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Handelskammer-Berichte 1900 Konstanz. Papier- und Papierwaarenfabrikation. Die Fabrikation von Leinwandpapieren und Briefumschlägen hat im Jahre 1900 einen Rückgang zu verzeichnen. Während sich die Ausfuhr gleich blieb, hat sich das Geschäft im Inlande verringert, da das ganze Geschäfts leben flauer als sonst war, und zudem die Konventionsbestrebungen in der Briefumschlag-Fabrikation insofern hemmend wirkten, als die Kunden mit Rücksicht auf diese Bestrebungen im Einkauf zurück hielten. Dagegen ist es dem Zustandekommen dieser seit 8 Jahren angestrebten . Konvention zu verdanken, dass zu Anfang des Jahres 10 pCt. Aufschlag auf die bestehenden Preise eingeführt werden konnten. Sodann wurde am 15. November von 84 Fabriken eine Preisliste ausgegeben, worin dem höheren Preise des Rohstoffes Rechnung getragen und auch ein be scheidener G ewinn berücksichtigt wurde. Infolge dieser Preiserhöhungen blieb das Geschäftsergebniss des Jahres 1900 trotz des geringeren Um satzes nicht hinter dem vom Jahre 1899 zurück. Bei Stoffpapieren hat die Erhöhung der Garnpreise theilweise sehr empfindliche Preisaufschläge bedungen. Trotzdem hat sich der Absatz, namentlich in besseren Stoffpapieren, erheblich gesteigert. Sehr zu bedauern ist es, dass Frankreich auf letzteren Artikel solche hohen Zölle hat. Wenn man berücksichtigt, dass Frankreich nur eine Fabrik hat, welche diese Waaren herstellt, während in Deutschland deren 10 sind, dann lässt sich gewiss keine Berechtigung für das Be stehen solch ungleicher Zollsätze nachweisen. Die Accidenzdruckerei und Dütenfabrikation war im abgelaufenen Jahre infolge des allgemeinen Umschwunges in Industrie und Handel weniger beschäftigt als im Vorjahre. Auch in der Accidenzdruckerei wurde über allzugrossen Wettbewerb geklagt, indem namentlich in Geschäftsformularen durch bedeutende grossstädtische Druckereien, welche die Geschäftsleute durch ihre Reisenden besuchen lassen, die Aufträge den einheimischen Betrieben von vornherein weggenommen werden. Es wäre daher sehr zu wünschen, dass seitens der Behörden die am Ort ansässigen Geschäftsleute bevorzugt würden. Die Preise in der Dütenfabrikation sind sämmtlich infolge der gesteigerten Papier preise erhöht. Die Kartonnagenfabrikation bestätigt einen Fortschritt des Ge schäftsganges im Jahre 1900 im Vergleich zu den Vorjahren, der haupt sächlich darauf zurückzuführen sei, dass die Kunden der Ladengeschäfte immer mehr die Verpackung der Waaren in Schachteln verlangen. Infolge Erhöhung der Preise der Rohstoffe sind auch die Erzeugnisse um etwa 10 pCt. theurer geworden. Die Geschäftsberichte der Buchdruckereien lauten theils über flauen Geschäftsgang, der mit Hinweis auf die Konkurrenz überhaupt und namentlich auf die grossen Betriebe erklärt wird. Andere Buch druckereien dagegen theilen mit, dass das Geschäft im Jahre 1900 gegenüber dem Vorjahre an Umfang zunahm. Letzteres dürfte aber nur ein scheinbarer Widerspruch gegen die zuerst angeführte Schilde rung der allgemeinen Geschäftsverhältnisse sein, da solche Buch druckereien sich entweder mit Herstellung bestimmter Waaren be schäftigen oder an grösseren Instituten sichere und reichliche Be schäftigung gebende Kunden besitzen. Im Papier- und Schrtibivaarenhandd war der Umsatz im vergangenen Jahre im Allgemeinen befriedigend, obwohl sich besonders im Verkauf von Pack- und Einwickelpapieren der immer wachsende auswärtige Wettbewerb fühlbar machte. Infolge grossen Fremdenzuflusses, dessen sich Konstanz in der letzten Reisezeit zu erfreuen hatte, ging das Ansichtskartengeschäft äusserst flott, und erfreulicherweise machte sich Nachfrage nach feineren Karten bemerkbar. Der Handel mit Abreisskalendern hat gegenüber dem Vorjahre eine kleine Besserung zu verzeichnen, wozu die gute Ernte, durch welche die ländliche Bevölkerung kaufkräftiger geworden ist, beigetragen haben mag. Die Preise sind entsprechend den gestiegenen Preisen für die Rohstoffe ebenfalls erhöht worden. Das Gleiche ist von dem Handel in Bilderbüchern, Lesezeichen, Wandsprüchen, Krippen, Volksbüchern und Jugendschriften zu sagen. Namentlich hat der Absatz in Volksbüchern und Jugendschriften wieder zugenommen. Dagegen ist im Geschäft mit dem Auslande Abnahme zu verzeichnen, und es wäre dringend erwünscht, wenn die für unsere Ausfuhr hauptsächlich in Betracht kommenden Staaten Amerika, Russland und Oesterreich - Ungarn nicht durch Erhöhung unserer Getreidezölle veranlasst würden, ihrerseits die Eingangszölle auf unsere Industrie-Erzeugnisse zu erhöhen, wodurch unsere Ausfuhr schwer geschädigt würde. Der im Vorjahre verzeichnete gute Geschäftsgang im Tapeten handel hat auch während des Berichtsjahres angehalten. Nur während der Herbstmonate ist merkliche Abflauung im Geschäfte eingetreten. Besonders lebhaft hat sich der Verkehr nach Vor arlberg und Tyrol gestaltet. Die Tagespreise haben wiederum infolge Vertheuerung der Rohstoffe und Arbeitslöhne Erhöhung erfahren und dürften, da die Papierfabrikanten weitere Preis erhöhung anzeigten, in Bälde noch weiter in die Höhe gehen. Englische Fabrikate haben in der Nachfrage bedeutend verloren. Vom feineren j Publikum werden feinfarbige Tapeten mit breiten Friesborten bevor zugt, die von unseren deutschen Fabriken hergestellt werden. Infolge dessen ist auch im Allgemeinen die Einfuhr ausländischer Tapeten zurückgegangen, während die Ausfuhr der deutschen Erzeugnisse wesent lich gestiegen ist. Die Steindruckerei war während des Berichtsjahres genügend mit Aufträgen versehen, sodass dasselbe im Allgemeinen ein befriedigendes Ergebniss aufzuweisen hat. Bei bedeutenden Lieferungen musste aller dings zu unlohnenden Preisen gearbeitet werden, da die letzteren durch die Konkurrenz der Grossbetriebe sehr gedrückt wurden. In dessen konnte der Ausfall bei derartigen Arbeiten durch den Gewinn bei kleineren Aufträgen, welche verhältnissmässig gut bezahlt wurden, wieder ausgeglichen werden. Die Ausfuhr lithografischer Erzeugnisse, namentlich nach der Schweiz, ist infolge hoher Eingangszölle, mit welchen die betreffenden Waaren belegt sind, nahezu unmöglich ge macht, und wäre deshalb sehr zu wünschen, dass bei Neureglung des handelspolitischen Verhältnisses mit der Schweiz auf Herabsetzung der Zollsätze auf lithografirte Drucksachen hingewirkt würde. Im Buchhandel unterscheidet sich das Geschäftsjahr 1900 wenig von seinen Vorgängern. Die kleine Umsatzsteigerung vertheilte sich gleichmässig auf das ganze Jahr. Der Fremdenverkehr im letzten Sommer betrug über 5000 Personen mehr als im Vorjahr, was sich im Verkauf von Reiselitteratur besonders bemerkbar machte. Das Weih nachtsgeschäft war ebenfalls gut, nur ging der Baarverkauf im Dezember etwas zurück. Essen. In der Papierfabrikation war der Geschäftsgang in der ersten Hälfte des Jahres flau, dagegen in der zweiten Hälfte infolge von Kartellmaassnahmen besser. In den im Bezirke der Handelskammer bestehenden bedeutenden Buchdruckereien war der Gang des Geschäftes im Allgemeinen zu friedenstellend, doch wird über die preisdrückende Konkurrenz auf dem Lande geklagt. Ferner hatte das Buch- und Zeitungs-Druck gewerbe mit durch Kartellmaassnahmen herbeigeführter wesentlicher Erhöhung der Papierpreise zu rechnen. der verwende als Zugabeartikel die neuen Essoblaten Zu beziehen in [125816 durch alle Papierhandlungen engros. Wer den Kindern Monstrum Essoblaten = Pfeffermünzgeschmack = Citronen- „ = Birnen- „ = Apfelsinen- „ = Apfel- „ eine Freude machen will, „Monstrum.“ verschiedenen Dessins und 5 ver schiedenen Farben: Grün Rosa Orangerot Gelb Blau unter Marke J. S. Vorzugspreise! [125167 Kreuzboden-Beutel Falten-Beutel Spitzdüten überraschend reichhaltige und schöne Qualitäten Pet. Lüttgen Kreuzau (Rheinland) Papierwaaren - Fabrik mit Dampfbetrieb