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Pulsnitzer Anzeiger : 30.09.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194409300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19440930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19440930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-30
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 30.09.1944
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Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 228 — Seite 2 Eauamlsletter Sandge gestorben Am 28. September ist nach kurzer, schwerer Krankheit der Gauamtsleiter der NSDAP., Rcg. Rat im Hauhtvcr or- gungsamt Sachsen Pg. Gustav Handge (m Alter von K4 Jahren verstorben. Handge stammte aus Seehausen (Kreis Wanzleben). Er nahm am Weltkrieg teil, in dem er verwundet wurde. Be reits 1923 trat er in die Partei ein. Er war Träger des Goldenen Parteiabzeichens, des Gauehrenzeichens und In haber der 15- und 10jährigen Dienstauszeichnung der NSDAP-, des KVK. l. und II. Klaffe sowie vieler anderer Orden. 1934 übernahm er ehrenamtlich das Amt für Kriegs- ovier der NSDAP., Gau Sachsen, und war zugleich Gau obmann der Nat.-Soz. Kriegsopfer-Versorgung. Gau Sachsen, nachdem er bereits vor der Machtübernahme in der Haupt abteilung IX die Belange der Kriegsopfer mit vertreten hatte. Unermüdlich war Handges Einsatz für das Gedankengut des Führers und vorbildlich sein Einsatz als alter National sozialist. Ausserdem war Handge Ratsherr der Stadt Dres- end. 4^-Sturmbannführer, Gaubeauftraater der Kriegerkame radschaft und Gauverbandsführer des Volksbundes deutscher Krieasgräberfürsorge. Eine der bestechendsten Eigenschaften Handges war, daß er bei allen Arbeitsbelastungen in Wirklich innerer Pflichttreue fanatisch an seiner vielseitigen Arbeit hing und sich mit verständnisvollem Mitgefühl aller der ihm im Gaugebiet anvertrauten Menschen annahm. Die Alte Garde verliert in ihm einen fanatischen Aktivisten, der, von einer unerhörten inneren motorischen Kraft getrieben, sich stets als Kamerad und Freund hilfesuchender Volksgenossen erwies. nnmarkfürjeden von 70 lietzlich der Kinder be ¬ ne r überschwemmt wird. Lhurchtll prahlt und lügt / Ltnbr«chsvers«q Mischen Lmden und Münster gescheitert Ueber 10V9 Panzer abgeschosscn, 688 sowjetische Glugz euge vernichtet — 75 Terrorbomber abgcschoffen Helsinki im vereich sowjetischer Sefchüye / U'WSL In den nächsten Tagen werden sowjetische Truppen auf Porkkala erwartet die die finnische Flottenstation besetzen und dann nach und nach die übrigen Kottenstützpunkte und Ankerplätze in Besitz nehmen. Churchill, der wieder einmal im Unterhaus das Wort er griffen hat, hat es diesmal trotz seiner Meisterschaft im Ver drehen der Tatsachen reichlich schwer gehabt, denn seine Rede stand sichtlich im Schalten der bitteren Erfahrungen, die die bri tischen Luftlandelruppen bei Arnheim machen mutzten. Er verbarg daher Hinler einem Schwall tönender Phrasen alles das, was ihm zu sagen peinlich war. So erging er sich z. B. in völlig e rDo genen Behauptungen über die angeblich deutschen Verluste im Westen, bei denen er Phantasiezahlen nannte, die die Zahl der deutschen Truppen übertreffen, die überhaupt in Frankreich gekämpft haben. Zu diesen faustdicken Lügen ist Churchill nolgedrungenerweise dadurch veranlaßt worden, weil er sich selbst gezwungen sah, die englisch-amerika nischen Verluste in Frankreich mit 235 000 Mann anzugeben, eine Zahl, die bei der von Churchill geübten Praxis der Teil- gesiändnisse durchaus als zu niedrig angesehen werden mutz, wie ja auch schon vorher beim Einsatz von „V 1" der Umfang der Schäden und Verluste zunächst vollkommen verschwiegen wurde. Die großsprecherischen Behauptungen Churchills erfahren dann selbst eine wesentliche Einschränkung durch die Tatsache, datz der britische Premier sich gezwungen sieht, Wasser in den Wein der anglo-amerikanischen Hoff nungen zu schütten. Von einem „Sieg" der Alliierten im Oktober oder bis zu Weihnachten 1944 ist keine Rede mehr und die Anglo-Amerikaner werden diesmal bescheiden auf das Jahr 1945 vertröstet. Zu dieser Einschränkung hat er auch allen Grund. Schreibt doch die britische Zeitschrift „John B u l l", datz die Deutschen geradezu unheimlich Widerstand leisteten und sich mit ihren Gegenangriffen wie die Löwen schlugen. Der schlimmste Feind aber erwachse den alliierten Truppen in den 18- bis 19jährigen Nazis, die mit einem Fanatismus ohnegleichen kämpfen. Würden sie als Gefangene cingebracht, so sehe man in unnahbare Gesichter, auf trotzig verschlossene Münder, die sich nur für den einen Satz öffneten: „Und wir siegen doch!" Bei den Vernehmungen seien sie stumm und stocktaub. Das Seulslye Balk wirk sich niemals ergeben Auch der Kriegskorrespondentenbericht im „Sunday Expretz" erklärt unter der Ueberschrist „Unter schätzt nicht die deutschen Soldaten", man habe im alliierten Lager so viel vom Uebergewicht des eigenen Kiegsmaterials ge sprochen Offenbar sei vergessen worden, daß im Endergebnis immer nur der Soldat auf dem Schlachtfeld den Kriegsverlauf bestimme, und die deutschen Soldaten gehörten noch immer zu den besten der Welt. Auch eine Stockholmer Meldung be scheinigt Churchill, datz es unmöglich ist, vorauszusagen, wann der Krieg zu Ende ist. Wenn man an die aewaltiaen Kräfte denke, die noch in Deutschland schlummern, so müsse man ein- schen, datz die materielle Stärke der Allierten, wie groß sie auch sei, nicht überschätzt werden dürfe. Die Einigkeit und der Arbeitswille des deutschen Volkes seien heute größer als jemals. Diese Sätze stammen von Frederik Vogt in der englischen Zeit schrist „The Nineteenth Century", in der es weiter heißt, es sei selbstverständlich, datz das deutsche Volk sich nie mals ergeben werde. Der 20. Juli habe- auf den Geist der Truppen nicht eingewirkt. England, das vom 20. Juli so viel erwartete, sei lies enttäuscht. Das deutsche Heer sei heute stärker und einiger als im ersten Weltkrieg. Churchill hatte also mehr als einen Grund, die englische Bevölkerung mit seinen Großsprechereien zu trösten. Am bemerkenswertesten für den Machtschwund Großbri tanniens ist es, daß Churchill einen neuen Kotau vor dem Bolschewismus machen muß. Sichert er doch den Nancy zum Gegenangriff an. Gr brachte ihnen außer hohe» Verlusten nur geringen Göländcgcwinn. In dem Vorgelände der West-Vogesen nehmen die Angriffe der Amerikaner und Franzosen besonders beiderseits Epinal und westlich Belfort an Heftigkeit zu. Es lo^ zu sehr erbitterten und wechselvollcn Waldkämpfen, die ab^ nur östlich Lure zu einer Zurücknahme unserer Front zwangen. Von den Festungen, die im Rücken des Feindes von uns gehalten werden, Dünkirchen, Calais mit der Küstenartillerie- gruppe von Kap Gris Nez, Kanalinseln, Loricnt, St. Nazaire, La Rochelle, Gironde-Nord und Gironde-Süd wird zur Zeit nur Calais angegriffen. Die Kämpfe hielten dort mit großer Heftigkeit an. An einzelnen Stellen hat sich der Feind bis an den Stadtrand hcrangcarbeitet. Parlamentäre wurden abgcwicsen. In den übrigen Festungen ergänzen un sere Truppen durch erfolgreiche Ausfälle ihre Bestände an Waffen und Verpflegung. In M i t t e l i 1 a l i e n wurde gestern nordwestlich Firenzuola der Monte Battiglia, den der Feind am Vortage genommen hatte, umfassend angegriffen. Es ge lang, die feindliche Besatzung abzuschncidcn und alle Entsatz versuche des Feindes zu vereiteln. An der Adria front setzte der Feind seine starken Panzerangriffe auch während der Nacht und während des ganzen Tages, unterstützt durch rollende Luftangriffe, fort. Die eigenen Divisionen wiesen alle Angriffe unter hohen feindlichen Verlusten ab und errangen damit er neut einen vollen Abwchrerfolg. Im Südosten traten Gebirgsjäger gegen die Sowjets zum Gegenangriff an, die in die Donauschleife westlich Turnu - Severin eingebrochen waren. Unter Verlust von 500 Toten und 200 Gefangenen wurden zwei feindliche Regimenter zer schlagen und eine beträchtliche Beute an Wassen cingebracht. In Miltelkroatien nahmen unsere Truppen Schulter an Schulter mit kroatischen Verbänden die Stadt Banja-Lukak wieder und stellten damit die Verbindung der seit Tagen dort abgeschnittenen Besatzung wieder her. Schlachtfliegcr griffen in Wcstrumänien mit guter Wir kung feindliche Truppenbewegungen und den Nachschubver kehr an. Die Gegenangriffe deutscher und ungarischer Truppen an der ungarisch-rumänischen Grenze zwischen Szeged und Grotzwardein machten mit Unterstützung der deutschen Luftwaffe gute Fortschritte. Ungarische Panzerjäger schossen 17 feindliche Panzer ab. Im Nordteil des Szekler Zipfels setzten sich unsere Verbände unter Aufgabe von Neumarlt ohne feindlichen Druck auf den Marosabschnitt ab. An den Kämmen der nördlichen Waldkarpaten wurden zahlreiche bolschewistische Angriffe abgewiescn und Einbrüche in Gegenstößen beseitigt. Zwischen dem Nordrand der Karpaten und Mita« fanden keine wesentlichen Kampfhandlungen statt. Leichte deutsche Seestreitkräfte nahmen sowjetische Stellun gen an der Ostkvste der Rigaer Bucht wiederholt wirksam unter Feuer. Im Nordabschnitt der Ostfront haben Gruppe» des Heires und der Waffen-^ in vierzehntägigen erbitterten Kämpfen, wirksam unterstützt durch Verbände der Luftwaffe während ihrer Absetzbewegungen Durchbruchsversuche von über hundert Schützendivisionen und zahlreichen Panzer- und schnellen Verbänden der Bolschewisten vereitelt und dem Feind schwere Verluste an Menschen und Material ,zugefügt. Mit dem Abschuß von über 1000 Panzern ver klaren die Bolschewisten in der Zeit vom 14. bis 27. Sep tember den Bestand von fünf Panzerkorps. Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe vernichteten 698 sowjetische ^Flugzeuge. Führung und Truppe haben sich in dieser harte» Abwehrschlacht hervorragend bewährt. In nordnorwegischen Gewässern versenkten Sicherungs fahrzeuge eines deutschen Geleits ein feindliches Schnellboot und schoflen vier Flugzeuge ab. Ein eigenes Fahrzeug ging durch Bombentreffer verloren. Im gleichen Seegebiet wur den drei weitere Flugzeuge durch Kampffähren zum Absturz gebracht. Ammler empfing General Der Reichsführer Heinrich Himmler empfing in seiner Feldkommandostellc den Führer der russischen Befrei ungsarmee, General Wlassow, zu einer längeren Be sprechung. In dieser von vollster Uebereinstimmung getragenen Zusammenkunft wurden Fragen und Maßnahmen zwecks Ein satzes aller Kräfte des russischen Volkes im Kampf für die Be freiung ihrer Heimat vom Bolschewismus besprochen. Aus dem KUyreryauptguarttcr, 29. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Versuch des Feindes, durch einen gewaltigen Einsatz von Luftlandelruppen das Maas- und R h e i n - Hindernis in Holland zu überspringen, den Westwall von Norden zu umgehen und zwischen Emden und Münster in Deutsch land einzubrcchen, ist gescheitert. Die englische II Armee versucht nun, den schmalen über Eindhoven auf Nimwegen vorgetriebencn Angriffslcil nach Westen und Osten zu verbreitern. Dabei kam es auch gestern zu heftigen Kämpfen,- besonders an der holländischen Grenze östlich Nimwegen und westlich Venlo. Auch zwi schen Antwerpen und St. Hertogenbosch hat die feindliche Angriffstätigkeit zugenommen. Anfangserfolge des Feindes wurden durch den Gegenangriff deutscher Reserven begrenzt oder beseitigt. Mehr als 40 englische Panzer blieben zerschossen auf dem Gesichtsfeld liegen. Demgegenüber traten die beider seitigen Kampfhandlungen an der übrigen Westfront bis nach Metz zurück. Nachdem der Feind durch unseren Gegenangriff aus dem Einbruchsraum nördlich Lu nevil le wieder nach Westen zurückgeworfen war, traten die Amerikaner gestern nördlich Dar englische Boll bitter enttäuscht „Churchill mußte Wasser in den Wein der Alliierten gießen" Zeigte schon die Unterhausdebatte zur Churchillrede, datz die Ausführungen des Premierministers mit recht ge teilten Gefühlen ausgenommen worden sind, so beweisen die vorliegenden, Stimmen aus England und den USA, datz Chur chills phrasenreiches Geschwätz vor dem Unterhaus Enttäu schung und Mißbehagen ausgelöst hat. -Das englische Volk hat aus Churchills hochtönenden Worten sehr deutlich die Ankündigung eines sechsten Kriegsjahres her- ausgehöri und fühlt sich von dem Ministerpräsidenten betrogen, weil er früher angegebene Termine wieder hinausgeschoben hat. In politischen Kreisen wird Churchills Rede als sehr un klar und oberflächlich bezeichnet. So berichtet der Londoner Korrespondent von „Dagens Nyheter", daß die optimisti schen Ausführungen Churchills über die militärische Lage im Westen durch das Fiasko von Arnheim einen erheb lichen Stotz erhalten hätten. Politische Kreise sind auch des halb über die Rede enttäuscht, weil sie an den brennenden Problemen vorüberging oder sie nur ganz obenhin behan delte. Vor allem haben Churchills Darlegungen znr polnischen Frage starke Kritik in der englischen Oefsentlichkeit hervor gerufen. Die „Daily Mail" verzeichnet die auffallend zurück haltende Note in der Churchillrede, die diesmal stärker sei, als es sonst der Fall war. „News Chronicle" findet die Aus führungen des Premierministers enttäuschend, und „Daily Telegraph" stellt fest, daß Churchill vielen aktuellen Fragen ausgewichen ist. Englands 3ndienplane Einigungsverhandlungen Gandhi-Jinnah gescheitert Die in Bombay seit mehreren Wochen sich hinziehenden Verhandlungen zwischen Gandhi als Vertreter des indischen Nationalkongresses und dem Präsidenten der Moslemliga, Jinnah, wurden ergebnislos abgebrochen. Die von Gandhi erstrebte Einigung zwischen den beiden politischen Organisationen ist damit gescheitert. Die Forde rungen der von Jinnah vertretenen separatistischen Gruppe der indischen Mohammedaner, die auf eine Zerstückelung In diens hinauslaufen und damit der englischen Politik des „Teilens und Herrschens" Vorschub leisten, erwiesen sich für den indischen Nationalismus als unannehmßar, obwohl Gandhi in seinem Entgegenkommen bereits so weit gegangen war, daß im nationalen Lager verschiedentlich Widerspruch laut wurde. Zweifellos wird man englischerscits versuchen, das Scheitern der Einigung als Beweis für die Unfähigkeit der Inder zur Selbstregiernng auszuschlachten und als Vor wand für die Verweigerung politischer Machtkonzessionen zu benutzen. In Wirklichkeit liegen die Dinge ledoch so, datz Gandhi durch seine ohne jede Prestigerücksicht geführten Ver handlungen nur die Unmöglichkeit der Einigung des na M nalen Indiens mit einem Mann herausgestellt hat, dessen R<M als gefährliches Werkzeug der englischen Politik jedem indischen Nationalisten seit langem klar ist. Ritterkreuz siir Arntzeim-Kämpser Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an ^-Obersturmbannführer Walter Harzer, Divisionsführer der ^-Panzerdivisin „Hohenstaufen", geboren am 29 Sep tember 1912 in Stuttgart-Feuerbach — ^-Obersturmbann führer Harzer griff als Führer der ^-Panzerdivision „Hohen staufen" unmittelbar nach der Landung englischer Fallschirm- und Luftlandelruppen im Raum Arnheim wirkungsvoll an. Seiner Kampfgruppe, die aus Heeres-, Luftwaffen- und ^-Verbänden bestand, gelang cs, dem Gegner schwerste Ver luste beizubringen und damit die Vernichtung der 1. englischen Fallschirmdivision zu beschleunigen. eowjktwmr beschießen finnische Flüchtlinge Während nach den sattsam bekannten sowjetischen Me- «Hoden die Bolschewisierungin Finnland ganz systematisch vor genommen wird, wird die Bevölkerung von den Sowjets terro risiert und verfolgt. Einer Meldung des norwegischen Tele grammbüros zufolge griffen Sowjetflngzeuge einen Autobus mit finnischen Flüchtlingen an. Die meisten Insassen, zumeist Frauen und Kinder wurden schweb verletzt. Als die Flüchtlinge den fahrunfähig gewordenen Autobus eben ver lassen halten, erschienen die sowjetischen Mordflieger von neuem und schossen wiederum blindlings in die Menge hinein. Finnlands Ausplünderung Nach einer TT-Mcldung ans Helsinki haben die Sowjets am Donnerstag den Flugplatz von Malen bei Helsinki über nommen. Nun soll die Inbesitznahme des Porkkala» Gebiets erfolgen. Man erwartet, daß sowjetisches Militär in den nächsten Tagen auch die finnische Flottenstation an der Skatlandzunge und die übrigen Flottenstützpunkte und Anker plätze besetzen wird. „Aftonbladet" berichtet aus Helsinki, datz Finnland bedeutende ausländische Anleihen werde aufnehmen müssen, um seine finanzielle Stellung Infolge der sowjetischen Seit Freitag 11 Uhr ist das Gebiet von Porkkala, unmittel bar vor den Toren der finnischen Hauptstadt Helsinki, in sowje tische Hände übergegangen, ohne datz die endgültige Grenze des Gebietes, wie der Helsinki-Korrspondent von „Svenska Dag bladet" berichtet, schon festgelegt worden wäre. Vermutlich wird diese Grenze höchstens 17 Kilometer vor Hel sinki verlaufen, so datz die finnische Hauptstadt von dort aus Anter Artilleriebeschutz genommen werden könnte. Die Abtretung von Porkkala wird schwere Folgen für! die Lebensmittelversorgung von Helsinki nach sich ziehen. Nach einer Meldung des Korrespondenten von „Stock holms Tidningen" wird die Milchraiton für Helsinki um 50 v. H. herabgesetzt. Die Fischlieserungen werden vermutlich ganz auf hören. Die Gemüseversorgnng wird eine starke Einschränkung! erfahren, da das Grüngemüse zu einem großen Teil in den Ge-! wächshäusern auf Porkkala gezogen wurde. ! In den nächsten Tagen werden Sowiettruppen auf! Porkkala erwartet, die die finnische Flottenstation besetzen und dann nach und nach die übrigen Flottenstützpunkte und! Ankerplätze in Besitz nehmen. Eine sowjetische Kommission ist! bereits dabei, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. HaldzeN wieder in Helsinki Der frühere finnische Ministerpräsident Hackzell, der be kanntlich die finnische Abordnung geführt hat, die den Kapitula- tionsvertrag in Moskau unterschreiben mutzte, und der in der sowjetischen Hauptstadt einen schweren Schlaganfall erlitt, ist jetzt mit einem Sowjetflugzeug nach Helsinki und dort ins Krankenhaus gebracht worden. Nach einer Meldung von „Stock holms Tidningen" ist der finnische Erzbischof Erkki Kaila in Helsinki schwer erkrankt. Dix Aerzte bezeichnen seinen Zustand als kritisch. i Sowjets ausdrücklich territoriale Veränderungen in Osteuropa zu, die zu verhindern England 1939 in den Krieg getreten ist. Wenn Churchill sich bemüßigt fühlt, über sogenannte „jüdische Besatzungstruppen" einige freundliche Bemerkungen im Unter haus zu machen, dann kann er damit wohl nur die Kriegs schieber meinen, die sich noch immer im Gefolge der Anglo- Amerikaner befunden haben, um als Hyänen des Schlachtfeldes ihr Schäfchen ins trockene zu bringen Kein Wort über Warschau Im ganzen betrachtet sind die gewundenen Erklärungen des britischen Premiers bedeutender durch das, was er ver schweigt, als durch das, was er wirklich zu sagen hat. So hat er z. B mit keinem Wort die Auslieferung Südosteuropas an den Bolschewismus erwähnt und nichts über den Aufstand in Warschau gesagt, bei dem die Polen so schändlich von den Briten im Stich gelassen worden sind So kann uns diese jüngste Cburchill-Rede vollkommen kalt lassen. Wir lassen lieber Tatsachen sprechen, und die Anglo- Amerikaner dürsten inzwischen die Erfahrung gemacht haben, daß auch bei ihnen die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Der wochenlange heldenhafte Widerstand unserer Atlantikstütz punkte und der Stützpunkte am Pas de Calais hat durch die voreiligen Rechnungen der Alliierten einen dicken Strich ge macht. und sie dürsten auch bei Aachen und Arnheim erfahren haben, daß die deutsche Armee im Westen keineswegs vernichtet ist, sondern nach wie vor steht und kämpft und auch weiterhin dafür sorgen wird, datz die Feinde Deutschlands ihr Vernich tungsziel niemals erreichen. Fortgesetzter „V1 "-Einsatz gegen England Nach dem Reuter-Bericht vom Freiiag erfolgte auch am Freitag früh der Einsatz von „V 1 "-Geschossen gegen Südeng land und den Großraum von London. „Einzelheiten stehen noch aus", so schließt die tägliche Reuter-Meldung in Abände rung des sonst üblichen Satzes: „Es entstanden Schäden und Verluste." Tributforderungen nicht ganz zu untergraben. Das finnische ozialistische Blatt hat ausgerechnet, daß der Schadenersatz eine ährlicheBelastung"^""""^' - in Nischen Einwoh , >eutet. Die Bolschewisterung Finnlands wird inzwischen auch auf kulturellem Gebiet weitgehend vorbereitet. So meldet „Aftonbladet" weiter, daß Finnland jetzt mit Sowjetfilmen
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