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3046 PAPIER-ZEITUNG Nr. 81 Handelskammer-Berichte 1900 Strassburg i. E. Die Erzeugung der Holzschleifereien ist infolge ausserordentlicher Trockenheit des Vorjahres sehr zurückgegangen. Infolgedessen stieg der Holzschliffpreis um 15 bis 20 pCt. Leider waren die meisten Fabriken durch Abschlüsse auf lange Zeit ge bunden und hatten Mühe, ihren eingegangenen Verpflichtungen nach zukommen. Dazu blieben die Holzpreise fest, und so ist denn die Geschäftslage dieser Industrie im Allgemeinen nicht besonders günstig. Eine der Hauptschwierigkeiten ist die Versorgung mit Rohstoff zu annehmbaren Preisen. Hierbei haben die elsässischen Grenzfabriken unter der Konkurrenz der französischen Nachbarfabriken sehr zu leiden, die das Holz in grossen Mengen aufkaufen. Es wäre daher äusserst wünschenswerth, wenn die zur Holzstoff-Fabrikation ver wendeten Fichten- und Tannenhölzer mit einem Ausgangszolle belegt würden. Da kein Eingangszoll auf solches Holz in Frankreich besteht, wird den ausländischen Fabriken der Bezug sehr erleichtert. Wenn hierin nicht bald eine Aenderung eintritt, so wird die Holzschliff- Ausfuhr überhaupt unmöglich. Papierfabrikation. In der Weisspapierfabrikation hat sich die gegen Ende des Jahres 1899 eingetretene lebhaftere Nachfrage nach billigen, holzhaltigen Papieren, namentlich nach Zeitungsdruckpapier, weiter gesteigert. Die Ausfuhr stieg beträchtlich, und die Preise von Holzschliff und holzhaltigen Papieren konnten unter diesen Umständen die dringend nothwendige Aufbesserung erfahren. Bessere holzfreie Papiere waren dagegen fortdauernd stark an geboten, und die Preiserhöhungen waren im Allgemeinen nicht ge nügend, um Ersatz für die Mehrkosten der Roh- und Hilfsstoffe zu bieten. Die Ein- und Ausfuhrverhältnisse haben sich nicht ge ändert. Ueber die hohen Eisenbahnfrachten für Papier wird Klage geführt. Da die Papier-Industrie darauf angewiesen ist, ihr Erzeugniss auswärts, zumeist in Norddeutschland unterzubringen, erscheint Ermässigung der Gütertarife nothwendig. Der Geschäftsgang der Packpapierfabrikation war gut. Die Roh stoffpreise sind gestiegen, Preiserhöhung des Erzeugnisses konnte aber nicht überall durchgeführt werden. Die Arbeiterverhältnisse waren durchschnittlich befriedigend. Papierabfälle und Hadem. Die Lage des Papierlumpen - Marktes hat sich gegen das Vorjahr nicht gebessert. Die Preise sind etwas zurückgegangen, da die Hauptverbraucher weniger das Angebot aus nützen, als vielmehr gute Sortirungen bevorzugen. In Wolllumpen war das Geschäft sehr flau ohne Aussicht auf Besserung. Anderseits liessen sich Papierabfälle gut unterbringen, da viele Fabrikanten des theuren Holzschliffs wegen auf diese zurückgriffen. Die Ausfuhr, bei der Amerika in erster Linie in Betracht kommt, hat aufgehört. Fotografische Papiere. Die Lage dieser Industrie hat sich gegen das Vorjahr nicht geändert. Der Wettbewerb des Auslandes macht sich sehr nachtheilig fühlbar, während die Ausfuhr durch die Zölle der Nachbarländer erschwert ist. Tapetenfäbrikaiion. Die Geschäftslage war befriedigend, der Ge schäftsgang gut; es gelang neue Absatzgebiete zu gewinnen, die Fabrik war daher das ganze Jahr vollauf beschäftigt. Erschwerend und hemmend wirkte der Mangel an Papier, infolgedessen gingen auch die Papierpreise um etwa 30 pCt. in die Höhe. Obgleich der Verein Deutscher Tapetenfabrikanten die Preise er höhte, wurde der erzielte Nutzen durch die Preissteigerungen der Roh stoffe und Lohnerhöhungen ganz verschlungen. Die Ausfuhr nimmt langsam zu. Obgleich die deutsche Tapeten-Industrie ungeheure Fort schritte macht, geht der Absatz nach Oesterreich-Ungarn, das früher von Deutschland ganz beherrscht wurde, eher zurück als vorwärts. Infolge des oben erwähnten hohen Schutzzolles wird die Industrie dort stärker, und schon jetzt werden mit Erfolg Versuche gemacht, Tapeten aus Oesterreich-Ungarn nach Deutschland einzuführen. Kartonnagenfabrikation. Die Rohstoffe, Pappe und besseres Papier, sind im Preise gestiegen, während die Erzeugnisspreise damit nicht gleichen Schritt gehalten haben. Absatz und Arbeiterverhältnisse sind zufriedenstellend. Papiencaarenhandel. Der Gang dieses Geschäftszweiges war im Allgemeinen befriedigend, wenn auch gegen das Jahresende schwächer als in früheren Jahren; hierfür giebt man der Pariser Weltausstellung die Schuld. Eine Firma, die sich mit der Fabrikation von Militär formularen und Scheiben beschäftigt, bezeichnet ihren Geschäfts gang als leidlich. Polygrafische Gewerbe. Das Zeitungsgeschäft hat unter der un günstigen Lage von Handel und Industrie noch nicht gelitten. Ein in der grösseren Belastung des Zeitungsfaches durch den neuen Posttarif und die Preissteigerung des Papiers begründeter kleiner Aufschlag wurde von einzelnen Blättern ohne Schwierigkeiten durch geführt. Die Buchdruckerei war gut beschäftigt, sowohl seitens der Behörden als auch mit Ausführung zahlreicher juristischer Werke. Die Preiserhöhung der Zeitungspapierfabriken hat sich allmählig auf fast sämmtliche Papiere erstreckt. Der Geschäftsgang der Lithografie und des Steindrucks hat keine wesentlichen Aenderungen gegen das Vorjahr erfahren. Von Be deutung war auch für diesen Geschäftszweig die Erhöhung der Papier preise. In Bilderbogen, die Darstellungen aus dem südafrikanischen Kriege und den chinesischen Wirren brachten, war ein lebhafter Ab satz. Auch Dekorationsbilder zu Festlichkeiten aller Art gingen flott. Ein neuer Artikel, »Blechplakate aus Zink, nicht rostend,und wetter fest lackirt«, hat durch die reichsländische Forstverwaltung sehr günstige Beurtheilung erfahren. Der Absatz dehnte sich auch auf das übrige Deutschland und auf das Ausland aus. Buchhandel. Wie in allen anderen Geschäftszweigen werden auch im Buchhandel die Lebenebedingungen der kleineren Geschäfte immer schwieriger. Der Sortimentsbuchhandel war im allgemeinen leidlich beschäftigt, doch wird vielfach über ein weit schlechteres Weihnachts geschäft geklagt als in den Vorjahren. Der Verlagsbuchhandel hat sich im vergangenen Jahre stetig weiter entwickelt. Leider droht ihm eine ernste Beunruhigung durch eine nochmalige Umwälzung der deutschen Orthografie, wie sie vom preussischen Kultusministerium geplant ist. Der Entwurf eines Verlagsrechtsgesetzes, der jetzt dem Reichstag zur Berathung vorliegt, ist dem entschiedenen Widerspruche einiger Autorengruppen begegnet, ein Widerspruch, der vielfach auf Mangel an Sachkenntniss zurückzuführen ist. Als ungerechte und drückende Doppelbesteuerung empfindet der Verlagshandel in 13 deutschen Staaten die Abgabe von Pflicht- Exemplaren an die Regierung, während in den 17 anderen Staaten davon keine Rede ist. Auch in Elsass-Lothringen besteht die Ver pflichtung des Druckers, von jeder Drucksache zwei Pflichtexemplare abzuliefern, ein Ueberbleibsel ehemaliger Präventiv-Zensur, das jetzt zwecklos ist. 120665] Jusstanzmaschinen neuester Construction mit Automatischem Material- Transport zur Massenfabrikation v. gelochten, gedruckten, gestanzten Artikeln aus Karton, Pappe etc., wie: Anhänge-Etiquettes, Garnwiokeln, Patronendeckeln etc. Diese auf dem Papierverarbeitungsgebiet neuen Maschinen sind bei Massenfabrikation bestens zu empfehlen. Hohe Leistungs fähigkeit! Einfachste Bedienung, da auto matischer Gang! Abfall minimal! - = la fieFerenzen Louis Brunauer & Co. Maschinenfabrik und Eisengiesserei Berlin N, Müllerstr. 10-11 Specialität: Praktisch! Papierverarbeitungs-Maschinen Billig! 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