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2268 PAPIER-ZEITUNG Nr. 60 “Jllig’sche Papierfabrik n Eberstadt Zeiten, von den Steindruckerei-Besitzern kann man das nicht sagen, da sie wie obiger Kollege wohl gern ernten aber nicht säen wollen. Im November v. Js. sind bereits die Vorarbeiten zu der geplanten Organisation unseres Gewerbes in Leipzig getroffen, der sich bereits eine grosse Anzahl der bedeutendsten Firmen angeschlossen hat. Es wird seitens des Vorstandes beabsichtigt, im kommenden Herbst die Organisation der einzelnen Kreise im Anschluss an die Berufs genossenschaft auszugestalten, sodass erhofft werden darf, im Früh jahr 1902 bereits die Kreisversammlungen abhalten zu können, genau so wie es bei den Buchdruckerei-Besitzern geschieht. Schon jetzt möchte ich meine Kollegen auf diese Vereinigung hinweisen und sie an ihre Pflicht erinnern, der traurigen Zerrissenheit in allen Fragen unseres Gewerbes nunmehr ein Ende zu machen und das einheitliche, alle Fachgenossen umschliessende Band durch ihre Mitarbeit zu befestigen. Wenn in einer so tief einschneidenden Frage, wie sie hier für die Mehrlieferung bezüglich Plakate angeregt ist, als Sachverständige die Herren M. L. und M. in Nr. 55 der Papier-Zeitung sich in so irriger Weise äussern können, ist es wirklich unbedingt nöthig, dass Wandel geschaffen wird. Diese Kollegen haben wahrscheinlich die vielfarbigen theueren Plakate mit Briefumschlägen oder ähnlichen Buchdruck-Arbeiten über einen Kamm geschoren, was doch gewiss nicht angängig ist. Der Buchdrucker berechnet allerdings seine Arbeiten anders wie der Steindrucker und liefert z. B. von 1000 unbedruckten Brief umschlägen event. nur 990 Stück als volles bedrucktes Tausend ab; dagegen berechnet er auch bei einer Anzahl von 1020 Mittheilungen oder Notas stets nur 1000 Stück usw. Der Steindrucker ist, wie Kollege J. H. in Nr. 58 der Papier- Zeitung durchaus zutreffend sagt, garnicht in der Lage, ohne einen wesentlich grösseren Ausschuss seine Auflage durchzudrucken. Des halb entspricht es nur der Billigkeit, dass bei den in Steindruck her gestellten Arbeiten 10 pCt. Mehr- oder Minder-Lieferung auch vor Gericht als der Sachlage entsprechend anerkannt wird. Fettback Inhaber der Firma Rob. Leunis & Chapman Buchdrucker-Lehrlinge in Ostpreussen. Vor dem Zudrang zum Buch druckergewerbe warnt in einem öffentlichen Aufruf der Vorstand des Gaues Ostpreussen des Verbandes der deutschen Buchdrucker. Er hat diese Kundgebung auch an die Rektoren und Lehrer gerichtet, damit diese nicht auf die Schulknaben einwirken, das Gewerbe der Buchdrucker zu erlernen. In dem Warnungsruf wird Folgendes aus geführt: »Das Buchdruckergewerbe hat wie kaum ein anderes an üeberfüllung mit Lehrlingen zu leiden. Die in freier Vereinbarung zwischen Vertretern der Prinzipale und Gehilfen tariflich festgelegte Lehrlingsskala, welche einigermaassen normale Zustände in dieser Beziehung schaffen könnte, wird in Ostpreussen nur in Königsberg und Tilsit mit verschwindend wenigen Ausnahmen innegehalten. In den übrigen Städten dagegen sieht es damit überaus traurig aus. Hier erreicht die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Lehrlinge fast diejenige der Gehilfen, ja in vielen Städten werden ständig weit mehr Lehrlinge — bei 2 Gehilfen oft 12 Lehrlinge — gehalten. Die Ausbildung der Lehrlinge in solchen Druckereien kann nur höchst mangelhaft sein. Diese Lehrlinge machen nach ihrem Auslernen den grössten Theil der die Landstrasse bevölkernden Arbeitslosen aus oder müssen zu ganz elenden Löhnen arbeiten. Es waren von den dem Verbände der Deutschen Buchdrucker im Jahre 1900 angehörigen 28838 Gehilfen 452338 Tage Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, d. h. es fehlte für 1239 Gehilfen sämmtliche Arbeits-Gelegenheit während eines ganzen Jahres. Die Arbeitslosigkeit unter den Buchdruckern wird ausserdem in den nächsten Jahren durch die vermehrte Einführung der Setzmaschinen stark zunehmen; der Einfluss dieser Maschinen auf die Lage des Arbeitsmarktes macht sich schon jetzt sehr bemerkbar.« g. Zeitungs-Zensur in Brltisch-Südafrika. Nach Mittheilungen der Zeit schrift des Börsenvereins deutscher Buchhändler aus Johannesburg hat die englische Militärbehörde in Kapstadt geheim verfügt, dass alle fremdländischen unter Kreuzband eingehenden Zeitungen, rein wissen schaftliche und technische allein ausgenommen, vernichtet werden, und zwar soll der Befehl aufs schärfste gehandhabt werden. Eine in Johannesburg ansässige deutsche Firma (Herrm. Michaelis) hat darauf hin eine Beschwerde an den Generalpostmeister in Berlin gerichtet und den Börsenverein aufgefordert, das Gleiche zu thun. Wie die »Allg. Evang.-Lutherische Kirchenzeitung« ist von der Verfügung auch die »Deutsche Turnzeitung«, das Organ der deutschen Turnerschaft, betroffen worden. Deutsche Turnvereine, die sich der heimathlichen Turnerschaft unmittelbar angegliedert haben, giebt es in Pretoria, Johannesburg und Heidelberg; auch Swakopmund hat einen deutschen Männer-Turnverein, g. Internationaler Verlagssohutz. Alfred Meli, Licentiat der Rechte in Genf, ist zum Generalsekretär des vom Leipziger Verlegerkongress gegründeten Internationalen Bureaus für Schutz des Verlagsrechtes ernannt worden, g. Buchhändlerisches Unternehmen in Russland. Leipziger und Pariser Buchhändler wollen im Herbst in Kiew eine Buchhandlung und eine Musikalienhandlung für Verkauf ausländischer Werke zum Ladenpreis errichten. K. empfiehlt (Hessen) hellfarbige u. schwarze Papiere u. Cartons Postkarten und Packetadressen [126910 Actendeekel und Schachtel -Carton eins, glatt Löschpapiere und Löschcartons LAGER Fritz Steller, Barmen Generalvertrieb Kellner'scher Cartonnagenmaschinen der Maschinen- Fabrik Kellner & Klüser, Barmen Filiale: Karl Steller, Dessau NeueZogen-fnleim-Maschine mit Transport, welcher 6—12 Arbeits tischen beleimte Bogen glatt und handfertig zuführt. D. H.-P. ang. Neue Ueberzieh- und Rändel- Maschinen Neue Doppel-Borirmaschine Patent angemeldet Stündliche Leistung: ca. 1000 Meter Pappstreifen auf beiden Seiten bordirt. Unerreichte Leistungsfähigkeit. Garantie für tadellose Function. Mässige Preise. Höchste Eleganz Vertreter bezw. Grossisten an allen Plätzen des In- und Auslandes gesucht Musterlager: Dauernde Gewerbe-Ausstellung, Leipzig Deutsches Export-Musterlager: BERLIN S, Dresdenerstr. 34/35 Correspondenzen mit Ausnahme Rhein] and-Westfalens an Fritz Steller, Barmen erbeten. [127490