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Pulsnitzer Anzeiger : 25.11.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194411250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19441125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19441125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-11
- Tag 1944-11-25
-
Monat
1944-11
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 25.11.1944
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Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Sonnabend/Sonntag. 25./26. November 1S44 Nr. 173 — Seit« Z ihnen zusammcnströmenden gebrauchten und Mn ungesetzlichen Stallhasen und erwünschten Schweinen ASSMU HauPtschristtetter: Han« Wilhelm Schratdt. Verlag Mohr u. Hoffmann, Puisnltz Druck- Buchdruckerelen Karl Hoffmann und Gebr. Mohr, Pulsnitz. Preist. Nr.» habe. Das Aber einen an- Wo den Arbeitskamerad, Arbeitskameradinl Hilf mit Transporte, Laufwege und Lagerarbeit zu sparen. Je länger im Betrieb, umso größer die Gewöh nung an Mängel und Lücken. Deshalb, Augen auf, nachgedacht und Verbes- kerurtzsvorschläge gemacht. "Acht Tage" sind nicht „eine Woche". Durch behördliche Ver fügung war einem Hauseigentümer aufgcgeben worden, eine in seinem Hause leerstehende Wohnung innerhalb 8 Tagen an einen Fliegerge- sckädigten nach eigener Wahl zu vermieten. Die Verfügung datiert« vom 25. September und wurde am gleichen Tage zugestellt.' Die Frist endete mithin am Z. Oktober. An diesem Tage schloß der Haus eigentümer mit einem Fliegcrgeschädigten einen Mietvertrag ab. Die Behörde behandelte den Mietvertrag, weil verspätet abgeschlossen, als ste Standort-Singspielschar und alle Mitwirkender Heut« 18.30 Uhr Probe im „Bürgergarten". ungültig, denn unter der Frist von 8 Tagen sei «in« solche von einer «rock- zu verstehen gewesen. Das Reichsgericht entschied den Streit zugunsten des Hauseigentümers: der von ihm am 3. Oktober abge-l schiessen« Mietvertrag war gültig. — Nach den reichsgerichtlichen Cnt- scheidungsgründen ist für «ine Auslegung der Fristbestimmung dahin, daß in Wirklichkeit eine Frist von einer Woche gemeint gewesen sei, kein Raum. Wenn eine behördliche Verfügung zur Vornahme einer Handlung eine Frist von acht Tagen seht so ist der betroffene Volks genosse nicht verpflichtet, Erwägungen darüber anzustellen, ob im Gegen teil zum Wortlaut der Verfügung etwa nur eine Woche gemeint ge wesen sei; er darf sich vielmehr darauf verlassen, daß er volle acht Tage Zeit hat. ihm eigentlich gleichgültig, was der Sonnlechner nun zu tun g, Lachte. Er dachte in diesem Augenblick nur an Regina. Nun muß. »at. lnd and bei Heilpflanzen: Baldrian, Slrtomisia, Kamille, Königskerze und Eibisch. Wo ein zu niedriger Preis den Anbau hemmte, sind Preis oerbesserungen vorgesehen. Ueber technische Fragen des Anbaus geben die Landesbauernschaften, Abteilungen II b' 2, Auskunft. Zu dem, was nötig ist . . . das ist vielleicht auch das Sterben. Aber auch dazu must man heim, dazu besonders. Datz der Tod nicht über einen Irrtum falle, sondern eingehe in die Tür der Wahrheit. Ernst Wiechert („Das heilige Jahr'). Vor ollem im fflerffsi vvicffklgsis Waffe gegen Xolilenklau! Der XolilenvaiTaf muff diesmal ffesan^ers gut gestreckt weiten. Darum lempsiatur ärauffen uncl Tonnen offstimmen. Wenn möglicff, nocff ffieir- pausen einlegen. Dn6 nicfft msffr als 160 limmertempekotur! „Nein" sagte sie ..dreinmischen will ich mich sicher nicht, werden Ambros und Regina sicher auch gar nicht wollen, wenn der Sonnlechner auf seinem Hof keinen Platz hat für Mann, der es bisher genügend bewiesen 'daß er wirklich Mann ist. dann wird er eben bei mir seinen Platz als Inspektor haben. Und ich glaube nicht, daß Euch das dann ganz gleichgültig wäre." „Tun Sie. was S' wolln und ich tu auch, was ich will'" (Fortsetzung jolgt.) Faß den Boden aus. Er erklärte ihr ziemlich grob, daß dies seine Sache ganz allein sei und daß sich niemand dreinzumischen habe, auch die Gutsfrau nicht. Vorrang beim Heil- und Gcwürzpslanzcnanbau. Deutsche Heil- ... Gewürzpflanzen werden steigend zur Herstellung von Gewürzen, Tee oder Medizin benötigt. An die Bauern und Gärtner ergeht daher der Appell, sich überall dort, wo die Voraussetzungen dafür bestehen, wenigstens in bisherigem Umfang an diesem Anbau zu beteiligen. Dabei sind zu be vorzugen an Gewürzpflanzen: Majoran, Thvmian, Bohnenkraut. Basi likum, Dill, Petersilie, Kümmel, Fenchel, Liebstock, Estragon, Bcifnß und Koriander, bei Teepflanzen: Pfefferniinze, Kamille, Salbei, Eibisch, „Was heißt ihr?" unterbrach sie der Bauer und sah sie durch dringend an. „Du redest ja grad daher, als ob du net zu une g'hörn tatst." ffllä äas l^dvll gödt weiter... Kowall voll Naos Linst Oit>»s«ri«cdlMLiNr: Soo>«-V«Usa. votscbe H«. vnÄoü Vulsnitr und Umgebung 25. November . ! ^814: Der Naturforscher Robert von Mayer geb. — 1844: Der Erfinder Les Kraftwagens Karl Benz geb. — 1869: Der Geologe Friedrich Adolf Moemer gest. — 1936: Unterzeichnung des Antikominternpaltes zwischen dem Deutschen Reich und Japan. ! S o n »« r A. 7L8, U. 15.56; M o n d : A. 14.19, U. 0.58 Uhr. j 26. November 1754: Der preußische Staatsmann Ernst von Bodelschwingh-Delmede geb. 1857: Der Dichter Joseph von Eichendorfs gest. — 1894: Der Maler Stanislaus Graf von Kalckreuth gest. — 1937: Funk wird Reichswirt- schaftsministcr; Dietrich Reichspresscchef. Sonne: A. 7.40. U. 15.55: M o n d: A. 14.41, U. 2.20 Uhr. Nichtig verdunkeln von heute 10.07 Uhr bis morgen 7.08 Uhr Von Sonntag 17.06 Uhr bis Montag 7.10 Uhr Gruno vrcier Anoronung meiven nw aue manmnycn namnryen, wauo- nischen und niederländischen Jugendlichen der Geburtsjahrgänge 1926 und 1927 in diesen Tagen bei der Reichsjugendführung, Berlin-Charlotten burg, Kaiserdamm 45. Die Betriebssichrer sind verpflichtet, die bei ihnen eingesetzten Jugendlichen zur Meldung anzuhalten. Tauschzentralen sollen auch reparieren. Die Tauschstellen, Tausch- .zentralcn und Tauschringe dienen der Mobilisierung aller Arten von ungenutztem Hausrat und sind daher bei der gegenwärtigen stärksten Produktionseinschränkung wertvolle Helfer zur Befriedigung des Bedarfs. Sie können aber ihre Aufgabe erst dann voll erfüllen, wenn sie Mittel und Wege gefunden haben, die bei ihnen zusammcnströmenden gebrauchten Gegenstände soweit Herrichten zu lasten, baß sie dem unmittelbaren Ver brauch wieder zugeführt werden können. Zu diesem Zweck hat nun der Beauftragte für Instandhaltung und Reparatur in der Reichsgruppe Handel Im Einvernehmen mit der Wirtschaftsgruppe Einzechandel eine Aufforderung an die bestehenden Tauschstellen im Reich gerichtet, sich in weitestgehendem Maße in den Dienst der Reparaturaktion zu stellen. Lede Tauschstclle soll sich nach Möglichkeit Reparaturwerkstätten gliedern, und zwar vor allem für Bekleidung, Schuhe und Hausrat, .das nicht möglich ist, sollen die zuständigen Landeswirtschaftsämter Tauschstcllen geeignete Reparaturbetriebe nachweisen. Hätte Regina früher so gesprochen, der Bater wäre brausend aufgesahren und hätte sie zurechtgewiesen. Jetzt aber war fast ein leises Erschrecken in seinem Gesicht, man sah es ihm an. daß er an einer richtigen Antwort luchte. Schließlich wandte er sich ab. Da sagte Regina abschließend: „Wenn du aus deinem Willen beharrst, dann werdet ihr mich eines Tages verlieren müssen." Eine jähe Wendung seines Kopfes. „Was heißt verlieren?" „Wenn der Ambros da net rein darf, dann muß halt ich zu ihm gehn," „Dann gehst halt zul Aber merk dir's, reinkommen tust mir nimmer." Und es begann wieder das verbissene Nebeneinanderleben. Cs blieb nicht aus. daß auch die breitere Öffentlichkeit davon erfuhr. Die Dienstboten am Hof körten und sahen zuviel, denn es legte sich niemand mehr Schranken aus von den dreien. Im Dorf wußte man es überall, daß der Sonnlechner den Ambros nicht als künftigen Mann für seine Regina haben wollte. Und da erwies es sich, daß die meisten auf der Seite des Ambros standen. Das aber bestärkte den Sonnlechner nur in seiner Starrköpfigkeit. Und daß nun sogar die Gutsfrau sich in die Sack-e mischte und ihm eines Tages, als sie aus den Feldern draußen zusammentrafen, rückhaltlos ihre Meinung sagte, schlug bei ihm nun vollends dem Hm Gedcnten an die Gefallenen des Krieges und der Heimat Zum Totensonntag am 26. November 1944 TO.-EP. (Wb) Es gibt eine Anekdote von dem Dichter Gottfried Keller und dem Maler Böcklin. Die beiden trafen sich allabendlich zu einem Trunk in einem Weinrestaurant und — schwiegen. Als Böcklin einmal einen Bekannten mit zu dieser schweig samen Sitzung brachte, dem die „Mundfaulheit" mittlerweile auf die Nerven fiel und der deshalb vom Wetter zu sprechen anfing, nickten die beiden nur und würdigten ihn von nun an keines Blickes mehr. Auch der Gast gab es nach dem ersten mißlungenen Versuch auf, eiu Gespräch zustande zu bringen. Am nächsten Abend aber, als Keller und Böcklin allein waren, tadelte Keller: „Du, diesen Schwätzer bringst nicht wieder mit!" Und Böcklin nickte zustimmend. Das wohltuende Schweigen tvar wiederhergestellt. — Wenn hier die Schweigsamkeit auch zu höchster Potenz gesteigert worden ist, die nur noch von den Trappisten, den Schweigemönchen, übertroffen werden kann, so hat sie doch etwas für sich. Man redet viel zu viel, lind es ist gewiß nicht immer gescheites Zeug, nicht wahr? Mit einem „memento mori" — „Gedenke des Todes" —. dem Gruß der Trappisten, hätte man z. B. einem Schwätzer, der von seinem abgelegenen Rüstungsbetriebe zu erzählen sich anschickt, eine recht sinnige Antwort gegeben. Schweigsamkeit ist ein Ruhe kissen ohne Mottenlöcher. Sie trägt ebenso zur Hebung des allgemeinen Wohlbefindens wie zur Stärkung des Ansehens bei. Schwatzhafte Mitmenschen in dieser Zeit, wo Schweigen eine unserer stärksten Geheimwaffen ist, bekommen oft lange Zungen, wie sie Gehenkten eigen ist... Und nur dem ScAveig- samen glaubt man sein Wissen. Ms Aber nichts geschah, nicht das Mindeste geschah, die erlittene Niederlage durch ein zorniges Ausbäumen wenigstens etwas.zu verwischen. Nein, er erhob sich, ein geschlagener Mann, sah mit gehetztem Blick umher, ob niemand Zeuge gewesen sei von seiner Schande. Niemand war um die Wege. Nur die Dämmerung stand um die beiden Männer. Ein Käuzchen schrie aus dem Walde. Und langsam wandte der Bauer sich zum Gehen, mit müdem Schritt, bis die Dämmerung ihn verschlang. Ambros war sich klar, daß er damit nichts besser gemacht hatte. Aber wie hätte er es abwenden sollen? Warten vielleicht bis der Stock des blindwütigen Mannes ein Werk vollbrachte, zu dem der Krieg in Polen es nicht hatte bringen können. Es war «s sich zeigen, aus welchem Holz sie .geschnitzt war. zu wem sie hielt, und ob sie stark genug war, aufrecht durch diese Brandung zu gehen. Regina erfuhr es noch in dieser Nacht. Ambros kam an ihr Fenster und wunderte sich, daß sie von der Sache noch nichts wußte. Nein, der Sonnlechner hatte die Stube nicht mehr betreten beim Heimkommen, sondern hatte die erlittene Schande gleich in Las Dunkel seiner Schlafkammer getragen. Ach es gab soviel zu besprechen in dieser Nacht, die wie eine gütige Hand war und alles Häßliche wegschob von dem blühenden Wunder, das sich den beiden jungen Menschen ofsenbarte. Hatte ihr« Lieb« nicht schon von allem Anfang darum gewußt, daß ein mal die Stunde kommen muß, in der sie sich zu bewähren hatte. Zwei andere Menschen hätten vielleicht die Nutzlosigkeit ihres Planens in die Zukunst eingesehen, sie wären dem herrischen Willen des Sonnlechners gar nicht gewachsen gewesen. Diese beiden aber fanden nun erst richtig zusammen. Sie vermeinten, daß sie gar nicht dazu geschaffen seien, sich vom Schicksal mühelos etwas schen ken zu lassen, sondern das, was sie wünschten und wollten, sich vom Schicksal zu ertrotzen. Was machte es schon aus, wenn der Sonnlechner nun damit drohen wird daß er lieber den Hof verkaufe. ehe er es zuließ daß Lieser verhaßte Ambros Brandmüller sich dort breit machte. Der Hos war nie in ihrem Sinn gelegen. Er hat in ihrer Liebe die kleinste Rolle gespielt, und sie hatten sich nie damit abgequält, wie Wer die Frage hört, was ihm wünschenswerter erscheint, Stallhasen oder Fettschweine, wird mit der Antwort nicht tauge zögern. Selbstverständlich sind die vielen Volksgenos sen nützenden Schweine den nur wenigen zugute kommenden Kaninchen vorzuziehen. Der Lebensweg des Schweines ist immer kontrollierbar, das des Stallhasen kaum. Dasselbe gilt sinngemäß für die Futtermittel, die diese Tiere fressen. Das Unkontrollierbare aber ist es, das die Marktordnung stört und damit ganz unmittelbar der Allgemeinheit schaden Hinzu kommt, daß die Kleintier- und vor allem die Kanin chenhaltung in den ersten Kriegssahren um mindestens 500 vom Hundert zugenommen hatte. Ungeheure Mengen Futter mittel wurden von den Millionen Kaninchen. Enten, Gansen, Puten, Ziegen usw. verzehrt. Dieses Futter wurde der Schweinemast und Milcherzeugung entzogen. Dieser unerträg liche Zustand führte zu der bekannten Anordnung vom W. März 1944. die die Haltung von Kleintieren vom Nach weis einer eigenen Futtergrundlage abhängig macht. Trotzdem werden, wie dauernd sestzustellen isk. noch immer zahlreiche Kleinliere über die gesetzliche Begrenzung hinaus avk »ut trefft ikn " Die germanisch« Jugend tritt an. Auf Anordnung des Lnndesleiiers Flandern und des Chefs der wallonischen Volksgruppe wurde die Jugend- dienstpflicht für die flämischen und wallonischen Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren und die Mädel von 10 bis 21 Jahren erklärt. Dabei werden die 18- bis 21jährigen Mädel nur dann heran gezogen, wenn sie nicht im Arbeitsdienst stehen. Damit treten für diese Jugendlichen aus germanischen Ländern alle Bestimmungen in Kraft, dis für die reichsdeutschen Angehörigen der Hitler-Jugend gelten. Auf „Ja. manchmal hab ich schon das Gefühl, als ob ich nicht zu euch g'hören würde. Ich hab immer aus dich g'schaut, Vater, mit einer Art Bewunderung und Stolz, weil'es mir geschienen hl daß du ein eigenwilliger Mann bist mit einem stolzen Herzen. Ui ich hab die Mutter lieb g'habt. weil sie voller Güte war und so still. Aber so wie ihr euch jetzt zeigt, das ekelt mich an, da frag ich mich oft unwillkürlich: wo hab denn ich die andere Art her, die gar nicht hinfinden will zu eurem Verhalten der letzten Wochen und Monate." Tragen von Abzeichen zur Uniform Das Trägen von Kampf-, Traditwus» und Erinnernngsabzsichen znr Uniform ist mir gestattet, soweit diese Abzeichen durch besondere VsraT fügnng des OKW oder des OKH emgesührt und dem Träger ausdrücklich verliehe» sind. In einer Verfügung des OKH, die dieses klarste!!!, wird gesagt, daß es sich dabei z, B. nm die Aermelbänder „Afrika" oder „Kreta" handelt. Tradition?- nnd andere Abzeichen bestimmter ein zelner Triippenteile, etwa Aermelbänder „Großdeutschland", dürfen nur getragen werden, solange der Soldat dem entsprechenden Truppenteil angehort. An ehemalige Angehörige der Verbände „Graßdeutschland", „Fcldherrnhallc", „Brandenburg", „List" und „Dietl", die in den Truppenteilen durch hervorragende Tapferkeitstaten oder außergewöhnlich« dienstliche Leistungen hervorgetrcten sind, kann der Aermclstreisen dieser Verbände verliehen werden. An der Einhcitsfeldmützc mit Tnchschirm ist kein Abzeichen zur Kennzeichnung der Waffengattung angebracht. Falls einzelnen Truppenteilen im Felde das Anbringen einfachster Tnchzciche« befohlen ist, erlischt die Befugnis zu ihrem Tragen, sobald der Soldat aus dem Verbände des betreffenden Truppenteils ausscheidet. dieses Problem gelöst werden sollte. Cie hatten ihrem guten Stern vertraut, der feit ihrer frühen Kindheit über ihnen gestanden hatte. Entschlossen und innerlich vorbereitet sah Regina nun dem andern Morgen entgegen. Aber nichts geschah. Der Vater ging an ihr vorbei als kenne er sie nicht. Ja, es schien sogar, als ob er große Eile hätte, aus dem Haus zu kommen. Die Mutter aber weinte und jammerte und hasste vielleicht auf ein ausgleichendes Wort der Tochter, das wieder Ordnung und Ruhe schaffen könnte. Aber gerade da verjagte Regina vollends, weil sie nämlich fassungs- los vor solchem Gebaren dastand. Wie konnten Menschen, zu denen sie zeitlebens voll Achtung und Vertrauen ausgeschaut hatte, in denen sie eine unerschütterliche Kraft wähnte, so sehr aus der Rolle fallen, daß sie um einer natürlichen Sach; wegen innerlich und äußerlich wie verwandelt waren, Und dieser Zustand hielt an. Der Vater sagte knapp und mit abgleitenden Augen nur ja oder nein, die Mutter hörte wohl auf zu jammern, aber sie blickte nun mit einer Art demütiger Scheu zu der jungen Regina aus. und das war nicht viel anders als vordem das Jammern und Weinen. Die Tage gingen dahin und Ambros kämpfte droben in Nor wegen bei Narvik' Nur fpärliche Kunde traf von ihm ein. Der Sommer stand hoch im Land, und es läuteten eines Tages die Glocken um die Mittagsstunden den Tieg über Frankreich ein. Drei Tage dieses festliche mittägliche Läuten eine Ltunde lang. Die Menschen gingen mit Hellen Äugen umher und dachten, daß das Schlimmste nun schon vorüber sei. Die Alten waren ein wenig erstaunt, ein wenig verwundert und vielleicht auch ein wenig neidisch, daß die Jungen Verdun einfach überrannt und genommen hatten, wo sie felbst vor 25 Jahren ergebnislos gekämpft und ge blutet hatten, Die Welt war eben doch etwas anders geworden. Und die Jungen hatten scheinbar aus den Fehlern der Alten eini ges gelernt. Viele Menschen glaubten damals, daß nun der Krieg bald zu Ende sein werde. Auch der Sonnlechner gehörte zu diesen, und vielleicht nur aus diesem Grunde fragte er unvermittelt eines Tages Regina: „Denkst jetzt allweil noch fo?" „Wenn du den Ambros meinst, Vater, Ist es immer noch das Gleiche und wird es das Gleiche bleiben." „Daß du gar net g'scheiter wirst?" „Es hat mir noch niemand g'sagt. daß ich dumm wäre." Ein schneller, wütender Blick. Dann ein trockenes Lachen. „Ich glaub, du wartest daraus, daß ich nachgib. Da kannst aber lang warten." „Ich kann — warten!" „Bis ich stirb, meinst." „Herrgott, was seid ihr doch für Menschen", brach es aus Re gina zornig heraus. „Ich habe —" auch dort gehalten, wo wirtschaslseigene Futtermittel wenig oder gar nicht zur Verfügung stehen. Da geht es auf die Futtersuche. Es wird getauscht, „organisiert", also gestohlen? es wird herumgebeltelt oder Schwarzarbeit zur Grundlage des Erwerbs von Futtermitteln gemacht. Im Schweinetrog oder nn Kuhstall fehlen diese'Futtermengen, die heute um so schwerer wiegen, als die Futterverhältnisse in diesem Jahre alles andere als üppig sind. Die Nutzanwendungen, die aus diesen Verhältnissen zu ziehen sind, liegen auf der Hand, Sie können nur lauten: Die gesetzlichen Handhaben zur Beseiti gung der immer noch zu beobachtenden Mißstände sind mit Nachdruck anzuwenden, und jede unrechtmäßige Kleintierhal- tung ist weitgehend zu beseitigen. Die Arbeitsausschüsse bei den Kreisbauernfübrern können jetzt eingreifen, um jede un gesetzliche Kleintierhaltung zu verbieten oder zuviel gehaltene Tiere einzuziehen. Die Tatsache der mangelnden Ernährungs grundlage genügt vollkommen zum Verbot einer nicht ein wandfreien Kleintierhaltung. Das Wohl der Allgemeinheit muß auch hier oberstes Gebot sein.
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