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Pulsnitzer Anzeiger : 02.06.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194406026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-06
- Tag 1944-06-02
-
Monat
1944-06
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 02.06.1944
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Freitag, den 2. Juni 1444 MWsiyramien M „meaen8vnnger' ÜV Wöbi-snc! clis onglo-cimscikciniscbsn tostbcinclitsn in Tügsl- lorsr öocbcicsi sui-opüiscks 5tä6ts in 8cbuff vn6 Gratis Isgsn unct ibcs rcickirtiZcbs tz/locclwut on tciscliicbsn 8porisrgängsrn, frciven uncl Xin6srn ouslorrsn, v,ökrsn6 clsc tonckonsc tzlcicb- ricditsn6isn5t scboo jstrt clarovd vocbscsitst, cic>6 kom, vesnn ciar „miistänrcb scloccisi-Iicb" rsi, jskt cicrck rscstöcvv/sccls — in cüsssm Kugsnbiick besitzt cksc Kcisgsvscbcscbsc im WsiOen Klaus clis ÜnvscscbSmtbsst, sicb 6sr Wslt >vis6sr einmal als fris6snsaposts! onruprsissn. ^4it einer kaum nock ru öbsr- bistsn^sn KIsucbslsi svcbt clisssr luclsnkoscbl c!sn stinclcuck scv/scksn, als ob ibm oicbts msbr am dlsrrsn liege, als clsr Wsll clsn krcsclsn ru scboltsn uncl für sv/igs weiten 2v sicbscn. !n einer Leiner pcsssskontscsnrsn, in clsnen er sicb wie ein eitler Rav gedörclst uncl sicb scbon als 6er kommencls Wsltprösi6snt von Duclos Onciclsn autspisll, küncligls er vierer läge an, clo6 er gemeinsam mit KIvll einen „klon rur 8icbscung unck ücboltung clsr ßcisclsns nocli 6sm Kriegs" aurgsartrsitst bobs uncl clsn übrigen Nationen, cl. k. ^ngiancl, clsr 8ovZst- vnion uncl Iscbvngkingcbinci, vorlegsn vrsrcls. Kei clsr Kn- küncligvng dieser neuen kluffccktion rur Verdummung clsr Völ ker sntscblüpsts 6sm Kriegsverbrecher allsrclings eins KsuOs- rung, clurcb clis clisss nsussts 8cbvcinclslsi vor aller Wsst offenbar cviccl. koossvslt erklärte nämsicb, cliermal bäffs ihnen eins v/sit gröffsrs brtahrvng als bei clsr Qrönclung 6ss Völksc- bunäss rur 8sits gsstanäsn. Damals, im ^ahrs 19t?, hätte man gehofft, claff clsr brsts Wsstkcisg ein für ollsmal alls v/sitsrsn Kriegs vsrhinäsrs. blsuts ss> man stv/os klügsr uncl glaubs vielleicht nicht mshr claran, claO man in clsr dogs ssi, für alle Lukünktigsn ^sitaltsr Krisgs obruschaffsn. lm Qsgsnsatr ru ssinsn bisherigen proboganäistischsn Phrasen erklärt koossvelt also clsn Osaonksn sinsr äousrnclsn krholtung clss prisäsns nicht für realisierbar uncl bereitet schon jstrt ganr unverblümt out neue kriegerische Vsrv/icklungsn vor. »^n Lslsgsnhsitsn rvr bnffsssslvng neuer Krisgs v/ircl ss clsm unsrsättlichsn amsrikanisch-jllclischsn lmpsriolismvs nis tsblsn. 8si clsr gleichen Oslsgsnbsü machts koossvslt übrigens clsn Vorschlag, clcB cler gsgsnv/ärtigs Krieg clis bsreichnung „Krieg clsr I^ronnsn" erholten sollte, kins bssssrs 8elbstchoroktsristik hätte clsr Kriegsverbrecher nicht geben können. 8r, ässssn 8chulcl an clisssm nsvsn Weltkrieg vor clsr Weltgeschichte sinv/oncffrsi ssststsht, ist clsr v/ohrs I^ronn clss Krieges, aus ciesssn Oswisssn HIunäsrttaussncls von Menschenleben losten. K!s I^rann clss Oolclss besorgt er clis blutigen Qsschästs clss roffgisrigsn Ouclsnlums, mit ihm im buncis steht 8tolin, clsr Ivrann ass Osnickscbussss, unä 6sr skrupellose Churchill, clsr aurch sins stsvslbast bscciutbsscbwo- rsns hlungsrkatastrophs lavssncls uncl ober laussncls von lnclsrn ^um guolvollsn locl verurteilt Hot. blncl clisss OsiÜsIn clsr Menschheit vollen sich jstrt als clis vohrsn prisclenrbringsr uncl 8ichsrhsitsapostsl aulspislsn. Pins vicisrlichsrs hlsuchslsi kennt clis Wsltasschichts nicht. T p. Dar Elbaebirae in der Kunst ..Der Herrgott mutz in einer wunderlichen Laune gewesen sein, als er dieses wunderliche Land schuf", schreibt Heinrich Treitschke. und er meint damit unser Elbgebirge. Uns Heuti gen mag es so ..wunderlich" gar nicht mehr vorkommen, und es setzt uns gar einigermaßen in Erstaunen, wenn wir hören (Stuvienral Hermann Schreiter, Pirna, erzählte an Hand von vielen interessanten Blättern ausführlich unv interessant davon im Sammlerkreis Dresden), daß zu einer Zeit, da die ferne Schweiz längst erforscht war, die „Sächsische Schweiz noch als ein „wildes Gebirge" voller „Nebel, Frost und Wind" ganz und gar gemieden wurde; der „Anblick so un förmiger und gräßlicher Gegenstände, wie diese Felsen sind" hatte eine schier unüberwindliche Scheu vor diesem Gebirge erzeugt. Es ist selbstverständlich daß sich diese Zurückhaltung auch in den frühen Darstellungen des Gebirges ausdrückr. So malte der kursächsischs Hofmaler Thiele das drohende Gefels des Schlaffes Rathen als etwas Furcht und Grauen Erregen des, zeigte in frühen Stichen lediglich die übermächtige Natur, die Einsamkeit und der Schrecken der wilden Fels- aründe. Ein Umschwung kündigte sich erst mit der heraus- rommenden Romantik an. Elisa von der Reck schildert Sm „eigentümlich gemischten Eindruck des Schreckens und Ver gnügens". die „schauerliche Anmut um Liebetal". Und auch im ersten Gebirgsführer, den ein gewisser Nicolai aus Lobmen schrieb, drückt sich die zwiespältige Stimmung noch recht deut lich aus. Bis man dann eines Tages die Darstellungen Adrian Zinggs sah. Der hatte in Paris unter dem Eindruck des Rouffeauschen „Zurück zur Natur" eine freie und frohe Ein stellung der Natur gegenüber gewonnen. Mit Anton Graff zusammen reiste eränsElbaebirge.später führte er auch seine Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 127 — S,;.e 2 eindrucksvoller Mwehrerfolg an der Südfront / Die hohen Verluste der Briten. Norvamerilaner uns chrer Hilfsvölker auf dem italienischen Kriegsschauplatz zwin gen den Feind zu verstärkten Anstrengungen, um den für Sie Front dringend benötigten Nachschub an Truppen, Waffen irnd Munition rechtzeitig heranzuschaffen. Nacht für Nacht bombardiert jedoch die deutsche Luftwaffe die Versoraungs- zentren und die rückwärtigen Verbindungen an Land und ruf See. Den wirksamsten Schlag führten unsere Kampf- und Tor pedoflugzeuge gegen ein stark gesichertes Geleit in den alge rischen Gewässern. Es wurden mindestens zehn feindliche Transporter und Frachtschiffe mit einer Gesanmonnage von »7 000 BRT. versenkt oder beschädigt. Zwei zusammen 23 000 BRT. große Dampfer sanken kurz vor Mitternacht noch während des Angriffs. Zwei weitere Frachter und ein großer Tanker mit zusammen 14 000 BRT. erhielten so schwere Tref fer, daß auch mit ihrer Versenkung zu rechnen ist. Darüber- yinaus erlitten drei Frachter und ein Transporter mit ins gesamt 30 000 BRT. erhebliche Beschädigungen. — Diese Ver luste treffen ven Feind in diesem Augenblick besonders emp findlich, da das an Bord der Schiffe befindliche Material die klaffenden Lücken füllen sollte, die unsere Truppen vor allem in die feindlichen Panzerverbände geschlagen haben. Im übrigen zeichneten sich am 30. Mai keine neuen Ent wicklungen ab. Immer noch greift der Feind ebenso hart näckig wie vergeblich am Westflügel an, um am Albaner- Gebirge durchzubrechen, während sich weiter östlich an den Gebirgsabschnitten die Schauplätze der Vorfeldkämpfe lang sam nach Norden in Richtung auf unsere neuen Verteidi gungslinien bewegen. Den schwersten Angriff führen dis Lage in Tschuvgkiug-China sehr ernst Die militärische Lage in Tschungking-Chma ist sehr ernst, erklärte einer Associated-Preß-Meldung aus Tschungking zufolge der dortig« Regierungssprecher am Mittwoch und kommentierte die neue japanische Offensive in der Provinz Hunan/ Der Sprecher bestätigte, daß Tschangscha bedroht und die Zivilbevölkerung von dort evakuiert werdet Cr richtete erneut eine dringende Forderung um sofortige Hilfe an die Anglo-Amerikaner. Der japanische Vormarsch auf Tschangscha geht mit unvermist« derten Schnelligkeit weiter« Im Norden stehen die Japaner so Kilo« Meter nördlich der Stadt, andere Truppen nähern sich von anderen Seiten« Militärische Kreise unterstreichen die wirksame Tätigkeit der japanischen Luftwaffe. In der Provinz Hupeh hätten die Japaner am 30. Mai die wichtige Stadt Kungan erobert. Nack einem Bericht des japanischen Hauptquartiers griffen auf dem chinesischen Kriegsschauplatz stationierte japanische Luftstreitkräft« am 24. und SV. Mai die feindlichen Plätze Handyang und Liangschan schwer an. Dabei wurden zwanzig große und mehr als 42 kleine Flugzeuge beschädigt oder in Brand geworfen. Schüler Sahin. Mit Entveck-rfreuse Drang man vis in ole entleqendsken Gegenden vor: es entstanden eine große Menge Von Radierungen, die das stoffliche Neue in neuer Auffassung boten: die Felsen wirkten nicht mehr „gräßlich", sondern an mutig-natürlich. Sie sollten dem Gebirge Freunde erwerben, und bas gelang auch. In Zinggs Nachfolge wurde es viel bereist und auch bildkünstlerisch varaestellt. wobei der male rische Bildausschnitt immer mehr die Oberhand gewann. Eine erste, aus großer künstlerischer Schau heraus ent wickelte „Darstellung der Landschaft gelang dann Caspar Liavio ^rieoricy, oer in oer >sicoroarmacynng oer ganzen „stürzenden Gewalt der Felsen" zugleich auch den seelischen Eindruck durchscheinend machte, den das Gebirge im Beschauer hinterließ. -Und bis auf den heutigen Tag gibt es Wohl kaum eine Darstellung, die — vom Ganzen her betrachtet — den wahrhaften Eindruck dieser Landschaft nachhaltiger vermit teln könnte. Der aber das Elbgebirge so recht dem Wanderer erschlossen hat, den Tausenden und Hunderttausenden, war Ludwig Richter. Fn vielen kleinen Blättern hat er die ein zelnen Gegenden in all ihren landschaftlichen Reizen darge stellt. hat ihre Menschen — Fischer, Schiffer Holzfäller und Wanderer — geschildert und in der Art und Weise seiner Ge staltung die „Ansicht" zur Landschaft, das Darskellungsbild zum.Landschaftsbild erhoben. Spater mit dem Aufkommen der Phototechnik, ist das Elbgebirge in vielen künstlerischen Lichtbildern sestgehalten worden. Aber trotz einer geradezu europäischen Berühmtheit fehlt es ihm — abgesehen von dem schon erwähnten C. D. Friedrich — an großen Darstellern. Um so wertvoller er scheint auch in dieser Hinsicht die mit der 1. Pirnaer Kunst ausstellung gegebene Anregung. Möge sie im Fntereffe einer großen und eigenartigen Landschaft recht weite Kreise erlassen. Leonore Kupke. Briten und Nordamerikaner am Südrano der Albaner-Berge im Raum Campoleone-Lanuvia. Hier stürmte die feindliche Infanterie von sehr starken Panzerkräften und zusammen- aefaßtem Artilleriefeuer zahlreicher Batterien unterstützt, fortgesetzt gegen unsere Stellungen an. Grenadiere, Panzer grenadiere und Fallschirmjäger lieferten zwischen ven Wracks der insgesamt 78 vernichteten Panzern der nachdringenven feindlichen Infanterie erbitterte Nahkämpfe in denen sie den Angreifern schwerste blutige Verluste beibrachten. Der er neute Versuch des Gegners eine Bresche in die deutsche Front zu schlagen, blieb wiederum vergeblich. Kein Fußbreit Boden ging verloren. In den Gebirgsabschnitten setzten sich unsere Truppen unter harten Nachhutkämpfen mit denen sie den Ablauf der Bewegungen fest in der Hand behielten, weiter in die südlichen Ausläufer des Apennin ab. Der Feind hat somit im bishe rigen Verlauf seiner Offensive zwar unter schweren Verlusten einige Gebrigszüge im Küstenabschnitt besetzen können, aber der unter gewaltigem Kräfteeinsatz immer wieder versuchte Durchbruch ist ihm bisher nicht gelungen. An der Ostfront wurde die Kampfpause durch ein grö ßeres Unternehmen zur Frontverbesserung unterbrochen. Nördlich Jassy griffen unsere Truppen nach wirksamer Vor bereitung durch Artillerie und starke Verbände Ser Luftwaffe feindliche Stellungen südlich des Fijia, einem kleinen Neben fluß des Pruth, an. Nach dem Einbruch in die ersten feindlichen Limen stießen sie auf starke, von Artillerie und Pak unter stützte Abwehr, so daß es zu harten Kämpfen um einzelne Höhen kam. Nach erneuten Luftangriffen und nach Beseiti gung einiger tauiend Streuminen gelang es. die tiefgegliederte Hauptkampflinie der Sowjets in ihrer ganzen Tiefe zu durch stoßen und den Feind von den Höhen herab in die Talsohle zurückzuwerfen. Mehrere bolschewistische Gegenstöße scheiter ten. Am Gelingen des Unternehmens hatte die Luftwaffe wesentlichen Anteil. Mehrere hundert Kampf- und Schlacht flieger ermöglichten durch zusammengefaßte Bombenangriffe den Einbruch und Jäger sicherten den Kampfraum gegen feindliche Bombenstanetn. Die übrigen Kämpfe an der Ostfront waren nur gering fügiger Natur. Operativ eingesetzte Kampfsliegerverbände griffen in der Nacht zum 31. Mai die. Bahnhöfe Kasatin und Fastow an. In beiden Zielräumen entstanden zahlreiche von Explosionen begleitete Großbrände, die fünf Munitions- und Betriebsstoffzüge erfaßten. Weitere wirksame Nachtangriffe richteten sich gegen Bahnhöfe. Brücken und Artilleriestellun gen in den Räumen von Tarnopol, Horodenka und Gomel- Sm sm>M Schulhaur mr eia Mn Schulverhältnisse im „sozialen" England Eine Debatte, die nach einer Meldung des „Daily Wörter" unlängst im Unterhaus über die Frage der Dorf schulen stattfand„ gibt ein anschauliches Bild der „sozialen Verhältnisse" in England. Nach amtlichen Feststellungen be sucht mehr als ein Drittel aller englischen Kinder Dorfschulen, dennoch scheint aber bisher nichts geschehen zu sein, um diese Schulen in sanitärer und hygienischer Beziehung auch nur einigermaßen moderneren Bedürfnissen anzupassen. Nicht zu letzt aus diesem Grunde sei die Sterblichkeit in gewissen Altersklassen gerade unter den Landkiudern in England so be sonders groß, stellten mehrere Abgeordnete fest. Ein Abgeordneter schilderte die Zustände in seiner Heimatdorfschule im einzelnen wie folgt: Das ganze Schulhaus, das aus drei großen Klassenzimmern besteht, besitzt nur einen einzigen Ofen. Zwischen den Klassenzimmern be stehen keine festen Wände, so daß der Unterricht zwangsläufig gemeinsam stattfinden muß. Ventilationen gibt es nicht; da für ist der Bretterfußboden derart löcherig, daß feuchte, kalte Kellerluft die Räume erfüllt. Wenn es regnet, rinnt die Feuchtigkeit an den Wänden herunter, der Hauptkorridor ist eine einzige Wasserpfütze, und Kinder und Lehrer müssen Schuhe und Strümpfe ausziehen, wenn sie nach Beendigung des Unterrichts die Klassenzimmer verlassen wollen. Seit Jahrzehnten wurde um Abstellung dieser Mißstände gebeten. Die Eingaben müssen sich bei den zuständigen Stellen bereits M Bergen häufen, aber bis heute ist noch nichts geschehen, um diese tollen Zustände zu ändern. „Daily Herald" meldet, daß der USA-Brigadeqeneral Russel seit dem zweiten Tagesanqrifs aus Berlin vermißt wird/ Sein Flugzeug sei bereits vor dem Bombenabwurf in Brand geraten und kur- darauf in der Luft explodiert. ! In Parma wurde durch Bombenabwurf der berühmte, aus dem^i 15. Jahrhundert stammende Palast Milotta, der Sitz des Museums, schwer beschädigt, in gleicher Weise das berühmte aus dem 16. Jahr hundert stammende Theater Farnese. Uchebee-Nechlslchuh: vrei 0u«llen-verIaz, »snlg-brück wez. vrerden) Solche Leuchter wie draußen stehen hier acht oder zehn oder mehr, ich weiß nicht ... um einen Sarg. In diesem Sarg liegt ... Herta. Ich sehe zwischen Spitzen und Blumen ihr Gesicht. Es ist so blaß, wie es vorhin war. So habe ich also doch recht gehabt! Ich kann nur Hinschauen, aber ich kann mich nicht bewegen. Auf einem der hochlehnigen Stühle an der Wand, so» daß er gerade auf ihr schönes Gesicht sehen kann ... sitzt der alte Herr, Hertas Vater. Er hat die Ellbogen auf die Knie gestützt und hält mit den Händen seinen müden Kopf. Habe ich eine Bewegung gemacht? Habe ich ihren Namen gerufen, der wie ein wilder Kraplpf meine Brust ausfüllt? Ich weiß es nicht. Er kommt auf mich zu. Er steht ganz nahe vor mir. „Es ist gut, daß Sie da sind." Seine Stimme ist mild und ergeben. Ich habe niemals mehr einen Menschen mit einer solchen Stimme reden hören, so voll Traurigkeit, die sich erschöpft hat. „Es ist gut, daß Sie kommen wiederholt er. „Niemand kann es glauben." Ich spreche ihm nach. „Niemand kann ... das ... glauben." Er hängt sich in meinen Arm ein und führt mich vor wärts. Wir gehen mit kleinen, erschöpften Schritten, so als hätten wir einen endlos weiten Weg vor uns, an dessen Ende etwas steht, vor dem wir eine große, furchtbare, herz beklemmende Angst haben. „Wir wollen zu meinem Sohn gehen!" sagt er leise und dringlich, fast befehlend, wie man zu einem Menschen redet, dem man über etwas hinweghelfen will, das man selbst noch nicht überwunden hat. Er macht mit den Händen noch eine kleine entschuldigende Bewegung zu ihr hin ... wie er sich gerade gewendet hat, als wollte er sie um Verzeihung bitten, daß er mich ihr entführt und sie selbst verläßt. Es ist das Arbeitszimmer des alten Herrn, in das wir eintreten. Ich sah es einmal, als die Baroneß mir das ganze Schloß zeigte. „Clement", sagte er, „er ist da." Clement von Erb schreibt die Todesanzeigen. Sie liegen auf dem Schreibtisch und auf den Möbeln, die diesem zu nächst sind, umher, daß die Schrift trocknet. Es ist eine Pyramide in Weiß und Schwarz. Es ist furchtbar, und es erschüttert mich so, daß vor meinen Augen alles ver schwimmt und nichts mehr bleibt als der Name, der mir da entgegenspringt: „Herta von Erb." Und dann halb und wieder anders verdeckt und immer in dieser schwarzen Umrandung ... einmal ... zehnmal ... dreißigmal ... fünfzigmal Clement reicht mir die Hand hin. „Wir haben sehr auf Sie gewartet. Wir sind so allein, Vater und ich. Wir haben gestern angerufen, aber wir bekamen keine Antwort." Ich beneide ihn, daß er so ruhig sprechen kann, und ich nehme mich zusammen. Es erfordert eine Antwort. „Ich war acht Tage nicht zu Haus. Ich bin erst heute um 10 Uhr..." Er nickt. „Wir haben es uns gedacht." Es geht mir jetzt besser. Ich kann etwas anderes denken. Warum hat Christine mir nicht berichtet? Wahr scheinlich war sie nicht da, und das Telefon hat in meinem Zimmer geklingelt ... geklingelt ... geklingelt ... wollte es mit dieser Botschaft füllen ... mit diesem Furchtbaren. Die Stimme des alten Herrn reißt meine Gedanken ab. „Der Arzt hat Herzlähmung festgestellt." Ich wende ihm mein Gesicht zu. Es muh einen Zweifel ausdrücken, denn er wiederholt: „Herzlähmung ..." Die Erwähnung der Todesursache gibt mich mir selbst zurück. „Wie war es?" frage ich. Clement faltet die Anzeigen zusammen und legt sie aus einen Stoß. Der alte Herr läßt meine Frage fallen. Es tut ihm offenbar gut, daß er etwas gefunden hat, um was er sorgen kann. Ich müßte essen. Hermann solle mir etwas zu essen bringen und Wein. Er läßt mich nicht reden und verneinen, läutet Hermann und sagt ihm, was er bringen soll. Dann sitzen wir um einen kleinen Tisch. In mir ist der Verufsmensch wach geworden. Es wird furchtbar sein, zu hören, wie es war, aber es muß sein, und so frage ich wieder. „Wie war es?" . Llement schenkt mir ein Glas Wein ein und sagt: „Trinken Sie!" Ich tue es gehorsam. „Wie war es?" Ich weiß, daß es ihnen genau so furchtbar ist, davon zu sprechen,^ wie mir, es zu hören. Und alles, was dazwischen getan wird, , I dient nur, es hinauszuschieben ... aber es muß doch sein. „Wie war es?" Der alte Herr läßt seinen Kopf vorsinken, ganz tief, daß ich nur mehr seinen grauen Scheitel sehen kann, und legt die .c Hände auf die Knie. Es ist unendlich traurig, diese starken, t > Hände so leer zu sehen, diese armen Hände, denen alles genommen ist, was sie an Liebe gehalten haben. Er spricht:.„Sie war so vergnügt den ganzen Tag. Wir haben auch von Ihnen gesprochen. Von dem Juwelendieb stahl waren ja alle Zeitungen voll. Und sie hat gemeint, Sie würden sich wieder ganz aufreiben bei der Sache, sie hatte Angst um Sie und sagte, Sie müßten sich danach unbedingt erholen kommen. Sie sollten auf ein paar Tage heraus kommen zu uns. Wir würden das Telefon abstellen, daß niemand Sie anrufen darf." Ich kann nicht dafür, daß mir der Atem stöhnend über die Lippen bricht, und er schweigt eine Weile. Aber dann spricht er weiter: „Ich wollte am andern Tag früh morgens auf die Jagd gehen, auf Schnepfen. Ich stand auf und sagte, daß ich mir Patronen hole." Er setzt wieder ab und erklärt dann: „Sie kennen doch den Turm an der Parkmauer rechts. Ich habe meine Jagdgewehre und Munition, seit sich einmal ein kleiner Unfall durch Unvor sichtigkeit ereignet hat, in dem Turm aufbewahrt. Zum Turm habe ich allein den Schlüssel." . . . -
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