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3142 PAPIER-ZEITUNG Postkarten nach der Schweiz Wir machen die Leser der Papier - Zeitung darauf aufmerksam, dass Privat - Postkarten nach der Schweiz in Form und Grösse den von der Postverwaltung herausgegebenen Karten entsprechen müssen, d. h. sie müssen 9x14 cm gross sein. Gegenwärtig wird diese Be stimmung seitens der Schweizer Postämter streng beobachtet, in der Grösse abweichende Privat - Postkarten werden als Briefe taxirt und mit Nach- und Strafporto von zusammen 25 Centimes (20 Pf.) be legt. Bei dem regen Verkehr zwischen der Schweiz und Deutschland, aus welch letzterem Land die nicht vorschriftsmässigen Karten fast ausschliesslich stammen, ist dies eine fühlbare Belästigung, deren Beseitigung auch im Interesse der Absender liegt, und die durch ein faches Beschneiden der Postkarten auf 9x14 cm mit Leichtigkeit vermieden werden kann. B. W. & Co. Endlose Pappenmaschine Eine ausländische Firma sucht eine Maschine, welche aus 2/3 Cellulose und 1/3 Holzstoff Pappen von 3 mm Stärke, d. h. von 2000 g/qm in endlosen Rollen herstellt. Da die Pappen ohne Leim sein müssen, kann man die Stärke durch Zusammenkleben mehrerer Lagen nicht erzielen. Ich bitte mir mitzutheilen, bis zu welchem Gewicht nach Ihrer Erfahrung man endlose Pappen auf Siebzylinder-Maschinen herstellen kann. Nach meinen Erfahrungen betrachtet man es in Fachkreisen als besondere Leistung, wenn man es auf Mehrrundsiebmaschinen bis zum Gewicht von 1000 g/qm bringt. X. Wir haben, noch keine aus Zellstoff und Holzschliff be stehende endlose Pappe von 3 mm Dicke gesehen (höchstens bis 2 mm), und wissen nicht, ob die Herstellung solcher Dicken schon versucht wurde. Im Prinzip erscheint es möglich, so viele auf Papierzylindern erzeugte Papierlagen zu vereinigen, als für 3 mm Dicke nöthig sind. Es müsste aber verhindert werden, dass die Pappen beim Trocknen scharfe Biegungen zu machen haben. Strohpappen werden auf Siebtisch-Maschinen nahezu in der gewünschten Stärke erzeugt. Die weitaus grösste Menge der Pappen wird zu Schachteln (Kartonnage) verbraucht und bedarf keiner so grossen Dicke. Eine endlose Maschine aus etwa 16 bis 20 Siebzylindern würde in 24 Stunden mindestens 40 Tonnen dicke Pappen liefern, und es ist nicht abzusehen, für welche Zwecke solche Mengen Ver wendung finden könnten. Es scheint also zur Zeit für eine solche Mammuth-Pappenmaschine kein Bedürfniss vorzuliegen und deshalb zweifelhaft, ob sie Nutzen ab werfen könnte. Aussprache erbeten. Red. Zollvorschriften für Waaren und Postsendungen nach Russland Moskau, Oktober 1901 Nach dem vor Kurzem in Kraft getretenen neuen Zoll-Ustaw« sind nur Gewichts-Abweichungen von 5 pCt., nicht wie bisher von 8 pCt., gestattet. Es ist somit von der grössten Wichtigkeit, dass das Gewicht genau festgestellt wird, und die Gewichte genau angegeben werden, da bei einem mehr als 5 pCt. betragenden Gewichts-Unter schied sehr bedeutende Zollstrafe entsteht. Ferner ist es nicht mehr gestattet, einen Theil des Inhalts einer Kiste unter »Accidenzien« und den anderen Theil »direkt« zu deklariren, sondern es muss entweder der ganze Inhalt unter »Accidenzien« oder der ganze Inhalt »direkt« angegeben werden. Bei Postpaketen muss jede Sendung von zwei Deklarationen be gleitet sein, welche folgende Angaben enthalten müssen: 1. genaues Netto- und Bruttogewicht, 2. genaue Benennung der Waare, 3. Werth derselben. Fehlt eine dieser Angaben, oder wird die Sendung nur von einer Deklaration begleitet, so wird die Sendung als ohne Deklaration ein getroffen betrachtet und nach den in Kraft befindlichen Bestimmungen ins Ausland zurückgesandt. Falls sich bei der zollamtlichen Besichti gung die in der Deklaration enthaltenen Angaben als nicht richtig erweisen, so verfällt die Waare in Strafe, und zwar wird diese nach den hierfür geltenden Bestimmungen festgesetzt, doch steht es dem Empfänger frei, die Strafe nicht zu zahlen und die Annahme der Sendung zu verweigern, was durch eine entsprechende Aufschrift auf den amtlichen Papieren zu geschehen hat In diesem Falle wird die Sendung ins Ausland zurückgesandt. D. M. Alte Wasserzeichen Auf der Pariser Weltausstellung hatte Herr Professor M. Zonghi eine Sammlung von Wasserzeichen in Papieren aus Fabriano, Italien ausgelegt. Die Papiere stammen vom 13. bis 18. Jahrhundert. Die ältesten dieser Wasserzeichen bilden wir nach »Paper Trade Review« nachstehend ab. Sie datiren vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts. Zu den ältesten bekannten Wasserzeichen aus Fabriano gehören die Anfangsbuchstaben P und Y. Man nimmt an, dass dies die Anfangsbuchstaben der Namen von Philipp, Herzog von Burgund und seiner Frau Ysabel bedeuten sollen. Der Ochsenkopf kommt in Fabriano von 1310 bis 1322 vor, in welchem Jahr zuerst der Löwe erscheint, sodann kommen folgende Bilder: Ziege 1326, Adler 1333, Einhorn 1343, Pferd 1347, Hahn 1349, Griffel 1352, Herz 1360, Drache 1372, Sirene 1373, Delphin 1376, Katze 1385, Staar 1388, Ente 1390, Hund 1400. Es wird vermuthet, dass die Thierbilder, die auch in späteren Erzeugnissen anderer Papiermühlen vor- kommen, nicht einer Papiermühle eigenthümlich waren, sondern dass jede nach Belieben dieselben benutzen durfte. Während des 15. Jahrhunderts erscheinen sieben neue Thierbilder, näm- ich Esel und Schwein 1435, Fisch 1441, Schlange 1476, Fuchs 1484, Kameel und Skorpion. Das 16. Jahrhundert brachte nur ein neues Thierbild hervor, nämlich die Taube. Von unbelebten Gegenständen, welche als Wasserzeichen be nutzt wurden, ist der Kreis der zuerst angewandte, er erscheint