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Nr. 90 PAPIER-ZEITUNG 3361 Italienische Zollschwierigkeiten Wie aus dem Geschäftsbericht 1900—1901 des Vereins österr.- ungar. Papierfabrikanten hervorgeht, verursacht die Behandlung österreichischer Papiererzeugnisse durch die italienischen Zollbehörden ständige Klagen. Nach der Anzeige einer österreichischen Papier fabrik wurde in jüngster Zeit eine nach Italien gesandte Ladung von einseitig glattem Zellsto/fpapier nicht als Packpapier nach Nr. 191 d2 des italienischen Tarifes vertragsmässig mit 6 Lire die 100 kg, sondern nach Nr. 191 a 1 mit 121/2 Lire verzollt. Die gleiche Angelegenheit beschäftigte den Verein bereite vor 4 Jahren, und dieser nahm an, dass die Schritte, welche damals das österr. Handelsministerium bei der italienischen Regierung unternahm, von Erfolg begleitet und die Tarifirung von einseitig glattem Zellstoffpackpapier nach Nr. 191 d 2 mit 5 Lire die 100 kg vorgenommen, anerkannt wird. Der neue Fall gab Anlass zu neuem Ersuchen an das k. k. Handelsministerium um dessen Beistand. Ferner verzollen in neuester Zeit die .italienischen Zollämter weisse Holzpappen, die weniger als 300 g/qm wiegen, zum höchsten Zollsätze von 121/3 Lire die 100 kg. Der Vertragszollsatz für Holz pappe beträgt 2 Lire. Wenn man gelten liesse, dass Holzpappe unter 300 g/qm die Eigenschaften des Packpapiers besitzt, so müsste diese Waare als »Packpapier, auch in der Masse gefärbt, nicht durch den Cylinder geglättet« vertragsmässig mit 3 Lire verzollt werden, nicht aber als »weisses oder in der Masse gefärbtes Papier« mit 121/2 Lire! Ein italienischer Bezieher solcher Pappe wurde sogar von der dortigen Finanzbehörde aufgefordert, Nachzahlung für die gesammte im Jahre 1900 bezogene Waare zu leisten. Auch in diesem Fall wurde die Hilfe des österr. Handelsministers nachgesucht. Amerikanische Zellstoff-Einfuhr nach Italien. Wie dem »Central blatt für die österr.-ungar. Papierindustrie« gemeldet wird, ist die österreichische Zellstoff-Ausfuhr nach Italien unlohnend geworden, da kanadischer und amerikanischer Zellstoff zu un erhört billigen Preisen in grossen Mengen von Papierfabriken im Süden wie im Norden Italiens verarbeitet wird. sächlich für Holzbearbeitung, sowie Präge- und Stanzmaschinen waren im Raum vertheilt. Die Transmissionen nebst Zubehör zeigten die üblichen Schutzvorrichtungen, auch eine neue Transmissions-Schutzhülse aus Holz »Karola«, ähnlich der be kannten Kreuznacher und Kaiserslauterner. Unter den Arbeits maschinen befand sich eine interessante Sammlung, mit welcher die Berliner Firma A. Göde alle Entwicklungsstadien ihrer Einrichtungen für Kreissägenschutz vorführte. Die Präge- und Stanzmaschinen zeigten die bekannten, sinnreichen Schutz- Vorrichtungen vervollkommnet: Firma Hiltmann & Lorenz, Aue in Sachsen und Maschinenfabrik Moenus, Akt.-Ges. in Frank furt am Main. Geschützte Band- und Kreissägen sowie sonstige Maschinen für Holzbearbeitung hatten ausgestellt: Die Frank furter Maschinenfabrik, Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Krumrein & Katz, Stuttgart, Adolf Aldinger, Obertürkheim bei Stuttgart und Andere. Geschmackvoll und anregend präsentirte sich die den Besuchern der vorjährigen Pariser Ausstellung bekannte Darbietung des Reichs-Versicherungsamtes und der Behörden süddeutscher Bundesstaaten. Sie wird besonders solchen Fachleuten willkommen gewesen sein, welche die Pariser Aus stellung nicht gesehen haben. Wesentlich Neues konnte die Frankfurter Ausstellung für den mit dem Gegenstand berufsmässig Vertrauten nicht bringen; dem selbstgesteckten Ziel ist sie möglichst gerecht geworden und wird fördernd in weiteren Kreisen gewirkt haben. Unter den mit Preisen ausgezeichneten Ausstellern befindet sich Herr Franz Dessauer, Direktor der Aktiengesellschaft für Maschinen- Papierfabrikation in Aschaffenburg. Probenschau Uater dieser Ueberschrift werden alle von Beriehern der Papier-Zieitung ningesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei beschrieben Ausstellung für Unfall-Schutz und -Verhütung, Sanitäts- und Rettungswesen in Frankfurt a. M. (Eigenbericht) Diese Ausstellung, welche vom 5. bis 21. Oktober stattfand, hat in dankenswerther Weise zur Förderung des allgemeinen Interesses an der Unfall-Verhütung beigetragen. Ueber Ent stehen und Ziel der Ausstellung äussern sich die Veranstalter im Vorwort des Katalogs wie folgt: »Das lebhafte allseitige Interesse, welches die im vergangenen Jahre von Seiten der Deutschen Balneologischen Gesellschaft hier- selbst veranstaltete Ausstellung für Krankenpflege hervorgerufen hatte, legte schon damals den Gedanken nahe, gelegentlich eine gewissermaassen ergänzende Ausstellung für Unfallschutz und Unfall- Verhütung zu schaffen. Die Nothwendigkeit und Wichtigkeit dieser Bestrebungen zur Verhütung von Katastrofen und einer geeigneten Hilfeleistung in den zur hohen Entwicklung gelangten Betrieben und Industrien haben einige grössere Unfälle in der Nähe unserer Stadt verschärft zum Ausdruck gebracht. Eine solche Ausstellung ist in Deutschland zum ersten Male im Jahre 1889 in Berlin ver anstaltet worden. Seitdem hat die Gesetzgebung und die Technik auf dem Gebiete der Vorkehrungen zur Verhütung von Unfällen und die Hilfeleistung bei solchen derartige Fortschritte gemacht, dass es nothwendig erschien, dieselben zu einem Bilde zusammenzufassen, und sie nicht nur dem Fachmanne, sondern auch den in Betrieben Beschäftigten und Laien zum allgemeinen Verständnisse und Be gründung der Zweckmässigkeit vorzuführen.« Nicht leicht ist es, aus dem offiziellen Katalog Klarheit darüber zu gewinnen, wer die Veranstalter sind. Kaiserl. Ge sundheitsamt, Reichs-Versicherungsamt, Preussische, Bairische, Württembergische Behörden und der Magistrat der Stadt Frank furt am Main haben beigetragen. Einige Berufsgenossenschaften mit Sitz in Frankfurt oder in Süddeutschland, sowie die Nord deutsche Holz-Berufsgenossenschaft in Berlin hatten sich be- theiligt. Unter den Namen der ausstellenden Firmen waren die für die Papier-Industrie vornehmlich in Betracht kommenden grossen Maschinenfabriken nicht vertreten, da für sie Ver- anlassung zum Auftreten im Rahmen dieser Ausstellung nicht gegeben war. Dagegen waren wichtige Hilfsmaschinen, im besonderen solche für Holzbearbeitung, mit den üblichen Schutzvorrichtungen ausgestattet, zur Stelle. Dieselben hatten grösstentheils Aufstellung gefunden in einem als Maschinen betriebs-Saal ausgestatteten Raum. Eine liegende Einzylinder- Dampfmaschine von 40 PS, mit vortrefflichen, geschickt dem Kaum angepassten Schutzvorrichtungen ausgestattet, war die Antriebsmaschine: Firma Richard Raupach, Maschinenfabrik Görlitz. Transmissionen und Arbeitsmaschinen, letztere haupt Zeitungshalter von R. Wittenstein in Bielefeld. In fast allen Schreibstuben und kaufmännischen Kontoren, in vielen Gast- wirthschaften und häufig auch in Familien laufen so viele Zeitungen und Zeitschriften ein, dass sie unordentlich herum liegen und zerfallen, wenn nicht für ordentliche Aufbewahrung gesorgt wird. Nicht überall kann man sie in die Bücherei oder den Papierkorb schaffen. Bequeme und übersichtliche Aufbewahrung gestattet beistehend in zwei Ausführungen abgebildeter brauch barer und zugleich ansehnlicher Zeitungs halter. Äusser beiden Ausführungen wird eine mit einer Klappe und eine mit rückwärtiger Stütze ausgerüstete angefertigt. Das Gestell der Ständer besteht aus kräftigen Eichenholz stäben mit hübsch verzierten Kopfenden und geschweiften Fussstützen. Die Bügel, welche die Zeitungen aufnehmen sollen, sind in gefälliger hübscher Form aus 5—6 mm starkem Messingdraht ge Bild 1 Bild 2 fertigt. Wie aus den Bildern ersichtlich, sind diese Bügel derart beweglich, dass ein festes waage rechtes Gittertheil von etwa 4 cm Breite den in einem Gelenk bis zum Winkel von etwa 45 0 nach aussen drehbaren Zeitungs träger aufnimmt. Die beiden äusseren Drähte verlängern sich unten um 3 cm über das Gelenk hinaus und sind an ihren Enden mit Laufrädchen ausgestattet, welche auf je einer zweck mässig gebogenen kräftigen Feder gleiten. Letztere hält den beweglichen Theil in aufgeklappter Stellung oder anliegend an das Holzgitter fest; in letzterer Stellung werden die auf dem Ständer liegenden Zeitungen eingeklemmt. Das Geräth ist in allen Grössen sehr zweckmässig. Die Ausführung in dunklem Eichenholz und Messingdraht macht es zur Ver wendung in den verschiedensten Räumen geeignet. Secessionsdruck von A. Leinhaas, Berlin SW 19, Komman dantenstrasse 5 a. Unter diesem Namen giebt die Firma eine Anzahl Proben von geripptem rauhem Druckpapier in ver schiedenen Färbungen heraus. Die Papiere sind grau, bläulich, chamois und resedafarbig, sie haben verschiedene Formate, die nebst Preisen auf den Proben vermerkt sind. Die Papiere eignen sich zu allerlei Accidenzarbeiten, und der Name »Secessionsdruck« deutet schon darauf hin, dass sich diese farbigen Papiere besonders für Drucksachen mit moderner oder »sezessionistischer« Schmuckweise empfehlen.