Volltext Seite (XML)
3822 Buchdruck *** *** Steindruck Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme .de. Nr. 103 Mitarbeiter und Berichteratatter erhalten angemessene Bezahlung Buchgewerbe Eingesandte Werke finden Besprechung Buchbinderei * * *** Buchhandel Berliner Typographische Gesellschaft Das Stiftungsfest der Gesellschaft wird am Sonnabend, II. Januar 1902 im Berliner Buchgewerbesaal als Herren-Abend gefeiert werden. Mitglieder, welche geneigt sind, die Fest stimmung durch irgend welche Vorträge zu erhöhen, werden gebeten, dies dem Vorsitzenden baldgefl. mitzutheilen. Nähere Mittheilungen gehen den geehrten Mitgliedern noch auf direktem Wege zu. Der Vorstand Buchgewerbliche Ausstellung in der King’s Library des Britischen Museums in London Von W. von Knoblauch Schluss zu Nr. 102 Frankreich war das dritte Land, das schon nm 1470 regel rechte Druckereien besass. Auch hier waren es Deutsche, die die neue Kunst einführten; Ulrich Gering, Martin Kranz und Michael Freiburger wurden von zwei Professoren der be rühmten Pariser Universität, der »Sorbonne«, berufen und druckten verschiedene klassische Werke in der italienischen Antiqua, die von Rom aus bald ihren Weg in die romanischen Länder fand. Jean de Pre verfertigte um 1481 illustrirte Bücher. Bekannt ist sein Druck der »Stadt Gottes des heiligen Augustins«, der mit sehr guten Holzschnitten verziert ist. Antoine Verard druckte 1481 profane Werke in französischer Sprache und legte grossen Werth auf passenden Bilderschmuck. Rouen und Lyon waren bedeutende Mittelpunkte der Buchdruckerkunst in Frank reich, das bald in allen grösseren Städten Druckereien besass. Nach der chronologischen Angabe der Ausstellung kommen die Niederlande erst in vierter Reihe mit von beweglichen Buchstaben gedruckten Büchern. Fragmente gedruckter Bücher, die angeblich die trübsten Erzeugnisse niederländischer Druckereien sein sollen, können nach inneren Gründen nicht früher als 1458 gedruckt sein. Das älteste, mit einem Datum versehene, in den Niederlanden gedruckte Buch wurde 1473 von Nicolaus Kettelaer Gerard Seempt zu Utrecht veröffent licht. Der Titel ist »De Re Militari«. Johann von Paderborn, also ganz sicherlich ein Deutscher, druckte in Loewen um 1475. Die Schriften, die er in seinem »De Ingenuis Moribus« ver wandte, deuten auf seinen Aufenthalt in Italien hin. Gerard Leen druckte in Gouda um 1479 die erste Ausgabe des be kannten Thier-Epos »Reinecke der Fuchs« in niederdeutscher Sprache. Für England besonders wichtig war die Druckerei des Colard Mansion. in Bruges. Er hatte sich mit dem eng lischen Grosskaufmann Caxton associirt und druckte dessen englische Uebersetzung des »Recuyell of the Histories of Troye« 1475. Bevor aber Caxton seine Offizin in London einrichtete, blühte die neue Kunst schon in Spanien. Auch hier war es ein Deutscher, Lambert Palman, der 1475 in Valencia eine Ausgabe von Aesops Fabeln veröffentlichte. In 24 grösseren Stadien bestanden bald darauf Druckereien, von denen die der altberühmten Universität Salamanca, besonders zu erwähnen ist. Der spanische Charakter zeigt sich auch in den massigen und stattlichen Schriften, die die spanisch-deutschen Drucker verwandten. Erst an sechster Stelle unter den zivilisirten Nationen kommt England. Der schon erwähnte Caxton druckte 1477 »The Dietes and Sayengis of the Philosophers« zu West minster, und dies ist das erste auf englischem Boden gedruckte Buch. Caxton’s Schriften sind durchaus nicht so schön und klar, wie die in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien verwandten. Sie sind gothisch in ihrem Charakter, und die Aus führung der gedruckten Seiten ist durchaus nicht ebenmässig. Das in Bild 5 gezeigte Faksimile wird dem Leser einen deut licheren Begriff von Caxton’s Drucken geben als eine lange) Beschreibung es thun könnte. Viele Bücher Caxton’s sind mit sehr einfachen Holzschnitten geschmückt. In Oxford druckte ein unbekannter Drucker um 1478 die »Expositio in Symbolum Apostolorum«. Ein Druckfehler auf der letzten Seite 1468 statt 78 hat einen langwierigen Wortstreit hervorgerufen. Die Fachgelehrten des Britischen Museums glauben, dass ein Theodoric Rood der Drucker war. Selbstverständlich nehmen die englischen Inkunabeln den grössten Raum in dieser interessanten Ausstellung ein. Für unsere Zwecke dürfte es genügen, noch den Schüler und Nachfolger Caxton’s, Wynkyn de Worde (1496), zu erwähnen. HO av ne fett HO (Gpnge/foz S (exafe not accufe tGjel foz 2 (hake seelbe t $pm anotGjeribag/ And 0« tje unter camel & shepRerd pf & Gad fette feWukfpas (ejXnd te fheepßerd 6ot Ibit te Ged and of te egey sef Ded t tfe Quntrr the pac Ibler te tbuCf 1bas / & Ibit tfe Gand andz tee wongue shelbed ake tGe contvarpe / And: in contpnent te Gunker Snderstood Gpm WeC / Qu fe wukf Wice perpued IbeC af tGe fagnedg manere of tfe (Exepßezd fecd albep/GE 2ndz Ibitgm o wGgCe aftr tfe [eepßrd encountved ano mett Wbit tge lbukfit Ibfome 6 sagd/page me of Efat 3 Eue Gept tfe sectete/GL And tfjenne tje lbuff ansuerd 6 6pm m manew / S tfanfe t6g 6n05 and; tp tongue and not tpm Gw ne ty ege / Ioz Gp tfjen 3 sepkd bane 6en 6pttagdg/pf S Rad not feedde albepe/GL An terfove me mu not fruste in) 6pm tfat Gat tlbo fax an 11o tonguco/foz (uck fokGe is Cgße and sem6Caßle 6 fe “ pion/te Ibsic6 cnogntet wit Qis wongue/and ptgcßet (0i welbitgGistagKe Sehr interessant ist die stattliche Anzahl der im Ausland ge- druckten englischen Bibel-Ausgaben. Tyndale’s und Coverdale's Uebersetzungen wurden in Köln, Zürich, Antwerpen usw. io den ersten Auflagen gedruckt, die katholische englische Ueber setzung in Douai und Rouen. Neben den Bibeln wurden noch viele andere Werke englischer Zunge in den Niederlanden und Deutschland hergestellt. Die Schriften der beiden Caslon und Baskerville's waren der Höhepunkt der englischen Drucker kunst, dann trat ein langsamer Verfall ein, und nur die An-