen bei Auflagen von mindestens 5000 St. jede Flagge ohne Preisaufschlag an. Sonder-Erzeugnisse unserer Einstalt: Souvenir-Karten Wappen-Post Ebromolichtdruck-Karten Zur Erleichterung des Wiederverkaufes unserer Sonder- Erzeugnisse gewähren wir denjenigen unserer Kunden, welche in diesen Sorten grössere Bestellungen machen, auf Wunsch das Recht des Alleinverkaufs für bestimmte Be zirke auf kürzere oder längere Zeit. Hamburg Knackstedt & Näther