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3370 PAPIER-ZEITUNG Nr. 90 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind «nm Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt an Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Holzstoff-Raffineur von Gustav Toelle in Niedersohlema. DRP 124555. (Kl. 55) Der Raffineur besteht aus einem gusseisernen Gehäuse, in welchem eine Sandsteinwalze drehbar gelagert ist, und aus ein oder mehreren Sandsteinblöcken, die in passenden Kasten gelagert und gegen die Walze gepresst werden. Das guss eiserne Gehäuse setzt sich zusammen aus der Wanne W mit beiderseitig angegossenen Konsolen C, auf welche die Lager L für die Sandsteinwalze S geschraubt sind, und der mehr- theiligen Haube HH', die einerseits die Kasten KK', in Wird nun ein solches Metallrelief dem Klischee gegenüber am Druckzylinder angebracht, oder auch unter dem Klischee, so wird das Klischee in den helleren Tönen entsprechend der stattgehabten Umätzung vom Drucke entlastet, und da der Druck um so grösser ist, je weniger Druckfläche in der Flächen einheit unterbrochen ist, so wird das Klischee in den den Dunkelheiten des Originales entsprechenden Stellen einen stärkeren Druck erhalten, als in den Mitteltönen. Wird das Metallrelief am Druckzylinder angebracht, so ist natürlich eine Anzahl weicher Papierbogen oder ein Tuch darüber zu spannen, um eine weiche Vermittlung der Druckunterschiede herbeizu führen; wird es unter dem Klischee angebracht, so empfiehlt sich die Einführung eines Zwischendruckes, welcher rechts und links vertauscht, sodass die glatte Seite des Metallreliefs auf die Unterlage zu liegen kommt, auf der das Klischee be festigt ist. Dies ist namentlich nützlich beim Montiren auf Holz, da hierdurch das Eindrücken der Höhen unterschiede in das Holz möglichst vermieden wird. Durch Einschaltung eines weiteren Zwischen druckes könnte ein Abdruck auf der Rückseite des Klischees erzielt und die Zurichtung direkt auf die Rückseite des Druckklischees geätzt werden. Pat ent-Anspruch: Mechanische Zurichtung von Druckplatten mittels auf chemigrafischem oder fotografischem Wege hergestellter Metallreliefs. Verfahren, vegetabilisches Pergament zum Be schreiben und Bezeichnen geeignet zu machen von Balzer Piepgras in Düsseldorf. DRP 124638. Zusatz zum DRP 110268. (Kl. 55) [Vergl. Papier-Zeitung 1900 S. 1246.] Statt Pergamentpapier erst mit Glycerin und dann mit Leim zu behandeln, kann man es auch welchen die Sandsteinblöcke B B l verschiebbar sind, anderseits den Stoffeinlauf E für den zu raffinirenden Holzstoff trägt. Um sowohl die Steinwalze als auch die Steinblöcke auf der arbeitenden Fläche schärfen zu können, ist der eine Theil der Haube um das Scharnier N drehbar, wodurch die zu schärfenden Flächen der Steine freigelegt werden. Der ent gegengesetzte Theil der Haube erhält eine seitliche Abdichtung für die Walze, die durch Schrauben rr 1 angestellt werden kann und verhindern soll, dass der zu raffinirende Stoff seitlich zwischen Stein und Gehäuse hindurchläuft. Die Nachstellung der Steine B B l erfolgt durch Schraubenspindeln PP' und Handräder DD'; zur Erzielung eines elastischen Druckes ist die Blattfeder F eingeschaltet. Der bei E eintretende Stoff wird durch die in der Richtung des Pfeiles umlaufende Walze mitgenommen und läuft bei A wieder ab. Patent-Anspruch: Holzstoff-Raffineur, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer um eine waagerechte Welle sich drehenden Steinwalze (S) ein oder mehrere durch elastischen Druck dagegengepresste Stein blöcke (B' und B 1 ) zusammenarbeiten. Mechanische Zurichtung von Druckplatten von Dr. Eugen Albert in München. DRP 125217. (Kl. 15) Um beim Druck in der Schnellpresse wirkungsvolle Drucke zu erzielen, ist es nothwendig, unter dem Klischee und an den dem Klischee gegenüberliegenden Theilen des Druckzylinders sogen. »Zurichtungen« anzubringen, welche den durch die Presse ausgeübten Druck in den dunklen Stellen des Bildes verstärken, die Lichtpartien dagegen vom Druck entlasten. Dieser unterschiedliche Druck wird verursacht durch die Höhenunterschiede der Zurichtung, welche sich ihrerseits wieder durch die verschiedene Zahl oder Stärke der in der Zurichtung vorhandenen über einander gelegten Papier ausschnitte bilden. Anstelle dieser vom Maschinenmeister hergestellten Zu richtungen sind schon mehrfach auf mechanischem Wege ge bildete Reliefs als Zurichtung vorgeschlagen worden. Nach vorliegender Erfindung sollen Metallreliefs fotomechanischen oder chemigrafischen Ursprunges direkt als Zurichtungen ver wendet werden. Zur Herstellung eines solchen Metallreliefs wird beispielsweise auf eine Metallplatte von passender Stärke ein Abdruck von dem Klischee gemacht, und dieser Abdruck in der üblichen Weise für die Aetzung präparirt. Die folgende Aetzung kann nun so kräftig gemacht werden, dass die den hellen Tönen des Bildes entsprechenden isolirt stehenden Punkte oder schmalen Linien infolge Unterätzung »Umfallen«. durch eine Mischung von Glycerin und Leim ziehen oder mit dieser Flüssigkeit bestreichen oder bespritzen. Das Mischungs- verhältniss kann je nach der Beschaffenheit und dem Ver wendungszwecke des Pergamentpapieres verschieden sein. Den selben Zweck erreicht man auch, wenn anstelle des Glycerins Chlormagnesium oder ein chlormagnesiumhaltiges Salz tritt. Patent-Ansprüche: 1. Eine Ausführungsform des durch Patent 110268 ge schützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass das Pergamentpapier mit einer Mischung von Glycerin und Leim behandelt wird. 2. Eine Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass statt des Glycerins Chlormagnesium oder ein chlormagnesiumhaltiges Salz verwendet wird. Verfahren zur Herstellung von Prägestempeln nach fotografischen Quell-Reliefs von Firma L. Chr. Lauer in Nürnberg. DRP 124 625. (Kl. 57) Ein fotografisches Negativ des auf dem Prägestempel dar zustellenden Gegenstandes wird fotografisch auf eine licht empfindlich präparirte Gelatineplatte kopirt und die Kopie mit Wasser entwickelt. Die Oberfläche der Gelatineplatte quillt hierbei, entsprechend der erfolgten Belichtung, mehr oder weniger hoch auf und giebt somit an den vom wiederzugeben den Bild bedeckten Stellen ein Relief des abgebildeten Gegen standes. Das auf diese Weise entstandene Relief wird hierauf in Thon, Gyps oder dergl. abgeformt oder in Metall gegossen und in diesem Zustande unmittelbar in die Reduzir- und Gravir- maschine eingespannt, auf welcher es in bekannter Weise als vergrössertes Modell des herzustellenden Prägestempels ver wendet wird. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Prägestempeln, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abformung oder ein Abguss eines von dem darzustellenden Gegenstände auf fotografischem Wege erzeugten Quell-Reliefs als Modell auf der Reduzir- und Gravir- maschine verwendet wird, um von demselben eine als Präge stempel verwendbare Nachbildung in Stahl herzustellen. Prima Strohstof rein, fest, hochweiss, liefert [122992 Strohstofffabriek „Phoenix“, Veendam (Holland)