Volltext Seite (XML)
3186 ~ Sachliche Mittheilungen I finden kostenfreie Aufnahme Buchdruck *** *** Steindruck Nr. 85 Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung Buchgewerbe XXX oXX XXXXX XX . . . . . Eingesandte Werke finden Besprechung Buchbinderei * * *** Buchhandel Berliner Typographische Gesellschaft Zu der am Dienstag, 22. Oktober d. J., abends 9 Uhr, in den unteren Räumen des Architektenhauses, Wilhelmstrasse 92/93, stattfindenden Sitzung werden die geehrten Mitglieder mit der Bitte um pünktliches und zahlreiches Erscheinen ergebenst ein geladen. Der Vorstand Tages-Ordnung: 1. Geschäftliche Mittheilungen. 2. Aufnahme von Mitgliedern. 8. Vortrag des Herrn Hans Naeter: »Zur Geschichte der Tages presse«. 4. Praktische Winke bei Errichtung einer Druckerei. Referent: Herr Wehrhahn. 5. Fachschriften-Rundschau. Referent: Herr Jordan. 6. Fragekasten. Wegen bevorstehenden Umzuges der Bibliothek wird um baldgef. Rück lieferung der ausgeliehenen Bücher und Zeitschriften gebeten. me Gäste willkommen! wa Von 8 Uhr ab liegen die neuesten Fachschriften im Vereins-Lokale zur Be nutzung aus. Verein Deutscher Steindruckereibesitzer. Die deutschen Stein druckereibesitzer haben sich zwecks Wahrnehmung ihrer gewerblichen Interessen zu einer Vereinigung zusammengeschlossen, die ihren Sitz in Leipzig und ihre Geschäftsstelle im Deutschen Buchgewerbehause daselbst hat. (Vorsitzender ist Kommerzienrath Meissner.) Nachdem nun von dem provisorischen Vorstand der genannten Vereinigung in einer am 16. d. Mts. in Leipzig abgehaltenen Sitzung die Satzungen des Vereins nach den von der Aufsichtsbehörde gewünschten Abänderungen endgiltig festgestellt worden sind, wird die Errichtung von Kreisvereinen in allen Theilen des Reiches vor sich gehen, so dass das Steindruckgewerbe im nächsten Jahre eine national organisirte Vertretung zur Wahrnehmung seiner gewerblichen Inter essen besitzen wird. Der mit der Durchführung dieser Aufgabe be traute Vorstand hat in der erwähnten Sitzung überdies beschlossen, sich zwecks nachdrücklicher Wahrnehmung der Interessen des Ge werbes mit der Vereinigung der Deutschen Buchdruckereibesitzer in Beziehung zu setzen und bei derselben Schritte zu thun, um die von ihr herausgegebene Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker auch für die Wahrnehmung der Interessen des Steindruckgewerbes zu ge winnen, unter eventueller Abänderung des Titels derselben in »Zeit schrift für Deutschlands Buch- und Steindrucker«. Ferner wurde die Errichtung einer ständigen Geschäftsstelle und die Anstellung eines Beamten beschlossen, welcher mit dem Vorstande die erwachsenden Arbeiten zu erledigen hat. Im Februar nächsten Jahres soll die erste ordentliche Versammlung des Vereins deutscher Steindruckereibesitzer auf Grund der Satzungen abgehalten werden, üeberdies befasste sich der genannte Vorstand auf Veranlassung eines Mitgliedes der Ver einigung auch mit dem neuen Zolltarif. Es wurde festgestellt, dass eine Anzahl Geschäfte, welche die Anfertigung von Umhüllungen für Waaren als Spezialität betreiben, bei der gegenwärtigen Zollfreiheit für diese Artikel und den hohen Auslandszöllen — bis zu 83'/, des Fakturenbetrages — sehr schwer unter der amerikanischen Kon kurrenz zu leiden haben. In Rücksicht hierauf wurde beschlossen, die sämmtlichen in Frage kommenden Firmen aufzufordern, ihre Er fahrungen unter näherer Darlegung der Verhältnisse dem Vorstande ungesäumt zu melden, damit der Letztere bei den zuständigen gesetz gebenden Körperschaften wegen Einführung eines den Auslandzöllen mehr entsprechenden deutschen Zollschutzes vorstellig werden kann. Eingesandt vom Vorstand des Vereins. Hamburger Brief Mitte Oktober Pie im letzten Brief ausgesprochene Hoffnung auf weitere Besse rung der Geschäftslage im hiesigen Buchdruck-Gewerbe, die nament lich im Hinblick auf den statistisch naebgewiesenen Aufschwung des Hamburger Handelsverkehrs während der drei letzten Monate be rechtigt erschien, hat sich leider nicht erfüllt, wenn auch gerade keine Verschlechterung eingetreten ist. 108 Setzer und Maschinenmeister sind noch in der Arbeitslosen-Liste des hiesigen Buchdrucker-Vereins verzeichnet; 62 Berufs-Angehörige sind krank. Das sind gewaltige Zahlen, da in Hamburg-Altona nur etwa 2000 Buchdrucker-Gehilfen vorhanden sind. Am 10. September starb an den Folgen eines Schlaganfalls der Buchdruckereibesitzer C. C. L. Glaeser, früher Mitinhaber der Firma Glaeser & Sievers (Catharinenstrasse), im 78. Lebensjahre. Die Buchhandlung und Leihbibliothek von A. B. Laeisz, Gr. Burstah, feierte am 1. Oktober ihr 25 jähriges Geschäfts-Jubelfest. Sein 25 jähriges Berufs-Jubelfest feierte am 11. Oktober der Betriebs leiter der Buchdruckerei von Gebr. Lüdeking, C. Meyer (Eppendorfer- weg 267). Den Jubilaren wurden zahlreiche Aufmerksamkeiten zutheil. Feuer entstand am 10. Oktober, mittags 121/2 Uhr, in der Druckerei und Verlageanstalt Akt.-Ges. vorm. Richter, Gr. Bleichen. In dem Aetzraum, der in der dritten Etage nach der Fleethseite hinaus liegt, war auf bisher noch nicht ermittelte Weise Terpentin und Sprit, das zum Reinigen der Walzen verwendet wird, explodirt und hatte eine Anzahl Gegenstände in Brand gesetzt. Das Feuer wurde jedoch gleich wahrgenommen und von der alarmirten Feuerwehr bald ge löscht. Der Schaden ist nicht bedeutend. Unter dem Titel ^Hummel, der lustige Führer von St. Pauli«, er scheint vom 15. Oktober ab im Selbstverlag des Herrn Albert Samson eine neue Zeitschrift, die eine »durchaus wohlgemeinte humoristische und denkbarst objektive Beleuchtung dieser von ihm so geliebten Vor stadt (St. Pauli, im Volkston auch wohl St. Liederlich genannt) schaffen und so nach jeder Richtung hin Freude, Erheiterung und für die Inserenten nur geschäftliche Vortheile bereiten soll«. Der Heraus geber ist weiteren Kreisen als Gelegenheitsdichter bekannt. Bis zum 27. Oktober d. Js. währt Stadthausbrücke 81 der Konkurs- Verkauf des gesammten Bücherlagers der Adolph Henschel’schen Konkurs masse, worunter sich grössere Vorräthe von Klassikern, Jugend- Schriften und Prachtwerken befinden. Alle Bücher werden mit 25 bis 50 pCt. unter Ladenpreis verkauft. Die hiesige Polizei-Behörde machte kürzlich folgende Aenderung des Reglements für den gewerbsmässigen Vertrieb von Druckschriften usw. bekannt. Der § 4 Abs. 2 des Reglements vom 2. Juni 1899 wird wie folgt geändert: »Nach Eintritt des Ladenschlusses darf der Aus ruf überall nicht stattfinden«. Durch diese Maassregel, die in be- theiligten Kreisen als ungerechtfertigt bezeichnet wird, da von etwaigen Beschwerden der Bevölkerung nichts bekannt geworden ist, wird namentlich das »Hamb. Fremdenbi.« betroffen; dessen Verkäuferinnen sind nämlich die einzigen, die auch nach 9 Uhr hier und da die Zeitung zum Kauf anboten. Das Hamburger Gewerkschafts-Kartell plant die Errichtung eines eigenen Gewerkschaftshauses. Die Kosten des Baues werden auf rund 1% Millionen M. veranschlagt; etwa 200000 M. sind zum Anfänge er forderlich. Ein Theil der Bausumme ist durch drei grössere Vereine dem Kartell zur Verfügung gestellt. Das fehlende Geld soll durch Antheilscheine zu 1000 M. von den hiesigen Lokalvereinen der Ge werkschaften aufgebracht werden. Verschiedene Vereine, darunter auch der Hamburg-Altonaer Buchdrucker-Verein, sind bisher hinsicht lich der Uebernahme von Aktien noch nicht zu bindenden Beschlüssen gekommen. Eingezogenen Erkundigungen zufolge dürfte das Unter nehmen aber gesichert sein. Der Maschinenmeister-Verein, der lebhaft bemüht ist, die technischen Kenntnisse seiner Mitglieder zu erweitern, veranstaltete am Sonntag, 29. September, eine umfangreiche Ausstellung von Johannisfest-Druck sachen, die dem Verein von der Redaktion des »Buch- und Stein druckers« zur Verfügung gestellt wurden. Die Ausstellung erfreute sich regen Besuches. Sonntag, 16. Oktober, fand im Buchdrucker-Verein von Hamburg- Altona ein Vortrag des bekannten Schauspielers E. Walcotte aus den Werken des norddeutschen Dichters Th. Storm statt. Eine hochinteressante Sammlung moderner Plakate wurde seitens der Berliner Firma Hollerbaum & Schmidt vom 15. September bis 4. Oktober in zwei Sälen des Kunst-Salons von Louis Bock & Sohn ausgestellt. Ungefähr 150 künstlerisch vollendete, zum Theil humoristische Plakate gaben ein gutes Bild von den Fort schritten des Plakatwesens und der Leistungsfähigkeit genannter Firma. England und Frankreich sind uns bekanntlich in der ge schmackvollen künstlerischen Stilisirung des Plakats vorangegangen, langsam sind dann die deutschen Künstler gefolgt, und heute verschmähen es selbst die bedeutendsten akademischen Künstler nicht mehr, der Herstellung von Plakaten ihre Fantasie und Kunst zu leihen; noch vor kaum 20 Jahren hielten die Kunst und ihre Jünger sich für zu vornehm, einem »nützlichen« Zweck zu dienen. Während die Herstellung der Plakate früher fast ausschliesslich dem Ermessen der Buchdruckerei überlassen war, und diese die Wirkung mit mög lichst grossen Buchstaben zu erreichen suchte, legt man in neuerer Zeit den Hauptwerth auf bildliche Ausschmückung, die der künst lerischen Fantasie den weitesten Spielraum gewährt; auch kommt die Farbe wieder mehr zu Ehren. Unter den ausgestellten 42 Originalen ragten durch charakteristische Ausführung und Feinheit der Farben gebung die Plakate von Edmund Edel und Franz Christophe besonders