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Buchbinderei * * Buchdruck * * * *** Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung Nr. 57 aaeagtbeklee und Berichteratatteg erhalten angemessene Bezahlung 2158 Sacadcäg Blehefhages ü Sudan kostenfteis Aumahme | Buchgewerbe * * * Steindruck Ä Algrafie (Aluminiumdruck) Von B. Kahl y Faktor, Berlin Nachdruck verboten Der Aluminiumdruck ist ein im In- und Auslande patentirtes Verfahren zum Druck von gewalzten Aluminiumplatten. Diese Platten werden glatt und gekörnt geliefert. Die glatten Platten sind für Federzeichnung und Umdruck, die gekörnten für Kreidezeichnung bestimmt. Letztere werden mit Glaskugeln, die durch fein gesiebten Sand laufen, mittels Schüttelwerks mechanisch gekörnt. Die gekörnten Platten werden in der selben Art wie der Stein bezeichnet. Äusser Gravur ist jede auf dem Stein geübte Zeichenmanier auf Aluminium anwend bar. Das lästige Schwitzen des lithografischen Steins beim Temperaturwechsel ist bei Alumiumplatten gänzlich ausge schlossen. Peinliche Sauberkeit ist dagegen unbedingtes Er forderniss. Auch für fotografische Uebertragungen sind die Platten geeignet, und das Königlich Lithografische Institut in Stuttgart und andere Anstalten haben günstige Ergebnisse damit erzielt. Bei Rotationsdruck auf lithografischer Maschine kann nur eine biegsame Metallplatte verwandt werden, denn frühere Versuche,mit rundgeschliffenen Steinplatten zu drucken, lieferten kein befriedigendes Ergebniss, ausserdem war das Rundschleifen der Steine sehr mühsam. Der Rotationsdruck von Aluminium platten fand, nachdem der Druck von Zinktafeln inzwischen grössere Fortschritte gemacht, günstige Aufnahme; neuer dings haben auch in Deutschland grössere Druckereien Ro tationsmaschinen aufgestellt, die sich mit Erfolg des für den Farbendruck vorzüglich geeigneten Aluminiums bedienen. Diese Maschinen liefern je nach Art der Arbeiten 7—9000 Druck pro Tag. Die Firma Meisenbach, Riffarth & Co. in Berlin stellte u. A. eine von der Firma Faber & Schleicher gebaute Rotations maschine auf, die den Erwartungen entspricht; Fachgenossen wird Besichtigung gern gestattet. Die Aluminiumplatten in Stärke von 0,6 bis 0,63 mm können etwa 2—300 Mal abgeschliffen werden. Die Platten kommen in ein Säurebad (1 Theil chlorfreie Salpetersäure von 45° B und 3 Theile Wasser). Nachdem sie eine Nacht gebadet, werden sie mit Bimsteinmehl abgeschliffen, doch wird weniger abge schliffen als bei Stein. Ferner kann man von einem Aluminium- Umdruck bedeutend grössere Auflagen drucken als von Stein. Auch dem Drucker bietet das Aluminium wesentliche Vortheile, und neuerdings hat man an verschiedenen grösseren Plätzen Fachschulen für den Aluminumdruck errichtet. Zur Einführung des Verfahrens bedarf es einiger Anschaffungen für die Schnellpresse: Spannblock und Gummi walzen, während für Handpressen-Druck nur Platten und Präparate nöthig sind. Ist eine Platte mässig auf der Rückseite angefeuchtet, dann hält sie nach einmaligem Durchziehen selbst grössere Auflagen aus. Die Algrafische Gesellschaft, Berlin-Schöneberg, welche den Vertrieb der Aluminiumplatten in Händen hat, liefert genaue Gebrauchs-Anweisung mit jeder Platte. Wer nicht im Besitze der Gesammt-Einrichtung für Ma schinen ist, bezieht die Platten am zweckmässigsten gebadet und geschliffen, also fertig zum Gebrauch. Vorher ist die Platte sauber zu reinigen. Der Umdruck wird am besten mittels feuchter oder halbfeuchter Papiere ausgeführt, bei denen die Platte trocken bleibt; bei Transparent- oder Berliner Papieren ist dagegen die Tafel leicht anzufeuchten. Nach dem Durchziehen giesse man warmes Wasser auf die Platte, löse nach einiger Zeit das Umdruckpapier ab und wasche dann die Platte mit recht weichem Schwamm sauber. Nachdem dann die Platte trocken gewedelt, ist sie für Kor rekturen empfänglich. Mit Schwefelsäure kann man beliebig fortnehmen, dann neu zeichnen, auch kann man, wenn nöthig, leicht schaben. Ist die Tafel gummirt oder schon fertig prä- parirt, dann muss sie erst entsäuert werden, um Korrekturen vornehmen zu können. Nachdem die Platte trocken gewedelt, wird sie leicht und gleichmässig gummirt und der Gummi auch trocken gewedelt. Nun wasche man mittels reinen Lappens mit einer asfalthaltigen Auswaschtinktur den Umdruck aus. An stelle der Farbe tritt dann die Tinktur. Beim Auswaschen hinterlasse man eine leichte Schicht Tinktur, wedle letztere trocken und wasche danach die Platte mit lauwarmem Wasser rein. Hierauf wird die Platte mit einer rauhen Lederwalze gut eingewalzt, talkumirt und etwaiger Schmutz mit Bimstein mehl und Wasser oder besser mit Scheidewasser beseitigt. Nachdem die Platte dann gut mit Wasser abgespült und ge reinigt ist, wird sie mit Umdruckätze geätzt und die Aetze mit dem Wassersehwamm wied er abgenommen. Schliesslich gummire man nochmals und wasche dann, wie angegeben, mit Tinktur aus. Der Umdruck ist damit fertig. Die zur Verwendung kommenden Präparate, Aetze, Entsäurungsmittel, Auswasch- Tinktur usw. können von der Algrafischen Gesellschaft fertig bezogen werden. Die Behandlung der Originalplatten für Kreidezeichnung ist ebenso wie die des Steins. Wenn die Zeichnung fertig ist, wärme man die Platte mässig, talkumire die Zeichnung und ätze dann direkt mit Originalätze. Die Aetze wird mit dem Gummischwamm aufgenommen, dabei muss eine recht dünne, gleichmässige Gummischicht stehen bleiben. Nachdem der Gummi trocken gewedelt, ist die Platte mit trocknem Lappen und Auswaschtinktur über den gut getrockneten Gummi aus zuwaschen. Eine hinterlassene Tinkturschicht ist trocken zu wedeln, dann wasche man mit lauwarmem Wasser die Tafel sauber. Jetzt wird die Platte eingewalzt, talkumirt, etwaiger Schmutz mit Säure entfernt und sauber gereinigt. Nachdem die Platte dann nochmals mit Originalätze geätzt, die Aetze mit dem Gummischwamm aufgenommen und mit der Auswasch- Tinktur ausgewaschen, ist sie druckfertig. Bei Kreide-Korn platten ist besonders zu beachten, dass sie gleichmässig gummirt werden, da sich sonst leicht Streifen in der Zeichnung bilden, die sich später schwer beseitigen lassen. Der Klatsch ist auf satinirt Druckpapier zu machen und leicht in Farbe zu halten. Man verwende schwarze Federfarbe, der man etwas Umdruck farbe zusetzt. Nachdem der Abzug mit Rötel eingestaubt, wird er auf die Platte gelegt und übertragen. Dann kann man mit Kreide oder Feder zeichnen. Das Klatschpulver besteht aus einer Mischung von Terra di Siena und Frankfurter Schwarz. Zur Ausführung von Korrekturen reinige man gut vom Gummi, walze dann die Platte ein und reibe Talkum fest auf. Dann wird mit Schwefelsäure und Glaspinsel weggenommen, etwas stehen gelassen, mit Wasser abgespült, mit Entsäurungs mittel satt begossen, 5 Minuten stehen gelassen, sauber gerei nigt und dann neu gezeichnet. Nach der Korrektur ist die Platte wie ein Original zu behandeln. Um die Platten für weiteren Gebrauch fertig zu machen, verwendet man in grösseren Betrieben ein Säurebad in säure festem Thongefäss. Da das Schleifen und Baden der Platten für die weitere Arbeit wichtig ist, macht sich ein solches Bad bezahlt. Bei kleinerem Betrieb kann man auch die Platten mit Säurebad-Ersatz und Bimsteinmehl mittels eines mit Filz über zogenen Holzes, abschleifen. Nach dem Abschleifen wird die Tafel gut abgespült und mit einem zweiten Schrubber und Bimstein mehl sorgfältig nachgeschliffen. Damit ist dann die Platte für weiteren Gebrauch fertig. Um ein Raster auf die Platte zu übertragen, behandle man sie wie frischen Umdruck. Platte einwalzen, dann talkumiren und Korrektur mit Schwefelsäure fortnehmen, 5 Minuten ent säuern, Zeichnung mit Gummi abdecken, dann Raster über tragen durch Umdruck auf mit Gummi abgedeckte Zeichnung, über den Gummi auflegen, durchziehen, dann wie Umdruck behandeln. Beim Druck von Aluminiumplatten auf der Schnellpresse kann man wesentlich stärkeren Druck ausüben als beim Stein, da man mit dem Zerbrechen des Steins nicht mehr zu rechnen braucht. Man bedarf nur eines eisernen Spannblocks, in welchen die Platten von beiden Seiten eingespannt werden. Ein solcher