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Nr. 99 PAPIER-ZEITUNG 3677 Monaten Januar bis September 1901 auf 1 855 726 cwts im gleichen Abschnitt des Jahres 1900 angewachsen und dem Werthe nach von 658 879 auf 708 917 Lstr. An leinenen und baumwollenen Lumpen gelangten in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 11 687 Tons zur Einfuhr, an Esparto und soLstigen Pflanzenfasern 155 989 Tons, an Holzschlif und Zellstoff 888 986 Tons im Werthe von 1 787 458 Lstr. gegen 865 415 Tons im Werthe von 1 914 762 Lstr. im gleichen Ab schnitt des vergangenen Jahres. Deutschland war an der Papier-Einfuhr der ersten drei Quartale des laufenden (und des vergangenen) Jahres mit 214 629 cwts (365 914) unbedrucktem Papier im Werthe von 210 515 Lstr. (841 053) betheiligt und mit 21677 cwts (20 530) unbedrucktem Papier im Werthe von 55 156 Lstr. (65 840). Die Ausfuhr von in Grossbritannien hergestelltem Schreib- und Druckpapier und Briefumschlägen bezifferte sich in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf 585 500 cwts im Werthe von 821 026 Lstr. (559 202 cwts i. W. von 822 585 Lstr). Die Ausfuhr von sonstigen Papierwaaren m t Ausnahme der Tapeten und Papiermache- waaren belief sich auf 179 865 cwts im Werthe von 267 087 Lstr. gegen 188 842 cwts im Werthe von 262 179 Lstr. in den Monaten Januar bis September 1900. An Lumpen (mit Ausnahme der wollenen) und sonstigen Papierstoffen gelangten 48 566 Tons im Werthe von 292 476 Lstr. zur Ausfuhr gegen 49 317 Tons im Werthe von 800 819 Lstr. in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres. (Nach The Paper Makers’ Monthly Journal) Holzschliffmangel in Amerika Wie »Paper Trade Journal« aus Boston berichtet, leidet die vor Kurzem gegründete Great Northern Paper Company in Millinocket, Me., infolge niedrigen Wasser standes so sehr unter Holzschliffmangel, dass sie statt der für die Speisung ihrer 6 Druckpapiermaschinen nöthigen 150 Tonnen nur 50 Tonnen Schliff täglich erzeugen kann. Da die genannte Firma die volle Erzeugung ihrer Papier fabrik für das ganze Jahr verkauft hat und unter Anderem den grossen Papierbedarf der New Yorker Zeitung »The World« zu decken verpflichtet ist, muss sie, wie man sagt, täglich 40 oder 50 Tonnen Druckpapier von anderen Papierfabriken kaufen. Die Firma bemüht sich, die ihr zur Zeit und voraussichtlich auch für den ganzen kommenden Winter fehlenden 100 Tonnen Schliff täglich anderweitig zu beschaffen, was aber sehr schwer geht, da auch die anderen nordamerikanischen Holzschleifereien unter Wassermangel leiden und keinen nennenswerthen Ueber- schuss zu verkaufen haben. Unter diesen Umständen ist der Preis von Druckpapier sehr fest, und der Holzschliffpreis steigt. Allen Anzeichen nach hat sich die »Great Northern Paper Company« in der Leistungsfähigkeit ihrer neuen Schleiferei sehr geirrt. Man muss sich sehr wundern, dass sie, wie wir seinerzeit berichteten, vor einigen Monaten noch 6 neue, breite, raschlaufende Druckpapier-Maschinen bestellt hat, da sie für die bereits im Betriebe befindlichen Maschinen nicht genug Schliff erzeugt. Wir brachten in Nr. 30 Seite 1137 von 1899 und in Nr. 98 von 1900 eine Beschreibung der »Great Northern Paper Co.«, die zum Kampf gegen die »International Paper Co.« geschaffen wurde und über unerschöpfliche Wasserkraft und billigstes Holz verfügen sollte. Der See, aus dem ihr Wasserzufluss kommt, sollte stetige Betriebskraft gewähr leisten. Jetzt ist aber der Wasserstand im See bedeutend ge fallen und das Fabrikationswasser so voll von Rindentheilen aus geflösstem Holz, dass es sich kaum reinigen lässt. Die Beschaffung der ungeheuren Holzmengen, welche die Fabrik benöthigt, soll auch sehr schwierig, beinahe unmöglich sein. Anstatt Nutzen werden die abgeschlossenen Lieferungs-Verträge Schaden bringen! Die Papierstoff-Erzeugung Kanadas wird von der dortigen Regierung wie folgt geschätzt: Jährliche Holzschliff-Erzeugung 300900 Tonnen im Werth von 3 Millionen Dollar, jährliche Zellstoff-Erzeugung 169800 Tonnen im Werth von 5 Millionen Dollar. Der Holzverbrauch dafür wird auf 970000 cords jährlich angegeben. (1 cord = 31/2 cbm) Papierausfuhr Chinas. Trotz der chinesischen Wirren hat China im letzten Jahre mehr Papier ausgeführt als seit 18 Jahren, nämlich für 2 506 000 Tal gegen 2 158 000 Tal in 1899 und 1 742 000 Tael in 1898 (1 Tael = 6 M. 41 Pf.). K. Das aus China ausgeführte Papier ist meist aus Reisstroh hergestelltes dünnes Handpapier, das von den in Hinterindien und auf den Südsee-Inseln zahlreich angesiedelten Chinesen verbraucht wird. Red. Papierfabrikation und Papierhandel in Japan Aus den »Berichten für Handel und Industrie«, zusammengestellt vom Reichsamt des Innern Schluss zu Nr. 97 III. Einfuhr von europäischem Papier Ein weiteres grosses Interesse für die deutsche Industrie hat die Einfuhr von europäischem Papier nach Japan. Das in Japan fabrizirte europäische Papier deckt theils den einheimischen Bedarf nicht, theils kann es, soweit bestimmte Sorten in Frage kommen, überhaupt nicht oder nicht in hinreichender Vollkommenheit hergestellt werden. Japan ist daher für absehbare Zeit ein grosser und aufnahmefähiger Markt für europäisches Papier, wie die folgenden amtlichen Einfuhrziffern für die Jahre 1896 bis 1900 darthun: Jahr Werth 1896 1,93 Millionen Yen 1897 2,08 1898 3,91 1899 2,54 1900 5,26 Von diesen Summen sind durchschnittlich 10 pCt. für Federn, Bleistifte und Tinte, deren Einfuhrwerth in den obigen Zahlen gleich falls enthalten ist, abzurechnen. Die einzelnen Papiersorten, welche für die Einfuhr vornehmlich in Frage kommen, sind folgende: 1. Druckpapier. Die Einfuhr desselben steht weitaus an erster Stelle. Es wird zu Drucksachen der verschiedensten Art verwandt, u. A. auch zu Buch-, Stein-, Kupferdruck und Lithografie. Das Papier kam 1900 zu etwa ein Drittel aus England; doch waren auch Oester reich, Belgien, Deutschland und die Vereinigten Staaten an der Ein fuhr stark betheiligt. Die Preise für das Druckpapier hielten sich in Yokohama im Juli 1901 zwischen 9,5 und 14 Sen pro Pfund. 2. Packpapier. Hiervon wurde im Jahre 1900 für mehr als eine Halbe Million Yen eingeführt; Deutschland hatte mit 330000 Yen die führende Stellung. 3. Glanzpapier ist ebenfalls ein grosser Einfuhrartikel, da allein im Jahre 1900 für 342000 Yen, davon für 217000 Yen aus Deutschland, eingeführt wurden. Es dient zu Papeteriezwecken, insbesondere zum Verkleben von Schachteln und Buchdeckeln. 4. Streichholzpapier Es dient dazu, die Streichholzschachteln zu umkleben, und ist bei der grossen Entwicklung, welche die Streich holz-Industrie in Japan genommen hat, ein sehr bedeutender Einfuhr- Artikel. Im Jahre 1900 wurde davon für 240000 Yen eingeführt, darunter für 178000 Yen aus Deutschland. 5. Zigarettenpapier. Bei der grossen Beliebtheit, deren sich Zigaretten in Japan erfreuen, ist der Verbrauch des für sie nöthigen dünnen Papiers gross. Dies Papier kommt vornehmlich aus Frankreich und Deutschland. In der nachstehenden Tabelle sind nähere Angaben über den Werth, die Herkunft und die Arten des eingeführten Papiers gemacht: Eingeführte Papiersorte 1898 Yen 1899 Yen 1900 Yen Chinesisches Papier . . 51 000 55 000 40 000 Zigarettenpapier .... 129 000 127 000 225 000 Zeichenpapier 55 000 48 000 90 000 Glanzpapier 193 000 201 000 342 000 Streichholzpapier . . . 175 000 178 000 240 000 Packpapier 231 000 287 000 535 000 Fotografisches Papier . . 78 000 58 000 122 000 Druckpapier 2 288 000 748 000 2 037 000 Andere Sorten .... 326 000 292 000 814 000 Zusammen 8 521 00J 1 989 000 4 445 000 Zusammen 4 445 000 Papier-Einfuhr nach Herkunftsländern im Jahre 1900 Herkunftsland Werth in Yen Deutschland . 1 496 000 Oesterreich 926 000 Belgien 493 000 Frankreich 188 000 Grossbritannien . 1018 000 Schweden und Norwegen . . . 182 000 Vereinigte Staaten von Amerika 227 000 Andere Länder 20 000 Werth der Einfuhr der wichtigsten Papiersorten nach Japan 1898 bis 1900 A. Glanzpapier Herkunftsland 1898 Yen 1899 Yen 19C0 Yen Deutschland 187 000 129 000 217 000 Oesterreich 5 000 16 000 64 000 Belgien 28 000 27 000 38 000 Grossbritannien .... 24 000 20 000 12 000 Andere Länder .... 4 000 7 000 11000 Zusammen 193 000 199 000 342 000