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1LS, 18. Juni 1912 Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschkl. Buchhandel. 7429 A In Unterzeichnetem Verlage ist soeben erschienen- Schloß Mühlheim. Roman von Friederike Hirschmann. Elegant brosch. ^ 2.— vrd.. ^ I 50 netto. ^ 1.40 bar; geschmackvoll geb. ^ Z.— vrd.. ^ 2.25 netto, 2.15 bar. 2 Probeexemplare brosch. 2.40; geb. ^ 3 60. Die Verfasserin, eine Deutschrusstn, ist nach diesem Werk entschieden als ein starkes Talent anzusprechen, und geben wir dem Sortiment einen Roman, der seiner Tendenz wegen auch reiferen Töchtern und Söhnen in die Land gegeben werden kann. Der bekannte Kritiker Erich Beckmann schreibt über das Buch: „Gleich und gleich gesellt sich gern", weil es beieinander leichter und öfter Verständnis, Befriedigung und Glück findet als bei ganz anders gearteten Wesen. Das sollte man auch bei der Gattenwahl beherzigen und nur einen Menschen zum Gatten Wahlen, der einem an gesellschaftlichem Rang und an Bildung, vor allem der des Lerzens und Gemütes, gleichfteht, wenn man eigenen Macht liegenden Vorbedingungen zu einer glücklichen Ehe schaffen will. Dieser Satz, den man jeden Tag im Leben bestätigt finden kann, bildet den Grundgedanken von dem Roman „Schloß Mühlheim" Baron Egon von Salten, der ^efitzer von Mühlheim, einem in Kurland gelegenen Schlosse, verläßt seine edle, liebenswürdige und reizende Gattin Anna, um einer schönen, aber herzlosen und gesellschaftlich tief unter ihm stehenden Kokette wegen. Doch nur zu bald zeigt sich in'der neuen Ehe die wahre Natur dieser Frau in ihrer ganzen Niedrigkeit Der anfängliche Rausch ist bei beiden bald entflohen, und der leicht entflammte, aber sonst nicht schlechte Mann findet keinerlei Verständnis bei der selbstischen Gattin. Ruhe und Glück und Frieden, die hier sonst eine Stätte hatten, sind in dem Schlosse wohl überhaupt nicht wieder eingekehrt, haben das Schloß für immer verlassen, meiden das Schloß. Auch wirtschaftlich bringt die jetzige Baronin ihrem Gatten m gar nicht langer Zeit den Ruin. Das einst so herrliche Gut kommt schließlich unter den Lämmer. Der verstoßenen ersten Gattin aber eröffnet sich nach mehreren Jahren die Aussicht auf ein spätes, stilles Glück an der Seite des edlen Baron Rahden, der sie während ihrer ersten Ehe kennen, schätzen und lieben gelernt hat. F«- die Erzählung dieser Fabel ist eine fesselnde, farbenreiche Schilderung von dem gesellschaftlichen und dem Volksleben in den Oftseeprovinzen verwebt. Eine besonders anziehende, liebenswürdige Gestalt, die man neben den Hauptfiguren nicht so leicht wieder vergißt, ist die der Frau von Bern, eine Frau, aus deren mildem, jedoch von jeder Sentimentalität freiem Urteil die Lebenserfahrung und das warme Herz der Verfasserin sprechen. Alles in allem ist diese in vornehmem Ton gehaltene Erzählung ein Buch, das besonders als Familienlektüre und als Geschenk für erwachsene Töchter und Söhne warm zu empfehlen ist. Adolf Sponholtz Verlag. G. m. b. H.. Hannover. Vas 8lranä-kueli Xi. Lnrsdued tler Ostsee Xi. ^abr^anA entbLltenä sämtlicbe Ollmpkscbiffs-, Lisenbabn- unä lVlolorboois-bäbrpIäne, soMe bloliren über äie äeutscben Ostseebüäer unä äie Insel kornbolm ist soeben erseblenen unä «urä äurcb meinenKommissionärl'I.Itessler, beipriZ, susMliefert. 25 kt. orä., 15 kk. L eonck., 15 kl. dar (11/10 kxpl.) Wirkungsvolle ^usbänge-plakLte ZrEs! >Veis8er lZestellreltel beiliegenä. ^1. 8tetHtt. Börsenblatt slir den Deutschen BuchlMdel. IS. JtchMNe,.