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2178 PAPIER-ZEITUNG Nr. 57 Gummi arabicum in Südwestafrika Der Windhoeker Anzeiger, welcher alle vierzehn Tage in Windhoek erscheint, enthält in Nummer 4 vom 14. Febr. 1901 Folgendes: Es steht erfahrungsgemäss fest, dass unser südwestafrikanisches Gummi in seinen besten Sorten dem besten Senegal- und Sudan- Gummi an Handelswerth gleichkommt. Sein Preis beträgt am Ham burger Markt etwa 50 M. die 50 kg, d. h. nur für schneeweisse und sehr hellgelbe, durchsichtige Waare. Das Einsammeln des Gummis sollte gleich an Ort und Stelle qualitätenweise erfolgen, und zwar unter Leitung eines zuverlässigen Eingeborenen. Als beste Qualität gelten die weissen oder farblos durchsichtigen Knollen und Zapfen, als zweite das bis bernsteingelbe dutchsichtige Gummi. Undurch sichtiges dunkelgelbes oder gar braunes mit Holzmehl vermengtes Gummi (durch Zernagen des Holzkörpers durch eine dem Weiden bohrer nahe verwandte grosse Raupe entstanden) oder sauer riechen des und schmeckendes Gummi sollte ausschliesslich für eigenen Be darf (z. B. zum Mischen des Fussbodenlehms bei Neubauten usw.) ge sammelt werden. Einige Pfunde dieses für technische Zwecke völlig werthlosen Produkts, nachlässiger- oder fälschungsweise dem guten Ausfuhr-Gummi beigemengt, könnten dem guten Rufe unseres Gummis erheblichen Abbruch thun. Die Manier der Eingeborenen, zum Zwecke reichlichen Gummiflusses tiefe Stufen in die Bäume zu hauen, ist nicht nur den Bäumen schädlich, da so tiefe Holzwunden sich nie wieder schliessen können, sondern auch unsinnig deshalb, weil das Gummi ausschliesslich in den jüngeren Rindenschichten zirkulirt, nie jedoch im Holzkörper. Das Längsschneiden der Rinde jedoch, selbst das Herausheben eines 1 cm breiten Längsstreifens der Rinde, schadet den Bäumen nicht, solche Wunden heilen stets innerhalb Jahresfrist durch Ueberwallung mit neuer Rinde wieder zu. In der Regenzeit gesammeltes Gummi muss unbedingt gleich nach dem Einsammeln in einem mit Säcken belegten luftigen und trockenen Raume oder an der Sonne auf hartem, reinem Boden in dünner Schicht zum vollständigen Trocknen ausgebreitet werden, wobei gleichzeitig noch sorg fältigeres Sortiren stattfinden kann. Bleibt nasses Gummi in Säcken stehen, so verliert es durch Aneinanderkleben der Stücke sehr an Aussehen, und grosse Knollen werden dann in ihrer schwerer trock nenden noch flüssigen Mitte leicht sauer und somit geringwerthiger. Karrudorn-Gummi (von Acacia horrida, Gummi-Akazie) kann in grossen Mengen gesammelt werden: am Fischrivier, Kuankib, Augam, am Omuramba ua matako, vom Omatako an abwärts, in Okahandja, am oberen Khan usw. Hakjesdorn-Gummi (von Acacia detinens) ist ein Gummi von ganz vorzüglicher Güte, welches bisher noch nicht ausgeführt wurde. Es kann mit Vortheil nur im nördlichen Schutzgebiet, besonders am Omuramba ua matako, in Waterberg usw. gesammelt werden. Im Namalande und im südlichen Hererolande ist diese Akazie wegen ihres niedrigen Wuchses dem Gummi-Sammler unzugänglich, während im Norden Hakjesdorn-Bestände häufig sind, die fast die Höhe der Kamelbäume erreichen. Das Gummi dieses Baumes kommt nie unrein vor, alles ist prima Qualität und ausfuhrfähig. Es tritt bedeutend zu flüssiger aus dem Stamme als das der vorangehenden Art, bildet des halb schöne kugelrunde harte Knollen von heller Bernsteinfarbe (weisses giebt es nicht) und ist, weil es so zuflüssig ist, leicht zu trocknen. Sauer wird es nie. Das Einsammeln kann ohne Aufsicht geschehen, da es nur eine Sorte giebt. Das Hantiren mit diesem Gummi ist bedeutend angenehmer und sauberer als das mit Karrudorn- Gummi. Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass dieses Gummi den selben Preis wie Karrudorn-Gummi erreichen wird. Werden beide Gummi-Arten in einer und derselben Gegend ge sammelt, so dürfen sie nie mit einander gemischt werden, sondern sind stets getrennt zu verpacken und zu deklariren. Das Verpacken des Gummis für die Ausfuhr geschieht am besten und billigsten in Segeltuchsäcken mit ordinärem Uebersack (wie wir hier den Reis er halten). Da das Anbordschaffen so empfindlicher Waare wegen See wasser-Beschädigung ausschliesslich bei guter See stattfinden sollte, und die Woermann-Linie wohl nur für regelmässige und grössere Posten der Beförderung günstigere Räume (als die allgemeinen dumpf feuchten Schiffsräume) zur Verfügung stellt, sowie billigere Tarife bewilligen würde, so wäre es für den Farmer von nicht zu unter schätzendem Vortheil, wenn die gesammte Ausfuhr eine solide Swa- kopmunder Firma in die Hand nehmen würde. Auf diese Weise kann auch leichter Angebot und Nachfrage geregelt werden. 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