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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190312019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-01
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.12.1903
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abend in PeenertS Restaurant eine Bersamwlung ab, in welcher beschlossen wurde, Ende Januar n. I. einen Herrenabend zu veranstalten. Für den Turm- baufonds sind bis jetzt 557,70 Mk. eingegangen. Im Februar soll eine Sammelliste zirkulieren. Die Aus sprache über den evtl. Ankauf von Grundstücken führte zu keinem abschließenden Resultat. Zu Rechnunzs- sührern wurden die Herren Fichtner und Ebert gewählt. — Der Kreisverein sür innere Misston veröffentlicht nachstehende herzliche WcihnachtSditt- Wir haben in diesem Jahre 51 Pfleglingen (40 Knaben und 11 Mädchen) im Martin Lutherstiste zu Hohen stein Ernstthal und Wettin-Stifte zu Glauchau ein Weihnachtsieft zu bereiten und bitten deshalb unsere alten und neuen Gönner und Wohltäter herzlich, uns auch dieses Mal wiederum der großen Zahl von Kin sern, denen das Svst das Elternhaus mit seiner Zucht und Liebe ersetzen soll, den Weihnachtstisch decken zu Helsen. Wir bitten, Liebesgaben, sei er in Geld, Klei dungsstücke, Sp elzeug. baldmöglichst an die Herren Piarrer Schmidt und Fabrikbesitzer Robert Pfefferkorn rn Hoh ustem-Ernstthal, Hofrat Dr- Lamprecht io Alt waldenburg, Justizrat Zückler in Glauchau, Oberlehrer Seidel in Lichtenstein, Bürgermeister Wirthgen in Meer ne, sowie den Unterzeichneten gelangen zu lassen, und sagen den edlen Gebern im Voraus herzlichsten Dank- — Wie die postosfiziöse „Deutsche VerkehrSztg." erfährt, bringt der neue Etat eine Erhöhung des An- sangSgchaltS der Laudbriesträger von 700 auf 800 Mk. — Im Altstädter Schützenhanse hielt die Damen abteilung des Altstädter Turnvereins einen sehr gut besuchten Familienabend bestehend in Theater und Ball ab Den größten Beifall errangen der sehr gut eingeübt? Stabreigen, ausgesührt von 16 schmucken Turnerinnen, und der Winzertanz. Das Weihnachtsfestspiel „Der Traum der Christnacht" mit Gesang und Reigentänzen wurde vortrefflich wiedergegeben und errang stürmischen Beifall. Man sah an den Darbietungen, daß die Damenabteilung des Turnvereins unter der bewährten Leitung ihres Turnwart» Herrn Karl Pöhlmann au der Höhe der Zeit steht. Rach dem Theater wurd das Tanzbein fröhlich geschwungen und trennten sic die Teilnehmer erst in später Stunde. — Ksuerwehrfest. Der 3. Zug der freiwilligen Feuerwehr 2. Komp, feierte gestern abend im Saale des Neustädter Schützeuhauses einen Familienabend, der mit einer Jubilarfrier verbunden war. Es galt, drei Kameraden für ihre 10jährige Zugehörigkeit in der Feuerwehr zu ehren. Es sind dies die Herren Karl Meier, Emil Grad und Max Weise. Die ersten beiden Herren erhielten je einen goldenen Ring, der letztere ein Bierservice, die ihnen von dem Führer Herrn Arnold mit entsprechenden Worten überreich, wurden. Das Programm des Abends bot eine reich haltige Abwechselung. Am meisten Beifall fanden die drei Theaterstücke, die von den Mitwirkenden flott und sicher gespielt wuid-n. Den Schluß deS Abends bildete ein Ball, der alle Frstteilnehmer noch lange beisammen hielt. — Feuer. G stern abend brannte in der Nähe Kis GasthosS „Bergmannsgruß* ein Strohfeimen ab, Ker den Herrn Kornhändl-r Bachmann gehörte. Ver mutlich liegt Brandstiftung vor. — Sturz- Auf dem Wege zum Wochenmarktc stürzte heute vormittag eine auf der Büttuergaffe woh »ende ältere WeberSehesrau, RrmeuS Arnold, miolge sei schlüpfrigen Weger nieder. Die Bedauernswerte zog sich bei dem Falle einen schweren Armbruch zu. — (Der Baumeistertitel.) Dar Mim sterium de» Innern teilt in einer kürzlich erlassenen Verordnung mit, er sei mit den Bestimmungen eiuoerstauden, die von den GMerbekammero zur Regelung der Meisterprüfung im Maurer- und Zimmerergewerbe in Aussicht genommen seien. Ferner wird in der Verordnung bemerkt, daß dar Ministerium nicht weiter darauf bestehen wolle, daß bei der Auf stellung von Verzeichnissen der Baugewerbetreibendeu, insbesondere in Adreßbüchern, die im 8 22 der Ver ¬ kürz alle, die einen Abend verträumen Behaglich in ihren Kasinoräumen, Ob „in einer kleinen Residenz", Ob in einem Neste fern an der Grenz', Sind immer einer „Lustigen Sieben" Zur Mitternacht gar hold geblieben Und wissen zu schätzen den lockenden Ton Und Zauber von „Gottes Segen bei Cohn." Warum auch nicht? Ein im Dienst entflammter, Tagsüber beschäftigter Staatsbeamter Hat wohl das Recht, wenn die Lichter glühen, Den „alten Adam auszuziehen", Bei S-lterS und leichtem Moselwein Vergnügt und aufgeregt zu sein Und nach der Arbeit harten Pflichten Ein schlichtes „Tempelchen" aufzurichten, In dem der gleichgesinnte Mann Der Dame Fortuna opfern kann! . . . Weshalb also dieses ries'ge Geschrei? Ich finde wirklich nichts dabei, Daß, wer am grünen Tische schreibt, Auch nachts am grünen Tische bleibt! Nein, derart unschuldsvolle Sachen Vermögen die Menschheit nicht schlechter zu machen, Und wäre das blaue bourbonische Blut Sogar dem leiblichen Kutscher gut, Dem bis zur Stunde nur die „Trakehner" Mit Liebe streichelnden Italiener, So breche man drum nicht gleich die Stäbe — Dergleichen Dinge sind gang und gäbe! Gerechtigkeit hat ja zuletzt Auch die Kwileckis in Freiheit gesetzt, Das gräfliche Paar, das um ein Haar Der engen Zelle verfallen war; Zu seinen Gunsten im fast verlorenen Prozeß entschieden die Herren Geschworenen, Und aufgeklärt ist nun das Kind, Wer seine richtigen Eltern sind. Der alte Gras nimmt fest und warm Die treue Gattin in den Arm, Ist fürderhin mit ihr zufrieden, Verzichtet aus den sonnigen Süden, Gibt eine Antwort mit fettem Strich: „Als Neuvermählte empfehlen sich", Und Beide danken im Gebet Herrn Wronker, daß eS nach Wroblewo geht! Größe und zu allen Preisen beziehen. Julie: Eine Nähmaschine muß ich auf jeden Fall haben, Mama Mama: Nun ja, die kaufen wir bei Friedlich Herma«« La«x. Uebrigens sind seine Wasch breiter mit vorstenEinsatz auch sehr empfehlens- wert und praktisch. Papa: Uff! .... Meine lieben und teuren An- verwandten, denkt an mein Portemonnaie. Ich soll's ja bezahlen. Ihr seid mir ohnehin schon teuer und wert genug! Miama: Aber Männchen, zu Weihnachten darf man nicht kn ckerig sein! .... Wo kaufen wir die Lei««« und WSscheausstattung? Jul e: Run, ich denke bei Paul Liebe Wtw. auf dem Altmarkt, und bei Julie Haselhuhn, Dresdnerstraße, kaufen wir die Posamente« und Tapisserien. Papa: Ich werde deinem Zukünftigen eine Zug Harmonika schenken Bei Bruno Berthold in der Lichtensteinerstra e kann man sie bekommen. Wenn du deinem Manne dann mal eine Gardinenpredigt hältst, kann er die Musik dazu machen. Julie: Ich werde meinem Manne überhaupt keine Gardinenpredigten halten- s Papa: Ach, geh los! Das hat deine Mutter auch ge agt, als wir verlobt waren. Mama : Wie kannst du nur so aus der Schule plau dern! Ich verstehe dich nicht! Ernst (kommt mit einem Päckchen in der Hand): Hier sind die Verlobungskarten. Ich habe sie in Ruhr'- Buchdruckerei machen lasten. Sie sind sehr fein ausgeführt. Papa: Schwiegersohn irr 8p6, waS trinken Sie am liebsten? Nurn, Cognac, Arae. . Albin Vetter hat nämlich vorzügliche Sorten. Ich habe die Absicht, Ihnen einige Flaschen zu spendieren. Ernst: Lieber Schwiegerpapa! Verderblich wirkt, das weiß man wohl — das Uebermaß von Alkohol! . . . - Aber wenn Sie mir einige Flaschen verehren wollen, so bin ich nicht abgeneigt .... Julie: Nein, Papa, du sollst Ernst nicht daS Trinken angewöhnen. Papa: Liebes Kind, das hat er schon gelernt, alc er zur Welt kam . . . Aber da wir gerade vom Trinken sprechen, will ich euch be-m Einkauf von Punsch Essenzen auch die Mohren-Apotheke empfehlen Ernst: Was wünschen Sie sich denn zu Weihnachten, Schwiegerpapa? Papa: Tinen recht warmen Pelzmantel oder einen Pelzkragen. Wenn Sie mir einen schenken wollen, kaufen Sie ihn am besten bei Guido Flache in der Weinkellerstraße. Ernst: Ich war eben bei Emil Thierselder und habe mir ein Paar Gummischuhe gekauft. Bei diesem Schneewelter tun die Dinger gute Dienste. Nachher will ich noch noch der Schulstraße zu Hugo Schellen berger und mir ein Paar gefütterte Glacee handschuhe kaufen .... Den Damen habe ich üb rigens auch et-raS mitgebracht. — Eine Düte Kuchen von Kreher s Bäckerei. Mama: Wie freundlich von Ihnen .... Die Kuchen sind wirklich vorzüglich! Papa: So Kinder, jetzt wollen wir alle ein bischen Kneipen gehen und die Weihnachtssorgen vergessen- 6 tt (Wird fortgesetzt) ordnuvg vom 12 Februar 1903 «ufgesüyrten Gruppen von Baumeistern sämtlich auseinander gehalten werden. — Darnach ist zur Führung des Titels „Baumeister" berechtigt, wer 1. d.e Prüfunz nach der Vero douog vom 12 Februar 1903 oder 2. die Prüfung nach der Verordnung vom 14 Januar 1842 oder 3. die Ab schlußprüfung bei einer deutschen technischen Hochschule (erste staatliche Haupiprüfuog oder Diplomprüfung) im Hochbausache bestanden oder 4- diese Berechtigung durch ausdrückliche Verleihung de» Ministeriums de» Innern erlangt hat. — E» soll indessen dabei bewende», daß bei den erwähnten Gelegenheiten jedenfalls die zur F ihruug de» Titel» „Regieruug»baumcister" oder „staat l'ch geprüfter Baumeister" berechtigten Personen von den unter 1, 2 und 4 bezeichneten Baumeistern in deutlich erkennbarer Weise zu untericheiden seien. Wenn von einer Gewerbekammer geltend gemacht wor den sei, daß die Behörden nicht berechtigt seien, den privaten Hera«»gebern von Adreßbüchern über deren Zvhalt Vorschriften zu machen, so weist da» Ministerium darauf hin. daß die Herausgeber von Adreßbüchern einer derartigen Einwirkung sich doch kaum entziehen würden, da sie bei ihren Unternehmen auf die Uuter- tützung der Behörden avgewüscn seien und die ge- rennte Aufführung dieser beiden Gruppen der Bau meister je nach ihrer Vorbildung einem praktischen Be dürfnisse entspreche. vie Crimmitschauer Kollegen gewähren muß. — Dresden, 30. Noooember. Se. Königliche Hoheit der Kronprmz ist heute früh von den Gemtjagden in Tarvis (Kärnten) hier wieder eingev affin. Der auf ver Rückreise gestern beabsichtigte Besuch des Kroprinzen beim Kaiser Franz Joses in W en unt-rblieb, da der Monarch zur Zeit in Eisenerz auf der GemSjagd weilt. — Olbernhau. Frivole Tat Ja der au», gesprochenen Absicht, sich für einige Zeit warme Unter- kauft zu verschaffen, zerschlug Freitag früh gegen 2 Uhr der 56 Jahre alte zugewanderte Handarbeiter Johan» Herman» Hnurich au» Mittelsolavd zwei große Spiegel« cheiben dr» hie,. Warenhauses von Heinrich Menzdorf im Werte von zirka 400 Mark. Die Polizei »ahm de» Täter fest und lieferte ihn dem Königlichen Amts gericht ei», so daß er also seine Absicht erreicht hat. — Neue SUPfennig-Stücke. Bei der Etat«, beratuug der bayrische» Münzanstalt iw FiuavzauS- schusse der Abgeordnetenkammer teilte der Fiua zmiui- ster mit, daß ei» neue» Modell sür 50 Pfennig-Stücke angenommen worden sei und die Neuprägungen dem nächst beginnen werden. Die neue» Fünfziger find stärker legiert uud etwa» kleiuer, aber dicker al« die alte» Stücke, so daß eine Verwechslung mit de» 10- Psennig-Stücken nicht mehr vorkommen kann. 15 Mil lionen Stück Rickel-Münzen und 65 Millionen Mark Silbermüoze» sollen in den nächsten zwei Jahren ge- prägt werde» ; die Neuprägung von 20 Psg.-Stücken sei eine noch offene Frage, event. seien 25 Pfg.-Stückr iu Aussicht genommen. — Die Steigerung der Steinkohleu- förder««g. Die diesjährige Steinkohleusörderung in Deutschland wird voraussichtlich selbst die der HauffejahreS 1900 übertreffen. Die Jahresförderung elbst ringt nicht nach Gestaltung: wir sehe» nur die Menschen in ihren Kämpfe», in die das Unbegreifliche läuternd hineivdriugt. Aber die Wirkung de« Höch sten, de» Göttliche» gewinnt dadurch iu unsrer mensch lichen Auschauuug, daß e» nur au» seinen Sphären herüberklingt und mit dem Menschlichen uicht in die selbe Fläche gerückt erscheint. Die Zuhörer zollte« dem Rezitator lebhaften Bestall uud mit Recht! Wir glaube« auch nicht, daß sich beim Rezitiere» de» Dra- ma'S jemavd trivial berührt oder im religiöse» Gefühl verletzt gesunde» hat. Im allgemeine» löste sich die Spannung in eiuem Wciheg-fühl, einem Gefühl der Erbauung aus — wohl die denkbar reinste Wirkiug, die von einer tragischen Erregung zurückbleiben kann- Die Rezitation der „Maria von Magdala" war nur ei» erstes Lrutwerden des Dichterwerk», zwar ohne den Reiz, aber auch ohne die Gefahr, welche die Aus führung, die volle Ausgestaltung dem Ideal uicht sei- teu zu bringen pflegt. Der Erzgebirgsverein hielt am Sonn- i Inhalt» uud Gefühl» nach ihrer Betonung schließlich! gauz individuell, der Heiland selbst tritt nicht auf, aber s ÄlS Resirve —wir erkennen ihn a» seinem Walte». DaS Mysterium — Der erste Adventsonntag stand bereits uuter dem Z iche» »es Weihnachtsgeschäftes — wenig stens äußerlich. Die Läden waren bis um 8 Uhr ge öffnet, die Schaufenster erleuchtet und teilweise sehr hübsch dekoriert. Der „Kasscnerfolg" de» Tages dürfte aber weniger günstig gewesen sein, da einesteils die schlechte Witterung viele auswärtige Käufer zmückge- halten hat, andrerseit» erst die nächsten Sonntage hauptsächlich zu Einkäufen benutzt werden und den Kauf eute« erst den rechten WeihoachtSsegen bringen — Abeud fand im Logevhaas ein Zither-Konzert der Gesellschaft „Gebirgskinder" statt, da» git besucht war. Die Darbietungen wurden von den Zuhörern beifällig aufgeuommeu. — Im kaufmännische« Verein zu Hohen stein Ernstthal »st der vächste Vortragsabend auf Frei- lag, d-n 4 Dezember anbcraumt. Wie bereits bekannt gegeben, ^at der Vorstand für diesen Abend Herrn Rezitator Fritzschlrr gewonnen, der eines der neuesten GelsteSprodukte Paul HyseS: „Maria von Mag- da la" zum Vortrag bringen wird- Herr Fritzschler hat diesen Dichter HryseS auch unlängst im Kauswäu- mscheo Verein zu C^moitz rezitiert. Im Chemnitzer Tageblatt referierte damals Herr Lörirg wie folgt über dem Vortrag FritzschlerS: Paul Heyse» Drama „Maria vou Magdala" ging vor zirka zwei Jahren iu Bremen erstmalig über die Szene, im Februar diese» Jahre» ist e» in Hamburg gegeben: am kommenden Palmsonntag soll e» im Hof- theotcr in Oldenburg aufgefühlt werden; in Berlin aber wurde die Aufführung mehrfach verboten. ES ist daher kein Wunder, wenn sich nach einem bekaoutev Erfahrungssatze für dieses Stück ein gewaltige», viel seitiges Interesse entwickelt hat, da» auch bei uns seinen sichtbare» Ausdruck fand, indem sich zu einer Rezitation desselben, die der „Kaufmännische Verein" seinen Mit gliedern durch Herrn Georg Flitzschler-Lage veranstal tete, eine außergewöhnlich zahlreiche Hörerschaft ein stellte um da» Drama, da- der Gegenstand eine» preu ßischen Zensurevverbot», da» Thema vieler öffeutlichen Versammlungen geworden war, näher kennen zu lerne» Soll doch nach einem aristokrat scheu Wort ein Schau spiel schon beim bloße» Höre», die Macht der Hand luog schon durch den dichterischen Text wirken. Frei- lich ist el in einem so große» Raume, wie im Saale de» Vereiushause» sehr schwer, die dramatische Vor- lcsuug küustlertsch zu gestalte» und doch wurde Herr Fritzschler iu dieser Beziehung seiner Aufgabe völlig gerecht Wir betrachten e» nun im Folgenden nicht al» unsere Aufgabe, da» Für uud Wider der Dichtung zu «wägen, sondern wollen eine rein objektive Inhalt»- aogabe de» biblischen Dramas entwickeln, wie es an der Rezitator vorführt (Folgt Inhaltsangabe ) Der 2 Akt ist sicher der eindrucksvollst«; die dramatisch hvchbewegte Szene, die sich mit gestaltung-voller Leben digkeit entwickelt, wurde vom Rezitator auch am mar kantesten getroffen, mit auflodernder Stimmkraft und gewaltiger Steigerung der Mittel zue Darstellung ge bracht. Wilderregten FavaliSmus, jene Wut, die die Sterne erheben ließ gegen die Ehebrecherin, und tiefe Sehnsucht und Daulbarkeit au- den Worten der Ge retteten, alle- kam voll zur Geltung. Der Gejamteiu- »ruck auf die Hörer war ein sehr starker. So schließt diese- Dram» der inneren Erhebung Religiöse Em pfindungen sind in Bezug auf die Feinheiten ihre» Mm WchGlMmi. Der Winter naht. In der Zeitung seh' Ich schon die Meldung vom ersten Schnee, An dessen fröhliches Tanzen und Hüpseu Die Blätter ihre Betrachtungen knüpfen. Der Redakteur hat für dergleichen Natur-, Saison- und WinterungSzeichen In seinem „Eisernen Bestand" Ein „Stimmungsbild" sofort zur Hand, DaS ihm, gewärtig seines Winks, Der Faktor reicht „aus dem Schubfach links", Wo es in Ruhe seit Jahr und Tag Bis zu der Auferstehung lag. Auch wenn, wie jüngst, rin gewalt'ger Orkan Verheerend schreitet seine Bahn Und alles mit sich niederreißt, WaS Schornstein, Baum und Ziegel heißt, Dann macht der richt'ge Redakteur Die Sache sich nicht allzu schwer, Weil „Sturmberichte" schlau! und glatt Er längst iu seiner Toga hat. So kann er den in wuchtigen Bildern Die wilde Wut des Wetter» schildern, Obschon ihm „Wolff" oder „Hirsch" soeben Erst wenige Telegramme gegeben, Und über de» Sturme» Scheußlichkeiten AlSdaon beschaulich sich verbreiten. „Das „Ganze aber", sagt er zum Schluß, „Kommt nur, weil e» so kommen muß, Und ist die Strafe für den schon lang Beklagten sittlichen Niedergang, Der, wie der Gute mit Schaudern erblickt, Auf die gesamte Menschheit drückt!" . . . Und doch ist, wahrlich, nicht so stark Da» Uebel im „S aate Dänemark", Daß uv» der Himmel in seinem Groll Die Dächer gleich beschädigen soll! Ein Heims Spielchen, ein harmlose» Jeu Erfrischt die Geister peu ä peu Und kann auch nicht der Verdauung schaden, Wird nach dem Souper dazu eingeladen. Im Gegenteil, eS macht nur sroh In Oldenburg und anderLwo; Denn „Meine Tanie, deine Tavte" Ist eine „zärtliche Bei wandte", Mit der, verlegen nie um Geld, Man gern sich öfter unterhält l Der Oaerlehrer, der Referendar, I« de» ersten drei Quartalen de» Jahre» 1903 96 778 527 Ton». Wenn die Förderung des laufende» Vierteljahre» gegen 88 653 845 in de» ersten 3 Quartale» 1902 «ur die Höhe des letzten Vierteljahre» im Vorjahre erreicht, so wird die Gesamtsörderuuz die von 1900 schon erheblich übersteigen — um ruud 6 Millionen Tons. Tatsäch- l'ch wird aber die Zmahme »och größer sei». — Thalheim, ß3O. November. Abermals hat unser Pfarrteich zwei Opfer gefordert- In der Rächt von Sonnabend zum Sonntaz machte das 18jährige Mädchen Hanisch, die Tochter der hiesigen Leichenfrau, im Pfarrteiche ihrem Leben ein Ende. Unglückliche Liebe irieb sie in den Lod. Und in de-selben Nacht ertränkte sich in demselben Teiche noch der 32 Jahre alte Strumpf wirker Zenker. Z., der von seiner Frau getrennt lebte, hatte sich dem Tranke ergeben. Noch vor kurzem hatte er sich, das Messer in der Hand, den Zugang zu ihr er zwingen wollen. Deswegen hatte er in nächster Zeit einen Termin vor Gericht. Was ihn veranlaßte, den Tod zu suchen, ist nicht bekannt. — Waldenburg i S Ein selten hoher Wasserstand um diese Jahreszeit ist gegenwärtig in der Mulde zu bemerken. Ein Wassermangel, auch für die Quellengebiete, ist i« diesem W-uter nicht zu be fürchten. Die Mulde trat in den Niederungen Pölbitz, Krossen und Rothenbach au- ihrem Bette. — Waldenburg, 27. November. Das interes. saute Schauspiel eines Ringkämpfer hatte gestern abend ein äußerst zahlreiches Publikum in de» Saal des Schönburger Hofes gelockt; die Zahl der Anwesenden wurde auf über 500 geschätzt Rach einigen musikali schen Vorträgen trat Herr Brasso aus, um iu verschie dene» Vorführungen seine Kraft zu zeigen- AlSdanu trat Herr Gastwirt R'chard Landgraf a«S Glauchau mit dem Meisterschaftsringer Herrn Helbig au» Chem nitz, welcher sich zu einem Kampfe mit Herrn Laudgraf bereit erklärt hatte, auf. Herrn Helbig gelang eS, Herrn Landgraf wiederholt zu Wersen, letzterer kam jedoch stet- aus den Bauch zu liegen, so daß eine Be siegung nicht festgeftellt werde» konnte, da hierzu die Rückenlage und dar Verühren des Bodens mit veidcn Schaltern gehört- Schließlich umfaßte Herr Landgraf feinen Gegner mit beiden Armen, hob ihn i» die Höhe und legte ihn vorschriftsmäßig zu Bode», so daß sein Sieg ein zweifelloser war. Darauf begann ei» zweiter Ringe» zwischen den Herren Landgraf und Brasso, da» ebenfalls mit einem glänzenden Siege der Herrn Laud« gras endete Stürmische Beifallsrufe der Kopf an Kopf gedrängten Menge, die den Kampf mit größter Spannung verfolgte, belohnte de« Sieger — Zwitkau 27. November. Die Straf kammer Hl verhängte über den 45 Jahre alten Hand arbeiter F W. Rauschenbach aus Kertzsch bei Walden burg wegen Rückfall-betrug- eine Gefängnisstrafe von 6 Monaten deshalb, weil er eines Tages anfangs August d. I den Färbereibesitzer Dost in Herm.dorf unter der Vorspiegelung, er werde bei ihm am nächste» Tage auf seinem Neubau in Arbeit treten, um 1 Mk. 50 Pf. Lohnvorschuß beschwindelt hat Sechs Wochen Untersuchungshaft wurden dem Angeklagten auf die Strafe «»gerechnet. — Chemnitz, 26. Nov Ein Raubanfall be- ickäftigte heute daS hiesige Schwurgericht- Auf de- Anklagebank befand sich der am 7. September 1887 geborene, bisher noch unbestrafte Schuhmacher Bruno Alfred Schilde ou» Zschopau, ein kleine», blasses Bürschchen. Er war beschuldigt, am Abend des 23. August aus dem Wege zwischen Krumhermcrsdorf und den sog „GanShäasern" de» Strumpswirker Löschner au» KrumhcrmerSdorf, der ihm den Weg nach Z cho- pau zeigen sollte, vo» Hinte» überfalle», zu Boden ge worfen und mit einem stumpfe» Gegenstand wieder holt auf de» Kopf geschlagen, sowie, um ihn am Schreien zu verhindern, Erde rn den Mund gestopft und ihm au» dem Portemonnaie etwa 2 Mark Geld gestohlen zu habe». Der35 Jahr-alte L hat darnach stunde»- laug besinnungslos auf der Landstraße gelegen. Der Ueberfallenc, der au jene« Abeud iu einem Restaurant i» Krumhermcrsdorf mit Schilde SchuapS getrunken hatte und infolgedessen stark angetrunken «ar, wurde infolge de» Ueberfalle» und der Mißhandlungen mehrere Tage krank, während der Räuber »ach Z,cho- pau zurückgiug und Mit dem erbeuteteu Selde— Skat spielte. Al» er zwei Tage später verhaftet wurde, fand mau au seinem Jackett noch frische Blutspureu. Der Angeklagte leugnete die Tat hartuäckig, wurde aber durch d-e Zrugen stark belastet. Er wurde zu 3 Jahren Gefäugm» und 4 Jahren Ehrverlust verurteilt. — Werd««. Durch vie langandauernve Textil- arbeiterbewegung in Crimmitschau wird auch die hiesige Arbeiterschaft lehr in Mitleidenschaft gezogen, indem sie allwöchentlich oder vierzehntägig Extraunterstützungen für Julie: Ach ja, tue das Papa! Nürnberger Lebkuchen sver strenge Staatsanwalt sogar, esse ich für mein Leben gern. jDer Kaufmann, der mit Gut uud Verve Mama: Bleiben wir bei der Aussteuer. Und zwar " " " " . müssen wir weiter an die HauSstand-gegenstände denken. Die Glas- ««d Porzellansachen kaufen wir wohl am besten bei M. Lindt» er, Weinkellerflraße 14 und die Lamps« und Küchengeräte bei Ludwig Auchs, Dresdnerstraße 42. Papa: Ich werde dir eine Wringmaschine und einige Kohle«kästs« schenken. Bei EdMUNd Langer in der Dresdnerstraße kann man sie in jeder betrug im Jahre: 1900 1901 1902 109 225 000 TouS 107 825000 „ 107437 682 „ Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 30. Nov. 1903. Wettervoraussage nach den Feststellungen des König!, meteorol. Instituts Chemnitz: für Dienstag: Anhaltende Niederschläge. Temp.: zu tief. Wind: Ost. Barom.: tief. Heutige Normal-Temperatur: im TageSmittel 0,7, mittags 2 Uhr 2,3, im Mi ¬ nimum —2.'
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