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2274 PAPIER-ZEITUNG Nr. 60 Durch Anwendung geeigneter Blenden kann man den Charakter der Rasterung auf dem lichtempfindlichen Träger in gewünschter Weise ändern. Durch Kopiren des letzteren auf eine Metall platte und Aetzung derselben erhält man die bekannte Hoch druckplatte für typografische Autotypien. Ueberträgt man da gegen das Bild des lichtempfindlichen Trägers unmittelbar auf Stein oder Zink oder zunächst auf lichtempfindliches Umdruck papier und von diesem auf Stein oder Zink, so erhält man im Abdruck eine bisher unbekannte Art von Lithografie, die täuschend den Eindruck von Typografien hervorbringt. Es ist durch vor liegende Erfindung mithin die Aufgabe gelöst, auf dem Wege des lithografischen Druckverfahrens Autotypien im Charakter des typografischen Druckes in beliebig grossem Format auszu führen und dadurch das Anwendungsgebiet der lithografischen Schnellpresse wesentlich zu erweitern. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung lithografischer oder typografischer Halbton-Druckplatten in beliebig vergrössertem Maassstabe und entsprechend grosser Netzweite unter Verwendung eines und desselben Originalglasrasters geringerer Netzweite, dadurch gekennzeichnet, dass man den Raster in der früher üblichen Weise mit dem Negativ oder Diapositiv des zu vergrössernden Bildes verbindet, wobei der Maassstab des als Objekt dienenden Nega tivs oder Diapositivs je nach der Netzweite des Originalrasters derartig gewählt wird, dass die Rasterlinien auf dem lichtempfind lichen Träger bei richtiger Einstellung die für die beabsichtigte Vergrösserung erforderliche Maschenweite zeigen. Verfahren zur fotomechanischen Herstellung von Zurichtungen für die Buchdruckpresse von Dr. Ernst Vogel in Berlin. DRP 121 195. (Kl. 15) Von einem Buchdruckklischee (Holzschnitt, Strichätzung, Autotypie oder dergl.) wird zunächst ein Abdruck auf ein transparentes Medium, wie Papier, Gelatine, Celluloid oder dgl., hergestellt. Das so gewonnene Positiv wird mit Hilfe des Lichtes auf eine Kupfer-, Messing-, Zink- oder andere Metall platte oder auch auf Stein in derselben Weise kopirt und ent wickelt, wie es bei der Herstellung von Hochätzungen üblich ist, und finden bei diesem Verfahren auch dieselben licht empfindlichen Stoffe, wie Asfalt, Chromalbumin, Chromgummi, Chromgelatine, Chromleim oder dergl. Verwendung. Man erhält so eine negative Kopie, d. h. das Metall oder der Stein liegt an den den schwarzen Stellen des Positivs entsprechenden Stellen frei, während er an den den trans parenten Stellen des Positivs entsprechenden Stellen durch die an diesen Stellen durch die Einwirkung des Lichtes unlöslich gewordene und daher bei der Entwicklung stehen gebliebene Schicht von Asfalt, Chromalbumin, Chromgummi, Chromgelatine, Chromleim u. dergl. bedeckt ist. Statt direkt auf Metall oder Stein zu kopiren, kann man das Positiv auch auf fotolithografisches Umdruck- oder Pigment papier kopiren und die Kopie dann in bekannter Weise auf Metall oder Stein übertragen und entwickeln. Wenn man nun die so vorbereitete Metall- oder Steinplatte in ein Aetzmittel, welches das betreffende Metall löst, wie Säure, Eisenchlorid und dergl., bringt, so kann diese Lösung das Metall oder den Stein nur an den freiliegenden Stellen an greifen. Man erhält so ein Relief, in dem umgekehrt wie bei einem Buchdruckklischee die den schwarzen Stellen des Positivs entsprechenden Stellen vertieft, die den weissen Stellen des Positivs entsprechenden Stellen dagegen erhaben sind. Dieses Relief ist umso tiefer, je länger man das Aetzmittel auf die Platte wirken lässt. Von der so gewonnenen Tiefdruckplatte können nun in verschiedener Weise Abdrücke oder Prägungen, welche als Zurichtungen für die Buchdruckpresse verwendbar sind, genommen werden. Man kann z. B. im Sinne des Wood bury-Drucks Abzüge davon nehmen, indem man die Platte mit geschmolzener Gelatine übergiesst, dann ein Blatt Papier dar überlegt und das Ganze in eine Presse bringt. Nach dem Er starren der Gelatine kann dann das Papierblatt mit dem Gela tinebild von der Platte abgenommen und getrocknet werden. Man kann auch zum Abformen des Reliefs anstelle der Gelatine Celluloid, Papiermache, Kautschuk, Guttapercha oder dergl. verwenden, wobei nöthigenfalls durch Anwendung von Wärme das Eindringen der Masse in die Vertiefungen der Druckplatte befördert werden kann. Patent-An Spruch: Verfahren zur fotomechanischen Herstellung von Zu richtungen für die Buchdruckpresse, darin bestehend, dass zu nächst in bekannter Weise ein von einem Buchdruckklischee auf ein transparentes Medium gemachter Abdruck auf eine Metall- oder Steinplatte kopirt und letztere tief geätzt wird, worauf im Sinne des Woodbury-Drucks von der so erhaltenen Tiefdruckplatte Reliefabdrücke oder Prägungen genommen werden, die als Zurichtung für die Buchdruckpresse ver wendbar sind. Vorrichtung an Bogentrocknern zur Geradelegung und Ueber- führung gefärbter, mit Klebstoff versehener, feuchter oder dergl. Bogen aus Papier, Pappe und dergl. von den oberen Transport bändern zu den unteren von Friedr. Müller in Potschappel bei Dresden. DRP 119989. (Kl. 55) Die auf den Transportbändern 5 lagernden Bogen a passiren die Walzen c und stossen sich an dem Winkel d. Etwa schief ankommende Bogen richten sich hierbei wieder gerade. Nach Passiren der Walzen c fallen die Bogen an diesen Walzen herunter auf die Enden der Blattfedern e, die sich durch das Gewicht der darauf folgenden Bogen neigen und dadurch dem Bogen Gelegenheit geben, auf die unteren Transportbänder zu gleiten. Das Gleiten der Bogen wird noch unterstützt durch die schnell auf- und abgehende Bewegung der Blattfedern e, welche sich wohl senken können, aber in der Aufwärtsbewegung durch die Fäden f gehemmt sind. Pat ent-Anspruch: Vorrichtung an Bogentrocknern zur Geradelegung und Ueberführung gefärbter, mit Klebstoff versehener, feuchter oder dergl. Bogen aus Papier, Pappe und dergl. von den oberen Transportbändern zu den unteren, bei denen die Bogen auf endlosen Transportbändern im Trockenraum hin- und her geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen (a) am Ende der endlosen Transportbänder (b) auf Blattfedern (e) mit die Bogen gerade richtenden Anschlägen (d) auflaufen, worauf die Blattfedern (e) mit den Bogen (a) sich senken, so dass die überhängenden Enden der Bogen auf die unteren Transportbänder fallen und die Bogen durch diese von den Blattfedern abgezogen und weiter befördert werden. Vorrichtung zum Einstellen des Typenrades von Schreibmaschinen von Hans Türk in Wien. DRP 120731. (Kl. 15) Zwecks Einstellens des Typenrades werden beim Anschlägen einer der Tasten Schienen bewegt, welche auf Scheiben der Typenradwelle einwirken und letztere durch Reibung so lange drehen, bis eine der auf der Typenradwelle angeordneten An schlagleisten gegen das in die Bahn derselben gebrachte Tasten hebelende stösst. Wegen der Einzelheiten muss auf die Patentschrift ver wiesen werden. - Tiegeldruckpresse mit schwingendem, mehrseitig abgeflachtem Fundament und schwingendem Tiegel zur Ausführung technisch ver schiedener Druckverfahren von Leipziger Schnellpressen fabrik, Aktiengesellschaft, vormals Schmiers, Werner & Stein in Leipzig. DRP 120774. (Kl. 15) Um auf einer Druckmaschine verschiedene Druckverfahren ausführen zu können, wird nach vorliegender Erfindung als Druckfundament ein zylinderförmiger, mehrseitig abgeflachter Zylinder verwendet, welcher so gebaut ist, dass erstens bei spielsweise auf der einen Flachseite desselben eine aus Typen oder Klischeesatz bestehende Sehriftform und auf der anderen Flachseite eine ebene Flachdruckplatte, oder auf der einen Seite eine starke flache Steinplatte, auf der anderen hingegen eine schwache flache Glasplatte eingerichtet ist und dass zweitens von jeder der verschiedenen Druckformen unmittelbar hinter einander auf einem und demselben Bogen ein Abdruck gemacht werden kann. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen.