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PAPIER-ZEITUNG Nr. 92 9492 richterstattern, Vertretern usw. (nahezu 300 Personen) in die Loge Karl zu Gast gebeten hatte. Es war ein in allen Theilen wohl gelungenes Fest, gleichsam eine Familienfeier, die der Jubiläumswoche einen würdigen Abschluss gab Die Adressen, welche Herr Sonnemann zu seinem 70. Geburtstage erhielt, sind gegenwärtig im Kunstgewerbe- Museum ausgestellt. | [Einen Schaufenster-Wettstreit veranstaltet der Bürgerverein zu Barmen wie schon früher, so auch in diesem Jahre, und zwar findet derselbe Sonntag, 1 Dezember, statt. Der Wettstreit giebt den Laden besitzern eine willkommene Gelegenheit, Schaufenster-Dekorationen verschiedener Art kennen zu lernen. Bei dieser Gelegenheit sei mit- getheilt, dass in Frankfurt a. M. seit einiger Zeit eine Fachschule (die erste süddeutsche) für Schaufenster-Dekoration besteht. Sonntag, 3. November, hielt das Kreisamt des Tarifkreises III hierselbst seine erste Sitzung ab. Es handelte sich um die Erhöhung oder Einführung von Lokcdzuschlägen. Der Lokalzuschlag des Vorortes Frankfurt bleibt 171/2 pCt.; die Gehilfen hatten beantragt, ihn auf 25 pCt. zu erhöhen. Auch für die Städte Mainz, Wiesbaden, Giessen, Marburg und Kassel lehnten die Prinzipalsvertreter eine Erhöhung ab. Der Prinzipalsvertreter des hiesigen Tarifkrei-es forderte zum Schluss noch seine anwesenden Kollegen auf, dahin wirken zu wollen, dass die Lohnzahlung schon Freitags erfolge. Die Firma E. G. May Söhne, Lithografische Kunstanstalt, hier, fordert mittels ausführlicher Denkschrift zur Bildung eines Vereins auf, der sich die folgenden zwei Grundaufgaben stellt: »1. mitzu wirken an den Bestrebungen, welche auf den weiteren Ausbau und die Ver besserung des Schutzes des Urheberrechts an Werken der bildenden Künste gerichtet sind, und 2. seine Mitglieder gegen unerlaubte Nach bildung ihrer Originale und Reproduktionen zu schützen und ihre Rechte, im Falle der Nachbildung, auf Vereinskosten vor in- und ausländischen Gerichten zu vertheidigen.« Diese Aufgaben könnten nur von einer starken Gemeinschaft gelöst werden. Der Inhaber der Buchhandlung auf dem hiesigen Hauptbahnhof war vor zwei Jahren mit der Verwaltung eines Lokalblattes in Streit gerathen, weil diese ihm keinen besonderen Rabatt eingeräumt hatte. Das Blatt rechnete ihm vor, dass er bei 5000 M. Pacht und 40 000 M. jährlichem Reingewinn einen besonderen Rabatt nicht nöthig habe, und die Eisenbahn-Direktion rechnete nach und fand, dass 5000 M. Pacht zu wenig seien. Sie erhöhte die Pacht erst auf 15 000 und diesen Sommer auf 25 000 M. Die Bahnhofs-Buchhandlung, ein Ge schäft, das sich von Jahr zu Jahr bessert, soll selbst bei dieser Miethe jährlich noch 25 000 M. Reingewinn abwerfen. Die im vorigen Monat hier stattgehabte Ausstellung für Unfall- Schutz und -Verhütung, Sanitäts- und Rettungswesen hat allerlei Misshelligkeiten im Gefolge gehabt. Ein diesbezüglicher »Nachruf« in einem hiesigen Blatte schliesst mit der wiederholten Mahnung, »lieber gar keine Ausstellung, ehe man sich auf künstlich gemachte Aus stellungen mit berufsmässigen Unternehmern einlässt.« Einer Mit- theilung des Organisations-Komitees zufolge wurde beschlossen, einen illustrirten Bericht in zwei Bänden im amtlichen Auftrag heraus zugeben. In einer hiesigen Buchdruckerei verunglückte vor Kurzem ein Maschinenmeister, Vater von sechs Kindern, auf eigenthümliche Weise. Er wollte, wie gewohnt, während des Ganges der Maschine die Farbe stellen, glitt hierbei aus und gerieth mit der linken Hand zwischen die Schriftform und die Walzen, schwere Verletzungen davontragend. Der Bedauernswerthe musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Claudius Der Verband der deutschen Buchdrucker Eine im »Correspondent« veröffentlichte Uebersicht über Vermögen und Leistung der 22 Gau- und der diesen unter stellten Bezirkskassen giebt einem grossen Theil der Tages presse Gelegenheit, auf die Leistungen dieses grossartig an gelegten deutschen Gewerkvereins mit seinen 32000 Mitgliedern hinzuweisen. Gerade in unserer jetzigen schlechten wirthschaft- liehen Lage und der grossen Arbeitslosigkeit zeigt es sich, was solch ein Gewerkverein leisten kann, und welche Noth gelindert wird, ohne Staat und Gemeinde in Anspruch zu nehmen. Das Vermögen des Verbandes beziffert sich auf 4838323 M. 74 Pf., wovon 3092155 M. 2 Pf. auf die Haupt oder Verbandskasse in Berlin entfallen, 1082715 M. 91 Pf. auf die Orts-, Bezirks- und Gaukassen und 663452 M. 81 Pf. auf die in Stuttgart verwaltete Zentral-Invalidenkasse in Liquidation. Welche Ausgaben von den Hauptkassen des Verbandes d. h. aus den dafür bestimmten Beiträgen gemacht werden, ist aus den jeweiligen Rechenschaftsberichten bekannt, im letzten Jahre 1244195 M. 44 Pf. Nun werden hohe Summen aus den Gau- und Bezirkskassen als Zuschuss gewährt. Ausgegeben wurden im letzten Jahre 504044 M. 80 Pf., darunter für Arbeits lose 85921 M. 74 Pf., für Reisende 4271 M. 40 Pf., für Kranke 77485 M. 55 Pf., für Invaliden 17844 M. 80 Pf., für Wittwen und Waisen 44814 M. 62 Pf. usw. Für das laufende Jahr werden die Ausgaben bedeutend grösser sein, denn gerade so wie die Ausgaben in der Verbandskasse steigen, namentlich für Arbeitslose, werden auch die Gaukassen mehr in Anspruch ge nommen. Die fortgesetzt steigenden Ausgaben kommen am besten in den Monats-Abrechnungen des Verbandes über Arbeitslosigkeit zum Ausdruck. So wurden im Monat August an 4660 bezugs berechtigte Verbandsmitglieder, welche insgesammt 86582 Tage auf der Reise und am Orte arbeitslos waren, 114884 M. 60 Pf. Unterstützung gezahlt. Im Monat September wurden 96576 M. 67 Pf. Unterstützung gezahlt für 4353 Mitglieder mit 73377 arbeits losen Tagen. Im Juli, August und September wurden zu sammen für 229761 Tage 302882 M. 92 Pf. Unterstützung ge zahlt, während im dritten Quartal des Vorjahres nur für 138749 Tage 179589 M. 84 Pf. gezahlt wurden. Diese Ziffern bilden den besten Maassstab für die gegen das Vorjahr ganz gewaltig verschlechterte Geschäftslage, -s- Oer Verein Brandenburgischer Zeitungs-Verleger für den Regierungs bezirk Potsdam hält Sonntag, 17. November, eine Versammlung im Spatenbräu, Friedrichstr. 172 zu Berlin ab, in welcher die in der Ver sammlung vom 27. Oktober unerledigt gebliebene Festlegung einer Rabatt-Skala für wiederholte Anzeigen erfolgen soll. Ferner will der Verein zu der Forderung der Landwirthschaftekammern und Post behörden, ihre Anzeigen unentgeltlich aufzunehmen, und zu gewissen Wünschen der Annoncen-Expeditionen Stellung nehmen. Auch die Frage, wie sich die Mitglieder den neu auftauchenden Annoncen- Büreaus gegenüber zu verhalten haben, soll erörtert werden. B. Ausstellung. In ihrem eigenen Ausstellungslokal Dachauerstr. 13 in München wird über Weihnachten die Gesellschaft bildender Künstler für Plakatkunst und Illustration eine Ausstellung abhalten, -s- Leitz-Ablegemappej„Mars" Verkaufspreis M. 1.10 [181605 mit Register und mit Futteral Leitz-Registratoren Leitz-Briefordner Beitz-Schnellhefter Biblorhaptes Louis Leitz, Briefordner-Fabrik FEUERBACH bei Stuttgart Kassen- y 1 =■ Blocks Specialfabrik Jul. Schönfeld, Berlin SW 1 7 199748