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Pulsnitzer Anzeiger : 12.05.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194405126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440512
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-12
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 12.05.1944
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Freitag, den 12. Mai 1444 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 110 — Seite 2 Und doch ist eine Kriegsberichter Dr. Alfred Haußner. Verbände, in der Hauptsache die Wfemf Lschungkingo an Roosevelt / Teile der deutschen Luftwaffe Süden, Westen und im hohen Seit Wochen steht der Luftkrieg im Osten im Zeichen einer außerordentlich starken deutschen Luftaktivität, die um so au, be- bemerkenswerter ist, als große an den Fronten im Südosten, Norden eingespannt sind. Die am Tage eingesetzten / Brückenkopf'Bmor mit wirksamster^Unterstützung'der ^Luftwaffe «Mit IZeMs«lkr Lllflungrlssk / ausgeräumt - Sowjetnachschub im Bombenhagel bereitgestellte sowjetische Infanterie wurden dem Feind trächtliche Verluste zugefügt. Nnuuterbrochen rollte die Walze der deutschen Luftangriffe über den sowjetischen Brückenkopf hinweg. Damit hatten cwiß ist, lo ten und Ge- Kampf-, Schlacht- und Jagdflieger, operierten besonders wirk sam im Raum von G r i g o r i o p o l am unteren Dnjestr. Mit einer außerordentlich hohen Zahl an Kamps- und Schlachtflug zeugen bereitete die Luftwaffe hier den Angriff der Heeresver bände auf den sowjetischen Brückenkops Butor vor. Hun derte Kamps- und Schlachtflugzeuge bombardierten seit den frühen Morgenstunden feindliche Truppenbereitstellungen. Kraftwagenkolonnen, Panzerverbände. Artilleriestellungen und anrnckende Reserven im Brückenkopf. Nachdem die deutschen Flicgerverbände, die wieder mit rumänischen Kampf- und Schlachtgeschwadern flogen, ihre Bomben ausgelöst hatten, „Wer llo'anterie lagt, lagt Volk Feindlicher Drachenkopf am Dnjestr ausgeetiumt Erbitterte Feindangriffe westlich Sewastopol abgewehrt griffen sie ihre Ziele im T'esflug mit Bordwaffen an. Auch durch den Massenabwurf kleinkalibriger Sprengbomben " Ziellose britische AMWoWk Eden offenbart die Ohnmacht der Churchillrcgierung Der britische Außenminister Even wurde im Unterhause nach der Stellung der Churchillregieruna zu den Rachkriegs problemen gefragi. In der Antworr Edens kam die ganze Ohnmacht der britischen Regierung zum Vorschein. Eden ver schanzte sich hinter den Artikel 4 der Moskauer Außenkonferenz, die im Oktober vorigen Jahres stattgcsunden hat, Die darin enthaltene Formel, daß man „auf dem Grundsatz der souve ränen Gleichberechtigung aller friedliebenden Nationen vor gehen wolle", ist im Hinblick auf die völlige Mißachtung der Souveränitätsrechte der kleinen Nationen durch die Pluto- kratie und den Bolschewismus so nichtssagend, daß wohl selbst Eden es fühlte, als er sich darauf bezog. Im übrigen, so be merkte daher Eden, könne er im Augenblick „nichts über die Methoden sagen, die angewandt werden würden". Der bri tische Außenminister, der einer der schmierigsten Trabanten Stalins ist, kennt eben die Pläne des Kremlgewalttgen nun doch nicht so genau, und fürchtet vielleicht selbst diese, die außer der Unterjochung Europas auch auf die Vernichtung des briti schen Empires ausgehen. O!W. Ans dem Führerhauptquartier, 11. Mai. — DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum westlich Sewastopol wehrten unsere Truppen gestern zusammen mit rumänischen Gcbirqsjäger- bataillonen erbitterte Angriffe starker feindlicher Kräfte ab. 20 sowjetische Panzer wurden vernichtet. Am unteren Dnjestr durchbrachen unsere Divisionen, von deutschen und rumänischen Schlachtfliegern wirksam unterstützt, eine feindliche Brückenkopfstellung auf den, Westnfer des Flusses, stießen bis tief in die Artilleriestellungen durch und räumten den gesamten Brückenkopf aus. Die Bolschewisten hatten schwere blutige Verluste und verloren über 500 Ge fangene, 168 Geschütze und Granatwerfer sowie zahlreiche andere Waffen. Starke Kampffliegerverbändc griffen in der letzten Nacht oie Bahnhöfe Schepe 1 owka und Proskurow mit gutem Erfolg an. Es entstanden Großbrände und Zerstörungen. Das unter Führung von Major Antrup stehende Kampf geschwader hat sich im Einsatz an der Ostfront besonders be währt. Im Landekopf von Nettuno brachen mehrere feindliche Angriffe im zusammengcfaßten Abwehrfeuer zusammen. In den Kämpfen der letzten Tage hat sich hier die 10. Kompanie des Brandenburgischen Grcnadierregiments (mot.) 8 unter Führung von Oberleutnant Thielmann besonders ausge zeichnet. Kampffähren der Kriegsmarine versenkten in der Nacht zum 10. Mai südöstlich der Insel Elba ein feindliches Schnellboot und beschädigten mehrere andere schwer. Starke Kampffliegerverbändc führten in der vergangenen Nacht einen Angriff gegen den feindlichen Jnselstützpunkt Lissa, der im Hafengcbiet Explosionen und zahlreiche Brände hervorrief. Ein schwächerer feindlicher Bomberverband griff in der ver gangenen Nacht das Stadtgebiet von Budapest an. Durch die Angriffe nordamerilanischer Bomber gegen Züdo st deutschland entstanden besonders in Wiener Neustadt Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. Hierbei sowie bei Angriffen auf Orte in den besetzten West- gebieten wurden 6 9 feindliche Flugzeuge, in der Mehrzahl viermotorige Bomber, vernichtet. Einige britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf südwe st deutsches Gebiet. Sm Ehrenblatt des deutltven Heeres genannt Oberstleutnant d. N. Paul König, der in Lippers- dorf bei Marienberg geboren wurde und dessen An gehörige in Zwickau wohnen, war mit seiner Kampfgruppe abgeschlossen und erhielt den Befehl, zu einer anderen Kampf gruppe durchzubrechen. Durch geschickt angesetzte Angriffe und Täuschungen des Gegners über die Absichten gelang die Vereinigung und Bildung einer Igelstellung; der Angriff des Feindes nach Umgehungsmanovern in die Flanke mit außerordentlichen Anforderungen an Truppe und Material wurde ebenfalls abgewicsen. Schließlich glückte die Wieder aufnahme der Verbindung mit unseren Verbänden. Durch dis ruhige Führung und persönliche Tapferkeit hat Oberstleut nant König nicht nur den Durchbruch unter schwierigsten Umständen erreicht, sondern auch dem Feind erhebliche Ver luste beigebracht und mit Störung seiner rückwärtigen Ver bindungen die gesamte Korpsfront wesentlich entlastet. Steis befand sich Oberstleutnant König in vorderster Linie, sein Vorbild und Schwung hat die stark ermüdete Truppe immer wieder angespornt. D-.r Führer hat aus Anlaß des rumänischen Nationalfeiertages dem K onig von Rumänien und Staatsführer Marschall Antonescu in herzlichen Worten gehaltene Glückwunschtelegramme übersandt. Der berüchtigte kommunistische Unterführer und Präsi dent der in Philadelphia tagenden ILO.. Lombardo Tole dano hat in einer Ansprache interessante Prophezeiungen über die künftige Entwicklung m Amerika gemacht, die klar erken nen lassen, daß er als Statthalter Stalins für den ameri kanischen Kontinent eingesetzt werden soll. geworden, sondern habe sich von ihnen yerumstoßen lassen müssen. Es seien fortgesetzte Niederlagen gewesen, die die Alliierten erlitten. Auch die Operationen, die dort schon seit geraumer Zeit unter der Führung des USA-Generals Stilwell in der nördlichen Ecke dieses Kriegsschauplatzes vor sich gingen, drohten zu einer Katastrophe zu werden. Alliierterseits Verschleiße man nur unnötig wertvolle Kräfte, und Tschungking-China verblvfe dennoch. Moskaus Streikhetze. w Portugal mißlungen Inoden letzten Tagen hat die illegale'KoMmmnstische Panei in Portugal durch Flugblätter zur Arbeitsniederlegung aufge fordert. Die überwiegende Mehrheit der Arbeiterschaft lehnte jedoch ab, dieser kommunistischen Parole Folge zu leisten Lediglich in einigen Fabriken der Umgebung Lissabons erschien ein Teil der Belegschaft nicht, während in allen anderen Be trieben an diesen Tagen genau so gearbeitet wurde wie sonst. Wer nicht zur Arbeit erscheint, wird fristlos entlassen. Die Fabriken, in denen der Streik größeren Umfang annahm, wer den auf bestimmte Zeit geschlossen. Die Presse unterstreicht, die überwiegende Mehrzahl der portugiesischen Arbeiter habe be- wiesen, daß sie nichts mit den kommunistischen Parolen zu tnn haben wolle. deutschen Flieger ihren Kameraden vom Heer weitgehend den Weg geebnet. Diese konnten dann in schwungvollem Angriff den Brückenkopf ansränmen und damit einen gefährlichen Ansatzpunkt für neue sowjetische Ossensivoperationen beseitigen. Auch die darauffolgende Nacht war durch eine starke deutsche Fliegertätigkeil gekennzeichnet. Schwere deutsche Kampsverbände setzten die konzentrierte Bombardierung strate- gisch bedeutsamer Ziele im Hinterland des Gegners durch zwei heftige Angriffe gegen die wichtigen Verschiebebahnhöfe von Schepetowka und Proskurow fort. Die USA Luftflotte „ihrer drohenden Niederlage bewußt" Nach der englischen Ernüchterung über die Bombenosfen- sive liegen nun auch amerikanische Stimmen über die Wirkungslosigkeit des Terrorluftkrieges vor. So erklärte der bekannte Lustfahrtsachverständige der USA, Major Alexander de Seversky, im „San Francisco Examiner", die große Luftschlacht über Schweinfurt im vergangenen Oktober bedeute den Wendepunkt, an dem die taktische Ueberlegenheit im Lustkampf von den Anglo-Amerikanern an diedeutsche Luftwaffe übergegangen sei. Seit Schweinfurt seien die amerikanischen Flieger immer häufiger gezwungen worden, entweder den Kamps mit der deutschen Verteidigung überhaupt zu vermeiden oder schwere Verluste einzustecken. Ueber die empfindlichen Verluste der 8. in England statio nierten amerikanischen Luftflotte macht die USA-Zeitschrift „Lise" aufschlußreiche Angaben. Sie teilt mit, daß im Ja nuar das Oberkommando der 8. USA-Luftflotte vor der Frage gestanden habe, ob die Fortsetzung der Bombardierung Deutsch lands weiter durchführbar sei. „Die fliegenden Mannschaften in England waren sich", so heißt es in dem Artikel u. a. wört lich, „sehr wohl ihrer drohenden Niederlage bewußt. In letzter Minute seien dann die großen Schwierigkeiten durch rasch herangezogene Verstärkungen überbrückt worden." An der Narwafront Dem Kampf gegen eisige Kälte ist nun auch an der Narwafront der gegen den Morast gefolgt. Der unter den Strahlen der Frühlingssonne aufgeweichte Boden zeigt sich als ein harter Widersacher für unsere Flakartilleristen, die hier den Luft- und Erdraum gegen feindliche Angriffe zu schützen haben. PK-Aufnahme: Kriegsberichter Reimers (Wb). Zwei neue Eichenlaubttiiger Der Führer verlieh am 7. Mai das Eichenlaub zum Rit terkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Theodor vor Lücken, Bataillonskommandeur in einem Grenadier Regiment, als 469. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Hauptmann von Lücken hat das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes bereits zu Ausgang des Winters 1941/42 als Ober leutnant und Baiaillonssührr für seinen Anteil an den Ab wehrerfolgen der deutschen Truppen in der „Festung Dem jansk" erhalten. Ende Januar 1944 stand er mit seinem Ba taillon im Nordteil von Kertsch im Mittelpunkt der feind lichen Angriffe. Als der linke Nachbar des Bataillons durch die Bolschewisten zurückaedrängt wurde, schlug Hauptmann von Lücken im Kampfabschnitt seines Bataillons Angriff um Angriff ab und warf die örtlich in die Hauptkampflinie ein- aebrochenen Sowiets an der Sv'tze weniger Grenadiere tpie- ver herans. Ter Führer verlieh ferner am 1». Mai 191! das Eichen laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes» n Generaloberst Otto Deßloch, Ebes einer Luftflotte, a.s 47». Soldaten der deutschen Wehrmacht Generaloberst Otto Deßloch, als Sohn eines Forstrats am 11. Juni 1889 in Bramberq (Unteriranken) geboren, war Kommandeur der Flugzeugführerschnlen, als Oberst Kommo dore eines Kampfgeschwaders und zeichnete sich im Polenfeld zug als Generalmafor und Kommandeur einer Fliegerdivi sion aus. Als Kommandierender General eines Flakkorps er warb er sich im Westfeldzug unter vollem Einsatz der eigenen Person in der Führung seines Korps und in der Anwe-^nn-' neuartiaer Kampfformen neue große Verdienste. Frcntkämpser dcr „Fcldkerrnhalle" bei Df. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels empfing im Bestem ves Stabschefs der SA, Schepmann, eine von der Ostfront kommende Abordnung der Panzergrenadierdivision „Feldherrn- halle". In einer Ansprache wies der Minister auf die beson dere Bedeutung des politisch geschulten Soldaten hin, ^>er so fanatischen Gegnern wie den Bolschewisten nicht allein durch die Beherrschung der Waffe, sondern vor allem dadurch überlegen sei, daß er genau wisse, um was es in diesem Kampf der Weltanschauungen gehe. „Unsere national sozialistischen Soldaten", fuhr Dr. Goebbels, auf die kommende Invasion eingehend, fort, „werden den Anglo-Amerikanern bei einer Landung im Westen des Kontinents einen Kamps auf Leben und Tod liefern". Ein Volk, das solche Sol daten habe, und das in der Heimat eine so bewunderungs würdige Haltung zeige, könne aus diesem Kriege nur als Sieaer bervorachen. In der Unterhausdebatte über den internationalen WährunqSplan betonte Schatzkanzler Sir John Anderson, die britische Regierung habe nicht die Absicht, zum Goldstandard zurückzukehren. Das Unterhaus nahm schließlich eine Entschließung an, die weitere internationale Bc- bsrechungen vorsieht. Der Sowjetbotschafter in Mexiko, Umansky, gab bekannt, daß zwi schen der Sowjetunion und Costarica diplomatische Beziehun gen ausgenommen wurden. ' (PK^ Als breiter Strom fließt Vas „Heer im kleinen", das die Infanterie heute darstellt, aus der Lebenskraft unse res Volkes. Daß die Infanterie rm Grunde das Volk selbst verkörpert, wie Mussolini es ausgedrückt hat, gehört zu ihren ersten Gesetzen. Freilich die unerbittliche Auslese des Krieges läßt es dabei nicht bewenden. Bei solcher Vielfalt stehen mittelmäßige Soldaten neben den tapfersten, und nie mand kann heute sagen, wer von diesen schlichten Männern morgen erwählt sein wird. Einmal wenigstens bietet jedem Las Schicksal die Hand, ihn mit dem Entschluß von Sekunden über die Masse hinauszuheben. Da er immer am Rand der Gefahr geht, bleibt ihm auch der heimliche Ruhm treu. Noch nirgends ist der Sozialismus unserer Zeit so hell aufge leuchtet wie in den Reihen der Grenadierregimenter. Denn hier ist jedem das gleiche Sprungbrett gegeben — zu Ruhm und Bewährung. Abseits einer bewußten Auslese durch rech- nisches Wissen, Vorbildung oder Schulen sieht der Mann als einzelner oft ganz plötzlich der Entscheidung ins Auge. Er selbst ist ein Mensch — nichts weiter; vor ihm droht Ver nichtung in hundert verschiedenen Formen. Hier entscheidet der Mut, das Können, das Wagnis des Mannes — kein Motor, der ihm vom Schwersten etwas abnehmen könnte. Die schnellen beweglichen Waffen, die Panzer und Flug zeuge unterliegen dem Wandel der Zeit. Der Kampf des In fanteristen bleibt im Grunde unwandelbar. Denn der Kampf Mann gegen Mann, der immer die Besten eines Volkes in seinen Bann zog, kennt, mit welchen Waffen er auch twfuhrt wird, doch nur die eine Entscheidung: ich oder du. Da ist kein Ausweg, kein halbes Gewähren und Zögern — kein Panzer, der schützt, und kein Motor, der hilft. Es ist hart, in dieser Zeit dem Krieg so nahe zu sein. , Und doch ist eine solche Größe darin beschlossen, daß dem Kampf des Infanteristen die Unvergänglichkeit gewiß ist lange noch Menschen Waffen tragen. Die Tapferstz treuesten suchen ja auch heute noch den Kampf Mann gegen Mann. Wer könnte dem Infanteristen vom Sieg und von der Gelöstheit nach der vollbrachten Tat sprechen? Der Gre nadier wird dafür bloß ein Lächeln haben. Keiner Weitz wie er, wa? es heitzt, den Gegner ganz aus Eigenem ünd auf sich gestellt bezwungen zu haben. In einem Volk wie dem unse ren sterben die Männer nicht aus, die alle Bequemlichkeiten wortlos voN sich tun, alles Schwere dieses Lebens dicht am Feind auf sich nehmen — und Infanteristen werden. Denn in diesem Dasein und seinen einsam ragenden Erfüllungen ist die Krone des Soldatenseins verborgen. Die Jungen zumal, in denen der Wille zum Aufstieg lebendig ist, wissen, daß nirgends wie hier eine Welt ist. die Führer braucht. Bei der stündlichen Gefahr, bei der unmeß bar großen Bedutung des einzelnen für einen ganzen Ab schnitt trägt der Führer und Unterführer hohe Verantwor tung Nirgends kann das Schicksal ihn so rasch vor eine Ent scheidung stellen, nirgends führt es ihn auch so nahe heran an die Herzen seiner Männer. Sie haben in ihrem harten Dasein niemand als ihn, so öffnen sie sich ihm, wenn sie Zu trauen fassen, wie einem Kameraden. In ihren Führern spiegelt die Infanterie wieder das ganze Volk: Neben Om zieren des ersten Weltkrieges steht der junge Leutnant, der aus dem Mannschaftsstand kommt. Sie leben ein hartes Leben, aber es wäre überflüssig, sie zu fragen, ob sie zu einer anderen Waffe hinüberwechseln wollen. Sie wollen es nicht, weil sie, solange gekämpft wird, diesem männlichen Leben nicht mehr entsagen können. Fragt Offiziere anderer Waffen, die einmal, als Not am Mann war, als Infanteristen ge kämpft haben: sie werden antworten, daß sie diese größte Be währung als Soldaten nicht missen wollten. Die Sehnsucht nach der Bewährung ist das schönste Zeugnis für die Kraft eines jungen, ungebrochenen Volkes. Seine besten Männer suchen nicht Sicherheit, nicht Bequem lichkeit, sondern vor allem und immer wieder die härteste Probe. So wird die Infanterie schließlich nicht bloß eine Waffe des Volkes, sondern die Waste der Vesten des Volkes bleiben. Der chinesische Botschafter in den USA übergab, so meldet Reuter aus Washington, Roosevelt eine Botschaft Tschung- kings, die als SOS-Ruf, ihm mehr Hilfe beim Abstoppeu des japanischen Vormarsches angedeihen zu lassen, angesehen wird. Einer Tschungkingmeldung zufolge ist eine Tschung- kinger Militärmission unter General Shang Chen nach den USA abgcreist. In den Vereinigten Staaten wird die Behauptung des bekannten Washingtoner Korrespondenten vieler USA-Blätter, Drew Pearson, England habe von den USA die Entsendung noch zahlreicherer Truppen nach Indien „zurRettungdes Empires"- verlangt, lebhaft besprochen. Die große englische Armee in Indien reiche, wie der britische Feldmarschall Dill in Washington erklärt hatte, kaum dazu, das Land vor einer inneren Revolution zu bewahre» und müsse über weiteste Strecken verstreut werden. Die Forderung Englands scheint in Washington aus heftigen Widerstand gestoßen zu sein. Pearson meint jedenfalls: „Wenn wir tagtäglich noch mehr Truppen nach Indien entsenden sollten, um das Empire zu retten, werden nicht wenige Senatoren einfach Platzen." In London hat man zunächst das übliche amtliche Dementi veröffentlicht. Den USA wird trotzdem nichts anderes übrig bleiben, als eines Tages den englischen Truppensorderungen zu entsprechen; aber sie werden versuchen, als Kaufpreis eng lische Kolonien und Dominions nicht für das Empire, sqndern für die USA zu „retten". „Schlechte Nachrichten" aus Indien Inzwischen wird die englische Oesfentlichkeit auf schlechte Nachrichten aus Indien vorbereitet. Der „Daily Telegraph" beklagt das langsame Vorankommen der Alliierten an der indisch-birmaschen Grenze. In drei aufeinanderfolgenden alliierten Feldzügen sei man nickt mit den Japanern fertig-
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