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1762 PAPIER-ZEITUNG Nr. 48 I. Der Vorsitzende Kommerzienrath Max Krause berichtet eingehend über den Stand des Vereins und über die Thätig- keit des Vorstandes im abgelaufenen Jahr. Im vorigen Jahr hatte der Verein 47 Mitglieder, während er deren jetzt 43 zählt. Ein Mitglied schied aus infolge von Konkurs und drei Firmen vereinigten sich zu einer Gesellschaft m. b. H., die dem Verein angehört. Da es noch einige Facbgenossen giebt, die sich fern halten, so werden die Mitglieder gebeten, dem Vorstand solche Firmen namhaft zu machen, die sich zur Mitgliedschaft eignen, damit dieselben zum Beitritt aufgefordert werden können. Den unablässigen Bemühungen des Vorstandes ist es im letzten Jahr gelungen, eine Reihe von Fabriken gleicher Sorten zu gemeinsamer Festsetzung von Verkaufspreisen und -Be dingungen zu vereinen. Es ist dadurch möglich geworden, dem Markt in diesen Sorten Stetigkeit zu verleihen und den ge stiegenen Löhnen sowie den erhöhten Preisen von Kohlen, Papier und aller andern Rohstoffe einigermaassen Rechnung zu tragen. Die Vertretung des Buntpapier-Faches bei den Verhand lungen zur Aufstellung eines neuen Zolltarifs verursachte viel Arbeit und wird den Vorstand noch weiter beschäftigen. Die Mitglieder werden gebeten ihn hierbei möglichst zu unter stützen. Die eingehenden Mittheilungen über gemachte Vor schläge entziehen sich der Wiedergabe an dieser Stelle. 2. Der Kassenführer Herr Fr. Wilh Abel legt den am Schluss dieser Seite abgedruckten Ausweis vor und wird nach Prüfung entlastet. 3. Aenderung der Satzungen. Da die Bemühungen für Fest stellung gemeinsamer Verkaufspreise sowie für sachgemässe Klassifizirung der Buntpapiere im neuen Zolltarif neben grosser Arbeit auch erhebliche Kosten verursachen, so wird beschlossen, den Jahresbeitrag vom 1. Januar 1901 ab auf 20 M. zu er höhen. Dem Vorsitzenden soll es überlassen sein, auch für das laufende Jahr die Differenz gegen den jetzigen Beitrag einzuziehen. Weitere Aenderungen der Satzungen sollen im Einklang mit denen des Papier-Industrie-Vereins festgestellt werden. 4. Die Besprechung der Geschäftslage betraf besonders die gemeinsamen Preisvereinbarungen. Wegen der Wichtigkeit der Sache hatte der Vorsitzende am vorhergehenden Freitag, 8. Juni, eine Vorbesprechung abgehalten, die von Mittags 12 Uhr ab mit kurzen Unterbrechungen bis Abends andauerte und in der heutigen Generalversammlung endete. Es wurde beschlossen, die bestehende Vereinigung nicht nur aufrecht zu erhalten, sondern sie noch auf andere Sorten auszudehnen. Die früher vereinbarten Preise wurden soweit erhöht, dass die Steigerung der Preise von Kohlen, Papier, Rohstoffen, Maschinen usw. damit ausgeglichen wird. 5. Vorstandswahl. Die ausscheidenden Herren Kommerzien- räthe Max Krause und Th. Wiskott wurden einstimmig wieder gewählt. Schluss 11 Uhr. Einnahme Papiermacher-Berufsgenossenschaft Dem Verwaltungsbericht für das Jahr 1899 entnehmen wir Folgendes: Zu Beginn des 74 Oktavseiten füllenden sorgfältig ausgearbeiteten Berichts gedenkt der Genossenschafts-Vorstand in einem warmen Nachruf des am 17. Februar 1900 verschiedenen Herrn Kommerzien rath Carl Drewsen-Lachendorf b. Celle, der lange Jahre hindurch — bis 1894 — Vorsitzender des Vereins Deutscher Papierfabrikanten und der Papiermacher-Berufsgenossenschaft war. Am 1. Januar 1899 gehörten der Genossenschaft 1209 Betriebe an. Im Laufe des Jahres 1899 kamen neu hinzu 24 Betriebe, sodass in 1899 im Ganzen 1224 Betriebe versichert waren. Der Abgang betrug 20 Betriebe, wonach am 1. Januar 1900 ein Bestand von 1204 Betrieben verbleibt. Die Zahl der durchschnittlich versicherten Personen betrug nach den Lohnnachweisungen bezw. Lohnfeststellungen für 1899 67 050 (66 535 im Jahre 1898). Die Zahl sämmtlicher im Jahre 1899 zur Anmeldung gekommenen Unfälle betrug 2740 (2483 im Jahre 1898), oder auf je 1000 Versicherte 40,87 (37,32). Die von der Genossenschaft im Jahre 1894 erlassenen Unfallver hütungs-Vorschriften stehen unverändert in Kraft. Dagegen hat das Verhältniss zwischen den Beauftragten der Genossenschaft sowie der Sektionen und den staatlichen Gewerbeaufsichtsbeamten im abgelaufenen Jahre zu eingehenden Verhandlungen mit dem Reichs-Versicherungs amt geführt. Ausgehend von der Thatsache, dass das genannte Verhältniss seit Jahren Gegenstand kritischer Besprechungen sowohl in den Jahresberichten dieser beiden Aufsichtsorgane, als auch in anderen Veröffentlichungen gewesen ist, und dass Gefahr dafür besteht, dass die vorhandene doppelte Ueberwachung der Betriebe einerseits durch die staatliche Gewerbeaufsicht, anderseits durch die Berufs genossenschaften, bei verschiedener Beurtheilung einer und derselben Betriebseinrichtung zu Verschiedenheiten in der Anordnung von Sicherheitsvorkehrungen führen könne, hat das Reichs-Versicherungs- amt die Berufsgenossenschaften zu einer gutachtlichen Aeusserung darüber veranlasst, in welcher Weise den bestehenden Missständen am besten abgeholfen werden könne. Das Reichs-Versicherungsamt wies zugleich auf verschiedene Möglichkeiten einer Reglung der Frage hin, und zwar 1. die Unterstellung sämmtlicher berufsgenossenschaftlichen Be auftragten unter die Gewerbeaufsichtsbeamten, 2. die ausschliessliche Uebertragung der staatlichen Aufsichts befugnisse über die Ausführung der Unfallverhütung im Rahmen der von den Berufsgenossenschaften erlassenen Unfallverhütungsvorschriften in den berufsgenossenschaftlichen Betrieben auf die Beauftragten der Berufsgenossenschaften, 3. die Schaffung eines wirksameren Einflusses der Berufsgenossen schaften auf den Erlass und die Durchführung von Unfallverhütungs- maassnahmen der Landesregierungen, 4. die Ertheilung einer Anweisung an die staatlichen Aufsichts beamten dahin, dass sie die von ihnen bei der Ueberwachung der Betriebe vorgefundenen Mängel den Berufsgenossenschaften mitzu- theilen haben, damit diese alsdann durch ihre Beauftragten oder in sonst geeignet erscheinender Weise die Betriebsunternehmer zur Ausgabe I Mitglieder-Beiträge 48 p. 1900 h 12 M. Zinsen Sparkasse 42215 1000 M. Sächs. Rente 3°/ 0 500 „ Magdeb. St.-Ani. 81/20/0 150 » Sächs. Rente 4% Diplom-Konto la Einnahme vom P.-I.-V. Bestand vom Jahre 1899 1000 M. Sächs. Rente 3% 500 „ Magdeb. St.-Ani. 81/2° o 150 » Sächs. Rente 4% Sparkasse 42215 || Zuschuss v. Papier-Indust.-Verein 1t. Beschluss der Gen.-Veis. 516 — 3 87 30 — 17 50 6 — 56 87 289 90 862 40 500 — 161 70 52 88 1576 93 595 29 3084 99 | Belag 14. 5. 8. 10. An Carl Hofmann, Berlin 43 Beiträge HM. Rechtshilfe 1/3 a. R.-Anw. Holtzendorff, Berlin Is » » » » 3 » » Lobe 338 66 250 88 65 172 649 98 3. 12. 16. 14 Verwaltung in Berlin 1/3 a. Komm.-R. Krause, Berlin ls » ». » » Verwaltung in Magdeburg 1/s Kassaführung 1/3 verlegte Porti, Drucksachen, Schreibm. 64 82 33 26 10 02 85 65 206 12 1. 2. Extra-Ausgaben i. S. B.-P.-V. Rechnung Rob. Wilisch, Plaue » » » » 62 24 88 46 87 84 6. 7. 9. Diplom-Konto ‘7s Rechnung Wiskott, Breslau 1, „ Doering, Berlin 1/s » Lisske, 6 75 251 50 10 832 60 2. Diverses ’/, Auslagen F.W. A. i. Detmold Bestand 1000 M. 8°/ö Sächs. Rente 500 „ 81/20/ Magdeb. St.-Anl. 150 „ 4°/ 0 Sächs. Pente Sparkasse 42215 862 500 161 6 40 70 20 56 65 1580 80 1580 80 8084 99