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PAPIER-ZEITUNG Nr. 61 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Formatwalze mit verstellbarem Umfang für Pappenmaschinen von Alfred Menzel in Ullrichsberg bei Rosswein i. S. DRP 120 285. (Kl. 55) Bei der Herstellung von Pappe benöthigt man zur An fertigung verschiedener Pappenformate auch Formatwalzen von verschiedenem Umfang, welche auf der Pappenmaschine aus gewechselt werden. Den Gegenstand der vorliegenden Er findung bildet eine Formatwalze, deren Umfang unter Bei behaltung derselben Welle verändert werden kann. Dies wird Bild 1 |gj dadurch erreicht, dass der Mantel],der Walze aus auf Stirn- scheiben gelegten Segmenten a zusammengesetzt wird. Diese Segmente werden auf Scheiben A befestigt, die ihrerseits an die Naben C der Welle geschraubt werden. Benöthigt man eine Walze von einem anderen Durchmesser, so schraubt man die Segmente ab, vertauscht die an den Naben C befestigten Scheiben gegen grössere oder kleinere Scheiben und schraubt auf diese wieder die dazugehörige An zahl Segmente. Die Rundung der Segmente richtet sich nach dem Durchmesser der kleinsten erforderlichen Walze, damit die äusseren Kanten der Segmente stets scharf zusammenpassen. Patent-Anspruch: Formatwalze mit verstellbarem Umfang, dadurch gekenn zeichnet, dass der Walzenmantel aus einzelnen auf auswechsel bare Stirnscheiben gelegten Segmenten (Zylinderausschnitten) zusammengesetzt ist. Verfahren zur Prüfung der für den fotografischen Dreifarben druck zu verwendenden Monochromnegative und der nach diesen gewonnenen Druckplatten, wie auch zur Prüfung der Druckfarben von Dr. Gustav Selle in Brandenburg a. H. DRP 120982. (Kl. 57) Der fotografische Dreifarbendruck wird bekanntlich in der Weise ausgeführt, dass man von einem Gegenstände drei Negativ aufnahmen herstellt, und zwar hinter a) einem Grünfilter, b) einem Blaufilter und c) einem Rothfilter. Von den auf diese Weise hergestellten Negativen stellt man drei Druckplatten her, von welchen jede das Positivbild in einer zur Farbe des entsprechenden Filters komplementären Farbe wiedergiebt. Es muss demnach zur Herstellung des Positivdruckes für die Druckplatte, welche von dem hinter dem Grünfilter aufgenommenen Negativ erhalten worden ist, die zu diesem Filter komplementäre Farbe, also rosa verwendet werden. Für die zweite Druckplatte, welche aus dem durch Vorsetzen des Blaufilters erhaltenen Negativ gewonnen wurde, muss gelb, und endlich für die dritte Druckplatte, welche aus dem durch Vorsetzen des Rothfilters erhaltenen Negativ gewonnen wurde, hellblau verwendet werden. Durch Uebereinanderdrucken dieser drei Farben, rosa, gelb und hellblau, erhält man den fotografischen Dreifarbendruck. Es ist ohne Weiteres klar, dass bei Herstellung von Drei farbendrucken die Wirkung von der Richtigkeit der einzelnen Druckplatten, d. h. also, in erster Linie von der Richtigkeit der Negative abhängig sein wird. Das vorliegende Verfahren dient nun dazu, die drei Nega tive vor Herstellung der Druckplatten bereits auf ihre Richtig keit hin zu prüfen. Dies geschieht in der Weise, dass man von den Nega tiven einfache schwarze Silberkopien anfertigt und dieselben in einen Apparat einführt, welcher nach dem System des Chro- moskops gebaut und fähig ist, drei (zweckmässig in einer Ebene neben einander liegende) schwarze Bilder durch geeignete Spiegelungen subjektiv zu einem einzigen zu vereinigen, und welcher ausserdem noch die Fähigkeit besitzt, jedes Einzelbild durch Einschaltung geeignet gefärbter Gläser in einer der drei Grundfarben, also in grün, blau und roth, erscheinen zu lassen. Man kann mit Hilfe eines solchen Apparates aus schwarzen Silberkopien die Eindrücke des Dreifarbendruckes mit Leichtig keit entwerfen. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen. Schön- und Widerdruckschnellpresse mit einem Druckzylinder von Alex Stadthagen in Berlin. DRP 121161. (Kl. 15) Diejenigen Einzylinderschnellpressen, bei welchen in be kannter Weise zwei Bogen neben einander gleichzeitig bedruckt werden können, weil der Druckzylinder die zur Aufnahme des Satzes genügende Breite hat, arbeiteten bisher stets so, dass entweder die beiden zu bedruckenden 2 Bogen von zwei neben einander ange- 4 ordneten Papierbahnen oder von zwei auf einem entsprechenden Anlegetisch neben einander aufgestapelten Bogen stössen entnommen wurden. Im letzteren Falle, also bei Verwendung geschnittenen Papieres, war man imstande, eine Ein zylindermaschine auch als Schön- und Widerdruckmaschine wirken zu lassen, sofern der zweite Bogenstoss aus dem vorher mit der einen Hälfte des Druck ¬ zylinders einseitig bedruckten Bogen bestand, und der Abgang immer wieder durch die inzwischen einseitig bedruckten Bogen ersetzt wurde. Im ersten Falle dagegen, d. h. wenn das zu be druckende Papier einer oder zwei neben einander angeordneten Papierrollen entnommen wurde, war eine solche Benutzung der Einzylindermaschine als Schön- und Widerdruckmaschine aus geschlossen, da es praktisch nicht angängig ist, das Papier der einen Rolle, nachdem es einseitig bedruckt ist, etwa wieder auf zuwickeln, und so eine Rolle einseitig bedruckten Papieres an stelle der zweiten unbedruckten Rolle zu benutzen. Der den Einzylindermaschinen mit zweifacher Bogen zuführung eigene, oben erwähnte Vorzug einer Benutzungs fähigkeit als Schön- und Widerdruckmaschine ist also bei Maschinen mit Rollenpapierzuführung nicht vorhanden. Die vorliegende Erfindung hat nun zum Gegenstände eine Ver einigung dieser beiden Druckverfahren an einer Maschine, so dass auf einer Einzylindermaschine Rollenpapier in ununter brochenem Betriebe zweiseitig bedruckt werden kann. Wegen der Bauart dieser Maschine muss auf die Patent schrift verwiesen werden. Vorrichtung zum Vorziehen des Klebstoffstreifens für Schachtel beklebemaschinen mit einem sich drehenden Schachtelauflager von Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf. DRP 120849. (Kl. 54) Bei den Schachtelbeklebemaschinen mit drehbarem Auf lager für die Schachtel machte sich der Uebelstand geltend, dass das mit Klebstoff versehene Papier von Hand vorgezogen werden musste und dass nur geübte Arbeiter verwendet werden konnten. Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun eine Vor richtung, durch welche der mit Klebstoff versehene Papier streifen bis über die auf dem Auflager befindliche Schachtel gebracht wird, sodass nur ein Druck mit dem Finger auf die nicht mit Klebstoff versehene Seite der Papierbahn nöthig ist, um das Ankleben zu bewirken. Wegen weiterer Einzelheiten wolle man die Patentschrift vergleichen. Vorrichtung an Druckmaschinen zum Ablegen einzelner Bogen aus Papier, Pappe, Metall oder dergl. von Bohn & Herber in Würzburg, Bayern. DRP 120726. (Kl. 15) An eine feststehende Ausführbandleitung schliesst sich eine den Ablegetisch theilweise überragende schwingbare Band leitung an, welche in gesenkter Lage den ihr von der fest stehenden Bandleitung zugeführten Bogen weiterführt und das dabei frei überschiessende Bogenende theilweise ablegt, während das hierbei auf der Bandleitung noch verbleibende hintere Ende des Bogens behufs Ablegens des ganzen Bogens da durch frei wird, dass die schwingbare Bandleitung hoch schwingt und sich dabei unter dem hinteren Ende des zurück gehaltenen oder vorgeschobenen Bogens vorzieht, sodass der Bogen ungewendet und auf der oberen Seite unberührt auf den Ablegetisch gelangt. Der Ablegetisch wird nach Maassgabe des sich auf ihm unter Durchschiessung mit Makulaturbogen sammelnden Stosses allmälig gesenkt.