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Nr. 29 PAPIER-ZEITUNG 1061 oder infolge des Sturmes aufstiegen, in Brand gerathen. Ehe man an ein Löschen denken konnte, hatte sich das in dem trockenen Kohlenstaub schnelle Nahrung findende Feuer ver breitet, und durch den starken Luftzug kam Flugfeuer nach dem grossen Strohmagazin, welches binnen Kurzem über und über in Flammen stand. Das Feuer griff daselbst wie rasend um sich. Die Hallesche Dampfspritze und eine Handdruck spritze eilten der Fabrikfeuerwehr zu Hilfe, auch die freiwilligen Feuerwehren von Giebichenstein, Trotha und Lettin trafen bald ein. Trotzdem konnten sie ihre Hilfe nur auf die Erhaltung der übrigen Gebäude beschränken. Das Kesselhaus brannte nieder, und an ein Löschen des ungeheuren über und über brennenden Strohdepots war trotz der Nähe der Saale nicht zu denken. Das Stroh brannte die ganze Nacht hindurch hellauf. Der Schaden wird auf 200000 M. geschätzt. (Hallesche Zeitung) Vereinigung österreichischer Papierfabriken. Die Mittheilung in Nr. 28, S. 1042, wird durch Folgendes ersetzt: Die fünf Papierfabriken, mit denen sich die Kreditanstalt bereits geeinigt hat, sind: Die Firma Ig. Spiro & Söhne mit vier Maschinen, die Firma Martin Kink & Comp. mit vier Maschinen, P. Piette in Pilsen mit vier Maschinen, in Freiheit mit zwei Maschinen, die Firma Kubik mit zwei Maschinen, sowie die Firma Eichmann & Comp in Arnau mit zwei Maschinen. Diese fünf Firmen bilden eine Art Schätzungs- und Vertrauens-Kommission der Kreditanstalt. Sie werden sich am 2. d. Mts. mit jenen Firmen, welche ihre Bereitwilligkeit zum Beitritt erklärt haben, sofort in Verbindung setzen, um über den Schlüssel für die Ablösung zu verhandeln. Vier grössere Fabriken, mit zusammen sechs Maschinen, haben ihren Beitritt angemeldet. Unter diesen Fabriken befindet sich die Firma Schoeller & Comp. mit ihren Zellstoff - Fabriken. Die fünf erstgenannten Firmen sind ursprünglich mit 19 Millionen Kronen eingeschätzt worden. Diese Summe wurde in gemeinschaftlichem Einvernehmen auf etwa 111/2 Millionen Kronen ermässigt. Das Ablösungs-Kapital soll aus schliesslich in Aktien der neuen Gesellschaft gezahlt werden. Die Ablösung der Waarenvorräthe, Debitoren usw. wird gegen baares Geld erfolgen. In der Versammlung am 2. d. Mts. waren alle grösseren Papierfabriken mit Ausnahme der Firma Krantz in Graz vertreten. Herr Vincenz v. Miller hielt eine längere Rede, in welcher er das Zustandekommen der Vereinigung befürwortete. Direktor Blum von der Kreditanstalt forderte die Firmen auf, sich zu erklären, ob sie sich in derselben Weise wie die fünf genannten Fabriken abschätzen und auf Grund dieser Schätzung der zu bildenden Gesellschaft an schliessen wollen. Die meisten Firmen gaben zustimmende Er klärungen, nur die Firma Ellissen erklärte, dass sie sich erst in 14 Tagen äussern könne. Der Vertreter der Schlöglmühl gab keine Aeusserung ab. Die anderen Aktien-Gesellschaften erklärten im Prinzip ihre Zustimmung. Direktor Blum theilte ferner mit, dass bereits 28 Fabriken auf Grund der früheren Abmachung geschätzt worden seien. Die ungarischen Fabriken erklärten, dass sie sich erst innerhalb vierzehn Tagen entscheiden werden. Jenen Firmen, welche heute keine Erklärung abgaben, wurde eine Bedenkzeit von vierzehn Tagen eingeräumt. Aschaffenburger Aktiengesellschaften In der am 7. d. Mts. stattgefundenen Sitzung des Aufsichts- rathes der Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg wurde die Bilanz für das verflossene Geschäfts jahr vorgelegt und beschlossen, von dem 353 513 M. 64 Pf. be tragenden Betriebsüberschuss nach 94635 M. 61 Pf. Abschrei bungen an Gebäuden und Maschinen und nach Zuwendung von 45000 M. (3 pCt. des Aktienkapitales) an einen zu bildenden Spezial-Reservefonds 180000 M. als 12prozentige Dividende auf 1500000 M. Aktienkapital für 1899 zu vertheilen (im Vorjahr 10 pCt.). Nach Auszahlung der statutenmässigen Tantiemen an Aufsichtsrath und Direktion im Betrage von 29275 M. 60 Pf. bleibt ein Vortrag von 4302 M. 43 Pf. auf neue Rechnung. Die Generalversammlung findet am 28. d. Mts. statt, sie wird über unwesentliche Statuten-Veränderungen zu beschliessen haben, die auf Grund der neuen Gesetzgebung geboten sind. In darauffolgender Aufsichtsrathsitzung der Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation in Aschaffenburg wurden bezüglich Verwendung des 782099 M. 84 Pf. betragenden Betriebs überschusses folgende Anträge an die am 28. d. Mts. statt findende Generalversammlung beschlossen: 302 176 M. 72 Pf. zu Abschreibungen, 60 000 „ — „ (2 pCt. des Aktienkapitals) zur Bildung eines Dividenden-Reservefonds, 360 000 „ — » 12 pCt. Dividende auf 3000000 M. Aktien kapital für das Geschäftsjahr 1899 (wie im Vorjahr), 59 923 » 12 » statutenmässige Tantiemen von Aufsichtsrath und Direktion. Die Direktion brachte ferner die Geschäftsberichte beider Gesellschaften für das erste Vierteljahr 1900 zum Vortrage, welche für das Geschäftsjahr 1900 steigende Erträgnisse er warten lassen. Die Erzeugnisse der Buntpapierfabrik sowohl als auch der Maschinenpapierfabrik, insbesondere aber der drei Zellstofffabriken erfreuen sich lebhaftesten Absatzes zu besseren Preisen; die Erzeugung betrug bei der Aktiengesell schaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in 1899 nahezu 21/2 Millionen M. und bei der Aktiengesellschaft für Maschinen papierfabrikation nahezu 5 Millionen M. Papier- Industrie-Verein und Verein Deutscher Buntpapier-Fabrikanten Im Anschluss an die Hauptversammlung in Koblenz, 9. und 10. Juni d. Js„ bereitet der Vorstand eine Gesellschaftsreise zur Weltausstellung nach Paris vor. Die Abfahrt erfolgt von Köln Montag, 11. Juni. Der Vorstand hat mit Carl Stangen’s Reisebureau, Berlin W, Friedrichstr. 72, ein Abkommen ge troffen, wonach sich für Theilnehmer dieser Gesellschaftsreise die festen Sätze des Reisebureaus für den auf 7 Tage berech neten Aufenthalt in Paris um 15 M. die Person ermässigen. Der Vorstand hält von mehreren vom Carl Stangen’schen Reise bureau vorgeschlagenen Reiseplänen den mit 1b bezeichneten für den zweckmässigsten. Danach würde jeder Theilnehmer von seinem Wohnort ein Rundreisebillet nach Paris und zurück nehmen, der höchste Preis beträgt dafür 110 M. Das genannte Reisebureau besorgt kostenfrei die Zusammenstellung unter Berücksichtigung der jeweiligen Wünsche. Der Aufenthalt in Paris kostet infolge der erwähnten Ermässigung 185 M. die Person, Führung, Wohnung, Verpflegung, Fahrten, Eintritts karten usw. inbegriffen. Dieselbe Reise, jedoch ohne Führung kostet 145 M. die Person. Die Meldung an das Reisebureau muss mindestens 14 Tage vor Abfahrt geschehen. Nähere Auskunft ertheilt der Vorsitzende, Herr Kommerzien- rath Max Krause, Berlin. Probenschau Abreiss-Kalender mit Barometer, DRGM 127669 von Theobald Pusch, Hotelbesitzer in Lamsdorf, Bez. Oppeln. Köstlicher Humor in dieser Nummer unter »Vermischtes« ersichtlich. liegt der eigenartigen Aus stattung dieses Abreiss-Kalenders zu Grunde. An beliebiger Stelle der Rückwand ist ein 7X12 cm grosser Raum für nebenstehend verkleinert wiedergegebenen Auf druck ausgespart: Der Knopf a hält das eine Ende des dicken Bindfadens b fest, dessen anderes Ende frei herunterhängt. Zweifel los wird ein so ausgestatteter Kalender als Jux-Artikel viele Freunde gewinnen. Der Besitzer des Musterschutzes hat derartige Rückwände in mehreren For maten und künstlerisch litho- grafirten Ausstattungen herstellen lassen. Näheres ist aus Anzeige Das Barometer Ist im Freien aufzuhängen. ca Schön Wetter b Wenn, der Strick trocken ist. Beständig Wenn der Strick längere Zeit trocken ist Regen Wenn der Strich nass ist- Veränderlich Wenn der Strick abwechselnd nass u trocken ist Sturm Wenn der Strick hin und her- baumelt Frost Wenn der Strick gefroren ist Zusammenklappbare Schablone für Zeichnungsformate u. dergl. in Kreuzform, DRGM 129532 von K. Behak, Maschinen-Techniker, Wien VIII1, Zieglergasse 34a. Diese Schablone dient dazu, Zeichnungsformate, wie solche in Patent- und anderen Bureaus vorkommen, rasch und sicher auf einer grösseren Fläche zu begrenzen. Sie besteht aus zwei Streifen am besten aus Karton oder auch Holz, Celluloid und dergl., welche in der Mitte durch eine Oese oder Niete verbunden sind und Zeichen für die Höhe und Breite des gewünschten Formates, für Patentzeichnungen auch Zeichen für die Randlinien und freibleibenden Flächen tragen. Beim Gebrauch werden die Streifen derart gedreht, dass sie aufeinander senkrecht stehen, dann auf das Zeichen blatt gelegt und die Grenzpunkte festgelegt, wonach man das Format mit Reisschiene und Dreieck leicht zeichnen kann. Bei Nichtgebrauch werden die Streifen in eine Linie gebracht und in einer Hülle verwahrt. Eine Schablone kann auch Zeichen für mehrere Formate tragen.