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96. Jahrgang M Freitag, 29. Dezember 1944 Nr. 305 Me .tragischste Phase des Krieges* / arts gegangen „Aitontioningen n Schweden jetzt durch norwegiick Art Volksfrontregierung geschafft en wor- ötützpunkthunger Ser USA nicht zn stiNen Der USA-Senaror Kellar teilt mit, daß er die Absicht habe, dem Kongretz eine Vermehrung der USA-Besitzungen im Stillen Ozean sowie di? Errichtung von dauernden Stütz- Vunkten im Atlantik vorzuschlagen. Die im Stillen Ozean er oberten Inseln müßten die USA behalten. Man müßte auch Formosa fordern. Bezüglich des Atlantiks denkt Kellar an dauernde amerikanische Stützpunkte auf den Bermuda- und den westindischen Inseln, die sich im englischen Besitz befinden! Kampfraum Kurland Zu den Kämpfen um Frauenburg Weltbild-Gliefc Bolschewistische Vorarbeit in Skandinavien Wie „Aftonbladet" meldet hat die bolschewistische Aktivi tät in dem von den Sowjets belekten Teil Nordnorwegens DUse Weihnacht war die „ernsteste Weihnacht des Krieges*, erklärte der Londoner Korrespondent des Brüsseler Nach richtendienstes. der die Stimmung in England angesichts der deutschen Offensive im Westen charakterisierte. Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tidningen" ergänzte diesen Stimmungsbericht durch die Mitteilung, daß die Engländer während der Weihnachtsfeicriage nach Möglichkeit ihren Rund funkapparat abgeschaller hätten, um nicht die schlechten Nach richten von der Westsron, hören zu müssen Die englische Zeitschrift „Spherc" empfiehlt den Eng ländern Geduld, muß allerdings bekennen, daß dieser Rat sehr schwer zu befolgen sein werde. Wahrscheinlich möchten viele Menschen in England ausrufen", heißt es in dem Artikel iveiter: Meine Geduld ist erschöpft, „denn sechs Fahre totalen Krieges haben die En-'i-ind'-- «„rk mitgenommen'." Unter Hinweis darauf, daß den anglo amerikanischen Armeen die Verbindungswege fehlten und die Deutschen dadurch, daß den Angio Amerikanern die Benutzung vieler KanalhSfen bis auf den heutigen Tag versagt geblieben sei, dir Chance gehabt hätte», sich nach den Rückschlägen des Sommers zu reorgani sieren, schließt die Betrachtung der Zeitschrift „Sphere" mit dem Geständnis, England mache jetzt die „dunkelsten Tage dieses Jahres, die tragischste Phase dieses Krieges" durch. „Zentimetergewinne hier und dort müssen mit einem un beschreiblichen Preis an Gut und Blut bezahlt werden" Patrick Lacev widmet der zu Weihnachten bekanntgegebenen Einberufung von weiteren 25V 000 Mann zur englischen Wehrmacht einen Kommentar. Er muß gestehm, daß man bereits für alle militärischen Anforderungen so starl und intensiv mobilisiert habe, daß die Aushebung dieser 250 000 Soldaten die Verschiebung etwaiger Hoffnung;«, die man in England bezüglich einer Rückführung einiger In dustrien in den Sektor der Zivilproduktion gehabt haben möge, auf einen späteren Zeitpunkt bedeute. Das sri natür lich eine bittere Enttäuschung. Japanische Lrfolgsbilan; / AL-N»" USA: „Eine schwarze Weihnacht" Die Stimmung in den USA ist nicht besser als in England. Der nordamerikanischen Bevölkerung sei. schreibt ein spanischer Korrespondent aus New Bork, „eine schwarze Weihnacht" beschert worden. Man könne in den USA-Zeitungen heute Schlagzeilen lesen, wie etwa: „Die Schlacht in Belgien und Frankreich wird zu einem Soldaten massengrab für di; Alliierten, wie es die Geschichte noch nicht gesehen Hai." Alle Blätter wiesen daraus hin. es habe diesmal zu Weihnachten kaum eine amerikanische Familie gegeben, die nicht etwa um einen gefallenen Angehörigen gnrauen oder um die Rückkehr eines anderen gebangt habe. Die „New Bork Times" spricht von einer „schwarzen Woche", wie sie die Ame rikaner während dieses Krieges bisher noch nicht erlebt hätten. Anglo amerikanische Winteroffensive gestört Die Lage an der Westfront wird in den Vereinigten Staa ten, wie der New-Uorker Korrespondent von „Dagens Nvhe- ter" berichtet, nach wie vor ernst beurteilt. Militärische Be obachter seien der Ansicht, daß schon jetzt ein unmittelbarer Schaden für die geplante anglo-amerikanische Wintcrofsensive im Westen angerichtet worden sei. Nordamerikanische militärische Kreise bezeichnen laut „Associated Preß" die strategischen Berechnungen und die Wahl des Zeitpunktes der deutschen Offensive im Westen als „brillan t". Man gibt offen zu, daß die USA- Truppen sich in einer schwierigen Laae befinden. Im japanischen Reichstag gab Kriegsminister, Feldmar- sall Sugiyama einen Ueberblick über die Lage an den ost asiatischen Fronten, wobei er betonte, daß die Kämpfe auf diesem Kriegsschauplatz die Amerikaner bisher schon 503000 Mann Verluste gekostet habe. Im Süd west Pazifik kämpften die Alliierten mit hohen Verlusten um die Ueberlegenheit auf einigen Inseln, so die Palauinseln und Morotai. Da sie sich gegen den japanischen Widerstand nicht durchsetzen konnten, sei ihr Feldzug gegen die Philippinen erheblich erschwert worden. — In Birma seien die japanischen Truppen bei Lungling im September zu einem neuen Angriff angetreten. Die Bemühungen des Fein des, die Birmastraße wieder zu eröffnen, seien gescheitert. In den letzten drei Monaten seien über Birma 188 alliierte Flug zeuge abgeschossen oder beschädigt worden. — Was Maud- ichukuo anbelange, so sei die Verteidigung der Nordgrenze unbezwinglich. Die von der alliierten Luftwaffe auf die dor tige Schwerindustrie durchgesührten Luftangriffe seien stets Mit hohen Verlusten für den Angreifer abgewiesen worden. Marschall Sugiyama kam anschließend aus die Erfolge der panischen Truppen in T sch u n g k in g - China zu sprechen. ^>eit dem Beginn des Honanfeldzuges im April bis zur Ein nahme der alliierten Flugbasen in Südwestchina hätten die lapanischcn Truppen 1600 Kilometer zurückgelegt. Di« alliier- Aesonkers ausgezeichnet Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet: In den zarten Kämpfen der 3. K u r l a n d sch l ach t haben sich die norddeutsche 225. Infanteriedivision unter Führung von Gene ralleutnant Risse und die pommetsche 12. Panzerdivision unter Führung von Generalleutnant Freiherr von Boden Hausen durch hervorragende Standhaftigkeit ausge «eichnet. Schwere „V"-Schäüen in AMenglauö Aus einer Londoner Eigenmeldung in „Erpressen" geht hervor, daß die Beschießung von Städten ^und Bezirken in Nordengland durch deutsche „V-"Bombcu große Schäden ver- "sacht hat. Die Bevölkerung dieses Gebietes, die seit zwei Jahren vom Luftkrieg verschont geblieben war, so heißt cs in der Meldung, habe den Ernst nicht sofort begriffen, als Luftalarm ertönte. Sie habe keinen Schutz gesucht so daß die Zahl der Opfer größer als notwendig gewesen sei Auch die Lustschutzräume seien schlecht und der Luftschutz nicht so in Bereitschaft gewesen wie vor einigen Jahren bei der Schlacht m England. Biese Häuser seien in Trümmer gelegt worden. Wosiir Sas kroatische Volk kämpst Aus einem für die kroatischen Schaffenden in Nürnberg ^gehaltenen Appell sprach das Mitglied der kroatischen Ge sandtschaft in Berlin. Professor Dr. Malbasa. Er sühne unter anderem aus, die Kroaten wüßten genau, wofür sie kämpften und auch wofür sie im Reich arbeiteten. Es gehe um die Erhaltung und Festigung des kroatischen Staates. Das Beispiel Bulgariens und Rumäniens zeige, wohin ein Nachlassen im Kampfgeist führe. Der Krieg des kroatischen Volkes sei rin Abwehrkampf gegen den Bolsche wismus. Der Blick des kroatischen Volkes sei klar. Sein Wille zum Kamps und sein Glaube an die Zukunst seien ungebrochen. An der Seite des kroatischen Volkes stehe das Großdeutfche Reich, das in diesem Kamps noch nicht sein letztes Wort ge sprochen habe und von unbedingter Siegeszuversicht erfüllt sei.^ USA-Gangster in ihrem Element. Zehn amerikanische Soldaten stehen zur Zeit in Paris vor dem Kriegsgericht unter der Anklage, Heeres- gut entwendet und damit den französischen Schwarzen Marli beliefert zu haben. Zwei der Angeklagten hatten außerdem in Montmartre bei einem lleberfall Schmnck im Wert von über zwei Millionen Francs erbeutet. „Slurm-WiNnger" Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, hat den Soldaten einer Sonderformation des unter der Führung von Vizeadmiral Heye stehenden Kommandos Ler Kleinkamvfvcrbände in Anbetracht ihres in bewußter Selbstaufopferung erfolgten Einsatzes die Bezeichnung „Sturm-Wikinger" verliehen und ihnen folgendes Telegramm zugesandt: „Mit stolzer Freude denke ich an Euch. Seit Tagen steht Ihr in bewußter Selbstaufopferung im Angriff gegen den für die anglo-amerikanische Kriegführung entscheidenden Nach schub vor der Scheldemündung. Höchste Anerkennung und un, sterblicher Ruhm sind Euch sicher. Ich liebe Eure Kühnheit. Ihr seid meine „Sturm-Wikinger" — allen Männern der Kriegsmarine leuchtendes Vorbild. Heil unserem Führer! Dönitz, Großadmiral." Die Schweiz will Genugtuung fordern Zu dem neuen Ueberfall der amerikanischen Luftgangster auf das Gebiet der Schweiz berichtet die .ferner Tagwacht" aus dem Bundeshaus, daß diese neue äußerst schwere Ver- letzung des Schweizer Raumes und der Bombenabwurf auf Thyngen einen sehr peinlichen Eindruck gemacht habe. Sobald genaue Angaben vorliegen würden, werde der Gesandte der Schweiz in Washington beauftragt werden. Protest emzu- legen und vollen Schadenersatz zu fordern. Auch die zweite Konferenz mit den griechischen Rebellen führte zu keinem Ergebnis. Die Verhandlungen mußten auf unbestimmte Zeit vertag« werden, wie der Vor sitzende. Erzbischof DamaSkinos, wörtlich erklärte, „bis ten Verluste bezifferten sich für diese Zeit auf etwa 250 000 Tote und Gefangene, 1200 Geschütze wurden erbeutet oder zer stört. Fast vierhundert feindliche Flugzeuge seien abgeschossen worden. Zum Schluß würdigte Sugiyama den Kamps der Japaner an der philippinischen Kriegsfront. Die Feinde hielten hauptsächlich die Ebene an der Küste von Leute besetzt. Das japanische Sonderfliegerkorps und die sonstigen Lustwaffen- sormationen machten dem Feind schwer zu schaffen. In der Zeit vom 18. Oktober bis 22. Dezember seien folgende Ergeb nisse erzielt worden: Versenkt 81 alliierte Kriegsschiffe und Transporter, beschädigt 178 alliierte Kriegsschiffe und Trans- porter. 662 feindliche Flugzeuge wurden allein von der Heeres luftwaffe abgeschofsen oder beschädigt. Feldmarschall Sugiyama betonte abschließend, daß die japanische Wehrmacht fest entschlossen sei, den Feind auf den Philippinen und auch an den anderen Kriegsfronten end- aültia ru schlagen. zu der Zett, wenn er es für notwendig Hütt, sie wieder elnzu- berufen". Die ELAS-Delegierlen haben ihre Vor- schlage unterbreitet und dabei die Hälfte aller Regie rungssitze einschließlich des Innenministeriums gefordert, ferner jede berüchtigten Säuberungsmatznahmen, die die Liquidierung der politischen Gegner zum Ziele haben und schlietzljch die Auslösung der Nationalgarde, der Ordnnngs- truppe, die sei« Ausbruch des Bürgerkrieges ausgestellt war- den ist. Wir Associated Pretz ergänzend meldet, sollen späte stens im April die allgemeinen Wahlen stattfinden. Zur Wassenablicserung erklärten sich die ELAS erst drei Monate nach Bildung der neuen Regierung bereit. Nach einer Exchange-Meldung werden die Vorschläge der ELAS von den anderen Teilnehmern als unannehmbar bezeichnet. Die Delegierten der Volkspariei zogen sich deshalb bereits von der Konferenz zurück. Der ehemalige griechische Premierminister Gomotaz erklärte, die Annahme der Be dingungen der ELAS würde die völlige Auslösung des Staa- les bedeuten. Churchill und Eden erklärten aus einer Pressekonferenz, sie seien notfalls entschlossen, Athen und das benachbarte Gebiet mit Waffengewalt zu säubern, wenn keine Verständigung erzielt werde. Diese Drohungen zeigen, was sür England in Griechenland aus dem Spiele steht. Ueber die Begleitumstände der dramatischen Konferenz liegen zahlreiche weitere Korrespondentenberichte vor. So be richtet der Athener Korrespondent des Londoner Rundfunks. John Nixon, daß es in Athen lauter als üblich gewesen sei. Die Gäste seien schon in den frühen Morgenstunden durch heftiges Knattern der Maschinengewehre, Brüllen der Mörser und Gewehrschüsse geweckt worden. Flugzeuge dröhnten über d«r Stadt und warfen Leuchtbomben ab. Andere Athener Korrespondenten berichten, daß die ELAS nicht einmal die Waffenruhe enthielten, die für das von den ELAS-Delegier- ten zu passierende Gebiet sür 45 Minuten vereinbart war. Die Entwaffnungsprozedur vor dem Konferenzraum mußte erneut durchgeführt werden, da allein dte ELAS-Delegierlen schwer bewaffnet erschienen. Auf der Konferenz selbst soll es zu hef - Ilgen Auseinandersetzungen gekommen sein. „Fremde Einflüsse" in Griechenland Der bisherige Verlauf der Athener Konferenz bedeutet, daß die erste Phase der churchillschen Einigungsversuche ge scheitert ist. Die ELAS ist ofsenbar stärker beeindruckt von Stalins Absichten, als von Churchills Politik. Es ist kennzeichnend für die Lage, daß der unter bolschewistischem Einfluß stehende sogenannte italienische Freiheitssender ganz klar für Griechenland eine Volksfrontregierung ver langt. Nichtsdestoweniger wird Churchill gewiß noch riesige Anstrengungen machen, um die Angelegenheit in seinem Sinne weiterzu führen. , „Daily Mail' nennt den griechischen Konflikt den schlimmsten Schlag seit Beginn dieses Krieges sür die britische Politik. Die portugiesische Zeitung „A Vöz" schreibt 1n einem Kommentar, es stehe fest, daß sich in Griechenland fremde Einflüsse geltend machen, die weder griechischen noch alliierten, sondern bolschewistischen Ursprungs seien. Moskau habe offenbar Interesse an diesein Durchs einander, so daß die Briten, der chaotischen Zustände über- drüssig, sich schließlich müde zu dem Geständnis bereitfinden würden, das Wollen der ELAS als gleichbedeutend mit dem Wollen des griechischen Volkes anzuerkennen. Jahr des Uolksaufgebots Volk, Partei und Staat in höchster Bewährung — Ein Rückblick auf den Kampf und die Arbeit des deutschen Volkes im Jahre 1944 In den Jahren des Ringens der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung um die Seele des deutschen Volkes war es ein entscheidendes Merkmal des Kampfes, daß die Akiivität in kritischer Zeit und am Widerstand des Gegners sich in ihrer Dynamik noch steigerte. Diese Eigenschaften, die einst im inner politischen Machtkampf gegen die gleichen Gegner, die heute von außen Deutschland vernichten wollen, mii äußerster Konse quenz zur Anwendung gebrach« worden ist, beherrsch« heute das Leben und den Kampf der gesamten deutschen Nalion. Je stär ker in dem Jahr 1944 der Druck des Feindes aus die Wider standskraft von Fron« und Heimai geworden ist, desto enischlos- feuer hat sich unser ganzes Volk, haben sich Fron« und Heimat dem Ansturm des Feindes entgegengeworfen. Das eiserne Rück- grai unserer Nation in diesem Ringen bildet die nationalsozia listische Partei, die immer wieder die Herzen der Nalion empor gerissen hat Der Aufbruch zum totalen Krieg, der im Jahre 1944 alle Ereignisse überschattete, erreichte seinen höchsten Ausdruck in der Ausstellung des Deutschen Volks st urms durch den Erlaß des Führers vom 18 Oktober und in den Schanz arbeiten in den bedrohten Gauen im Westen und im Osten, an denen Männer und Frauen aus allen Berufen bereilwilligst teilgenommen haben Als Aufgabe wurde dem Deutschen Volks sturm in dem vom Tage der Völkerschlacht bei Leipzig datierten Erlaß des Führers gestellt, „die aktiven Kräfte unserer Wehr macht ru verstärken, insbesondere zur Führung eines unerbt««- —... —/ Die Athener Verhandlungen vorläufig Muf unbestimmte »eit vertagt / abgebrochen - Churchill droht .sich in letzter Zeit veveutend verstärkt. Nach Ser sowjetischen Besetzung sei Lie unterirdische bolschewistische Bewegung mit Riesenschritten vorwärts gegangen „Aftontidningen berich tet gleichzeitig, daß in Schweden jetzt durch norwegische Emi granten bereits eine "" den sei. Pulsnitzer Anzeiger